Hund behalten oder nicht?

  • Ich habe die Lebensumstände sehr wohl gelesen, aber da die TE viel von zu Hause arbeitet oder den Hund mit ins Büro nehmen kann (wo er ja ruhig ist) sehe ich das Problem nicht.
    Klar, dass mit dem Haus ist blöd, aber da es eh ein Dauerprojekt ist, kann man sicherlich auch zwischendurch Zeit für den Hund finden. Zumal der wahrscheinlich (so wie es klingt) nur jetzt in den kommenden Monaten etwas zeitintensiv sein dürfte und dann eben mit läuft.


    Und welcher Hund ist schon pflegeleicht?

  • Geht's nur mir so- ich finde die Rasse ist bei dem Thema schon wesentlich?!
    So ist es unglaublich schwer was zu sagen.


    Ansonsten bin ich eher bei @lemmingstyle ich finde so ungewöhnlich oder schwierig hört es sich nicht an.


    Sicher muss man eine Menge erarbeiten, aber da müsste man halt schon die Rasse wissen, wenigstens um die ungefähren Anlagen des Hundes einschätzen zu können. Jagdhund- das können wer weiß wie viele rassen sein, noch dazu so unterschiedlich.

  • @AnnaAimee und @lemmingstyle
    Für mich sind die Lebenssituation der TE und der "Ist-Zustand" des Hundes aktuell nicht miteinander vereinbar, da ist auch egal welcher Rasse der Hund angehört. Meiner Meinung nach hat die TE nicht genug Zeit um (einem)dem Hund gerecht zu werden, sie schreibt selber, dass sie oft überfordert und erschöpft ist. Um zu verdeutlichen, warum ich die Ansicht habe, markiere ich im Post der TE mal alle Punkte fett, die für mich gegen eine Übernahme des Hundes sprechen. Hätte sie mehr Zeit, Haus&Hof wären kein "Lebensprojekt" und ihr Lebensgefährte würde auch gerne einen(den) Hund haben - würde ich anders denken. :)

  • Aber hat nicht jeder Punkte in seinem Leben die eigentlich nicht oder schwer mit Hund zu vereinbaren sind und die man trotzdem geregelt bekommt? Ist bei mir zumindest so.
    In den ersten Wochen war ich zudem auch etwas überfordert und platt.
    Man muss es aber insgeheim wollen, dann klappt es auch. Die TE schreibt ja außerdem auch, dass es ihr Spaß macht etwas mit dem Hund zu unternehmen und das ist doch mit das wichtigste.


    Finde die Lebensumstände nicht ideal (aber bei wem ist das schon so?), aber nichts mit dem man nicht fertig werden könnte. Da finde ich 10 Stunden am Tag den Hund alleine lassen schlimmer!
    Aber wir müssen das ja nicht entscheiden :roll:


    Übrigens habe ich immer das Gefühl, dass zu 95% den Leuten von der Hundehaltung abgeraten wird..

  • Aber hat nicht jeder Punkte in seinem Leben die eigentlich nicht oder schwer mit Hund zu vereinbaren sind und die man trotzdem geregelt bekommt? Ist bei mir zumindest so.

    Das mag sein...


    Aber dann frage ich MICH (!!!) im Zweifel auch mein nächstes, direkt betroffenes Umfeld, ob und wie das Leben gemeinsam zu vereinbaren wäre.


    Und nicht ein Forum aus etlichen Menschen, die weder die genaue Leben Situation, noch mich noch den Hund kennen....

  • Vielen Dank für eure Meinungen! Also finanziell ist alles abgesichert, auch wenn wir einen Lottogewinn wirklich gut gebrauchen könnten. Auch was den Urlaub betrifft haben wir einen Plan B. Gemeinsam sind wir in den letzten 10 Jahren sowieso noch nie weggefahren, höchstens mal übers Wochenende. Und wenn ich mal länger Urlaub habe, fahre ich meist alleine zu meiner Familie in die Großstadt. Da kann der Hund zwar nicht mitkommen, aber mein Lebensgefährte würde ihn in dieser Zeit nehmen bzw. hat das auch schon eine Woche getan, weil die Übernahme so spontan und mein Urlaub schon gebucht war. Er ist auch total vernarrt in den Hund, hat aber eben nicht wirklich Zeit und nimmt ihn nur, solange er im Büro keine Probleme macht (und bis auf einmal Durchfall gabs da auch noch kein Problem). Plan B wäre, dass er zu den Verwandten seines jetzigen Frauchens geht. Dort hat er auch schon mal vorübergehend gelebt, aber sie haben schon zwei Hündinnen und drei Hunde sind ihnen auf Dauer zu viel. Zur Pflege würden sie ihn aber jederzeit wieder aufnehmen.


