Hund kommt nach dem Spazierengehen und Spielen nicht zur Ruhe - was tun?

  • Äh mal ganz allgemein jetzt: ne Stunde Gassi und ein bisschen Leckerli suchen bzw Kong schlabbern empfindet ihr als "so ein Programm"
    Krass. Der hund soll über 23 Stunden ruhig im Haus rumliegen. Von pipipausen mal abgesehen.
    davon dass in dem speziellen Fall etwas nicht zu passen scheint mal abgesehen.

    Wie Du sicher gelesen hast, handelt es sich um einen älteren Hund, der bei diesem Programm überdreht ist. Für ihn ist es "so ein Programm", sonst würde er anders reagieren.

  • Bevor ich pauschal davon ausgehe, dass der Hund mit einer Stunde Gassi schon überfordert ist, würde ich mal die Umstände abfragen.
    Wie lange habt ihr den Hund?
    Welche Rasse?
    Wie fit ist er noch?
    Seit wann zeigt er das Verhalten oder war er schon immer so?
    Wie habt ihr sonst darauf regiert?
    Was wurde früher mit ihm gemacht?


    Die Hunde, die man im echten Leben trifft sind zu 90% eher unterfordert und/oder schlichtweg nicht erzogen.
    Überforderte Hunde "treffe" ich seltsamerweise fast nur im DF.
    Es kann nicht der Sinn sein, den Hund ruhig zu stellen bis er kapituliert und 23 Stunden am Tag im Eck liegt und die Wand anstarrt, ohne dass man wirklich weiß welche Ursache das Verhalten hat. Nur weil Überforderung gerade a la mode ist.


    Ich sage nicht, dass es nicht tatsächlich der Fall sein kann, nur ist das eigentlich etwas, was schwer zu erkennen ist (vor allem weil sich Überforderung und Unterforderung ja doch recht ähnlich äußern). Da mag ich einfach solche Pauschaldiagnosen nicht.

  • Hi,


    ich komm nochmal drauf was Muecke geschrieben hat, denn hier liegt die Lösung.
    Fangt doch erst mal damit an zu Hause keine Action zu machen.
    Und das ein paar Tage, keine Leckerlies im Garten kein Kong obendrauf usw.
    Wird der Hund ruhiger hat man die Lösung und kann vielleicht mit ein wenig mehr Bespassung anfangen.Kippts dann wieder ein Schritt zurück.


    Und wichtig: Nichtbeachtung des Hundes wenn er Bespassung anfordert. Komplett ignorieren. Hilft manchmal Wunder.


    LG


    Mikkki

  • Der Hund kann nach dem Spazieren gehen nicht runterfahren. Ich finde einfach, man muss dem Hund eben beibringen, dass er drinnen entspannen kann auch wenns draußen Action gab.
    Und nicht einfach sagen, man macht jetzt gar nix mehr mit dem Hund weil er dann ruhiger ist. Wäre auch die Frage, ob das dann überhaupt langfristig der Fall ist...

  • Zitat von Pirschelbär


    e Hunde, die man im echten Leben trifft sind zu 90% eher unterfordert und/oder schlichtweg nicht erzogen.Überforderte Hunde "treffe" ich seltsamerweise fast nur im DF.

    Ich treffe jeden Tag Hunde, die nie gelernt haben, mit ihrer täglichen Umgebung klar zu kommen, die mit sinnlosen Spielen blöd gemacht werden, die manchmal schon mit einem " Sitz" überfordert sind, weil niemand sich die Mühe gemacht hat, es ihnen konfliktfrei beizubringen.



    Meine Überzeugung ist, dass viel zu viele HH nicht den Hauch einer Ahnung haben, womit ihr Hund im Alltag überfordert ist.

  • Hunde, die nie gelernt haben, mit ihrer täglichen Umgebung klar zu kommen

    Und genau da meine ich, muss man es ihnen eben beibringen. Zum Beispiel durch klare Regeln. Das meine ich mit "unerzogen".
    Und nicht den Hund isolieren bis er aufgibt. Dann hat er ja immer noch nichts gelernt und kann nie ein normales Hundeleben (zu dem für mich auch mal lange Spaziergänge, Spielen, Kontakt mit Artgenossen gehört) führen, weil es ihn alles überfordert.

  • Sehe ich genau so. Würde nur noch hinzufügen, dass ich den Eindruck habe, dass ihr quasi die "geballte" Action auf einen Punkt am Tag zentriert habt - also Nachmittagsspaziergang plus anschließende Beschäftigung. Dadurch wird 1. eine Erwartungshaltung aufgebaut, der Hund hat ritualisiert, dass nach dem Spazieren noch Bespaßung im haus kommt. Dieses Ritual würde ich versuchen aufzubrechen, indem beim Nachhausekommen ganz klar Ruhe ist und der Hund (ohne Kauknochen oder sonstwas) auf seinen Platz geschickt wird und dann da auch erstmal bleiben muss. Wahrscheinlich wird er dabei nicht sofort entspannen, aber das ist auch erstmal egal, solange er da bleibt (Entspannung wird sich dann schon nach einiger Zeit einstellen). 2. Ist meine Theorie, dass die Zentrierung der Action auf einen bestimmten Zeitraum nur dann funktioniert (im Sinne von ansonsten Ruhe), wenn diese Action so extrem ist, dass der Hund danach einfach völlig platt ist (wie nach einer Jagd oder Hüten, so wie es halt bei Arbeitshunden läuft). Ich glaube, das "normale" Hundeprogramm, das ihr ja auch ungefähr macht, reicht dafür nicht aus. Und in so einem Fall halte ich es für besser, die Einheiten auf den Tag zu verteilen. Dann ist der Hund nicht frustriert, weil es über einen langen Zeitraum nichts zu tun gibt. Bzw. er kann die kurzen Phasen der Frustration besser aushalten, weil das Level nicht so hoch kommt, da es ja zwischendurch immer befriedigende Kleinigkeiten wie Kong, mal ein Suchspiel usw. gibt. Und auch nach solchen Einheiten erstmal auf den Platz schicken (das kann man ja später wieder auflockern). Ich weiß nicht, ob das funktioniert, könnte es mir aber gut vorstellen.
    Viel Glück auf jeden Fall!

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