Abruf und Aufmerksamkeit eurer Hunde

  • Ich würde den Rückruf übrigens nicht ausschließlich mit Futter belohnen.
    Einfach damit der Hund nicht das Signal mit dieser bestimmten Belohnung verbindet und falls ihm dann mal etwas interessanter als diese Belohnung erscheint, sich möglicherweise gegen die Belohnung entscheidet.

  • Da mir der Rückruf bei ihm wirklich enorm wichtig ist, belohne ich ihn immer und so hochwertig wie möglich.

    Das mache ich auch. Auf Pfiff gibt es super ungesunde Hundebifi oder Leberwurst, Käse, Wiener, gekochtes Hühnchen etc. Ich habe auch tatsächlich immer etwas für mind. 1x Pfeifen dabei und wenn nur minderwertige Leckerlis zur Hand sind, dann werfe ich für jeden Hund eine Hand voll. Jackpotprinzip.


    Bei Sammy habe ich den Abruf ("Hier") sehr sauber aufgebaut, der kommt eigentlich immer angerannt. Bei Fred, dem Ersthund, ist es manchmal nur ein Schlurfen, aber auch das ist okay. Den Abruf habe ich nur in den ersten Monaten jedes Mal belohnt, dann hab ich es mal mit mal ohne gemacht. Auf Pfiff müssen meine Hunde im Schweingalopp zu mir rennen und das belohne ich wie gesagt extrem hochwertig. Der Pfiff ist auch bei mir das Mittel der ersten Wahl wenn sie jagen wollen oder Hunde bepöbeln gehen wollen.


    Ein guter Tipp neben vorherigem Aufmerksamkeitstraining (Klick für Blick) ist auch das Wegrennen. Die meisten Hunde lieben Rennspiele und die allermeisten Hunde rennen dem Besitzer hinterher wenn man in die entgegengesetzte Richtung weg rennt. Also rufen (Aufmerksamkeit vorher prüfen) oder pfeifen, selber los rennen und wenn der Hund einen eingeholt hat Wiener zu stecken xD

  • Ja, ich denke da muss ich ein bisschen ausprobieren, aber Würstchen liebt sie zum Beispiel :)


    Das ist mir drin auch ehrlich gesagt viel sicherer, weil es da keine Ablenkung gibt und sie nicht abhauen kann^^
    Ja, auch wenn ich das bisher noch nicht so gesehen habe, hast du damit auf jeden Fall Recht :D


    Danke!:)

  • Jackpotprinzip
    Bei Sammy habe ich den Abruf ("Hier") sehr sauber aufgebaut, der kommt eigentlich immer angerannt.


    Ein guter Tipp neben vorherigem Aufmerksamkeitstraining (Klick für Blick) ist auch das Wegrennen. Die meisten Hunde lieben Rennspiele und die allermeisten Hunde rennen dem Besitzer hinterher wenn man in die entgegengesetzte Richtung weg rennt. Also rufen (Aufmerksamkeit vorher prüfen) oder pfeifen, selber los rennen und wenn der Hund einen eingeholt hat Wiener zu stecken xD

    Das Jackpotprinzip habe ich bei ihr noch nicht so oft angewendet, weil ich mir nicht sicher bin, ob es bei ihr was bringen würde, so schnell wie sie alles verschlingt.


    Inwiefern sehr sauber?
    Wie habt ihr das angestellt?


    Na ja da sie etwas ruhiger werden soll, wäre das wahrscheinlich keine so gute Idee, weil ich sie damit dann nur aufdrehen würde und so wie ich sie kenne würde sie mich dann auch vor Freude anspringen und das möchte ich vermeiden. Aber trotzdem danke! :)

  • Mit sauber meine ich, dass ich ihm keine Gelegenheit gegeben habe auf mein "Hier" nicht zu kommen. Er war recht lange an der Schleppleine, ich habe immer auf mein Timing geachtet (ob es Sinn macht zu rufen oder nicht) und sehr viel Aufmerksamkeitstraining gemacht, sodass er ohnehin sehr auf mich achtet und auch öfter stehen bleibt um sich nach mir umzudrehen.
    Das Wegrennen alias Fangspiel war dann zusätzlich eine Belohnung für ihn, weil wir ja zusammen etwas gemacht haben und er einfach gerne rennt.


