Neue Hündin zeigt plötzlich Stresssymptome

  • Ohjeee!
    Ich kann mir gut vorstellen, dass sie nicht zurecht kommt, weil ich ihr zu viel entgegen komme. Ich dachte, ich helfe ich damit die ersten Tage. So ein Mist :-(
    Aber jetzt habe ich wenigstens ein paar Anregungen, die ich umsetzen kann. Ich bin euch so dankbar! Ihr habt mir Kraft und Mut gegeben :bussi:

    Wir machen jetzt erstmal eine kleine Pipirunde, ich bin gespannt, ob sie wieder wie von der Tarantel gestochen ist :ops:

  • Wenn das okay ist, würde ich gerne Boras Verhalten und Veränderungen hier dokumentieren. Dann kann ich es jederzeit nachlesen und vielleicht hat der ein oder andere von euch ja auch noch Anmerkungen :-)

    Ich habe die Spaziergänge nun auf ein Minimum reduziert: immer dieselbe kurze Strecke zur selben Zeit. Früh morgens und spät abends geht das fast ohne Ablenkung, mittags allerdings sind sowohl Autos als auch andere Hundebesitzer unterwegs. Aber es ist unter den aktuellen Umständen die einzige Möglichkeit, andernfalls müsste ich zu weit mit ihr laufen oder mit dem Auto fahren.
    Nachdem es heute morgen recht gut geklappt hat, kam heute Mittag der Dämpfer: Meine Süße hat zum ersten Mal einen anderen Hund angebellt :-( Ich hoffe so sehr, dass das nicht zum Regelfall wird.
    Leider bin ich auch etwas hilflos, wie ich mit ihr umgehen soll, wenn sie wie eine Furie losstürmen möchte, weil gerade ein Auto vorbei fährt. Ich versuche sie anzusprechen, solange sie noch halbwegs aufmerksam ist, versuche sie mit Futter abzulenken, solange das Auto noch weiter weg ist. Aber es hilft nur bedingt. Und wenn sie einmal bei der Sache ist, lässt sie sich nicht mehr bremsen.

    Ich habe ihr heute eine überdachte Kuschelhöhle aus einem großen Karton gebastelt, um ihr eine noch sichere Rückzugsmöglichkeit zu geben als das offene Körbchen. Die nimmt sie gerne an, sie hechelt darin nicht und putzt sich auch nicht übermäßig :-)

    Heute Nacht hat sich Bora zum Schlafen (oder besser zum Wachen) aufs Sofa gelegt. Sie war sehr unruhig und hatte offenbar das Gefühl, sie müsse aufpassen. Meine Konsequenz daraus war heute, dass ich sie vom Sofa verbannt habe und stattdessen selbst die ganze Zeit diese erhöhte Wachposition eingenommen habe, um ihr zu signalisieren, dass ich diese Aufgabe übernehme. Vielleicht sollte ich heute Nacht auch da schlafen? Oder das Sofa mit Klamotten vollstopfen, damit sie nicht hoch kann?

    Die Tragegeschirr-anzieh-Prozedur entspannt sich von Mal zu Mal. Fast freiwillig stellt sie sich in die richtige Position, damit ich sie in das Geschirr einpacken kann :-) Mit Leckerchen setzt sie nach kurzem Zögern sogar schon die Vorderpfoten über die Türschwelle in Richtung Treppe.

    So, das war es erstmal...

    Ich wünsche euch einen schönen Abend!

