Mein Hund kontrolliert mich
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Durch die Wohnung tigern: drei Tage lang. Kaum hat er sich dann doch mal hingelegt und ich versucht mich irgendwann mal hinzusetzen, oder auch nur länger in einem Raum zu bleiben, z.B. zum Kochen oder mal aufräumen, prompt sprang er auf und lag wieder bei mir. Nach drei Tagen war ich fix und fertig. Er allerdings auch.
Also, zumindest wenn du dich im Raum hinsetzt, finde ich es jetzt erstmal nicht so schlimm, wenn er dann wieder zu dir kommt. Bist du denn, nachdem er lag, noch eine Weile weiter rumspaziert? Ist er dabei liegen geblieben?
Dass dieses Rumlaufen unheimlich anstrengend sein kann, glaube ich dir gern. Aber ich denke, du müsstest sowas einfach länger versuchen. Manche Hunde brauchen für bestimmte Sachen einfach eine Weile und auf Manches ist man schlecht vorbereitet. Ich hab anfangs auch damit gerechnet, alle 2 Stunden mit meinem Welpen rauszumüssen - aber als ich das gemacht hab, hat er mich teils angeguckt als wollte er sagen "was machen wir schon wieder hier draußen?" (er hat dann auch keinen Tropfen gepinkelt). Die Stubenreinheit ging fast von selbst. Dafür hat er Angst vor fremden Menschen und diversen räderbewehrten Monstern (Fahrräder, Rollstühle, Rollatoren etc.) - und darauf war ich überhaupt nicht gefasst. Aber nun ist es so und wir üben und machen das beste draus, freuen uns über kleine Fortschritte und hoffen einfach, dass es irgendwann so weit sein wird, dass er nicht mehr erschrocken in die Leine springt und zerrt wie blöde, wenn ein Fahrrad oder ein fremder Mensch auf uns zukommt. Das ist nämlich auch anstrengend, und es gibt Tage, da möchte ich am liebsten die Leine wegpfeffern und heulen, aber damit ist weder mir noch ihm geholfen.
Wenn bei deinem Jungspund also nicht eine extreme Unsicherheit Schuld an seiner Anhänglichkeit ist (in dem Fall wäre es vielleicht ratsam, einen Trainer zu kontaktieren und zumindest da mal nachzufragen), dann braucht es möglicherweise "einfach" nur Ausdauer - aber davon vielleicht eine Menge. Es gibt Hunde, die werden im Laufe eines Vormittags deutlich über 100 Mal auf ihren Platz zurückgebracht, weil sie immer wieder aufstehen. Manche Menschen üben mehrere Monate daran, dass ihr Hund es mal eine halbe Stunde ohne sie aushält. Niemand sagt, dass es bei deinem Hund genauso extrem ist, aber scheinbar reichen zumindest drei Tage Training nicht aus. Du musst aber auch nicht den ganzen Tag nur trainieren, trainieren und trainieren (natürlich weiß ich jetzt nicht, ob du das gemacht hast oder nicht). Aber wenn du dir mehrmals am Tag (vielleicht auch nur 2, 3 Mal) vornimmst, jetzt so lange durch die Wohnung zu laufen, bis er sich hinlegt, dann denke ich schon, dass du da Fortschritte sehen wirst. Wenn er sich dann hingelegt hat, du läufst noch einige Male in andere Räume und setzt dich dann aufs Sofa und er kommt zu dir - ja, dann ist es eben so. Vielleicht läufst du auch die ersten Tage eine oder zwei Stunden durch die Wohnung, bevor er sich überhaupt mal ablegt, aber möglicherweise braucht er auch nach ein, zwei Wochen nur noch eine halbe Stunde und bleibt vielleicht fünf Minuten länger liegen, bevor er wieder zu dir rennt. Ich denke nicht, dass du gerade bei so einem Problem innerhalb weniger Tage Erfolge sehen wirst. Vielleicht irre ich mich auch und jemand anders gibt dir noch DEN Tipp, der von jetzt auf gleich alles verändert. Aber ich denke, es ist wirklich eine Ausdauersache, an der man einfach dranbleiben muss.
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Und vor allem muss man ja noch bedenken dass er noch sehr jung ist! Um die 7 Monate?
Natürlich würde ich trotzdem weiter daran arbeiten, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass es mit der Zeit etwas besser wird. So war es zumindest bei uns. Ich muss ihn aber immer noch manchmal wegschicken, wenn er mir mal wieder hinterher läuft und auch das Alleinebleiben klappt noch nicht 100%ig, aber deutlich besser als früher! -
Ja Juni, und genau weil ich mit so einer Antwort gerechnet hatte, habe ich mich gescheut mich in einem Hundeforum anzumelden. Nein, unser Kleiner ist nicht unser erster Hund und ja tatsächlich, wir hatten schon mal einen, bei dem es nach einiger Zeit gut geklappt hat.
Zum Rumtigern, ich stand morgends um 06.30 Uhr auf und lief bis abends ca 20 Uhr rum, nur unterbrochen vom Gassigehen, streicheln, spielen. Drei Tage sind da sicherlich nicht viel, aber ich war fertig.