    Jackpotprinzip: Für einen Hund macht es schon einen Unterschied ob es nur einen Krümel gibt oder einen ganzen Kuchen. Genauso ob es etwas langweiliges gibt oder etwas total leckeres. Und dann ist es egal wie schnell das verschlungen ist, es geht ja um die Belohnung und nicht um die Dauer des Genusses :D



    Na ja da sie etwas ruhiger werden soll, wäre das wahrscheinlich keine so gute Idee, weil ich sie damit dann nur aufdrehen würde und so wie ich sie kenne würde sie mich dann auch vor Freude anspringen und das möchte ich vermeiden.

    Das scheint dann ja ein allgemeines Problem bei euch zu sein. Ich lese zur Zeit "Impulskontrolle - Wie Hunde sich beherrschen lernen" von Ariane Ullrich. Kann ich empfehlen bisher. Wenn der Hund sich erst mal mehr unter Kontrolle hat, dann startet er automatisch nicht mehr so schnell durch und das macht dir automatisch das Leben leichter. Wir arbeiten da auch dran. Nichts wäre besser, wenn man den Hund gar nicht abpfeifen muss, weil er nicht stiften geht.

  • Ich würde den Rückruf übrigens nicht ausschließlich mit Futter belohnen.
    Einfach damit der Hund nicht das Signal mit dieser bestimmten Belohnung verbindet und falls ihm dann mal etwas interessanter als diese Belohnung erscheint, sich möglicherweise gegen die Belohnung entscheidet.

    Jein aus meiner Warte, die sich aber nur auf Elvis bezieht.
    Ich persönlich würde (jenseits des Superrückrufes, der aber noch mal etwas anderes ist) auf jeden Fall nicht immer mit der gleichen Futterbelohnung belohnen. Da würde ich an Stelle des Hundes auch irgendwann abwägen, ob ich jetzt zu meinen Kumpels renne oder die wegen der üblichen drei Kekse ernsthaft stehen lasse. Darum gibt es hier möglich immer unterschiedliche Sachen. Ich gestehe, ich habe oft mehr als eine hochwertige Belohnung dabei (aktuell in meiner Jackentasche der tollen Belohnungen: Leberwurst, Pansensticks, Pansenwürfel und ein großer Hundekeks). Elvis soll ja Spaß haben am Rückruf. So hat er den Spaß des volle-Pulle-Rennens und des sich Fragens und Freuens, was es jetzt gleich wohl gibt.


    Inzwischen werfe ich auch manchmal einen Ball, wenn wir auf freiem Feld sind, ich den Ball dabei habe und er ohnehin gerade am Rennen/Hetzen war. Aber das begeistert ihn nicht so sehr wie Futter und ich bin mir auch nicht immer sicher, ob er das als Belohnung versteht.


    Elvis lebt wirklich fürs Essen, darum macht bei ihm eine Futterbelohnung am meisten Sinn. Im Seminar wollte ich den Superrückruf eigentlich mit einem Spielzeug aufbauen. Wir haben das versucht, unter Anleitung, und letztlich meinte die Trainerin, dass Futter bei ihm offensichtlich schneller und besser funktioniert, weil er das einfach toller findet.


    Aber logo. Wenn Lexy unbedingt zu ihren Hundefreunden auf dem Feld spielen rennen will und sich in einigen Monaten aus dem vollen Lauf oder auch nur auf den ersten zwei Metern abrufen lässt, dann ist die allerbeste Belohnung, sie sofort zu ihren Hundefreunden zu schicken. Nicht groß mit Futter rumhampeln, loben und sofort hinschicken (außer sie fordert die Futterbelohnung ein, dann würde ich die natürlich rausrücken und dann soll sie spielen laufen).


    Bei einem Hund, der z. B. spielen toller findet als Futter, sieht die Welt natürlich etwas anders aus. Aber das ist für mich eben eine komplett fremde Welt :)


    Das scheint dann ja ein allgemeines Problem bei euch zu sein. Ich lese zur Zeit "Impulskontrolle - Wie Hunde sich beherrschen lernen" von Ariane Ullrich. Kann ich empfehlen bisher. Wenn der Hund sich erst mal mehr unter Kontrolle hat, dann startet er automatisch nicht mehr so schnell durch und das macht dir automatisch das Leben leichter. Wir arbeiten da auch dran. Nichts wäre besser, wenn man den Hund gar nicht abpfeifen muss, weil er nicht stiften geht.

