Hunde werden nicht so toll behandelt....
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Ich habe jetzt lange gehadert das hier rein zu schrieben, weil ich irgendwie Angst habe, dass die betreffende Person den Thread finden könnte - jetzt aber doch entschieden das zu posten und versuche einfach so wenig wie möglich Details zu schreiben.
Und zwar: Meine Chefin hat zwei Hunde, die auch auf der Arbeit im Einsatz sind (landwirtschaftlicher Bereich). Diese Hunde werden permanent draußen gehalten, was ja per se erstmal nicht schlimm ist (auch wenn ich selber das nie machen würde). Tagsüber haben sie halt ihr Zeug zu tun und werden dabei auch gut ausgelastet und laufen ansonsten auf dem Hof rum bzw. kommen mit raus - je nachdem wo die Menschen gerade sind. Nachts müssen sie allerdings draußen in getrennten Kenneln verbringen (ich meine keine Zwinger, sondern wirklich diese Kennel fürs Auto oder so) - das ist doch viel zu klein oder? Der jüngere der beiden Hunde hat damit anscheinend solche Probleme, dass er sich regelmäßig bei Befreiungs-Versuchen leicht verletzt und z.B. kleine Prellungen davonträgt. Außerdem werden die Hunde permanent angeschrien, ruhig wird eigentlich selten mit ihnen gesprochen. Zudem werden sie körperliche gemaßregelt, d.h. getreten, geschlagen, Schnautzengriff etc. Jetzt nicht in übertriebenem Maße und nicht heftig, aber doch so, dass ich es als leichte Form der Misshandlung einstufen würde. Was mich daran besonders betroffen macht, ist dass ich mit den Hunden genauso umgehen soll - was ich natürlich nicht mache - aber es wird mir immer wieder gesagt. Dazu kommt noch, dass dort ständig ein Kind herumläuft, das die Hunde drangsaliert, ihnen weh tut und sonstwas mit ihnen anstellt und die Hunde dann noch gemaßregelt werden wenn das Kind z.B. über sie fällt, nachdem es sie gejagt hat - weil der Hund angeblich im Weg rumstand. Also da kommen so einige Sachen zusammen, die meiner Meinung nach überhaupt nicht gehen und mir tun die Hunde wirklich sehr Leid. Die beiden Hunde sind total freundlich und verhaltensunauffällig, komischerweise. Höchstens vielleicht ein bisschen sehr unterwürfig, was aber auch rassetypisch sein kann.
Was kann man denn da machen? Ich habe schon versucht durchblicken zu lassen, dass ich diese Art der Hunde"erziehung" nicht so toll finde und das immer anders gehandhabt habe und das auch funktioniert hat. Aber das kommt nicht wirklich an, was u.a. daran liegt, dass ich in dem Job (ist nur ein Nebenjob) quasi als Quereinsteigerin reingekommen bin und dort eher den Status einer Azubi habe und als "die aus der Stadt" eh nicht so ernst genommen werde bzw. mir unterstellt wird ich hätte keine Ahnung von allem, was mit Landwirtschaft/Dorf/Tieren usw. zu tun hat. Zum Beispiel musste ich neulich mit einem der Hunde arbeiten und er hat nicht gehört, was meiner Meinung nach daran lag, dass ich mit ihm noch nie in der Form gearbeitet hatte und er mit Ohren und Blick nur bei meiner Chefin war und auch verwirrt und verunsichert immer wieder zu ihr gelaufen ist (ist ja verständlich, er kennt es nicht mit anderen Leuten zu arbeiten). Das habe ich auch so gesagt, aber meine Chefin war der Meinung, er würde dominant sein und mich testen und deshalb solle ich zu ihm gehen und ihm über die Schnautze greifen und ihn anschreien. Das habe ich nicht gemacht, sondern bin hin und habe ihn ruhig zu mir geholt, zumal der Hund nonstop beschwichtigt hat, weil er mit der Situation überfordert war (solche Zeichen scheinen ihr auch fremd zu sein...) Also wirklich völlig bescheuert... Als ich einige Tage später mit dem Hund ALLEINE arbeiten war, hat er gehört wie ne eins und sobald meine Chefin dazu kam, stand er wieder nur an ihrer Seite - nur um nochmal kurz zu illustrieren, dass das absolut nichts mit "Dominanz" zu tun hatte. Wie ihr seht bringen jedenfalls meine Hinweise nicht so viel. An sich mag ich meine Chefin - so paradox das klingt - ganz gerne und glaube, dass sie wider besseren Wissens so handelt (nach dem Motto "das wurde halt schon immer so gemacht") und nicht aus Böswilligkeit. Deshalb will ich sie jetzt auch nicht total vor den Kopf stoßen oder gar das Vet.-Amt einschalten und sie verklagen oder so. Aber hinnehmen will ich die Situation auch nicht. Habt ihr Ideen was ich noch machen kann?! Ich bin wirklich ein bisschen verzweifelt.... Sorry für den Roman und danke fürs Lesen!
