Schnauzertalk

  • Ja...hier heißt sie auch oft "Luder" .
    Wo soll ich denn da dann noch sinnvoll einwirkend ansetzen :tropf:



    Ich les ja auch bei den Terrieristen mit und frage mich manchmal ob die Schnauzer nicht doch irgendwie dazu gehören. Wahrscheinlich sind sie nicht ganz so heftig drauf, aber so manches was da erzählt wird kommt mir auch bekannt vor.

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Leute,


      ich hab euch eben gefunden ! Ist es normal, wenn ein 4 Jähriges Arschi beim spazieren gehen teilweise chronisch taub wird, außer es sind Leckerlis in Sicht? Es soll eine "Schnautzermentalität" sein, ich hoffe es ist nur eine kleine Persönlichkeitsmacke, die nur speziell ihn trifft und sich nicht nach einigen Monaten weiter verschlimmert....


      Es macht mich nämlich waaaaaaahnsinnig :headbash:


      Wie habt ihr das in den Griff bekommen bei euren Schatzis?


      Momentan wird er chronisch unterfordert ( 2 x tgl 30-45 min raus, Leckerlisuche und Fährte, Gehorsam und Leinenführigkeit wird trainiert ), da er beim Spazierengehen teilweise unglaublich aufdreht und es werden entspannende Spiele gespielt... Es hilft schon sehr aber es wäre ja auch irgendwann kacke, wenn er anfängt zu zerstören :???: weils ihm ZU langweilig wird...
      Liebe Grüßle !!!

    • Hm - kann man nicht so pauschal sagen. Kann auch sein, daß Du einfach irgendwas falsch trainiert hast. Zu oft herangerufen zum Üben, sodaß es den Hund langweilt? Immer nur mit Leckerlies gelockt, statt zu belohnen, wenn er da war? Also, nicht Leckerli in die Hand nehmen, dann rufen oder sowas, sondern auch das Leckerlie erst rausziehen, wenn er da ist. schon mal mit nem Zerrspiel oder verbalen Lob bestätigt nach dem Kommen, sodaß bissel mehr Abwechslung drin ist?


      Oder grad erwachsen geworden, und meint, er folgt den eigenen Interessen?


      Chronisch unterfordert hört sich das ehrlich gesagt nicht an, wenn ihr Leckerlisuche macht und fährtet und auch noch Gehorsam und Leinenführigkeit übt! Vielleicht eher zu viel?


      Vielleicht ist auch einfach ne Hündin in der Nachbarschaft läufig, sodaß es unterwegs extrem gut riecht überall?


      Vielleicht wart ihr auch ne Zeitlang nimmer so konsequent wie sonst, weils gut geklappt hat? Das fällt einem meist erst hinterher auf, wenn der Hund das dann plötzlich ausnutzt *gg


      Schau halt künftig, daß sich das Kommen wieder lohnt. Bei Dir ist es toll und spannend, es kann jederzeit ein Spiel passieren unterwegs. Bestätige mit nem kleinen Suchspiel, oder einer Bringaufgabe, oder was immer Hund gerne mag, net immer nur mit Leckerli. Kommt er nicht, hol ihn ab und er kommt an die Leine für den Rest des Spaziergangs.


      Oder nimm ihn gleich anfangs an die Leine beim Gassi, mach angeleint ein paar Aufgaben, sodaß der erste Elan weg ist, und er anschließend auch im Freilauf ansprechbar ist.


      Unterwegs bestätige jedes Zeichen dafür, daß er im Kopf "bei Dir" ist - wenn er sich kurz zu Dir dreht, wenn er nach vorne langsamer wird, wenn er auf Dich wartet, wenn er zu Dir läuft, auf eine Richtungsentscheidung von Dir wartet etc.


