Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Ich frag nochmal: wurde hier schon mal jemand beworfen? Sicherlich nicht. Aber beim Tier da geht das :verzweifelt:

    Mein Hund ist kein rohes Ei und ich kann hier nur von MEINEM Hund sprechen, nicht von deinem oder sonstigen Hunden. Wenn ich die Wahl habe, meinen Hund irgendeinen Durchfall verspeisen zu lassen bzw. jagen zu gehen oder ihm die Leine vor die Füße zu werfen, er darauf reagiert und sein Vorhaben unterlässt, dann wähle ich Zweiteres. Und das auch nur, da die Leckerchen und positive Bestätigung bei MEINEM Hund in diesen Situationen NICHT greift.


    Das bedeutet nicht, dass ich permanent meinen Hund mit der Leine bewerfe und es als alltägliche Erziehungsmethode ansehe. Man muss hier einfach mal differenzieren und es vom Charakter des Hundes abhängig machen. Ende meiner Rechtfertigung ;)


    Hunde reglementieren sich im Rudel übrigens ebenfalls und dass nicht gerade zimperlich. Was jetzt an einem "Ey" oder "Kscht" auszusetzen ist, erschließt sich mir nicht. Demnach dürfte man in der Hundeerziehung überhaupt keine verbale Erziehung pflegen und das halte ich doch für recht unwahrscheinlich und wenig praktikabel :hust:


    Insofern überlasse ich es jedem gerne, wie er seinen Hund erzieht, Erfolg gibt recht auf welche Art auch immer, so lange körperliche Gewalt in Form von Schlägen oder Tritten unterbleibt. Man sollte seinen Hund beobachten und kennen, dann kann man mE sehr gut beurteilen, welche Methode wann sinnvoll ist.

  • Anton ist schon ein rohes Ei. Ich hab vor Jahren mal die blöde Schütteldose eingesetzt (weiß nicht mehr, weswegen), weil ich da in Sachen Hundeerziehung noch ganz unbedarft war und das irgendwo gelesen hatte. Nie wieder hab ich die benutzt (und könnte mir auch immer wieder :headbash: , wenn ich daran denke) .


    Daß meine beiden stärker auf Zischlaute reagieren kann ich nicht sagen, von daher denke ich, hängt die Reaktion auf ein Hey oder Kscht davon ab, wie es verknüpft wurde.


    Ich bin gerade dabei, ein positives Umlekungssignal zu etablieren. Denn Madame regt sich im Haus gerne über Fußgänger o Radfahrer und besonders über andere Hunde auf, die vorbeigehen.


    Klappt das bei Hunden von euch?

  • Aber ich gebe zu, höre ich "Kscht!" oder "Ey!" oder wirft einer mit der Leine... wird mir anders, aber ich gehe weiter.

    ok, daher "mögen" wir uns nicht :D


    nene, ich geb zu, ich musste mit dem Satz schmunzeln, "Kscht" ist hier einfach ein anerzogenes Abbruchkommando - ich hätte auch "Erbsensuppeneintopf" nehmen können, aber "Kscht" ist schnell, energischer und variiert nicht nach Stimmung des Menschen und klingt immer ähnlich, egal ob ich wütend bin oder nicht
    und daher finde ichs gut


    und das ey?
    Hm, ich komm aus dem Ruhrpott, hier ists "ey" nix verwerfliches, wie du es vielleicht empfindest ... ob ich nun "ey" oder "nein" sage, macht erziehungstechnisch für den Hund genau so wenig nen Unterschied, als ob ich mich zwischen "genau", "woll" und "gelle" entscheiden müsste ;)


    Worte lösen bei mir keine tieferen Emotionen aus, dass "mir ganz anders wird"
    viel mehr ist es die Körpersprache von Hund und Mensch, die mich entscheiden lässt, in welche Schublade ich es packen soll

  • Hunde reglementieren sich im Rudel übrigens ebenfalls und dass nicht gerade zimperlich.

    Was auch den Hunden UNTEREINANDER vorbehalten bleiben sollte :muede: Dass sich dieser hinkende Vergleich von hündischer und menschlicher Kommunikation immer noch so hartnäckig hält....

  • bei uns funktioniert der marker sehr gut beim verhalten unterbrechen. hund fixiert zb radfahrer, ich markere es, hund zeigt uo.

    Und würdest du sagen, Radfahrer sind mittlerweile positiv verknüpft oder immer noch bestenfalls neutral? Mir schwebt vor, daß Paula beim Anblick von Füßgängern usw. zu mir kommt und Leckerlies einfordert, also Umkonditionierung. Aber das wird schwierig, weil auch die Bellerei sehr belohnend ist für sie.

  • hunde reglementieren sich selber auch, das stimmt! (wobei ich das wort rudel ja nicht mag, ein rudel ist eine geschlossene gruppe).


    hunde beachten beim reglementieren aber auch die regeln des strafens, die strafe wird angekündigt (körperhaltung), das timing sollte stimmen, die strafe sollte angemessen zum verhalten sein (nicht zu schwach, nicht zu stark).


    und da ist es sehr förderlich, vor allem bei der verhältnismässigkeit, wenn man selbst hund ist. aber als menschen eine angemessene strafe auszuführen, finde ich schon sehr schwierig.

  • Und würdest du sagen, Radfahrer sind mittlerweile positiv verknüpft oder immer noch bestenfalls neutral? Mir schwebt vor, daß Paula beim Anblick von Füßgängern usw. zu mir kommt und Leckerlies einfordert, also Umkonditionierung. Aber das wird schwierig, weil auch die Bellerei sehr belohnend ist für sie.

    ich sage meinem hund er soll sich am wegrand hinsetzen. wenn der radfahrer am nächsten punkt ist (da kommt bei meinem hund das bedürfnis zu hetzen) guckt sie mich schon selbstständig an. aber sie braucht noch die unterstützung des hinsetzens. wenn die situation schwierig ist (zb. radfahrer sehr schnell, wenig platz oder es ist vorher etwas unangenehmes passiert) braucht sie noch den marker wenn das rad vorbeifährt.

  • Dieses "Kscht" Geräusch löst in mir Spannungen aus. Ich finde das Geräusch widerlich.
    Aber stimmt, es ist eigentlich nichts Anderes als ein Abbruchsignal und vor allem ein Wirksames weil es vorher nicht unbedingt verknüpft werden musste. Es ist meiner Meinung nach ein Selbstläufer, weil es eben doch erschreckend wirkt, beim Einen mehr, beim Anderen weniger.
    Vielleicht mag ich es deswegen nicht, weil ich mich unweigerlich erschrecke. Aber ein Pfiff für den Rückruf kann mich als Unbeteiligter auch erschrecken, so ist`s ja nicht.


    Bemerkenswert finde ich aber bei vielen Hundeleuten denen ich so begegne, dass es sich ihrer Ansicht nach bei einem "Kscht" (unterstützt mit Körpersprache) nicht um ein Kommando (Signal) handelt sondern rein um Kommunikation. :ka:
    Ich kann diesen Methodenstreits und Grabenkämpfen um Dressur und Kommunikation und so weiter, nichts aber auch rein gar nichts abgewinnen, und finde es gelinde gesagt albern. Das nervt mich an Hundeschulen und Trainern gewaltig! Diese Verliebtheit in Begrifflichkeiten. :dead:

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