Mein Hund kontrolliert mich

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe mich hier angemeldet, weil ich ein größeres Problem mit unserem jungen Pekinesen habe. Der Kleine ist ein absoluter Wonneproppen und wir alle sind einfach nur froh, ihn zu haben. Wir haben ihn mit 12 Wochen vom Züchter geholt, das war vor etwa 4,5 Monaten.



    Vom Prinzip her habe ich gar nichts dagegen, wenn mein Hund mir folgt.Aber er läuft mir nicht nur ständig hinterher, er springt auch sofort auf, wenn er eigentlich schläft und ich nur mal kurz das Zimmer verlasse. Wenn ich auf die Toilette gehe oder ins Badezimmer (beide Zimmer sind tabu für ihn) liegt er vor der Tür gequetscht, daß er fast reinpurzelt, wenn ich sie öffne. Will ich kochen, liegt er mir ständig zwischen vor den Füßen rum, vor dem Herd, der Spüle, etc. Von alleine lassen wollen wir mal nicht reden, ich habe einen Hundesitter für ihn. Aber ich kann nicht jedesmal, wenn ich kurz einkaufen oder zum Arzt muß, jemanden suchen, der auf ihn aufpaßt. Sollte ich ihn alleine lassen, kläfft er das ganze Haus zusammen (finden die Nachbarn nicht so toll) und räumt die Wohnung um. Mit kleinen Schritten habe ich es wie im Lehrbuch monatelang versucht, keine Besserung. Merkwürdigerweise macht er dieses Theater nicht, wenn ich kurz am Müll bin, in der Waschküche oder mal bei einer Nachbarin nebenan. Sondern nur, wenn ich wirklich mal kurz ganz weg bin, sprich eben Einkaufen, Kind abholen, Arzt, etc.


    Daher suche ich jetzt hier Hilfe. Ich brauche wirklich ein paar Tips, wie ich ihm diese starke kontrollieren ab- und das alleine bleiben angewöhnen kann. Vor allem auch, damit er selbst zur Ruhe kommt, denn dieses ständige Auf-dem-Sprung-sein kann nicht gut für ihn sein. Und ich kann auch nicht immer auf dem Sofa sitzen, lesen oder fernsehen, damit der Hund zur Ruhe kommt.


    Ich hoffe wirklich, daß Ihr uns hier helfen könnt. Danke schon mal


    Malachit

  • Oh das erinnert mich an uns :smile: wir haben bzw. hatten genau dasselbe Problem. Wir hatten sogar eine Trainerin zuhause. Bei uns war es in dem Alter auch wie bei euch, mit der Zeit wurde es aber etwas besser. Allerdings würde ich dir trotzdem raten von Anfang an Konsequent zu sein, denn sonst hast du das Problem so wie wir noch 1 Jahr später...
    Der erste Schritt ist zu verhindern, dass er dir hinterher läuft. Hat dein Hund einen festen Platz? Bringe ihm bei wo sein Platz ist und schicke ihn darauf wenn er dir folgen will. Steht er auf (was er am Anfang bestimmt machen wird) - wieder rauf schicken. Kann am Anfang natürlich etwas dauern bis er es verstanden hat. Für's Bleiben kannst du ihn dann natürlich auch zwischendurch mit ein paar Leckerlies belohnen, die du auf seinen Platz wirfst. Das du die Badezimmertür hinter dir zu machst ist schonmal gut. Das kannst du auch zwischendurch mal mit anderen Türen machen, am Anfang nur für ein paar Sekunden bis Minuten - und es immer mehr steigern. Bis er einigermaßen entspannt bleibt...


    Das wären jetzt erstmal die Tipps, die mir einfallen.

  • Hallo,


    vielen Dank schon mal für die Antwort. Ja er hat einen festen Platz: genau da, wo ich bin.


    Am Anfang habe ich tagelang versucht ihm beizubringen, in seiner Kiste zu ruhen und nicht da wo ich sitze. Drei Tage, kaum war er wieder aufgestanden (nach ca 15 Sekunden) habe ich ihn wieder reingehoben. Hat er sich zwischen meine Füße gelegt, bin ich weggegangen und so weiter und so weiter. Dabei natürlich viel raus gegangen und gespielt, ihn gestreichelt. Aber immer wieder in seine Box. Nach drei Tagen bin ich fix und fertig und wahrscheinlich mit einigen Kilometern Bewegung mehr, ins Bett gefallen und habe es aufgegeben. Das einzige Positive: ich habe wirklich gut geschlafen danach!