Auf seine Decke bzw in seine Box zu legen habe ich ebenfalls nicht nur kurz, sondern mit eiserner Ausdauer ständig geübt. Er raus, ich ihn wieder reingelegt. Vorzugsweise nach dem Gassigehen, wenn er möglichst müde war.
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Kann es sein, dass er einfach zu viel Action bzw. zu viele Freiheiten für sich hat und damit überfordert ist? Das kann auch ein Grund sein, warum ein junger Hund schwer zur Ruhe kommt. Du schreibst, er entfernt sich weit von dir und hört draußen nicht auf dich - wie sehen denn eure Spaziergänge aus? Lässt du ihn frei laufen (da gehe ich jetzt mal von aus), oder kennt er auch die Schleppleine? Vielleicht magst du ja mal ein bisschen mehr zu eurem Tagesablauf erzählen: Wie läuft ein typischer Tag bei euch ab? Geht ihr in eine Hundeschule? Wie erarbeitet ihr euch den Grundgehorsam? Gibt es eine klare Unterscheidung zwischen Training und Freizeit? Gibt es feste Ruhezeiten, in denen der Hund (möglichst auch ungestört von dir und vor allem dem Kind) komplett abschalten und seine Eindrücke verarbeiten kann?
Falls du noch nie einen Hund vorher erzogen hast und ihr noch keinen Trainer oder Hundeschule habt, solltet ihr das mal versuchen! Es kann sehr hilfreich sein, einen Außenstehenden auf die Situation schauen zu lassen, der euch auch die Grundlagen für ein strukturiertes Training erklären kann. -
Ich hoffe ich werde dafür jetzt nicht gesteinigt.
Aber was ist denn daran so schlimm? Ich meine, solange der Hund nicht im extremen Stress ist, sprich, nicht/kaum schläft, hechelt, die ganze Zeit in Bewegung ist, jammert, etc....
Ich glaube, du gibst dem Thema zu viel Aufmerksamkeit und der Hund denkt sich, das man dich nicht allein lassen kann, weil du irgendwie komische Ideen hast
Ich für meinen Teil mache hier einfach mein Zeug, mal kommt ein Hund mit, mal nicht, mir egal, solange er mir nicht auf die Nerven geht. Hier stehen in jedem Raum Kennel oder Kissen herum, wo Hund sich niederlassen kann. Ist mir ein Hund im Weg, wenn er zum Beispiel vor dem Küchenschrank liegt, dann scheuche ich ihn liebevoll auf und gut ist.Irgendwann merken die Hunde, das es vollkommen sinnlos ist, wenn sie mir ständig hinterher laufen, weil ich manchmal auch einfach nur eine Mandarine oder Flasche Wasser holen gehe. Dann bleiben sie liegen. Würde ich dem Aufmerksamkeit schenken, das sie auch bitte liegenbleiben sollen, ich werde jetzt in die Küche gehen, bleib liegen, ich gehe in die Küche... Dann würden sie unbedingt wissen wollen, was zum Geier ich denn so spannendes in der Küche zu erledigen habe.
Lass ihn doch laufen. Die Bewegung schadet ihm sicher nicht :)
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Hallo zusammen!
Ich habe Eure Beiträge mit großen Interesse gelesen, denn ich habe zu Hause auch so ein Stalker
Wir haben unseren Hund mit 1,5 Jahren aus dem TH geholt, waren nach 3 Monaten bereits Kunde einer Hundeschule, weil wir das volle Auslastungprogramm mitnehmen wollten:
Social Walks, Mantrailing, Fährtenkurs
Für mich ist es inzwischen der 4. Hund, aber der erste Hund der (mich zu Hause und auch draußen, gerade an der Leine) sehr stark kontrolliert. Ich bin inzwischen Ratlos.Vom Prinzip her habe ich gar nichts dagegen, wenn mein Hund mir folgt.Aber er läuft mir nicht nur ständig hinterher, er springt auch sofort auf, wenn er eigentlich schläft und ich nur mal kurz das Zimmer verlasse. Wenn ich auf die Toilette gehe oder ins Badezimmer (beide Zimmer sind tabu für ihn) liegt er vor der Tür gequetscht, daß er fast reinpurzelt, wenn ich sie öffne. Will ich kochen, liegt er mir ständig zwischen vor den Füßen rum, vor dem Herd, der Spüle,
Jaja, kenne ich auch! Ist bei mir auch so. Meiner macht auch Türen auf, nach innen + außen und ich muß Türen abschließen, wenn ich nicht will, dass er mir folgt
Beim Kochen, gibt es in der Küche einen festen Platz, wo er sich hinlegen darf, wenn ich mich in der Küche aufhalte.Der erste Schritt ist zu verhindern, dass er dir hinterher läuft. Hat dein Hund einen festen Platz? Bringe ihm bei wo sein Platz ist und schicke ihn darauf wenn er dir folgen will. Steht er auf (was er am Anfang bestimmt machen wird) - wieder rauf schicken. Kann am Anfang natürlich etwas dauern bis er es verstanden hat. Für's Bleiben kannst du ihn dann natürlich auch zwischendurch mit ein paar Leckerlies belohnen, die du auf seinen Platz wirfst. Das du die Badezimmertür hinter dir zu machst ist schonmal gut. Das kannst du auch zwischendurch mal mit anderen Türen machen, am Anfang nur für ein paar Sekunden bis Minuten - und es immer mehr steigern. Bis er einigermaßen entspannt bleibt...