      Und Du kannst auch anfangen, Dinge erst dann zu erlauben, wenn Du sie freigegeben hast. Sodaß der Hund merkt, er kommt ohne Dich net zu seinem Spaß, weil nur Du ihm Freigabe dafür erteilen kannst. Das hat bei mir gut geholfen, die Aufmerksamkeit vom Terriertier in meine Richtung zu lenken! Mußt halt dafür sorgen, daß er den Spaß dann nicht trotzdem hat, wenn Du keine Freigabe erteilst. Sprich, erstmal Schlepp, und wenn er zu Dir guckt, Freigabe, den anderen Hund zu begrüßen etc. Er darf also keine eigenen Entscheidungen erfolgreich mehr treffen, sondern darf nur Erfolg nach Deiner Freigabe haben. Man muß das jetzt aber nicht bis zum Exzess betreiben, sodaß der Hund nur noch auf schriftliche Genehmigung mit dreifachem Durchschlag pinkeln darf oder so, um Gottes Willen - aber Freigabe vorm Füttern, vorm Freilauf, vorm Hundekontakt, vorm Spiel, das kann man ganz unauffällig im Alltag etablieren. Einfach ein paar Punkte ausdenken (Dinge, die ER total toll findet), an die er künftig nur noch rankommt, wenn er Euch anguckt ("um Freigabe fragt"). Dann wirst Du wieder wichtiger, weil ohne Dich der Spaß nicht stattfinden kann. Dann ist der Hund im Kopf mehr bei Dir, und dadurch auch wieder eher aufnahmebereit für Kommandos.


      Und wenn Du unterwegs nur ruhige Dinge machen möchtest, um den Hund nicht zu weit hochzufahren: sorge daheim dafür, daß sich der Hund genügend austoben kann. Wer körperlich net ausgelastet ist, sucht sich Anlässe, zu rennen und kommt dann schwer zurück - logo.... Daheim Chancen geben, rumzutoben. Beim Rausgehen aber ganz ruhig, nicht rausgehen, bevor er sich entspannt hat, an der Leine rausgehen, damit er erstmal nicht gleich losschießt, und von Anfang an beim Spaziergang auf Leinenführigkeit bestehen - das schafft Konzentration auf Dich (auch wenns schwer ist, weil die Blase anfangs drückt, aber man kann ja kurz entleeren lassen, und dann anständiges Laufen fordern.). Wer sich auf Dich konzentriert, wird auch Deinen Rückruf wahrnehmen. Wenn mein Hund den dann immer noch ignorieren zu können glaubt, gibt´s Mecker, und zwar saftig. Sprich, ich werde laut und hol ihn wieder ran ins "zu mir", sodaß er in meinem Umkreis mitschleichen muß --> "Nichthören is doof".

    • @BieBoss zu deinem Post:


      Locke ist 4, kastriert, ausm Tierschutz und seit 8 Monaten bei uns.
      Er ist ein Angstschisser, soll heißen er hatte Angst vor Männer (erfolgreich daran gearbeitet ), Angst vor Prügelstrafen ( bei uns hat er gecheckt, das wir ihn nur mündlich maßregeln oder zur decke hin blocken, als "ab in dein zimmer!".


      Starken erfolgreichen Jagttrieb (Katze, auch Vögel, enten )hat er auch, es ist für mich nicht in erwägung zu ziehen ihn freilaufen zu lassen. Bei uns hat er noch nicht getötet, nur bei der Vorbesitzerin, wo er nur ne woche war. Davor hat er in der Türkei als Hütehund und Wutball für Männer gelebt.


      Leinenführigkeit kennt er nur durch mich, Impulskontrolle haben wir angefangen, seitdem ich diesen Begriff vor 1 Monat gehört und mich informiert habe.


      Er ist unglaublich bockig draußen, taub und macht sein eigenes ding. seitdem wir ihn unterfordern ( in diesem Forum haben wir die Erkenntnis gehabt, das wir ihn überfordern Fehlende-Impulskontrolle-oder-Jagdtrieb-Thread). Seitdem wird er unterfordert, ich mache weniger mit ihm. Momentan bin ich interessanter draußen geworden... was ein megaerfolg ist in meinen augen :cuinlove: zur Konsequenz.... ich bin eher der Typ "Elitärer Gehorsam". Ich BIN definitiv konsequent, vielleicht zu sehr und erwarte zu viel. Ich hab massig meine Erwartungen zurückgeschraubt und versuche nicht sofort Verbesserung zu erwarten. Leckerlis bekommt er auch nur, wenn er hört, danach kram ich die raus und er bekommt sie erst, wenn er mich anguckt... Die vergisst er aber fix sobald ein anderer Hund kommt :tropf:

    • Hm - dann kann das aber noch ganz normal sein. Du weißt net, was er alles erlebt hat, bzw. was nicht. Wenn das alles da draußen jetzt noch relativ neu ist, ist es furchtbar aufregend. Der Hund hat jetzt gemerkt, bei Euch ist er sicher, weiß, was er von Euch zu erwarten hat und muß net ständig danach schielen, was Ihr wieder vorhabt, weil er Euch kennengelernt hat und sich sicher fühlt. Daher hat er jetzt die Zeit, die Aufmerksamkeit auf die spannende Welt draußen zu lenken und alles kennenzulernen. Daß er dann keine Augen dun Ohren mehr für Euch hat, ist völlig natürlich.


      Ich würde auch nicht (mehr) davon sprechen, daß Ihr ihn unterfordert - Ihr fordert ihn vielleicht weniger als vorher, Ihr habt ihn sicherlich überfordert vorher, aber in Verbindung mit all den spannenden Geschehen da draußen kanns immer noch viel für ihn sein!


      Habt noch bissel Geduld, ich denke, das wird sich im Laufe der Zeit legen, wenn er das da draußen alles kennengelernt hat. Er macht das weder, weil er bockig ist oder sich taub stellt - er kann einfach noch nicht besser, er ist noch zu aufgeregt! Geh doch mal z.B. an nem Hundeplatz vorbei. Setz Dich draußen hin und laß ihn zugucken beim Training. Bis er sich entspannt (mußt halt bissel Abstand halten, net im direkten Kontakt, weil wenn er fiept, lenkt das den anderen Hund ab, und er kann nix lernen, weil er zu aufgeregt ist). Dann gehst wieder heim. Das war dann für den Tag genug Aufregung, alle weiteren Gänge würd ich nur zum Pipimachen rausgehen. Und bis er entspannt laufen kann, immer dieselbe Runde drehen. Bis er die Runde in- und auswendig kennt und "gelangweilt", sprich entspannt, mitlaufen kann.


      Dann ein-zweimal die Woche maximal sowas, wo er was bei lernt, wie das mit dem Hundeplatz, oder Du setzt Dich mal paar Stunden in die Fußgängerzone, bis er entspannt schnarcht. Nicht öfter, der muß das doch erstmal verarbeiten! Nicht lauter Neues und viel Arbeiten, sondern immer schön dosiert. Allein Euer Alltag wäre mehr als genug Auslastung für diesen Hund, wenn er zB das Stadtleben nie kennenlernen durfte, jegliches Fährten o.ä. wäre überhaupt nicht notwendig.


      Impulskontrolle halte ich in dem Zusammenhang schon für wichtig - aber auch im Sinne von "kennenlernen" - sie in der Situation, wo er aufgedreht ist, abzuverlangen, ist anfangs noch zu viel. Spielt später aber immer mehr rein im Alltag, klar. Leinenführigkeit muß auch sein, weil man mit nem größeren Hund, der sich in die Leine schmeißt, die Leut erschreckt und sich nen Bandscheibenvorfall holt :-) ABER: auch hier bitte wieder dosiert: wenn der Hund in einer Umgebung ist, in der er komplett hochfährt vor Aufregung, dann ist es zu viel verlangt, daß er dort leinenführig ist! Sowas übt man erstmal, bis der Hund verstanden hat, was er tun soll, im heimischen Garten, oder nachts um 3 im Park, wenn keiner dort spazierengeht. Erst, wenn das da sitzt, kann man langsam ein klitzekleines bißchen Ablenkung dazunehmen beim Üben. Das heißt wiederum aber nicht, daß man dann auf einmal zur Rush-Hour in den Park rennt und Leinenführigkeit verlangt, und wenns der Hund net zeigt, sauer wird :-) Schrittchen für Schrittchen, verstehst?


