Dackel jammert und jault während des Wartens

  • Hallo zusammen,

    vielleicht kann der ein oder andere uns einen Erziehungstipp geben: Dackeldame Anja wurde vor einiger Zeit von uns adoptiert. Sie ist inzwischen sechs Jahre alt und war lange Zeit der Hund meiner Eltern. Da sie sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausreichend kümmern können, lebt sie jetzt bei uns. Sie fühlt sich pudelwohl bei uns. Leider wissen wir in einem Punkt nicht weiter: Anja quengelt extrem, sobald ihr etwas nicht passt. Es ist unmöglich, sich mit ihr in ein Kaffee zu setzen. Sie jault und jammert. Ignorieren bringt leider nichts. Sie jault wenns sein muss auch eine Stunde durch. Schimpfen bringt genauso nichts. Dann ist sie zehn Sekunden ruhig und beginnt erneut.
    Nicht nur das Sitzen im Cafe ist unmöglich. Auch wenn man vor einem Schaufenster steht, beginnt sie nach ein paar Sekunden mit dem Quengeln. Genauso ist es, wenn man ein Geschäft betritt. Meine Eltern sind mit ihr nur im Wald spazieren gegangen und haben sie an solche Situationen nie gewöhnt. Um jeden Rat sind wir dankbar :muede:

  • Warum muss sie denn zum Shoppingbummel und ins Cafe überhaupt mit? Sowas lässt sich, wenn überhaupt, nur auf lange Sicht langsam antrainieren.

  • Was tun? Sie hat es ja nie gelernt. Wahrscheinlich hat sie durch das Jammern auch jeden Wunsch erfüllt bekommen. Da hat sich was verfestigt!

    Ignorieren bringt nichts! Schimpfen auch nicht!

    Gerade im Cafe würde es sich doch anbieten, dass sie "beim Warten" eine Beschäftigung im Sinne eines gefüllten Kongs (Leberwurst zum Rausschlecken ...) bekommt oder vielleicht auch einen Kauknochen. Dann hat sie erst einmal zu tun, ist beschäftigt. Zuhause würde ich erst einmal "ihren Platz" antrainieren; d.h. sie bekommt eine Decke zu gewiesen und soll dort verbleiben. Gerne auch mit Kauknochen oder gefülltem Kong. Das sind dann die Vorbereitungen fürs Cafe oder den Einkauf: Decke hinlegen, Hund macht Platz, bekommt Kong, muss warten.

    Auch vorm Schaufenster könnte man sie mit einem Spieli ablenken und ihr das Stehen/Warten schön tun.

    Das wird alles nicht sehr einfach, weil schon sehr verfestigt und nix gelernt. Hab Geduld, das wird!

  • Ich würde euch auch Deckentraining empfehlen :) ich mach das ohne Beschäftigung, sie sollen da wirklich von sich aus entspannt sein und keine Erwartungshaltung haben.
    Aufbauen am besten in der Wohnung, zu einem Zeitpunkt wo sie normal schläft zum Beispiel.
    Decke hinlegen, Hund drauf führen und hinlegen lassen. Man kann mit oder ohne Belohnung arbeiten. Wichtig ist, dass man ruhig belohnt und den Hund nicht in Erwartungshaltung versetzt. Mein Rüde zb ist nicht verfressen, und ich kann ihn sehr gut belohnen indem ich ihm ruhig ein Leckerli hinlege. Meine Hündin ist sehr scharf auf die Leckerlis, die könnte sich nicht entspannen, wenn sie immer wieder eins bekommt. Sie belohne ich mit Stimme oder streicheln.
    Am besten immer die Übung beenden, solange sie noch entspannt dort liegt. Also Anfangs vielleicht 3 Mal am Tag eine Minute, und dann immer länger werden lassen.
    Wenn sie doch mal aufsteht, einfach wortlos zurückführen.
    Sie dürfen aber gerne mal auf der Decke aufstehen, sich strecken und anders hinlegen. Es soll ja gemütlich sein :)

    Das wirst du sicher eine Zeit lang m Haus üben müssen. Wenn sie dann das Prinzip verstanden hat, kannst es mal draußen an einem ruhigen Ort machen, aber auch wieder kurz anfangen. Und so arbeitest du dich bis zum Café vor. :bindafür:

  • Lieber erst mal in ganz kleinen Schritten Frust aushalten üben, bevor es dann ins Cafe geht.

    Versuch, zuhause mal ein paar Dinge leicht zu verzögern, so wie sie es gerade noch aushalten kann. Erst dann bekommt sie das, was sie im Kopf hat.

    Also vielleicht beim Napf hinstellen kurz verzögern, der Napf geht erst Richtun Boden, wenn sie nicht quengelt.
    Beim aus der Haustür gehen, beim Anleinen - alles, was Dir einfällt, aber von leicht bis schwerer werdend.
    Forcier ruhig erst mal in unaufgeregten Momenten ein paar Situationen, wo der Hund erwartet, dass etwas sofort passiert.

    Erst wenn solche Kleinigkeiten gut klappen, kann man im Anspruch höher gehen. Zeiten verlängern, variieren, Ablenkung mit einbauen usw.

    "Ab auf die Decke" würde ich zusätzlich auch antrainieren und dem Hund immer mal was zum Kauen geben.

    Der Hund muss lernen, ruhiges Verhalten lohnt sich für mich. Bei Quengeln passiert genau das Gegenteil - nämlich NICHTS.

    Ein Dackel ist ja clever, das wird sie sicher schnell lernen.

  • Huhu, m.E. hast du schon sehr gute Tipps bekommen, daher wollte ich dich nur kurz als "Auch-Dackel-Halterin" begrüßen.

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