    Nur der Alltag... Also 4 Stunden pro Tag wie am Anfang geschrieben wurde habe ich definitiv aktiv keine Zeit für den Hund, nur am Wochenende. Da dreht sich inzwischen wirklich alles um ihn, alles andere wird außenrum gepackt. Unter der Woche muss er mit der einen Stunde Gassi Vorlieb nehmen und mir ansonsten schnöde bei der Arbeit am PC zuschauen. Na ja, und zwischendurch halt noch zwei kurze Pinkelpausen und so gut wie jeden Tag eine Runde Kommandos und Tricks üben (Sitz, Platz, Hier, Bleib, "Peng", Pfötchen, Rolle etc. pp.). Da macht er immer begeistert mit und lernt auch echt schnell. Ruhe lernen muss er auch nicht, der ist wie die Katze und schläft fast den ganzen Tag. Im Haus und Büro merkt man oft gar nicht, dass er da ist. Stundenweise alleine bleiben kann er auch, muss er aber nur selten. Draußen dreht er dann aber natürlich auf, da kann ich ihm leider nicht so viel Action bieten, wie ich gerne würde.


    Das mit dem Trauma hört sich jetzt vielleicht schlimmer an als es ist (obwohl es ja schon schlimm genug ist). Er ist kein Hund, der draußen nur mit eingekniffener Rute rumläuft oder so, eigentlich ist er sogar relativ selbstbewusst und hat oft eine ziemlich große Klappe (aber wenig dahinter). Säge, Bagger und andere laute Dinge rund ums Haus machen ihm nichts aus, aber man merkt genau, mit was er schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Autos machen ihm Angst und da will er auch hinterher. Manche Männer machen ihm Angst, da knurrt er (und einen hat er bei den Vorbesitzern auch schon gebissen). Auch bei der Erziehung bei den Vor-Vorbesitzern muss einiges schief gegangen sein. Wie gesagt, beim Klicker hat er total verängstigt reagiert (auch auf die leisere Variante), das viel lautere Quietschi, was ich jetzt nehme, findet er gut. Wenn man mit ihm übt und eine falsche Bewegung macht, dann wendet er sich ab und beschwichtigt, als würde er eine Strafe erwarten. Er wurde wohl auch recht streng erzogen, was immer das auch heißen mag. Auf jeden Fall hat er es nicht besonders gut vertragen.


    Die Baustellen, die der Hund insgesamt so hat, sind laut Hundetrainer, dem ich da vollkommen vertraue, behebbar - wenn man die Zeit und Geduld dafür hat. Nur das mit der Zeit ist eben so eine Sache. Keine Ahnung, ob die Zeit, die ich für ihn aufbringen kann, ausreicht, um ihn zu einem für uns perfekten Begleiter zu machen.


    Ob wir generell einen Hund haben wollen: Definitiv ja! Sogar mein Lebensgefährte hätte nichts dagegen, aber eben nur, wenn er nicht die Arbeit hat. In der jetzigen Situation? Jein. Mit dem Haus und Grundstück sind wir überfordert, ganz klar. Keiner von uns hat auch nur im geringsten geahnt, was für eine Bruchbude wir uns da haben aufdrehen lassen. Jetzt heißt es Augen zu und durch. Wir werden realistisch gesehen in diesem Leben nie an den Punkt kommen, wo wir sagen "Jetzt ist das Haus fertig, jetzt ist Zeit für einen Hund". Eher kommen wir an den Punkt, wo wir sagen "Das Haus ist fertig, aber wir auch. Wo ist das nächste Seniorenheim?" Das hieße aber, ich werde niemals einen Hund haben. :ugly:


    Die Rasse will ich nicht sagen, weil ich nicht weiß, ob sein Frauchen mitliest und es sonst eindeutig wäre. Die hat nämlich momentan weitaus mehr und schwerwiegendere Probleme als ich und ist einfach nur froh, dass der Hund weg ist. Darum will ich mir erstmal selbst im Klaren darüber werden, was ich eigentlich will und was nicht und mich dann nochmal in Ruhe mit ihr zusammensetzen und beratschlagen. Aber selbst wenn ich mich gegen den Hund entscheiden würde, dürfte er solange bleiben, bis ein neues Zuhause gefunden ist. Ich hab ihn ja gerne da, auch wenn ich zweifle. Es ist auch kein Jagdhund oder was super anstrengendes, sondern ein mittelgroßer Wach- und Begleithund. Die anstrengendste Charaktereigenschaft der Rasse ist wohl der eigene Kopf, das ständige Hinterfragen, ansonsten ist die Rasse für uns eigentlich ideal. Falls irgendwann ein anderer Hund einziehen sollte, dann wird es auch nur einer wie er werden, da sind wir uns einig. Wir sind beide gleichermaßen in die Rasse verliebt. :herzen1:

  • Eigentlich finde ich, hören sich eure Bedingungen recht gut an. MMn ist ein Hund am liebsten mit seinen Menschen zusammen und braucht auch nicht zwingend 4 Stunden Auslauf am Tag. Die eine Stunde Gassi und dann noch 2 kürzere Runden von ca. 30 min sind auch ausreichend, wenn es sich nicht gerade um einen Husky oder ähnliches handelt. Am Wochenende hast du ja etwas mehr Zeit. Kurze (so 5 min jeweils) Übungseinheiten und später vllt. ein paar neue Tricks üben, kannst du auch tagsüber zwischendurch einbauen. Außerdem könntest du dem Hund z. B. auch Leckerlies in euren Wohnräumen, auf dem Grundstück oder in Kisten mit Zeitungspapier verstecken, solche Beschäftigung lastet den Hund auch aus.


    Die stressigste Zeit ist immer die Anfangszeit, wenn alle sich erst aufeinander einstellen müssen und man viel Zeit in die Erziehung stecken muss. Da fühlt man sich schnell mal überfordert. Wenn das erst mal geschafft ist kommt euch das Leben mit Hund nicht mehr stressiger vor als ohne sonder anders.


    Mich wundert, dass hier noch nicht der Aufschrei kam: "Aber ihr habt den Hund doch erst seit einem Monat, das ist doch viiiel zu viel Programm!" Denn eigentlich wäre erst einmal viel Ruhe angesagt, mit der Eingewöhnung bei euch ist der Hund schon ziemlich gut beschäftigt. Es kann sein, dass er das mit den Enten und andere Verhaltensweisen jetzt macht, weil er einfach mit der neuen Situation total überfordert ist.


    Für mich liest es sich irgendwie gar nicht so, als würdet ihr den Hund wirklich wieder hergeben wollen. ;)

  • Naja, wenn sich absehen läßt, daß der Hund mit den Bedingungen, die Ihr ihm bieten könnt, gut klarkommt und Ihr Euch auch mit der Situation arrangieren könnt - warum nicht? Der "ideale Hund" bei "idealen Bedingungen" dürfte sowieso die Ausnahme sein. Irgendwelche Kompromisse werden fast alle Halter eingehen müssen.

  • Du hörst dich an, als wenn du uns - sprich, eigentlich dich - überzeugen willst, dass du den Hund behalten solltest.


    Dann tus.


    einen Hund haben ist nie vernünftig...


    Ich würde allerdings mal genau hinschauen, wie du die Tiere im Hof so sichern kannst, dass er nicht noch mehr davon töten kann in einem unaufmerksamen Moment.


    Nach eingezäunten Freilaufflächen schauen.


    Einen Trainer suchen, mit du einige Wochen lang regelmässig spazieren gehst und der mit euch an der Leinenführigkeit und der Schleppleine arbeitet.


    Mehr Zeit - 4 Stunden täglich sind mehr als genug. Unter der Woche reicht auch weniger. Darin sehe ich kein Problem.


    Gerade, wenn die Ursache für sein Getue draussen einfach Stress und Reizüberflutung ist, ist weniger sogar mehr. Drin schläft er viel und ist ruhig, das ist super und spricht dafür, dass er kein tiefliegendes Problem hat, sondern draußen einfach nicht gelernt hat, wie man sich benimmt.

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