Aktuelle Modehunde 2015/2016/2017

  • Weil nunmal "Der Auslandshund" inzwischen als schick gilt. Ist halt so.
    Klar, nicht überall, aber bei leider viel zu vielen. Da fragt man nicht mehr was der andere für Hunde hat, sondern man fragt "Und, aus welcher Tötung kommt ihrer?".
    Dann wird lang und breit darüber geschwärmt wie dankbar das Tier doch sei und so weiter und so fort. Wahlweise werden dann die zig Probleme erwähnt, wie das der Podenco immer abhaut, der Mix nach 3 Monaten immer noch nicht stubenrein ist und das es zwar hieß der sei ein Angsthund, aber die Orgas übertreiben ja immer, das wüßte man ja. Doof nur das der Hund trotzdem Panik schiebt ohne Ende, aber "ja, mit der gehen wir ja zum Verhaltenstherapeuten. Das ist schon viel besser geworden!" während der Hund wie festgefroren dasteht weil er sich nichtmal mehr traut sich zu bewegen.

    Komischerweise lese ich sowas immer nur hier im Dogforum.
    Ich habe auf der Straße noch keinen einzigen Menschen getroffen, der mir vorgeschwärmt hat wie toll doch sein geretteter Auslandshund sei.
    Ebensowenig wie ich jeden Tag Menschen begegne, die ihren schwer traumatisierten Podenco hinter sich herschleifen...


    Mag vielleicht bei manchen Menschen so sein ... hier glücklicherweise nicht.
    Zumal ich auch der Meinung ist, dass Viele die Gespräche mit fremden Leuten einfach in den falschen Hals kriegen. Wenn mir ne Dame von ihrem neuen Mischling vorschwärmen würde und mir erzählte, dass er ja so lieb und dankbar sei, dann ist das ehrlich gesagt nichts, was ich sonderlich "störend" finde. :???:





    Oder sollte ich mich als Minibulli-Halterin abgewertet fühlen weil es Idioten gibt die irgendwelche Hinterhofbullis für 300 Euro kaufen?

    Stimmt, solltest du nicht.
    Aber ich habe eher das Gefühl, dass Rassehunde hier, also explizit im Dogforum, anerkannter sind, da sie ja implizieren, jemand habe sich "Gedanken" gemacht, wohingehen die Auslandshunde allgemein als Sinnbild für "Mitleidskäufe" gesehen werden. Selbstverständlich nicht von jedem und auch nicht von dir. Aber so mancher merkt nichtmal, was für ein Ton in seinem Post mitschwingt und was er da unterschwellig aussagt und heraushängen lässt.




    Aber es wertet weder die Hunde ab noch die Menschen die sich wohlüberlegt dazu entscheiden einem Hund ein neues Zuhause zu geben. Egal ob aus dem Tierschutz oder vom Züchter.

    Das glaube ich dir sogar!
    Da mein nächster Hund ebenfalls vom Züchter kommen wird, kann ich sogar beide Seiten verstehen.
    Ich fand halt nur den Tonfall, mit dem der "schicke Auslandshund" belegt wurde, leicht daneben. Wenn ich schreibe "Diese Bullis vom Polenvermehrer", dann weiß jeder, dass nur die Bullis vom Polenvermehrer gemeint sind. Aber DER Tierschutzhund umfasst halt eben auch die Menschen, die sich sehr wohl Gedanken vor der Anschaffung gemacht haben und die ihren Hund nicht zu Modezwecken ausgesucht haben.

  • Zumal ich auch der Meinung ist, dass Viele die Gespräche mit fremden Leuten einfach in den falschen Hals kriegen. Wenn mir ne Dame von ihrem neuen Mischling vorschwärmen würde und mir erzählte, dass er ja so lieb und dankbar sei, dann ist das ehrlich gesagt nichts, was ich sonderlich "störend" finde.

    Nö, wie toll der Hund ist finde ich immer süß.
    Aber "Ja, mein XY kommt ja aus der Tötung. Und er ist ja sooooo eine dankbare Seele, er weiß ja das ich seine Retterin bin und..." laberrhababer und so weiter. Das ist Schwachsinn und am schönsten ist der Tonfall dieser Leute. Am wunderbarsten sind dann die Seitenblicke auf meine Rassehunde und die spitzen Bemerkungen darüber.
    Da ich mich selten in stark frequentierten Auslaufgebieten herumtreibe und unsere Hundewiese zu Stoßseiten inzwischen auch meide bekomme ich das nicht mehr so oft mit, aber dennoch, alle paar Monate laufen mir ein paar solcher "Tierschützer" übern Weg.