  • Ich habe eine Horrornacht hinter mir :muede:
    Die Nachbarn haben gefeiert und Bora ist die ganze Zeit aufgestanden, zur Tür gegangen und hat wie ein Erdmännchen alles überblickt. Ich hab sie im 10-Minuten-Takt wieder in ihre Höhle geschickt.
    Wenn wenigstens ersichtlich wäre, dass es ihr hilft, würde ich mich besser fühlen.
    Zum Glück hat sie nicht gebellt. Ich hab schon Angst, dass sich bald der erste beschwert...
    Wie um alles in der Welt soll ich ihr klar machen, dass ich unsere Angelegenheiten alleine regeln kann?
    Beim Spaziergang gestern hab ich versucht, wenn ein Auto kam, mich vor sie zu stellen (mit dem Körper in Richtung Auto), aber sie zieht dann so sehr, dass ich es kaum schaffe, auf ihre Höhe zu kommen.
    Heute morgen ist uns draußen zum Glück kein Auto entgegen gekommen und nur auf dem Rückweg zwei Menschen ohne Hund(!). Bis zu dem Zeitpunkt war sie verhältnismäßig ruhig, wenngleich sie ihre Ohren überall hatte. Ich konnte sie aber die meiste Zeit ansprechen und hab sie für entspanntes Verhalten belohnt. Heute Mittag wird sie das dann alles wieder vergessen haben :fear:

  • Ganz wichtig: Ruhe bewahren :)

    Auch wenn du sie zum 100sten Mal auf ihren Platz schickst, bleib dabei ruhig.
    Was bei manchen Hunden hilft, ist selbst an die Tür gehen, horchen oder sie öffnen und dann wieder zurück zu gehen. So zeigst du, dass du dich kümmerst. Selbst loben kannst du in so einer Situation, obwohl ich da keine Leckerli nehmen würde.
    Hat sie denn freien Zugang zur Wohnungstür?
    Eine feste Box könnte helfen, damit sie lernt Ruhe zu halten. Die solltest du dann positiv aufbauen, damit sie auch gern angenommen wird.

    Für das Draußen-Problem gibt es ein paar Möglichkeiten, aber vielleicht wäre es sinnvoll die sich von einem Trainer erklären zu lassen. Wenn du sagst wo du ungefähr wohnst, kann man dir welche empfehlen.
    Wichtig finde ich in so einem Fall, dass du nicht an einen Trainer gerätst, der mit Strafe arbeitet, sondern die Ursachen heraus findet und dann mit dir einen belohnungsbasierten Trainingsweg ausarbeitet.

    Prinzipiell kann man sagen, dass es hilfreich sein wird Abstand zum Reiz zu schaffen, also Bögen gehen, Straßenseite wechseln, evtl. sogar umdrehen um eine Engstelle zu vermeiden.
    Zeigen und Benennen ist in Kombination ein schöner Weg um langfristig die Haltung deines Hundes zu ändern. Hier ist eine Anleitung dazu: Zeigen und BenennenMarkertraining

  • Wenn Du jetzt schon verzweifelt bist... Mal gleich vorneweg: Du wirst Deinen Hund in den nächsten Wochen erst wirklich kennenlernen und da werden noch einige Dinge kommen.

    Du hast Dich für einen Hund aus dem Tierschutz mit dieser Vorgeschichte entschieden und damit automatisch für einen Hund mit vielen Großbaustellen. Ohne, gibt es die im Grunde nicht. Das wäre wie ein sechser im Lotto, wenn Du den gegriffen hättest.

    Wenn Du Dich jetzt schon überfordert fühlst, such Dir einen guten Trainer, der Dich anleitet. Wie gesagt, da werden noch einige Fässer aufgehen und es ist absolut nicht sinnvoll, wenn Du es versuchst über "heute mal das, morgen mal das probieren" zu lösen, denn ein solcher Hund braucht einen Besitzer mit Plan, der vorhersehbar dabei bleibt, ansonsten ist das Scheitern vorprogrammiert.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Ruhig und höflich bin ich immer zu ihr. Mich persönlich stört es auch nicht, wenn ich nachts aufstehen muss, um sie auf ihren Platz zu schicken. Ich möchte ja nur, dass sie sich sicher fühlt.
    Es wäre toll, wenn du oder jemand anderes einen geeigneten Trainer weiß - ich wohne in Mönchengladbach.
    Deinen Post werde ich mir gleich mal durchlesen. Auf den ersten Blick hört es sich sehr interessant an. Danke dafür!
    Achso, ja, den Zugang zur Wohnungstür kann ich leider nicht versperren, die Tür führt direkt in den großen Wohnraum. Eine Box hatte ich ihr schon gebaut und die nimmt sie auch an.

