Großhund im Kontakt gefährlich für Klein(st)hund?

  • Also ungefähr so wie in dem Video hatten wir das auch schon ein paar mal unabsichtlich. Weil so läuft das gerne mal auf diesen "Hundewiesen" alias Haifischbecken für Kleinhunde ab. Ende vom Lied ist, dass einer meiner Hunde alles ankläfft was jung, wild, schnell, groß und trampelig ist. Hätte ich ihn von Anfang an vor solch penetranten Verfolgern beschützen können, wäre er sicher nicht so negativ geprägt bzw. "so toll sozialisiert" worden.

  • Also, wenn du dich mal umguckst, was Wölfe mit fremden Wölfen/Eindringlingen in ihr Revier veranstalten (oder gar anderen Hunden wie Haushunde oder Kojoten), dann kannst du dir zusammenreimen, wieso man nicht alles gestatten und die Hunde einfach mal machen lassen sollte. Hunde haben verschiedene Konfliktstrategien und die können für Zwerghunde sehr gefährlich werden. Das hat nix mit "Helikoptern" zu tun. Natürlich sollte der Mensch keine Unruhe reinbringen und geordnet bleiben, aber diese Ellbogenmentalität... nein.


    Mein Akita damals kannte Kleinsthunde, aber ich hätte ihn NIEMALS auf einen fremden Kleinsthund draufwalzen lassen, denn Akitas sind gerne mal Trampel! Ja, die meinen das nicht unbeingt bösem hilft dem platten Zwerg nicht mehr, wenn er einen Schock fürs Leben hat oder gar schlimmer.


    Und warum muß ein Mensch eingreifen, wenn bei 1:30 von dem Video der Pitbull auf die Ansage von dem Chihuahua sofort unterwürfig reagiert?


    Die ganzen Hundehalter, die das Video so schrecklich finden, und ihre Hunde erst gar nicht in die Situation gebracht hätten, hätten aber auch die Erfahrung verhindert, die der Chihuahua gemacht hat, nämlich daß ein großer Hund auf seine Ansage auch korrekt reagiert.

  • Der Pit Bull reagiert aber nicht korrekt auf die Ansage. Der Chi wird verfolgt, er dreht sich um und schnappt ab. Daraufhin lässt der Pit Bull kurz ab und verfolgt und bedrängt ihn weiter. Wie oft soll er das Spielchen wiederholen? Haben wir dasselbe Video geschaut? Was meinst du wie sehr der Chi sich beim nächsten Hund verteidigen wird. Irgendwann beißt er direkt zu und kläfft wie wild um von Vonherein schon mal klar zu machen, dass er seine Ruhe will. Das ist die typische Situation auf Deutschlands Straßen. Da hat man den kläffenden Zwerg.

  • Und warum muß ein Mensch eingreifen, wenn bei 1:30 von dem Video der Pitbull auf die Ansage von dem Chihuahua sofort unterwürfig reagiert?


    Die ganzen Hundehalter, die das Video so schrecklich finden, und ihre Hunde erst gar nicht in die Situation gebracht hätten, hätten aber auch die Erfahrung verhindert, die der Chihuahua gemacht hat, nämlich daß ein großer Hund auf seine Ansage auch korrekt reagiert.

    Weil das nach hinten losgehen kann. Der Hund lernt, dass Drohverhalten/offensives Verhalten dazu führt, dass der Hund seine Ruhe hat (durch negative Verstärkung). Was wird der Hund machen, wenn er wieder auf einen Hund trifft, der das nicht respektiert und diese Hunde gibt es immer wieder! Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Kleine dann lernt, noch offensiver zu reagieren, bis er dann niedergemäht wird.
    Auch kann ein Hund, der selbst in hoher Erregung entscheiden muss, eine falsche Entscheidung trifft udn richtig schlechte Erfahrungen sammeln kann. Diese Gefahr ist real und das nicht nur für Kleinsthunde.


    JETZT kommt es:
    Souveräne Hunde lassen es ganz oft "gut" sein. Sie bleiben auch bei Bedrohung ruhig und lassen sich nur selten zu einer Drohgebährde hinreißen, haben sie nicht nötig. Sie können sich auf verschiedene Charaktere einstellen und sich gut zurücknehmen.