    Aber so mancher merkt nichtmal, was für ein Ton in seinem Post mitschwingt und was er da unterschwellig aussagt und heraushängen lässt.

    Vielleicht wird der Ton auch nur hineingelesen?


    Ich fand halt nur den Tonfall, mit dem der "schicke Auslandshund" belegt wurde, leicht daneben. Wenn ich schreibe "Diese Bullis vom Polenvermehrer", dann weiß jeder, dass nur die Bullis vom Polenvermehrer gemeint sind. Aber DER Tierschutzhund umfasst halt eben auch die Menschen, die sich sehr wohl Gedanken vor der Anschaffung gemacht haben und die ihren Hund nicht zu Modezwecken ausgesucht haben.

    Es geht eben nicht um den Tierschutzhund. Es geht wirklich um "Den Auslandshund", weil diese Leute sich eigentlich keinen Hund ausm Tierschutz holen, die würden im Leben kein Tierheim betreten.
    Denen geht es ausschließlich darum einen Hund "zu retten", der Hund muss aus der Tötung kommen oder mindestens ein sehr schweres Schicksal gehabt haben.
    Der Familienhund der ins ausländische Tierheim kam ist ihnen nicht genug arme Seele. Die Hunde die in den deutschen Tierheimen sitzen sind auch nicht arm. Je traumatisierter der Hund desto besser.
    Diese Leute finden das wirklich schick. Das gehört aktuell eben dazu, der Auslandshund. Nachvollziehen kann ich das überhaupt nicht, mein Verständnis für diese "Tierschützer" ist auch eher nicht vorhanden.

  • @Aoleon


    Dann habe ich wohl Glück gehabt, was die bisherigen Gassierfahrungen anging. :smile:
    Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht, dass es solche Idioten nicht gibt. Nur, dass ich davon bisher nur gelesen, aber nie etwas "live" mitbekommen habe.



    Vielleicht wird der Ton auch nur hineingelesen?


    Kann durchaus sein. Diese Sender-Empfänger-Geschichte ist ja nicht selten problematisch. Selbst von Angesicht zu Angesicht.



    Es geht eben nicht um den Tierschutzhund. Es geht wirklich um "Den Auslandshund", weil diese Leute sich eigentlich keinen Hund ausm Tierschutz holen, die würden im Leben kein Tierheim betreten.


    Pardon. Mit Tierschutzhund meinte ich tatsächlich Auslandshund, also ein Schreibfehler meinerseits.


    Ich persönlich kenne, wie gesagt, keine Menschen, die sich ihren Hund bewusst nach seiner tragischen Hintergrundgeschichte angeschafft haben. Darüber bin ich auch sehr glücklich und ich wage mal zu behaupten, dass das (hoffentlich) nicht die Mehrheit ist. Ansonsten stimme ich dir zu, dass ich so ein Verhalten bekloppt finde.



    Sorry fürs Off-Topic, ich halte jetzt meinen Mund. :mute:

  • Ich bin auch immer froh wenn ich diesen Leuten schnell wieder entkommen bin. Monatelang Pause und dann überfallen mich plötzlich wieder ein paar.
    Umso schöner wenn ich Menschen sehe die viel Liebe und Mühe aufwenden um ihrem Auslandshund das Leben hier so gut wie möglich beizubringen.


    Aber du, das ist wie mit Groß- und Kleinhunden. In Gegend A läuft alles harmonisch, in Gegend B hingegen... Wenn bei euch diese "trendy" Leute nicht sind, umso besser.


    Nun, viele sind vermutlich innerhalb der ersten 3 Jahre weitergereicht worden.
    Je nachdem wo sie herkamen haben viele auch nichtmal das Alter von 12 erreicht.
    Man gucke doch nur mal in die Kleinanzeigen, die meisten Hunde da drin sind noch sehr jung und müssen dringend weg... *seufz*

  • Fail! Mein Auslandshund kommt aus dem örtlichen Tierheim :D
    (und wie du weißt: nicht dankbar :lachtot: )


    Im ersten Moment habe ich mich tatsächlich auch angegriffen gefühlt, dann nicht mehr angesprochen (weil erwähnte Punkte abgehakt und der Hund gesichert) und dann fand ich es ganz witzig weil ich auch ein paar solcher Menschen kenne :D


    Was ich immer ganz lustig finde: ich werde sehr oft angesprochen, dass mein Hund Angst vor andren Hunden hätte ( :lachtot: ) und sie ja ein armer Podi aus der Tötung sei und bestimmt geschlagen wurde. Alles davon kann ich mit Sicherheit verneinen. Ich glaube die Menschen sind dann ein bisschen traurig, weil die Storie so langweilig ist. Und weil der Hund nur dauerhaft gesichert ist da sie alles Nagetier mit Puls töten möchte |)


    Allerdings gibt es auch die gegenteilige Seite wo dann sofort mit Rassehund "geprahlt" wird und man am Besten eine Visitenkarte mit Stammbaum bekommt.