  • Die Box hast du doch aus einer Pappschachtel gebaut, oder? Die hält sie ja nicht wirklich auf und drin. Bei einer großen geschlossenen Box hast du die Sicherheit, dass sie erst raus kommt wenn du ihr auf machst.

    Wegen Trainer hab ich dir mal drei rausgesucht:

    Die näheste, aber die Homepage ist zurzeit down

    Carmen Trautmann
    Straße: Barbarastraße 53
    Postleitzahl: 41844
    Stadt: Wegberg
    Telefon: 02434 / 4517
    E-Mail: [email='carmen@hunterbunt.de'][/email]

    Etwas weiter weg
    Brüggen, Schwalmtal, Elmpt, Hundetraining - Hundeschule Niederkrüchten / Viersen

    Noch weiter weg
    Hundeschule - tierisch menschlich! - Ulrike Lahme

  • Achso, du meintest eine zum Abschließen. Hm, ist das wirklich eine gute Idee? Kann es nicht leicht passieren, dass sie darin Panik bekommt, weil sie der Situation hilflos ausgeliefert ist und zudem noch gar nicht weiß, ob sie mir vertrauen kann?

    Vielen Dank für die Vorschläge. Die ersten beiden sind von der Entfernung kein Problem. Ich werde mich dort mal melden :-)
    Darf ich fragen, woher du speziell diese hast? Direkt in Mönchengladbach gibt es natürlich auch mehrere, mit denen ich aber keine Erfahrung habe. Die werben logischerweise allesamt mit den vermeintlich richtigen Methoden. Muss ich davon ausgehen, dass alle in der direkten Nähe ungeeignet sind, weil du sie mir andernfalls genannt hättest?

  • Ich habe über die "Trainieren statt dominieren" Website gesucht. Da findet man Trainer die wirklich gut mit positiven Trainingsansätzen arbeiten können. Meistens jedenfalls. Vielleicht gibt es auch gute Trainer direkt in Mönchengladbach, aber das weiß ich nicht. Die Homepage ist da meist ganz verlässlich.
    Und in deinem Fall würde ich definitiv zu so jemanden raten, statt zum Trainer mit vielleicht veralteten Ansichten (man muss nur mal durchgreifen oder wir arbeiten nur positiv ohne Strafe, aber in schlimmen Fällen kommt die Wasserspritze zum Einsatz).

    Zur Box:
    deswegen baut man eine Box positiv auf und lässt den Hund anfangs nicht zu lange darin.
    Füttern in der Box, Kausachen in der Box geben, einen Befehl aufbauen "geh in die Box" und belohnen. Für kurze Zeit kann man dann die Box schließen und beobachten wie sich der Hund benimmt.
    Es soll ein sicherer Rückzugsort für sie sein. Bequem und ruhig, kein Gefängnis.
    Du nimmst ihr so die Möglichtkeit in ihrer Wacherei aufzugehen und sich das anzugewöhnen und kannst stattdessen selbst zeigen, dass du das übernimmst.

  • Da hast du auf jeden Fall recht! Ich möchte Bora nicht auch noch zumuten, an einen schlechten Trainer zu geraten. Nochmal danke für die Auswahl :bussi:

    Okay, also so wie ich es mit dem Pappkarton auch schon gemacht habe. Ich werde es erstmal weiter so handhaben, eine geeignete, stabile Box habe ich ohnehin nicht auf Anhieb da. Priorität hat jetzt erstmal einen Termin bei einer der Trainerinnen zu bekommen.

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