    Es hat absolut nichts gebracht. In die Box geht er nur, wenn dorthin etwas "entführt" hat. Geschlafen wird normalerweise mitten im Weg.


    Mache ich die Wohnzimmertüre hinter mir zu, wenn ich mal in die Küche gehe, wird es schwer, sie wieder zu öffnen: sie geht nach innen auf und er liegt direkt dahinter. Versuche bzw mache ich aber auch regelmäßig. Da kläfft er auch normalerweise nicht, ist halt nur schwer wieder reinzukommen.


    Wie gesagt, mit dem meisten kann ich ja noch leben, auch wenn es manchmal nervig ist, andererseits bin ich mit Katzen aufgewachsen. NIcht leben kann ich damit, daß ich so gar nicht mal weg kann, ohne daß er Theater macht. Die Nachbarn sind schon total genervt von seinem Gekläffe und der Ärger mit dem Vermieter ist unter diesen Umständen vorprogrammiert.

  • Hallo,


    hast du schonmal versucht, so lange durch die Wohnung zu laufen, bis der Hund es Leid ist, dir dauernd nachzulatschen? Am Besten versucht man das nach einer Gassirunde oder Spiel/Tobeeinheit, wenn der Hund schon müde ist. Wirklich einfach immer nur kurz im gleichen Zimmer bleiben und dann wortlos und ohne auf den Hund zu achten den Raum wechseln. Also z.B. kurz in die Küche, Teewasser aufsetzen. Dann ins Badezimmer, irgendwas machen. Dann wieder in die Küche, Teebeutel in die Tasse. Ab ins Wohnzimmer, kurz auf die Couch setzen, ein Buch in die Hand nehmen. Buch weglegen, zurück in die Küche laufen. Mein Jungspund hat auch immer noch so Phasen, wo er mir ganz gern nachläuft. Ich wechsel dann wirklich innerhalb kurzer Zeit einige Male das Zimmer und meist legt er sich schon nach ein paar Minuten irgendwo hin. Manchmal zwar schon noch so, dass er mich beobachten kann/könnte, aber wir üben ja auch noch... ;)
    Nächster Schritt wäre dann, bei diesem Rumlaufen die Tür hinter dir kurz zuzumachen. Also rein in den Raum, Tür zu, gleich wieder aufmachen und rauskommen.


    Es kann gut sein, je nach Ausdauer deines Hundes, dass du eine ganze Weile durch die Wohnung laufen musst, bevor er sich hinlegt. Ich würde dann, wenn er es tut, sicherheitshalber noch ein paar Mal weitermachen, aber nicht mehr allzu lange. Nur, dass er nicht lernt "Oh, wenn ich mich jetzt hinlege, hört das Gerenne sofort auf". Sowas merken die sich leider viel zu schnell... Ich würde dann beim Hinlegen auch gar nicht groß loben, weil das den Hund möglicherweise gleich wieder zum Aufspringen animiert.


    Vielleicht melden sich auch gleich noch ein paar Leute, die schon mehr Erfahrung mit Hunden haben als ich, aber so würde ich es erstmal versuchen.


    Viel Erfolg!

  • So, ich konnte gerade irgendwie nicht mehr editieren, daher hier noch ein kleiner Zusatz:


    Zum Thema Hinlegen hinter der Wohnzimmertür: Lass dich davon nicht allzu sehr beeindrucken. Klar solltest du die Tür vorsichtig aufmachen, er soll sich ja nicht weh tun, aber wenn es ein bisschen ungemütlich ist, weil die doofe Tür da plötzlich so nah ist oder ihn gar anstupst (wirklich nur leicht natürlich!), merkt er sich vielleicht, dass das ein blöder Punkt ist, um sich hinzulegen. Vielleicht das auch mal wirklich mehrfach hintereinander üben.

  • Wir hatten von Anfang an eine Box. Dort kam Skalli zuerst nur rein, wenn Schlafenszeit war. Als sie älter war, haben wir die Zeiten ausgeweitet - auch wenn sie wach war, blieb sie noch einige Zeit drin. Immer dabei war auch eine Kauwurzel. An der verausgabte sie sich, falls ihr langweilig wurde. Nun ist sie 8 Monate, kennt das Kommando "bleib" und bleibt meist auch da, wo sie sein soll (in ihrem Körbchen, die Box haben wir nicht mehr). Falls sie sehr ungeduldig ist, leinen wir sie an. Die Kauwurzel ist immernoch mit dabei.