    Ich habe das Buch auch und finde sowohl es als auch die Autorin spitze.
    Jenseits aller Impulskontrolle merke ich aber auch, dass Ansprechbarkeit mehr Ansprechbarkeit erzeugt und wenn ich Elvis öfter anspreche (was ich an der normalen Leine leider oft vergesse), ist er auch danach gedanklich stärker bei mir.
    Dazu kommt natürlich auch Orientierunstraining wie z. B. das Belohnen von Blickkontakt.


    Aber gut, das ist ja etwas, was bei Lexy später geübt wird, wenn ich mich richtig erinnere. Es ist ohnehin schon schwierig genug, nicht alles gleichzeitg üben zu wollen.

  • Ich habe das Buch auch und finde sowohl es als auch die Autorin spitze.
    Jenseits aller Impulskontrolle merke ich aber auch, dass Ansprechbarkeit mehr Ansprechbarkeit erzeugt und wenn ich Elvis öfter anspreche (was ich an der normalen Leine leider oft vergesse), ist er auch danach gedanklich stärker bei mir.
    Dazu kommt natürlich auch Orientierunstraining wie z. B. das Belohnen von Blickkontakt.


    Aber gut, das ist ja etwas, was bei Lexy später geübt wird, wenn ich mich richtig erinnere. Es ist ohnehin schon schwierig genug, nicht alles gleichzeitig üben zu wollen.

    Aber das spielt ja alles ineinander, deswegen kann man das nicht trennen und muss dann manchmal leider an mehreren Baustellen arbeiten. Wenn der Hund nicht gelernt hat einem Reiz zu widerstehen, dann wird auch der Rückruf nicht klappen, weil der Hund das Rufen des Halters gar nicht wahrnimmt. Deswegen ist Aufmerksamkeit und Blickkontakt zwingend notwendig für den Aufbau eines erfolgreichen Rückrufs.

  • Och menno, lemmingsyle, ich dachte, ich könnte mich so durchlavieren und verschleiern, dass ich die Posts der TE hier und im anderen Thread nur semi-aufmerksam gelesen habe.


    Darum weiß ich jetzt z. B. nicht, wie lange Lexy schon dort ist, was sie vorher erlebt hat, welche Baustellen es gibt usw.


    Aber ich muss sagen, dadurch, dass Elvis haufenweise "Baustellen" hat (totale Jagdsau, kannte keine Kooperation mit Menschen, null Grunderziehung, kannte kein Leben in der Wohnung, absoluter Allesfresser auf der Straße, Zugpferd an der Leine, kann nicht alleine bleiben, hatte eine Ohrenentzündung und HASST Ohrentropfen, musste täglich die Pfoten einshampooniert bekommen und HASST Badewannensituationen) weiß ich auch, wie das ist, wenn man versucht, alles gleichzeitg zu trainieren.


    Was ich eigentlich sagen will: ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob Aufmerksamkeit und Blickkontakt jetzt zwingend für ein erfolgreiches Rückruftraining nötig sind. Sie sind unzweifelhaft sehr, sehr hilfreich.
    Aber das sind so viele Sachen in der Hundeerziehung, je nach Lebenssituation muss der Hund ja gleichzeitg noch viele andere Sachen lernen und dann hat man schon wieder so eine lange Einkaufsliste an Kommandos und Übungen.
    Ein bisschen geht mir das mit dem Impulskontrollen-Buch so. Damit werden wir hier die nächsten Jahre arbeiten, es ist eine sehr nachhaltige Anschaffung :)


    Grrr, ok, jetzt hab ich doch noch mal kurz ein bisschen nachgelesen. Lexy ist 14 Monate alt und seit 5 Monaten bei der TE. Die Hundedame ist wohl jagdlich interessiert und hat auch praktisch keine Ausbildung mitbekommen, bevor sie zur TE kam.