      Was ich vorhin schonmal in irgendeinem Thread geschrieben habe: zeig ihm, was Du möchstes, nämlich seine Aufmerksamkeit. Sprich, für jedes Bißchen Aufmerksamkeit in Deine Richtung bestätige ihn doch. Guckt er zu Dir, loben. Kommt er zu Dir, feier Party. Wartet er auf Dich oder wird vor Dir langsamer: loben! Bleibst Du stehen, um mit der Nachbarin zu quatschen, und er legt sich zu Dir: looooooben! Er zeigt damit, daß er wartet, daß Du interessanter bis als die Umwelt, und daß er relativ entspannt ist. Woher soll der Hund wissen, daß er sich an Dir orientieren soll, wenn Du ihm das nicht zeigst, indem Du alles, was dazu gehört, bestätigst. Dann wird er das immer häufiger zeigen, und wird empfangsbereit für Kommandos von Dir sein.


      Mach Dir klar, daß Ihr schon sehr weit gekommen seid in den 8 Monaten, wenn er seine Angst vor Männern abgelegt hat, und nicht mehr dauernd mit Prügel rechnet! Dann hat er schon ganz viel Vertrauen zu Euch. Der wird schon zu Euch gucken und auch gehorchen, sobald er in der Lage dazu ist. Also, sobald es draußen nimmer gar so spannend ist. Laßt Euch und ihm Zeit. Wenn Ihrs übers Knie brechen wollt, seid Ihr nur frustiert, und der Hund überfordert, weil er gar net verstehen kann, was er alles falsch macht. Lieber kleinste Steps planen, und sich dann darüber königlich freuen, wenns klappt. Das macht auch Mut, weiterzutrainieren.


      Das mit dem Jagdtrieb kann man später anpacken, wenn der Rest paßt. Aber man kann ja trotzdem jetzt schon darauf achten, daß er jetzt nicht jagdlichen interessen nachgeht: Schmetterlinge/Blätter jagen etc. sollte tabu sein, stöbern im Gebüsch am Waldrand evtl. auch, je nachdem, was er halt so zeigt. Sonst muß man ihm das hinterher wieder mühsam abgewöhnen. Da kann man ihn mit einem "Nein-weiter" weiterlotsen o.ä. Halt so, daß er sieht, die Stöberei wird nicht gefördert/gewünscht von Euch. Keine Hetzspiele mit Balliwerfen o.ä. natürlich auch. Das animiert zum Hetzen.

    • @BieBoss eieieiei :gut:


      Draußen entspannt er sich nicht, auch wenn ich 20 min. auf ner Bank hocke und ihn ignoriere. Das geht nur, wenn wir im Bekannten Wald sitzen und "Pause" machen. Aber selbst dann legt er sich nich hin, neeeenenenene. Er sitzt, steht, schnüffelt, guckt, geht in die Leine wenn ein Hund kommt und fiept dabei oder wenn ein schnelles Vögelchen daherflattert und er eben langeweile hat ( wenn keine langeweile da ist, lässt er mittlerweile sogar pferde in ruh).


      Das hab ich eingegliedert aber vielleicht ist ihm das zu früh eben weil es in einer fremden Umgebung nicht funktioniert. In ner Fußgängerzone zieht, zerrt, macht männchen, will hin "ooohhh bittebittebitte". Ich bekomm ihn einfach nicht runter... dasselbe Spiel am Badesee, nur schlimmer. Meine Hände sind nach ner halben H feuerrot und meine Löffel sind seid lange schon nicht mehr vorhanden. auch nicht für die nächsten Tagen.


      Nachts / in der Dämmerung ist er NUR aufs jagen hinaus, ich kanns kaum erwarten wenns morgens und abends fix dunkel wird. ich freu mich richtig drauf :motzen: Da vergisst er alles, was er bis jetzt gelernt hat, er zieht wie eine 12-Mann-Maschine. Da bin ich mit meinem Latein am ende, ich versuch es immer einzurichten, das wir nur rausgehen, wenns draußen schön hell ist.


      wenn ich ihn auch dran hindere zu jagen (oder "seinen" tätigkeiten einhalt zu gebieten), staut sich die Tage so viel auf das es immer schlimmer wird. da hilft auch kein anderes spiel oder so... :dead:


      Hetzspiele und derartiges habe ich tabuisiert, aber was ist wenn die schnautze unten ist, er ne fährte "sucht" (von alleine) und ich ihn eher nicht davon abbringen kann da er auch sucht wenn die leine seeeehr kurz ist? Da ist ihm sein selbstwürgen schnurtzegal, denn mit einem Geschirr kann ich ihm ja nich hindern, selbst ne "aufgabe" in diesem moment zu suchen. Wie würdest du Ihm dran hindern ?

