Plötzliches großes Problem beim Straßenbahnfahren!

  • Zitat


    Passt ja eigentlich ganz gut:
    Du schreibst, dass der Sinn dieser Phase darin besteht, sich einzuprägen vor was Hund Zeit seines Lebens Angst macht.
    Könnte das nicht bei Emma so gewesen sein, und könnte mir das Gleiche nicht auch mit Janosch passieren?


    Ich vermute mal, dass bei Emma eine "Grundunsicherheit" immer vorhanden ist, die das Ganze noch stärker gemacht hat. Und: Du hast doch sicher versucht intensiv daran zu arbeiten, oder? :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • @ Corinna:
    DANKE!!!
    @ all:
    Die Diskussion mit Corinna ist zwar höchst interessant und aufschlussreich, aber was meint den der Rest des Forums zu dieser Situation?

  • mich hat das ganze jetzt daran erinnert, dass bobby auf einmal beim autofahren komisch ist.
    das kennt er schon immer, er ist ja auch schon neun.


    er fuhr immer gerne auto und war dabei absolut still. außer kurz bevor er da war, da hat er sich dann immer gefreut...


    seit ein paar wochen fiept er immer so rum und macht merkwürdige geräusche. vor allem wenn man langsamer fährt oder anhalten muss (z.b. ampel).


    ich weiß nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll???

  • Es ist vor langer Zeit übrigens doch mal was in der Straßenbahn vorgefallen, keine Ahnung, ob das mit dem derzeitigen Verhalten in Zusammenhang steht, ich wills aber wenigstens mal erwähnen.
    Janosch war damals vielleicht vier oder fünf Monate, wir saßen in der Straßenbahn und etwa einen Meter neben Janosch ist plötzlich und unvermittelt ein Fahrrad umgefallen. Er hat sich damals (genau wie ich!) fürchterlich erschrocken. Direkt neben dem Fahrrad stand ein Kinderwagen und aus irgendwelchen Gründen hat er damals die angstauslösende Situation mit dem Kinderwagen, und nicht mit dem Fahrrad verknüpft.
    Fahrräder hat er weiterhin ignoriert, aber vor Kinderwagen, insbesondere natürlich in der Straßenbahn, hatte er wirkllich Angst.
    Wir haben uns dann ganz langsam wieder Kinderwagen angenähert, immer wenn wir an einem Kinderwagen vorbeigelaufen sind, oder eine Mutter mit Kinderwagen in die Bahn eingestiegen ist und Janosch sich ruhig und unauffällig verhalten hat gab es dafür Leckerchen etc.
    Nach einigen Wochen waren auch Kinderwagen kein Problem mehr, sind wir heute draußen unterwegs reagiert er auf Kinderwagen gar nicht mehr, da würde man nie auf die Idee kommen, dass er mal Angst vor diesen Dingern hatte, in der Straßenbahn ist er zwar immer noch etwas vorsichtig wenn er dirket neben einem Kinderwagen sitzt, allerdings eigentlich auch nicht der Rede wert.
    Warum ich das jetzt geschrieben habe...so genau weiß ich das auch nicht, gestern war ja weit und breit kein Kinderwagen zu sehen, allerdings denke ich gerade:
    Vielleicht war Straßenbahnfahren ja auch schon vor dem gestrigen Vorfall negativer für Janosch besetzt als ich gedacht habe, verbunden evtl. mit der von Corinna beschriebenen Angstphase brauchte es vielleicht nur einen klitzekleinen Auslöser um sein ängstliches Verhalten auszulösen.
    Ja, so könnte ich es mir erklären...wirklich entspannter lässt mich das allerdings auch nicht werden!
    Echt, eine total blöde Situation, wäre ich durch Emma nicht so vorgeprägt, würde ich mir über diese Situation wohl kaum Gedanken machen, einfach etwas abwarten, und mir denken, dass Janosch einfach einen schlechten Tag hatte.
    Es ist manchmal schon echt extrem bei mir, ständig beobachte ich Janosch, insbesondere in für ihn unbekannte Situationen und warte eigentlich nur darauf, dass er irgendwelche Zeichen von Unsicherheit zeigt.
    Aber glücklicherweise bin ich da ja nicht der Einzige! Es ist schon echt nicht einfach wieder einem Hund zu vertrauen, wenn man jahrelang nur mit einem (etwas übertrieben ausgedrückt!) ständig zitterndem, durch nichtige Anlässe in Todesangst zu versetzenden Hund zusammengelebt hat.

