Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Für mich ist das nur Wortklauberei. Im Grunde hängt es doch tatsächlich davon ab, welches Ziel man mit seinem Hund verfolgt. Ob ich persönlich jetzt mit meinem Hund arbeite, darüber kann man sicher streiten. Ist für mich aber auch nicht sonderlich wichtig, da der Begriff auch jederzeit durch "erziehen" oder "trainieren" austauschbar ist.

    Fakt ist, dass ich schon recht strukturiert an die "Erziehungsarbeit" ( ;) ) mit meinem Hund herangehen. Nicht nach Plan, aber ich mache mir, wie viele andere hier auch, schon sehr viele Gedanken, welche Methode in welcher Situation am sinnvollsten und effektivsten ist. Das passiert jeden Tag im Grunde nebenher, da wir viel draußen unterwegs sind. Dabei habe ich gerade das Glück, einen Teenager auf vier Pfoten in der Pubertät nach erster Läufigkeit mit fröhlich erwachendem Jagdtrieb erziehen zu dürfen. Hinzu kommt, dass sie angstfrei in jede Situation gehen würde, wenn ich sie ließe. Daher funktioniert das positive Training gut, aber eben nicht immer. Und auch, wenn ihre Hormone manchmal Samba tanzen und sie maßlos über die Stränge schlägt, haben wir einen guten Weg gefunden. Sie darf viele Freiheiten genießen, aber sie reagiert auf mich, wenn es erforderlich ist. Wichtig ist für mich nur, dass WENN ich ein Kommando gebe, es auch befolgt wird. Und das fordere ich auch ein.

    P.S:
    Aus der Pferdewelt, um darauf noch einmal kurz zurück zu kommen, kenne ich den Begriff "arbeiten" eigentlich schon immer. Mit unseren Pferden wurde immer "gearbeitet", daher für mich auch nichts Neues oder Ungewöhnliches.

  • wir haben nie gearbeitet, sondern etwas geübt. Arbeiten mag ich nicht sagen, das Wort "Handling" mag ich genauso wenig. Ich handle meinen Hund nicht, das klingt für mich genauso versachlicht, problematisiert, wie auch immer, ich das nennen will.
    Erziehen mag ich auch nicht

  • wir haben nie gearbeitet, sondern etwas geübt. Arbeiten mag ich nicht sagen, das Wort "Handling" mag ich genauso wenig. Ich handle meinen Hund nicht, das klingt für mich genauso versachlicht, problematisiert, wie auch immer, ich das nennen will.
    Erziehen mag ich auch nicht

    Ist doch ok, du brauchst diese Formulierungen ja auch nicht nutzen, wenn du sie nicht magst. Ich finde es nur leicht befremdlich, dass in diese Begrifflichkeiten negatives hinein interpretiert wird, weil es absolut unnötig ist. Ob ich arbeite, handle, erziehe, trainiere oder übe, ist doch völlig wurscht. Man weiß doch, was gemeint ist.

  • Setze mal eben eine Frage hier rein und hoffe auf brauchbare Antworten!

    Chili ist ja eher schissig anderen Hunden gegenüber.
    Bisher hatte ich es so gehandhabt, wenn sie zu mir an die Beine kommt, wird der andere Hund geblockt.

    Gestern fiel mir auf, dass sie sofort an meine Beine kam, weil ein 7 Monate alter Junghund ihr auf den Keks ging. Er schnupperte immer an ihrem Hintern und sie setzte sich hin, damit er nicht dran kommt. Und für sie war es ganz selbstverständlich, dass ich mich darum kümmere, denn sie saß ja an meinen Beinen!

    Ich sagte dann etwas überrascht-genervt "NÄ! DAS kannste jetzt bitte auch mal selber regeln!" Und stellte mich ein Schritt weit weg von ihr. Hallo? Sie wird jawohl noch nen Pimpf klar machen können, dass er sich vom Acker machen soll :motzen:
    OH und siehe da! Sie schoss nach vorne, "jaulte" und schnappte diesen nervigen, kleinen Kerl ab, der dann immer das Weite suchte, aber wieder kam. Vielleicht 5 mal (der Halter rief und rief und rief seinen Hund :roll: )
    Sie ist dem kleinen auch immer etwas nachgelaufen, so nach dem Motto, er solle sich jetzt verpi*** und nicht wieder kommen und kam dann immer zu mir zurück.
    Weil er echt penetrant war, half ich ihr und klatschte in die Hände und sagte "AB jetzt" und er ging.