    Am häufigsten sind hier aber die ganz normalen Durschnittshundehalter, mit Durchschnittshund und sehr oft geht man sich einfach aus dem Weg.

  • In unserer braven Vorstadt :


    Französische Bulldoggen
    Ridgebacks
    Labrador Retriever
    Aussies


    immer mehr Kleinhunde: Chi's, Bolonkas, Malteser, Havaneser - teilweise auch als Zweithunde zu grösseren



    .. und die Auslandshunde. Meine beiden gehören dazu. Ich finde sie grossartig. Sie sind beide als Welpen /Junghunde zu uns gekommen und sind nicht mehr und nicht weniger problematisch als Rassehunde aus dem Bekanntenkreis. Sie haben unterschiedliche Charaktere und unterschiedliche Eigenschaften aus den Rassen, die sie so mitbringen. Punkt. Mehr nicht.


    Aoelon: Ich weiss schon so in etwa was du meinst. Die Tierschutz-Seelen retter... hab ich schonmal kennengelernt, auch nicht so mein Ding. Ich glaube, dass ist aber nicht der Alltag. Ich kenne soviele nette Auslandshunde mit entspannten Besitzern.


    Ich denke, dass kann man für jede Rasse extrem formulieren - Chi's als Handtaschenhund, Ridgebacks - muss es ein Löwenjäger sein - Möpse - können ohne OP kaum Luft holen - und tut jedesmal ziemlich vielen Leuten und Hunden unrecht.


    und der Satz " haben noch nie ein Tierheim betreten" geht mir auch gegen den Strich. Habe ich vor der Anschaffung von beiden Spaniern getan. Tierheim einer deutschen Grossstadt. Beim ersten mal war kein einziger Hund dabei, den ich mir getraut hätte, in eine Familie mit 8-11jährigen Kindern zu holen.
    Beim zweiten Mal war kein einziger Hund dabei, bei dem die Mitarbeiter eine Chance sahen, ihn in eine lebhafte Familie mit Teenagern und einem Ersthund zu integrieren.
    Ich denke, dass in dem System der Tiervermittlung einiges schief läuft - aber NICHT, dass Auslandshunde "schicker" sind.


    Lg, Elzbeth

  • und der Satz " haben noch nie ein Tierheim betreten" geht mir auch gegen den Strich. Habe ich vor der Anschaffung von beiden Spaniern getan.

    Lesen kann so hilfreich sein... Zum Beispiel in diesem Fall. Was schrieb ich denn? Schrieb ich über dich? Schrieb ich über die Menschen die sich überlegt einen Hund geholt haben, zum Beispiel aus dem Tierschutz?


    Nein. ich schrieb, und das doch ziemlich deutlich:

    weil diese Leute sich eigentlich keinen Hund ausm Tierschutz holen, die würden im Leben kein Tierheim betreten.

    Diese Leute, diese "Extrem-Retter" über die es hier ging.
    Von denen und von niemand anderem.


    Echtmal, deutlicher kann man das doch echt nicht mehr schreiben. Das ägert mich wirklich das einfach Sachen völlig aus dem Kontext gerissen werden, nicht ordentlich gelesen, nur überflogen. Wie kann man das denn falsch verstehen?





    Vermutlich habe ich öfter mit so Menschen Kontakt weil sie Hamilton verwechseln. Denn ich werde fast immer auf ihn angesprochen "Ach, ihrer ist auch aus der Tötung?" oder "Oh, sie haben so eine arme Seele gerettet" und ähnliches.
    Und wenn ich sage er ist ein Whippet vom Züchter kommt oft genug etwas herablassendes. Ich bin halt nicht "schick" genug in den Augen solcher "Tierschützer". Moralisch nicht erhaben genug oder so.
    Macht nix. Meine Moral ist ja eh zweifelhaft, mit dem Kampfhund und dem halb verhungerten Windhund den ich für mein Ego auf der Rennbahn verheize.
    Das höre ich übrigens tatsächlich von diesen "Tierschützern". Besonders witzig weil Hamilton noch nie ein Rennen gelaufen ist.



