Angst vor Wind und klappernden Jalousien

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich bin ja eigentlich mehr stiller Mitleser, aber jetzt bräuchte ich mal Euren Rat.

    Luna ist 3 1/2 Jahre alt und ein JRT Dackel Mix. Sie ist allgemein schnell ängstlich, mal zieht sie sich zurück, mal (bei Hunden oder Menschen) reagiert sie angstaggressiv - wir arbeiten daran.

    Vor Wind und klappernden Jalousien hatte sie bis vor ein paar Wochen keine Angst, aber dann wurde uns gegenüber angefangen auszubauen und es wurden Bäume gefällt die den stärksten Wind abgehalten hatten. Jetzt pfeift der Wind ums Haus und die Jalousien klappern, egal ob unten oder nicht. Und seitdem verstärkt sich Lunas Angst stetig.

    Erst hat sie nur die Ohren gespitzt, dann mal den Kopf gehoben. Dann zuckte sie beim Pfeifen oder Klappern zusammen, dann schaute sie bei jedem der Geräusche hoch und stand später auf, legte sich dann aber wieder hin. Seit gestern ist es ganz schlimm. In der Nacht zitterte sie erst wie verrückt und zuckte ständig zusammen, dann verkroch sie sich unter dem Bett und kam auch nicht wieder vor bis heute morgen. Weiter gezittert und geziept hat sie trotzdem. Jetzt tigert sie durchs Zimmer, klettert ständig an mir hoch, ziept, will auf den Schoß und dann sofort wieder runter.

    Bisher habe ich ruhig mit ihr gesprochen bzw sie kuscheln lassen wenn sie wollte, und sie in Ruhe gelassen wenn sie weg ging. In sonstigen Angstsituationen hilft es ihr wenn ich ihr den antrainierten Kommentar "alles ok" gesagt habe, aber das half letzte Nacht überhaupt nicht. Was kann ich tun um ihr zu helfen? Ich bin für jeden Rat dankbar...

  • Ich würde mal versuchen, das Fenster aufzumachen, Luna auf dem Arm zu halten und mit ihr auf dem Arm an der geschlossenen Jalousie zu rütteln und sie auch an der Jalousie schnüffeln lassen. Das würde ich mehrmals am Tag machen, sodass sie mal weiß, woher dieses "schlimme" Geräusch kommt.

  • Stimmt, das könnte ich versuchen! Bei Gegenständen die ihr Angst machen hilft es auch wenn ich die berühre... Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen :-\ Das nehme ich sofort in Angriff und gucke mal. Danke Dir!

  • Rüttel aber anfangs nur ganz leicht oder berühre die Jalousie nur und lass sie daran schnüffeln und erst dann leichte Geräusche damit machen.

  • Auf jeden Fall, danke :-) Ich hab gerade erst nur auf die Jalousie gezeigt, sie rüsseln lassen, und dann leicht mit den Fingernägeln drauf getappt - das kennt sie. Wieder rüsseln lassen und dann leicht dagegen gestupst. Mal abwarten und Daumen drücken dass sie das so verknüpft auch wenn ich das Geräusch nicht mache... Hoffentlich!

  • Unterstützen kannst Du das prima mit einem AdaptilHaBa, das hilft in solchen Fällen oft ganz prima!
    Hol eines für große Hunde, schneide es in der Mitte durch, dann hast Du was für 6 Wochen. In dieser Zeit kann man prima trainieren und üben.

  • Mensch klasse, das ist ja auch eine tolle Idee! Da musste ich grad erst mal googeln, dass Adaptil unterstützend wirken kann wusste ich gar nicht... Aber es hört sich an als wäre das prima für die Rüsselschnecke. Vielen Dank für den Tipp! :-)

  • Kleines Update: Es funktioniert nicht... Luna zeigt zwar statt Angst nur noch leichtes Unbehagen wenn ich gegen die Jalousie tappe, aber sie stellt keine Verbindung zum vom Wind verursachten Geräusch her. Und den pfeifenden Wind kann ich ihr ja überhaupt nicht "zeigen", da steigert sie sich mittlerweile in leichte Panik. Adaptil-HB hat sie um. Kann ich sie vielleicht beim Wind desensibilisieren mit dem Geräusch auf CD oder so? Wie bei Böllern?

    Vorhin war ich bei meiner TÄ, da die Schnegge eine leichte Ohrenentzündung hat. Sie hat ihr testweise gegen die Angst Sedoron Tabletten mitgegeben, hat da zufällig jemand Erfahrung mit?

    Im Januar wollen wir mal ihre Schilddrüse untersuchen, hat vielleicht noch jemand Ideen?

  • Wie reagierst DU eigentlich auf ihre Ängste? Denn oft beobachte ich, daß es einregelrechter Teufelskreis ist: Hund hat Angst, HH tröstet, Hund noch mehr Angst, nur eben keine Ahnung wovor eigentlich.
    Vielleicht Zeit, an Deiner Körpersprache zu arbeiten: wenn da nix ist, wovor man Angst haben muß benimm Dich auch so. Grade stehen, Kopf hoch, Hund fordern, klare Ansagen geben: Was Wind? Was für ein Wind? Komm, Fuß! Bleib bei mir, ist alles bestens!
    Üb das auch in der Gruppe, mit Freunden lernt man schneller.

  • Wie reagierst DU eigentlich auf ihre Ängste? Denn oft beobachte ich, daß es einregelrechter Teufelskreis ist: Hund hat Angst, HH tröstet, Hund noch mehr Angst, nur eben keine Ahnung wovor eigentlich.
    Vielleicht Zeit, an Deiner Körpersprache zu arbeiten: wenn da nix ist, wovor man Angst haben muß benimm Dich auch so. Grade stehen, Kopf hoch, Hund fordern, klare Ansagen geben: Was Wind? Was für ein Wind? Komm, Fuß! Bleib bei mir, ist alles bestens!
    Üb das auch in der Gruppe, mit Freunden lernt man schneller.

    Da spricht der Fachmann...grusel

    @OP: Das Problem sollte mit einer systematisch durchgeführten Gegenkonditionierung angegangen werden. Ich würde mich an deiner Stelle an einen fähigen Trainer wenden.

    Im "Idealfall" steigert sich die Baustelle zu einer heftigen allgemeinen Geräuschangst :verzweifelt:

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