  • Ich böse. böse Helikopter-Hundehalterin würd wogor gern mal in freier Wildbahn begegnen.
    Meine Hunde und vor allem ich würden ihm einige Dinge in Sachen Sozialisation erklären die anscheinend bisher völlig an ihm vorbeigegangen sind.
    Aber bitte danach nicht heulen, ne? Da muss man ja schließlich durch. ;)

  • Es ist wirklich interessant zu beobachten, daß man gleichwohl dasselbe Video anschauen kann, offensichtlich aber völlig unterschiedliche Dinge sehen kann.


    Es bewahrheitet sich, daß unsere Umwelt nur eine Illusion ist und die Realität ausschließlich im Gehirn entsteht. ;-)


    Was wir jedoch alle nicht ändern können, ist das Verhalten der "Anderen", da bleibt uns doch eigentlich nur, unser eigenes Verhalten anzupassen. Großhundehalter können nicht dafür sorgen, daß aus oft verzogenen oder unerzogenen Kläffern verträgliche "nette" Kleinhunde werden, genausowenig können Kleinhundehalter dafür sorgen, daß Großhunde vorsichtiger und respektvoller mit ihren Hunden umgehen.


    Aber Großhundehalter können versuchen, Ihre Hunde mit verträglichen Kleinhunden zu trainieren, und Kleinhundehalter können mit ein wenig Training ihren Kläffern das Kläffen abgewöhnen. Dann wäre der Umgang miteinander ganz bestimmt viel leichter. Man muß es nur wollen.

  • Oskar und Arnie sind wirklich sehr zärtlich zu Klein(st)hunden, so dass ein Kennenlernen im Auslauf (bei Zustimmung des anderen HHs) kein Problem darstellt. Wenn ich jedoch ängstlichen Kleinhundehaltern begegne, wird angeleint und gut ist.


    Bentley ist beim Spielen ein richtiger Rüpel und aus diesem Grund lass ich keinen anderen Hund unter sagen wir mal 35 kg mit ihm spielen. Robustes Exemplar vorausgesetzt.


    Ich kenne meine Hunde und wenn sie sich kleineren Hunden gegenüber nicht benehmen können, dann ist spielen nicht drin.


    Wenn ich manchmal beobachte, wie Großhunde auf Pudel, Chi und Yorki zustürmen, die Kleinen fast in Ohnmacht fallen, mit der Pfote zu Boden gedrückt werden und man in dem Moment überspitzt gesagt mit dem Bruch des Rückgrats rechnet, dann hört der Spaß für mich auf.


    Aus diesem Grund verstehe ich die HH der kleinen Rassen. Ich bin mir sicher, dass bei mir auch mal ein „Spatz“ einzieht... dann müssen sich die „Großhundebesitzer“ aber warm anziehen.... :hurra:

  • @wogor: Rücksichtnahme. Sollte eigentlich kein Fremdwort sein, ist es aber für viele.
    Ich hab viele Hunde in Händen gehabt, von klein bis riesig. Je größer der eigene Hund ist, desto einfacher ist es. Da kommt fast nie ein Hund auf einen zugerast, da leinen die Leute an ohne das man drum betteln muss, etc etc.
    Trifft man dieselben Leute mit nem Kleinhund ist alles anders. Da ist der Kleine mehr oder weniger Freiwild.


    Und, auch wenn es eigentlich mehr als oft genug gesagt wurde: Der Kleine landet schlimmstenfall im Grab.
    Wenn ich manche Posts hier lese frage ich mich wie sich die Leute noch im Spiegel ansehen könnten wenn es ihr Hund wäre, der den Tod eines Kleinhundes zu verantworten hätte.



    Übrigens: Früher sagte man auch mal zu Kindern sie sollen sich nicht so anstellen. Heute weiß mans besser.
    Gilt auch bei Hunden. Wissen nur eindeutig noch nicht genug Menschen.

  • und Kleinhundehalter können mit ein wenig Training ihren Kläffern das Kläffen abgewöhnen.

    Puh ja, wir machen alles etwas falsch, weil das bei uns so lange dauert und wir so viel trainieren müssen. Lass mir raten, das bisschen Training sieht dann so aus, dass man den Hund auf den Rücken wirft wenn er die Klappe auf macht?

  • Sowas hat eher mit dem Wissenstand und der Kompetenz, sowie Übung und Erfahrungen zu tun.


    Kläffer sind nicht per se unerzogen/verzogen... meine Güte
    https://maulkorbfrei.wordpress…/hochheben-verhaetscheln/


    Und nö, mit "ein wenig Training" ist es oftmals nicht getan.
    (Du willst nicht ernsthaft ein paar Kleinhunde als Versuchskaninchen für ungeübte Großhunde missbrauchen?)

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