  • hi björn!


    bei deinem problem kann ich dir glaub ich leider gar nicht weiter helfen.


    allerdings kann ich dir nur aus eigener erfahrung dazu raten, selber möglichst entspannt zu sein, wenn es zu außergewöhnlichen situationen kommt.
    ich denke mal, dass dir das selber auch bewusst ist.
    denn wenn du angespannt bist und damit rechnest, dass jetzt irgendwas negatives passiert, überträgt sich das ja schnell auf deinen hund.

  • Zitat

    Die erste Angstphase liegt übrigens in einer Zeit, in der die Welpen ihre Zuhause zunehmend verlassen und die Umwelt erkunden... auch in dieser Zeit ist Vorsicht lebenserhaltender als zuviel Mut


    Ergänzend zur ersten „Angstphase“:
    Welpen empfinden die ersten Wochen keine Angst, sie können noch keine Streßhormone bilden. Alles, was sie in dieser Zeit kennenlernen wird als selbstverständlich angenommen, stehen sie doch normal unter ständiger Aufsicht der Familie.
    Erst mit zunehmender Mobilität setzt die Hormonproduktion ein und schützt die Kleinen ausserhalb der Höhle durch die lebenswichtige Empfindung „Angst“.
    Bei Beobachtungen verschiedener Rassen hat man herausgefunden, daß z.B. DSH bereits mit 6 Wochen Angst empfinden (daher sagt man pauschal, die 6. Woche ist sehr wichtig – eben weil der Hund ab hier Ängste entwickeln kann), Labbis hingegen wuselten im Schnitt doppelt so lange fröhlich durch die Gegend.


    @ Björn
    Was wirklich dahinter steckt können wir natürlich nur raten. Bei deinem zweiten Versuch vermute ich eher deine erwartungsvolle Unsicherheit als Auslöser für sein Verhalten, zumal er ja bereits beim Anblick der Bahn ängstlich wurde, just, als für dich der "Test" anfing. Beim ersten Mal ... möglicher Weise, wie Corinna vermutet die plötzliche Angst vor eigentlich bekannten Dingen, vielleicht stand aber auch ein Kinderwagen in der Nähe und als dir seine Reaktion bewußt war, war dieser bereits weg.
    Ich kenne Hunde, die haben nach langem Training kein Problem mehr mit Männern, kommt aber ein (bekannter) Mann im grauen Kittel in den Raum, brechen sie förmlich zusammen. Ebenso kann Kinderwagen nicht gleich Kinderwagen sein !?
    Wenn er bereits beim Anblick der Bahn unsicher wird, würde ich erstmal nur am Bahnhof sitzen, 1-2 Bahnen abwarten und wieder gehen, sozusagen das Problem wieder am Ansatz anpacken und abwarten, wie er sich entwickelt (vor allem wo, wann, bei was genau welche Reaktion kommt). Zum Test kannst du auch deine Freundin zum Bahnhof schicken und dir berichten lassen, wie er dann reagiert.
    Das Wichtigste bist aber du !! Nur wenn du dir und Janosch vertraust, kann er sich bei dir sicher fühlen und entspannt durch den Alltag traben.


    Gruß, staffy

  • @ staffy:
    Ich weiß ja, dass meine Person mit der wichtigste Faktor ist, aber manchmal habe ich das Gefühl, ich steh mir selbst im Weg.
    Natürlich versuche ich nach außen hin in diesen Situationen entspannt und locker zu wirken, aber es arbeitet in mir, und das kann ich leider nicht abstellen.
    Vielleicht sollte ich erstmal mit mir allein trainieren :wink:
    Nee, aber mal ganz ehrlich, es fällt mit wirklich schwer, auch innerlich locker zu bleiben, wenn ich genau weiß, dass der Hund in den nächsten Sekunden unruhig werden wird!
    Irgendwelche Trainingstipps für mich?

  • Zitat

    Irgendwelche Trainingstipps für mich?


    So ganz spontan, bezogen auf das Bahnproblem und um dich auszutricksen ...
    Habt ihr beide eine Jahreskarte ?
    Dann geh zum Bahnhof, in der zweiten Bahn nach eurer Ankunft sitzt deine Freundin, da steigt ihr ein und setzt euch zu ihr. An der nächsten Station steigt ihr zusammen aus und geht zu Fuß zurück.
    Sinn verstanden ? Ich denke schon. :wink:


    Grüße, staffy (die jetzt lieber Bahnfahren, als arbeiten würde :biggrin:)

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