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Hi
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Nachts müssen sie allerdings draußen in getrennten Kenneln verbringen (ich meine keine Zwinger, sondern wirklich diese Kennel fürs Auto oder so) - das ist doch viel zu klein oder?
Ja. Zumindest nach Ansicht des Baden-Württembergischen OVG.
Wie es in anderen Bundesländern ist, weiß ich nicht. -
Es gibt im Tierschutzgesetz eine Verordnung über das Halten von Hunden im Freien (Zwingerhaltung), die gilt bundesweit und darin ist unter anderem die Mindestgröße des Zwingers festgelegt und auch, daß er darin eine isolierte Schutzhütte zur Verfügung haben muß, die er mit seiner Körperwärme wärmen kann.
(Das ist jetzt der erste Link, den ich dazu gefunden habe, es gibt anderswo noch ausführlichere Beschreibungen, wie zB so eine Hütte gebaut sein muß)
Einen Hund über längere Zeit und gar nachts und draußen bei winterlichen Temperaturn einfach in eine Transportbox zu sperren ist ein grober Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Die Zustände, so wie du sie schilderst, inclusive Treten und Schlagen, sind nicht nur "nicht so toll" für die Hunde, sondern erfüllen den Tatbestand der Tierquälerei bzw der nicht artgerechten Tierhaltung. Normalerweise wäre also ein Anzeige bei der Polizei absolut angebracht.
Du bist angesichts deiner Stellung im Betrieb leider in einer schwierigen Lage. Ich hoffe, du findest trotzdem einen Weg, die Situation der Hunde zu verbessern, vielleicht indem du deiner Chefin den Gesetzestext zeigst.
Dagmar & Cara
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Du bist angesichts deiner Stellung im Betrieb leider in einer schwierigen Lage. Ich hoffe, du findest trotzdem einen Weg, die Situation der Hunde zu verbessern, vielleicht indem du deiner Chefin den Gesetzestext zeigst.
Dagmar & Cara
Hi,
da ich keine Ahnung habe wie deine Chefin diesen Schritt auffassen würde, schlage ich vor, du( @Yoomee ) druckst dir den Gesetzestext aus und wirfst ihn anonym in ihren Briefkasten. Wenn sie dann nicht drauf reagiert, kann man überlegen wie man weiter verfährt. Gespräch suchen, Anzeige schalten, Vet-Amt und so weiter. Das Gespräch würde ich immer vorziehen, aber du bist die Einzige, die deine Chefin diesbezüglich einschätzen kann(evtl. Probleme am Arbeitsplatz). Viel Erfolg! :)
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Schwierige Situation. Ich würde die Chefin konkret drauf ansprechen. Dann muss man aber davon ausgehen, dass man den Job los ist. Ob du das riskieren willst oder nicht, musst du entscheiden.
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Danke erstmal für eure Antworten!
du( @Yoomee ) druckst dir den Gesetzestext aus und wirfst ihn anonym in ihren Briefkasten.
Das ist eine gute Idee, das anonym zu machen. Ich glaube, da werde ich mich die Tage mal dran setzen! Danke!
Schwierige Situation. Ich würde die Chefin konkret drauf ansprechen. Dann muss man aber davon ausgehen, dass man den Job los ist. Ob du das riskieren willst oder nicht, musst du entscheiden.