    @Frufo: :lol: doch doch, Oona ist doch so eine dankbare Seele!
    Aber ja, ist das nicht total schräg das die Leute irgendwie enttäuscht sind weil da kein grausames Schicksal hinter steht?

  • Bei mir ist alles bunt gemixt, beim Gassigehen treffe ich regelmäßig einen Mix aus Rumänien, einen Kangal, Dackel, Westies und natürlich immer mal wieder Golden und Labrador Retriever.


    In der Kleinhundegruppe in der Huschu in der ich mit Hermann bin ist regelmäßig ein Border Terrier und ein Schapendoes. Beide Rassen habe ich sonst noch überhaupt nirgendwo gesehen.
    Es ist kein einziger Jack Russell in dieser Gruppe obwohl ich diese Rasse im Bereich der Kleinhunde für eine Moderasse halte.
    ...

    Mir wurde schon öfter erklärt, dass die Jackys ja so in Mode sind zur Zeit, die Leute würden sooo vielen begegnen.
    WIR treffen jedenfalls keine, leider. Das Rüssellchen würde sich freuen. :D
    Parson Russells gibts in der Gegend ein paar, alle miteinander verwandt. xD Und ein struppeliges Fox-Mädchen in der HuSchu.

    Was aus den wirklich vielen Chis geworden ist, die hier in der Gegend unterwegs waren (manche sogar auf ihren eigenen Füßchen), als wir vor gut 5 Jahren eingezogen sind, frag ich mich allerdings öfter. :???:

  • Na ja es kann ja gut möglich sein, dass die Leute mit Hund (oder man selbst) umgezogen ist :D
    Ich bin selbst auch schon 4 mal umgezogen und hab die Umgebung gewechselt. In der Umgebung bei meinen Eltern sieht man andere Hunde als hier bei uns zB.
    Und hier sind es hauptsächlich Labrador Retriever oder Golden Retriever. Kleine Hunde sieht man hier bei uns eher nicht so häufig wie Große.

  • Komischerweise lese ich sowas immer nur hier im Dogforum.
    Ich habe auf der Straße noch keinen einzigen Menschen getroffen, der mir vorgeschwärmt hat wie toll doch sein geretteter Auslandshund sei.
    Ebensowenig wie ich jeden Tag Menschen begegne, die ihren schwer traumatisierten Podenco hinter sich herschleifen...

    Beim Gassigehen spreche ich selten mit anderen Hundehaltern.
    Solche Begegnungen sind und waren meist in der Hundeschule oder im Tierarztwartezimmer.


    Viele die Gespräche mit fremden Leuten einfach in den falschen Hals kriegen. Wenn mir ne Dame von ihrem neuen Mischling vorschwärmen würde und mir erzählte, dass er ja so lieb und dankbar sei, dann ist das ehrlich gesagt nichts, was ich sonderlich "störend" finde


    Seinen Hund toll zu finden, ist nichts verwerfliches, egal was für ein Hund das ist.
    Störend wird es, wenn im selben Atemzug alle anderen herabgewertet werden, die nicht diesen "guten Weg" gehen.
    Wenn ich jedes Mal 5€ bekommen hätte, wenn ich mir von vollkommen fremden Hundehaltern anhören musste, wie man heutzutage noch beim Züchter kaufen kann, wenn doch so viele arme Kreaturen in der Tötung sitzen... ich könnte mir noch drei überteuerte Rassehunde kaufen.


    Aber ich habe eher das Gefühl, dass Rassehunde hier, also explizit im Dogforum, anerkannter sind, da sie ja implizieren, jemand habe sich "Gedanken" gemacht, wohingehen die Auslandshunde allgemein als Sinnbild für "Mitleidskäufe" gesehen werden.


    Auch einen Tierschutzhund kann man überlegt aussuchen.
    Aber wenn ich mich hier umsehe und mich erinnere welche Auslandshundvermittlungen ich in Hundeschule und zu Tierheimzeiten gesehen habe, dann ist das eben sehr oft nicht der Fall. Denn der 80jährige mit Krückstock der einen jungen Viszla direkt aus Ungarn hat und die Familie mit drei Kindern im Kindergartenalter, denen der halbwüchsige Akbasch Mix vermittelt wurde, sind keine Klischees, sondern nur zwei Fälle die ich persönlich miterleben durfte.

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