    • nur kurz, muß ausm Büro: ich würde versuchen, ihm ein Alternativverhalten abzuverlangen, das mit der Schnüffelei nicht kompatibel ist. Das kann ein Fußgehen sein (wenn er das schon kann), oder ich würde umdrehen und "Komm mit" sagen, bis er wieder "bei mir" (im Kopf) ist. Oder einfach aus dem Schuppern reißen, indem ich was (für ihn) Komisches mache - zB paar Schritte Hüpfen oder auf einmal singend rückwärts gehen - sobald er dann guckt, muß man eh über sich selbst *gg lachen, und Du lobst ihn überschwenglich, weil er geguckt hat, und beschleunigst in die von Dir gewünschte Richtung. Und mit etwas Glück ist die Spur dann schon passé, weil Ihr dran vorbei seid :-) Fällt mir so spontan ein...

    • @ Monsters.dream das ist nicht unbedingt schnauzertypisch sondern eher Jagdverhalten gepaart mit Überforderung, nicht zu vergessen dass dein Hund wahrscheinlich jahrelang selbstständig gearbeitet hat und den Sinn und Zweck nicht versteht, dass er sich auf einmal nach dir richten soll.
      Einfach mal ein paar Gänge runterfahren und ihm vielleicht als erstes Ruhe halten beibringen.

    • @Monsters.dream
      Bei mir waren die Probleme zwar nicht so ausgeprägt wie bei dir, aber ich hatte/hab ähnliche Baustellen.
      In der ersten Zeit war sie wie ein hysterisches Hühnchen, ständig hin und her geflitzt, gejault, gebellt. Hat sich nicht wirklich anfassen lassen. An der Leine laufen ging nicht, jagbares hat den Kopf ausgeschaltet und von anderen Hunden brauch ich gar nicht anfangen. Jede neue Situation (manchmal auch bekannte) ließen sie so zittern, dass ich dachte sie kriegt nen Herzinfarkt.


      Geholfen hat wie Bieboss es schon beschrieben hat, jede Kontaktaufnahme bestätigen, zu Beginn auch extra Übungen fürs Angucken.
      Ich hab versucht alles ruhig und entspannt zu machen. Die Kleinen sind ja wirklich Spiegel und zeigen einem sehr deutlich wie man selbst grade drauf ist. weil ich gelernt hatte welche Situationen Stress verursachen, hab ich innerlich drauf gewartet und war selbst schon im Stress. Der Hund hat das gemerkt und ist natürlich noch mehr hochgefahren - ein nerviger Teufelskreis.
      Das erste mal am See (noch bei schlechtem Wetter ohne viele Leute drum) war sie so panisch, anstatt dran entlang zu spazieren saßen wir fast eine Stunde am Rand und haben die Wellen, Gräser und Enten angeguckt (hab mich hingesetzt und sie mit leichtem Druck zwischen den Beine gehalten). Erst dann hat sie langsam aufgehört zu zittern und zu fiepen. Hier ein Tipp vom Trainer, nur streicheln und bestätigen wenn der Hund grade nicht zittert. Dabei immer eine Hand ruhig am Hund lassen und mit der anderen Hand streicheln. Am Anfang dauert es ewig, aber irgendwann werden die Zitterpausen länger.
      Dann dürfte sie sich das Wasser anschauen, ein bisschen plantschen. Wir sind dann zehn Minuten um den See gelaufen und wieder umgekehrt (sie war mir immerfort zu nervös) und auf dem Rückweg hatte sich von den Wellen Schaum gebildet - da ging das gleiche Spiel wieder von vorne los. Diesmal zum Glück nur 30 min gucken(war kalt an dem Tag).
      Insgesamt versuche ich ihr zu vermitteln, dass ich alle Situationen im Griff habe und sie sich nach mir richten kann, wenn sie unsicher ist. Noch kauft sie es mir nicht immer ab, aber bei Protest bestehe ich drauf.


      Ich glaube Über- und Unterforderung sind relativ. Neues Verhalten lernen ist schon ganz schön anstrengend.

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