Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Kann ich das als Art Konfrontationstherapie sehen? Der Hund würde zwar noch am liebsten zubeißen, ist aber durch das aversive Training gehemmt. Dann macht er die neue Erfahrung, daß die Situation nicht eskaliert (das war vorher nicht möglich, da gleich zugebissen) und dadurch kommt die Entspannung?

    Dragonwog, hast du für die erste Quelle mal eine Seitenzahl ? Dann muss ich nicht alles durchlesen, um die entsprechende Stelle zu finden :ugly: .

  • Er hat bis jetzt noch nicht gebissen (da führe ich in wirklich sicher), er wurde eher mal gebissen. Wir haben 1 Jahr mit positiver Verstärkung gearbeitet. Alles hat uns in dem Punkt nicht weiter gebracht.
    Ja, wir arbeiten mit Konfrontation und auch Gruppentraining als Desensibilisierung. Und es wird immer besser.

  • Die "Gefühlslage" kann man nicht immer ändern...es gibt Hunde, die finden z.B. Fremde prinzipiell blöd, oder Artgenossen oder oder...da kann man sich tot Gegenkonditionieren...es ist nicht so einfach, emotionale Bewertungen zu ändern, wie einem das manchmal vermittelt wird.

    Literature_Review_2.pdf

    Integrative Canine Fear Toolbox
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    Hier geht's um einen Hund der seine Mitmenschen und auch die Hunde nicht prinzipiell doof gefunden hat.

  • Aaah, ich hab Unsinn geschrieben. Ich meinte, einer negativen Verstärkung muss nicht (notwendigerweise) positive Bestrafung vorausgehen.
    Ist deine Hündin denn nach dem Wild hochmachen auf Zuruf zu dir gekommen?

    Na..doch..streng nach Lerntheorie

    Spoiler anzeigen

    The theory also posits punishment as producing an effect opposite to that of reinforcement. When an anticipated positive reinforcer is omitted, the effect is negative punishment (P-). Conversely, when a negative reinforcer is presented, positive punishment occurs (P+)

    Auch Lindsay Volume One

  • Huhu,

    also ich kann nur noch mal auf mein genanntes Beispiel und die entsprechende Seite von Eileens Blog verweisen.

    Entweder ist die von dir zitierte Aussage aus dem Zusammenhang gerissen oder sie ist schlicht falsc. :ka:

    Wenn ich einen positiven Verstärker weglasse, also somit ein bisher verstärktes Verhalten nicht mehr positiv verstärke, dann ist das Löschung (aber auch nur, wenn es um ein ganz bestimmtes, nicht irgendein zufälliges Verhalten geht), nicht negative Bestrafung.

    Und wenn ich dem Hund einen negativen Verstärker präsentiere, dann kann dieser negative Verstärker im Vorfeld auch positive Bestrafung sein, muss es aber nicht.

    Wenn ich dann einen negativen Verstärker präsentiere, dann ist es (im Erfolgsfall) negative Verstärkung, denn ich will nicht wie bei der Bestrafung (egal ob negativ oder positiv) ein vorab definiertes Verhalten stoppen, sondern vestärken.

  • Eileen verwendet EINE Interpretation der Lerntheorie/Lerngesetze.

    Es gibt da unzählich viele Streitfragen, z.B. ab wann man von negativer Strafe oder Extinktion spricht (muss ein diskrimativer Stimulus oder nicht vorhanden sein? muss das Verhalten vorher erlernt sein? Zählt nur der Entzug oder auch die Vorenthaltung? Wird ein funktionaler Verstärker entzogen? Wird ein erwarteter oder unerwarteter Verstärker entzogen?)

    Das ändert sich je nach Modell.

    Ich bin z.B. auch mit jemanden aneinanergeraten bezüglich der Differenzierung zwischen Extintion und negativer Strafe...je nach Definition hatten wir beide Recht.

    Und nein, die Quelle ist nicht falsch, sie bezieht sich nur auf die puristische Lerntheorie (es sei denn du behauptest, dass Thorndike Quatsch erzählt hat^^.)

  • Okay, dann besteht an der Stelle Dissens :smile: . Thorndikes Theorie hab ich nicht in Frage gestellt, sondern nur das Zitat.

    Streng genommen dürfte die Erwartung des Tieres (ob unerwarteter oder erwarteter Verstärker) dann aber keine Rolle spielen, da es nur auf den beobachteten Effekt ankommt (Verhalten wird seltener/häufiger usw.). Also, weil du von puristischer Lerntheorie sprichst.

  • Okay, dann besteht an der Stelle Dissens :smile: . Thorndikes Theorie hab ich nicht in Frage gestellt, sondern nur das Zitat.

    Streng genommen dürfte die Erwartung des Tieres (ob unerwarteter oder erwarteter Verstärker) dann aber keine Rolle spielen, da es nur auf den beobachteten Effekt ankommt (Verhalten wird seltener/häufiger usw.). Also, weil du von puristischer Lerntheorie sprichst.

    Puh, soll ich da jetzt für die unterschiedlichen Definitionen unterschiedliche zitierfähige Quellen anbringen? Ich glaub das dürfte den Rahmen sprengen

  • Nein, brauchst du nicht, ich lese bei Gelegenheit nach :smile: .

    Ich bezog mich auf auf die black box - man weiß einfach nicht, was das Tier/der Mensch denkt, sondern man kann nur das Verhalten beboachten.

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