    Dann möchte ich doch auch noch mal das Buch "Antijagdtraining" empfehlen, nach dem habe ich das Schleppleinentraining mit Elvis aufgebaut und konnte gut damit arbeiten. Die famose Impulskontrollen-Autorin Ariane Ullrich ist hier auch als Co-Autorin dabei. Das Buch deckt sowohl Schleppleinentraining, Orientierungstraining (u. a. Blickkontakt, Rückruf), Impulskontrolltraining und Kontrolle am Wild ab.
    Grunderziehung und Leinenführigkeit natürlich nicht. Aber praktischerweise ist am Ende des Antijagdtraingbches auch ein Traininsgplan enthalten. Hätte ich den früher entdeckt, hätte ich mir einige Knoten im Hirn sparen können.

  • Och menno, lemmingsyle, ich dachte, ich könnte mich so durchlavieren und verschleiern, dass ich die Posts der TE hier und im anderen Thread nur semi-aufmerksam gelesen habe.


    Darum weiß ich jetzt z. B. nicht, wie lange Lexy schon dort ist, was sie vorher erlebt hat, welche Baustellen es gibt usw.


    Grrr, ok, jetzt hab ich doch noch mal kurz ein bisschen nachgelesen. Lexy ist 14 Monate alt und seit 5 Monaten bei der TE. Die Hundedame ist wohl jagdlich interessiert und hat auch praktisch keine Ausbildung mitbekommen, bevor sie zur TE kam.

    Also vielleicht noch einmal kurz paar Infos zu Lexy, um alles ein bisschen besser einschätzen zu können:
    Lexy kam mit 9 Monaten zu uns, davor war sie bei einer Familie und der Mann war die Bezugsperson, jedoch fand eine Trennung statt, wodurch dann die Frau zur Bezugsperson werden sollte. Sie hat 2 kleine Kinder, wodurch ich mir vorstellen kann, dass Lexy nie richtig zur Ruhe gekommen ist. Da die Frau sehr überfordert mit allem war litt auch die Erziehung, weshalb sie Lexy auch abgeben wollte.
    Lexy konnte ein bisschen Sitz und auf die Decke, zudem konnte sie auf ihr Kommando warten, bis sie fressen durfte. Platz war bekannt, aber kaum durchsetzbar. Und Pfötchen hat sie beherrscht.
    Freilauf hatte sie nie (mir wurde gesagt, dass sie öfter am Fahrrad mitgelaufen ist -> jedoch hat sie permanent beim Gassigehen in die Leine gebissen und daran gezerrt, wodurch ich mir das nicht vorstellen kann, konnten wir zum Glück beheben, kommt nur noch manchmal während der Läufigkeit vor).. Die Leinenführigkeit wurde nicht trainiert. Außerdem wurde ihr so gut wie alles erlaubt, egal ob es das Anspringen von anderen Menschen oder Hunden war oder sie auf das Bett durfte.
    Als wir sie bekommen haben war sie furchtbar aufgedreht und kam kaum zur Ruhe, mittlerweile ist es schon sehr viel besser geworden, aber sie scheint immer noch überfordert zu sein (was ich in meinem alten Thread erfahren habe). Ich wollte ihr so viel wie möglich beibringen, was ein Fehler war. Nun versuchen wir das sie zur Ruhe kommen muss -> Kein Spielzeug mehr in der Wohnung liegen lassen z.B.
    Sitz, auf die Decke, Platz beherrscht sie nun sehr gut.
    Schau habe ich geübt und es klappt ohne Ablenkung, den Abruf habe ich auch geübt, aber klappt ja nicht wirklich.. Sie hat auch von Anfang an einen sehr starken "Kautrieb".. Wodurch das kommt weiß ich leider nicht. Aber damit zerstört sie auch schnell verschiedene Sachen, was wieder auf die Überforderung zurück geführt werden könnte.
    Mittlerweile gehen wir Hunden so gut es geht an der Leine aus dem Weg und falls das mal nicht geht, soll sie sich setzen, bis der andere Hund vorbei ist (klappt leider nicht immer).
    Und da sie wie gesagt vieles noch nicht kann, wollte ich so viel wie möglich mit ihr üben - jetzt üben wir zur Zeit gar nichts weiter, da sie bei der Läufigkeit sowieso komplett auf Durchzug schaltet.

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