Ich habe ja schon mit ihr gesprochen. Zumindest über die Erziehungsmethoden, nicht über die Unterbringung. Aber wie gesagt - meine eigene Hundeerfahrung nimmt sie irgendwie nicht ernst bzw. hält mich für eine dieser "Tüddel-Tanten", die den Hund vermenschlichen (was ich definitiv NICHT tue, aber sie hält alle Leute, die ihrem Hund mal mit Leckerlie belohnen bzw. positiv bestärken für diese Sorte Mensch). Also sie stuft mich diesbezüglich fälschlicherweise als inkompetent ein und meint dann noch mir erklären zu müssen warum es besser ist sich gegen diese "Dominanz" "durchzusetzen"
Wenn dann müsste ich wohl richtig ausrasten und das kann ich irgendwie nicht. Und den Job würde ich auch ganz gerne behalten, muss ich sagen...
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Was kann man denn da machen?
Das kommt darauf an, was du möchtest. Ich würde unter diesen Bedingungen nicht arbeiten wollen und würde meiner Chefin das genau so sagen. Damit wäre ich wahrscheinlich der Job los, aber damit könnte ich leben. Bekehren wirst du die Dame wohl nicht können und ob sich das Veterinäramt dafür interessiert ist auch fraglich."Zudem werden sie körperliche gemaßregelt, d.h. getreten, geschlagen, Schnautzengriff etc. Jetzt nicht in übertriebenem Maße und nicht heftig"
Ja was denn nun, werden sie geschlagen und getreten oder nicht? Da gibts bei mir kein heftig und nicht so heftig und auch keine "leichte Misshandlung". Das ist Tierquälerei und gehört angezeigt. -
Ja was denn nun, werden sie geschlagen und getreten oder nicht? Da gibts bei mir kein heftig und nicht so heftig und auch keine "leichte Misshandlung". Das ist Tierquälerei und gehört angezeigt.
Ich meinte damit, dass das jetzt nicht ständig passiert und die Hunde dauernd grundlos verdroschen werden. Sondern dass das einzelne, kurze Gewalteinwirkungen sind und dabei auch nicht mega massiv. Das ändert natürlich nichts daran, dass die Tiere darunter leiden und eine solche Behandlung total daneben und unangebracht ist (sonst hätte ich wohl den Thread hier auch nicht gestartet). Aber ich finde, da ist schon noch ein Unterschied zu den typischen "Tierquälern", die ihre Hunde grundlos bzw. wegen kleinster Fehltritte grün und blau schlagen.
Das macht es, finde ich, sogar schwerer, weil ich sonst offensichtlich sagen könnte: Das geht so nicht und die Hunde müssen gerettet werden! Aber so ist das halt "Erziehung" nach alter Schule und schwerer direkt als offensichtlich falsch zu entlarven (für Leute, die damit nix anfangen können). -
Die "Erziehung" nach alter Schule ist eine Sache, denn über Umgang und Erziehung von Hunden kann man verschiedener Meinung sein.
Bei der mangelhaften Unterbringung läßt sich da wohl eher sachlich ansetzen. Die Verordnung über das Halten von Hunden im Freien regelt das nämlich genau, da bleibt kein Raum für subjektive Ansichten. Und die Verordnung gilt bereits seit 1974, wurde später lediglich leicht überarbeitet, also "das ham wir immer schon so gemacht" kann da kein Argument sein.
Dagmar & Cara
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Habt ihr Ideen was ich noch machen kann?
Anderen Job suchen.
So richtig tierschutzrelevant ist das ja nicht (außer der Kennel-Haltung).Anzeigen beim TSV oder VetAmt ... da brauchst Du starke Nerven, wenn das auf Dich zurückfällt.
Über die allgemeine Art der Hundehaltung kann man eben verschiedene Meinungen haben.
Meine Hunde sind Familienmitglieder. Aber das kann ich niemandem vorschreiben, das auch so zu sehen.
Manche Hunde sind einfach Arbeitshunde und werden entsprechend gehalten.Wenn Du das nicht ertragen kannst (würde mir auch stinken!), dann bist Du da am falschen Ort.
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