    Tja, den Rest des Weges fragte ich mich dann, ob ich sie mit der ständigen und sofortigen Ab-blockerei nicht zu der Schisserin gemacht habe, die sie jetzt ist und in wie weit ich sie die Dinge selbst regeln lassen soll, auch WENN sie an meine Beine kommt und Schutz sucht.
    Denn ganz offensichtlich kann sie anderen Hunden sehr wohl Bescheid sagen.

    Muss jetzt leider los, Tochter abholen, eure Ideen / Erfahrungen / Änderungsvorschläge wären toll.

  • Ich hätte sie es nicht selbst regeln lassen..

    einfach weil ängstliche Hunde selten imstande sind es "selber zu regeln" und zu Überreaktion neigen. Das kann dann durchaus böse ins Auge gehen. Außerdem- wie soll der Hund lernen wann er selber machen darf und wann nicht?
    Dazu kommt dass Hunde die im Grunde sehr ängstlich sind und selber regeln oft nicht für voll genommen werden- das macht sie nur zusätzlich unsicher und sie reagieren immer heftiger um vielleicht doch mal ernst genommen zu werden.

    Ne, wenn Darcey zu mir kommt halte ich ihr auch nervige Junghunde vom Hals- besser als wenn ihr mal der Kragen platzt und sie das arme Junghündchen übel verkloppt.

  • Hm...sehr sehr schwierig.
    Einen unsicheren Hund Dinge selbst regeln zu lassen kann ganz böse nach hinten losgehen. Wenn der Hund sich also aktiv hinter dir versteckt (und nicht mit dem Zweck, dass er dann hinter dir versteckt das pöbeln anfängt) würde ich Schutz gewähren.

    Grundsätzlich immer blocken auch wenn der andere sich höflich zeigt würde ich aber nicht.

    Eine eindeutige Antwort kann ich zumindest leider keine geben, da sowas immer sehr stark vom Hund und von der Situation anhängt.
    Da braucht es mWn sehr sehr viel Fingerspitzengefühl.

  • Grundsätzlich immer blocken auch wenn der andere sich höflich zeigt würde ich aber nicht.

    Da bin ich wieder anderer Meinung.

    Denn wenn mein Hund keinen Kontakt will dann muss er ihn nicht haben, egal wie "höflich" ein anderer Hund ankommt. In Anführungszeichen deshalb weil ein wirklich höflicher Hund keinen Kontakt suchen würde wenn er merkt der Gegenüber will nicht.

  • Da bin ich wieder anderer Meinung.
    Denn wenn mein Hund keinen Kontakt will dann muss er ihn nicht haben, egal wie "höflich" ein anderer Hund ankommt. In Anführungszeichen deshalb weil ein wirklich höflicher Hund keinen Kontakt suchen würde wenn er merkt der Gegenüber will nicht.

    seh ich auch so

    egal, welche Absichten der andere Hund hat
    wenn ich keinen Kontakt zulassen will, blocke ich ihn, solange sein Besitzer ihn nicht zurück ruft

  • Da bin ich wieder anderer Meinung.
    Denn wenn mein Hund keinen Kontakt will dann muss er ihn nicht haben, egal wie "höflich" ein anderer Hund ankommt. In Anführungszeichen deshalb weil ein wirklich höflicher Hund keinen Kontakt suchen würde wenn er merkt der Gegenüber will nicht.

    Natürlich vorausgesetzt, mein Hund versteckt sich NICHT aktiv hinter mir und sucht meinen Schutz. Hatte ich aber im ersten Satz schon geschrieben ;)
    Manche tun dies ja nur bei stürmischen oder bestimmten Hunden...dann wird natürlich Schutz geboten.
    Wenn aber beide Seiten freundlich und neugierig gestimmt sind blocke ich nicht

  • Da bin ich wieder anderer Meinung.
    Denn wenn mein Hund keinen Kontakt will dann muss er ihn nicht haben, egal wie "höflich" ein anderer Hund ankommt. In Anführungszeichen deshalb weil ein wirklich höflicher Hund keinen Kontakt suchen würde wenn er merkt der Gegenüber will nicht.


    Ja, aber oftmals ist es so, daß ein ängstlicher Hund bei einem höflichen Hund dann eben doch den Kontakt will. Meine Hündin nähert sich so vorsichtig, daß viele eben doch neugierig sind, die sonst Angst haben (wurde mir jedenfalls von den Haltern dann immer so gesagt)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!