    Ungeduldig ist sie wirklich kaum. Ich behaupte, wenn, dann ist das die beginnende Pubertät - man kanns ja mal versuchen :ugly: Aber da bin ich konsequent, wenns nicht anders geht mit Leine. Denn "bleib" heißt "bleib".

  • Wie kommst du denn darauf, dass der Hund dich kontrolliert? Für mich klingt das jetzt erstmal nach einem unsicheren, unsouveränen Hund, der einfach nicht gelernt hat, dass man zu Hause entspannen und "loslassen" kann, auch wenn du dich im Haus bewegst; dem es vielleicht an Vertrauen fehlt.


    Vielleicht magst du mal ein bisschen mehr über euch erzählen: Wie verhält sich der Hund denn draußen im Freilauf? Bewegt er sich da eigenständig und selbstsicher, oder klebt er dir da auch nur an den Fersen? Wie beschäftigt ihr ihn? Was macht ihm Spaß?

  • Merkwürdig, ich habe eben geantwortet, aber mein Text ist gar nicht erschienen.


    Na gut, noch mal von vorne.


    Also eine Box haben wir, aber er geht da nur rein, wenn er etwas bunkert. Seine Kausachen mag er darin nicht, ich habe ihm tagelang die Sachen nur in die Box gegeben, hat er sie rausgeholt, hab ich sie ihm weggenommen und wieder rein getan. Selbst anbinden bringt nichts, er mag die in der Box nicht. Drinnen füttern ist soweit ok, aber kaum hat er aufgefressen, da ist er auch schon wieder draußen.


    Durch die Wohnung tigern: drei Tage lang. Kaum hat er sich dann doch mal hingelegt und ich versucht mich irgendwann mal hinzusetzen, oder auch nur länger in einem Raum zu bleiben, z.B. zum Kochen oder mal aufräumen, prompt sprang er auf und lag wieder bei mir. Nach drei Tagen war ich fix und fertig. Er allerdings auch.


    Heute habe ich ihn aus lauter Frust und Genervtheit aus der Küche geworfen, weil an Kochen mit ihm heute so gar nicht zu denken war, er nicht auf die Decke wollte bzw nicht dort blieb. Also raus und Tür zu. Als ich sie wieder aufmachte, purzelte er mir auch gleich entgegen. Später als ich spülte legte er sich dann in den Flur und ließ mich keinen Augenblick aus den Augen. Als ich dann fertig war hatte ich ihn auch schon wieder an den Fersen. Jetzt liegt er hier bei mir im Wohnzimmer.


    Was mir wichtig ist, ist daß er doch mal lernt die ein oder andere Stunde alleine zu bleiben. Wenn mir mal der Hundesitter ausfällt, wird es nämlich schwer, auch wenn ich nur halbtags arbeite.


    So, ich muß jetzt leider weg und werde wohl erst am Dienstag wieder hier sein. Montags ist der absolut stressigste Tag bei uns und ich will danach nur noch eine Ecke, einen Tee und ein Buch. Die Konzentrantion für das Internet fehlt mir Montags einfach. Bitte seht es mir nach.


    Euch allen noch einen schönen Abend und einen guten Start in die Woche.

  • Entschuldige Dimmalimm, habe jetzt erst Deinen Post gelesen.


    Draußen im Feld hört er halt wie ein junger Hund: gar nicht. Er rennt los und entfernt sich weit von mir, spielt gerne mit den anderen Hunden, ist dominant und aufgeschlossen. Er klebt nicht an mir, kommt aber, wenn ihm eine Situation nicht so geheuer ist, setzt sich ruhig neben mich und wartet ab. Fühlt er sich sicher, rennt er los. Er wirkt absolut nicht verunsichert, klebt nicht an mir, ist ein kleiner Draufgänger, der die älteren Hunde manchmal doch ziemlich nervt.


    Zu Hause schmust er sehr gerne, spielt gerne mit seinem "Quietschie" ein Stofftier, rennt seinem Ball hinterher, den er allerdings nicht wiederbringt, jagd gerne die Kaninchen, wenn ich mal nicht aufpasse. Er liegt sehr gerne an meinen Füßen bzw unter meinem Sessel, wenn ich lese.

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