Ich habe einen festen Platz für meinen Hund, aber dort liegt er nur, wenn er wirklich müde ist, z.B. abends spät, oder ich quasi auf dem Sofa daneben sitze.
Ansonsten macht er Kontaktliegen auf meinen Füßen.
Ich trainiere seit wir ihn haben, dass er auf seinem Platz liegt und ich auf einem Sessel gegenüber.
Manchmal kann ich ihn auf seinen Platz schicken. Das geht aber meist echt nur abends.
Aber wehe ich bewege mich oder stehe auf und gehe außer Sichtweise. Da ist er sofort dabei.
Meine Trainerin meint, da würde nur anbinden helfen, aber das will ich nicht. Für eine Box habe ich nicht genug Fläche im Raum. Wir haben einen Schäfi-Husky-Mix und die Box müsste dementsprechend groß sein.hast du schonmal versucht, so lange durch die Wohnung zu laufen, bis der Hund es Leid ist, dir dauernd nachzulatschen? Am Besten versucht man das nach einer Gassirunde oder Spiel/Tobeeinheit, wenn der Hund schon müde ist.
Ich habe das schon mehr als einmal in allen Konstellationen versucht:
Nach 4 Stunden wandern, nach Mantrailen, nach Fährtenkurs, nach ZielObjektSuche.
Wenn ich außer Sicht bin, kommt er hinter.
Wenn er mit meinem Mann vom Spazierengehen kommt, läuft er, sobald er zurück ist immer sofort durchs Haus und sucht mich und legt sich dahin wo ich bin auch wenn mein Mann zu Hause ist.
Draußen wenn er freiläuft, dreht er sich immer nach mir um und geht nie außer Sichtweite.
Wenn ich ihn versuche abzusetzen und mich irgendwo verstecke kommt er sobald er mich nicht mehr sieht automatisch nachgerannt.
An der Leine verbellt er alles, was er sieht. Ist schon besser geworden, früher waren es von Fugänger über Mofas, Autos, Jogger, Radfahrer. Das habe ich schon etwas besser im Griff.Gruß Silke + Lyko
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@SilkesEika Wie lange habt ihr ihn schon?
@Malachit, du wirst einen Kompromiss eingehen müssen, denke ich. Einerseits kannst du nicht erwarten, dass Hundeerziehung eine Sache von drei Tagen ist.
Andererseits machst du dir selbst das Leben während dieser drei Tage so zur Hölle, dass Aufgeben die logische Konsequenz sein muss.Richte es besser so ein, dass du durchhalten kannst. Vielleicht würde euch ein geregelter Tagesablauf helfen: Immer vormittags um neun gibt es eine kleine Trainingseinheit. Dann vielleicht noch mal am Nachmittag um vier. Und von diesen kleinen Einheiten aus arbeitest du dich dann langsam vor, bis irgendwann der ganze Tag entspannt ist. Ich finde die Frage nach seinen Ruhezeiten auch wichtig. Und wie genau du monatelang am Alleinsein gearbeitet hast, würde mich auch interessieren. Denn wenn du tatsächlich problemlos zur Nachbarin gehen kannst etc., dann hättest du da doch einen super Ausgangspunkt, um ihn mal in Ruhe schlafen zu lassen.
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@SilkesEika Wie lange habt ihr ihn schon?
Auf den Tag genau 1 Jahr und drei Monate
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Auf den Tag genau 1 Jahr und drei Monate
Geht ihr dann seit einem Jahr regelmäßig zu dieser Trainerin/in die Hundeschule? ("Nur") viele Sportkurse? Vielleicht könntest du mal jemand anderen draufschauen lassen, wenn diese Schule bei dem Problem nicht weiter weiß.
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Geht ihr dann seit einem Jahr regelmäßig zu dieser Trainerin/in die Hundeschule?
Nein nicht "regelmäßig". Als letztes habe ich enen 6 wöchigen Fährtenkurs gemacht, aber z.B. Mantrailen ist ein Termin einmal pro Monat.
Aber die Trainerin weiß um das Problem, mit ihr habe ich alles auch schon durchgekaut und sie meint ich soll einfach dranbleiben, oder eben festbinden.Vielleicht könntest du mal jemand anderen draufschauen lassen, wenn diese Schule bei dem Problem nicht weiter weiß.
Ich möchte nächstes jahr noch eine zweite HuSchu zwegs Treibball und Zugsport konsoltieren, da könnte ich ihr auch nochmal das Problem schildern.
Gruß Silke
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