Nachbarn beschweren sich: Erwartungshaltung vor dem Spaziergang

  • Hallo ihr Lieben :)


    Wir haben zur Zeit einen Urlaubshund hier. Eigentlich ist das echt ein lieber Kerl, er versteht sich super mit Leia... aber eben nur eigentlich :D Unser Problem ist, dass er total ausflippt, sobald wir rausgehen wollen. Er bellt, springt, fiept lautstark und lässt sich einfach nicht beruhigen. Sobald man die Leine in die Hand nimmt (ach quatsch, nur anguckt...) rastet er aus. Das Halsband lassen wir im jetzt schon einfach an, damit das ganze schneller geht. Er beruhigt sich aber nicht so schnell, er macht Theater im Hausflur, im Aufzug und vor der Tür. Wenn wir dann noch einem anderem Hund im Haus begegnen ist alles vorbei.
    Nun haben sich die Nachbarn bei uns beschwert. Wir haben natürlich erklärt, dass der Hund nur zu Besuch ist, allerdings interessiert sie das nicht so. Ich kann sie ja auch verstehen, mich würde das auch sehr nerven. Aber was soll ich denn machen? Ich muss ja mit ihm vor die Tür.


    Bei seiner Besitzerin macht er das auch. Ob so extrem wie hier, weiß ich nicht. Allerdings scheint sie damit kein Problem zu haben.
    Habt ihr eine Idee, was ich dagegen tun könnte? Mir ist klar, dass man das sicher "trainieren" kann, indem man x Mal am Tag so tut als ob man mit ihm raus gehen möchte. Aber dadurch würde die Lärmbelastung ja nur noch häufiger am Tag stattfinden (durch das Üben) und ehrlich gesagt habe ich auch nicht so den Nerv dazu. Ist ja nicht mein Hund und ich bin nicht dafür da ihn zu erziehen. Ich glaube auch, dass er das so automatisiert hat, dass das echt ewig dauern wird.


    Versucht habe ich:
    Ball (dachte da ist er beschäftigt und der Ball "stopft das Maul" :D) - interessiert ihn null
    Leckerlie zum Bestechen - Kein Interesse, spuckt er auch wieder aus.. egal wie lecker er das sonst findet
    Nicht anleinen im Hausflur - noch viel schlimmer, sobald die Tür aufging, fing er an durchzudrehen
    getrennt rausgehen - noch viel schlimmer
    deutlich klar machen, was man gerade von dem ganzen hält - Hund hat vor Angst gepinkelt und trotzdem weiter gefiept&gebellt. Ich war echt nicht mega grob, sondern habe ihn nur kurz angeschrien und bisschen grob festgehalten. Er war schnell eingeschüchtert hat aber trotzdem aufgedreht. Das Ganze hat das nur verschlimmert, deswegen möchte ich auch keine Wasserpistole etc. nutzen. Würde ich bei meinem Hund auch nicht wollen.
    Hund tragen :D - lässt er sich von uns nicht, da zappelt er so schlimm dass man ihn nicht halten kann


    Er ist draußen an der Leine echt sehr ungeduldig, fiept ständig und zieht wie verrückt an der Leine. Entspannt spazieren gehen kann man mit ihm nicht. Das ist nicht so das Problem, da muss ich nun halt durch. Sorge macht mir nur der Lärm im Hausflur - wenn das nun die nächsten zwei Wochen weiter so geht, werden sich die Nachbarn wohl beim Vermieter beschweren... und auf Nachbarschaftsstress hab ich echt keine Lust :mute: Wir gehen jetzt abends schon deutlich früher als sonst und auch morgens versuchen wir die 1. Runde rauszuzögern, aber irgendwann müssen wir ja mal raus :( :
    Auf dem Rückweg ist er deutlich ruhiger, deswegen denke ich echt, dass es die Vorfreude ist, die ihn so durchdrehen lässt. Jemand eine Idee, wie ich da schnell Abhilfe schaffen kann?

  • Mir ist klar, dass man das sicher "trainieren" kann, indem man x Mal am Tag so tut als ob man mit ihm raus gehen möchte. Aber dadurch würde die Lärmbelastung ja nur noch häufiger am Tag stattfinden (durch das Üben) und ehrlich gesagt habe ich auch nicht so den Nerv dazu. Ist ja nicht mein Hund und ich bin nicht dafür da ihn zu erziehen.

    Wenn hier mal Pflege-Hunde kurzfristig da sind, mache ich mir die Mühe, ihnen kurz unsere "Hausregeln" zu verdeutlichen. Eigentlich können sie das häufig ganz gut trennen, dass hier manches anders ist (sein muss) als bei ihnen daheim.


    Evtl. hast Du ja die Möglichkeit mit den Nachbarn abzusprechen, wann sie mal ein paar Stunden nicht daheim sind? Dann könntest Du die Übung "solange der Hund rumfegt wie ein Derrwisch und winselt, fiept oder bellt, geht verdammt noch mal die Tür einfach nicht auf" in aller Ruhe durchziehen. Das wäre mein Weg - klar, ist das Arbeit, aber es ist ja auch für einen selbst eine gute Erfahrung, auch mal mit anderen Hunden etwas zu erarbeiten.


    LG, Chris

  • Oh je. Sinnvoll trainieren kann man das bei einem Urlaubshund sicherlich nicht. Was passiert denn, wenn man sich den Hund unter den Arm klemmt und rausträgt und erst draußen absetzt und anleint?

  • Das klingt ja wirklich nervig...
    Wie lange hast du ihn denn zu Besuch?
    Da es nicht in deiner Verantwortung liegt, würde ich das Problem evtl einfach aussitzen. Ein erfolgreiches Training würde so oder so sicher viele Wochen dauern.
    Das gestaltet sich aber schwierig, wenn die Nachbarn schon kurz davor sind, sich beim Vermieter zu beschweren. Und für einen fremden Hund würde ich die Gefährdung meiner eigenen Hundehaltungserlaubnis nicht in Kauf nehmen.


    Kannst du ihm vielleicht während des Anleinens ein größeres Leckerli ins Maul geben? Ein Schweineohr vielleicht? Aber du hast ja gesagt, dass so was sofort wieder ausgespuckt wird...


    Wie groß ist der Hund denn? Könntet ihr ihn erstmal in eine Transportbox stecken und damit nach unten tragen?
    Oder die Leine ganztägig dran lassen?

  • Aussehen könnte ein Training:
    100mal anziehen pro Tag..Leine die Hand nehmen ---> macht Theater ----> Leine weglegen. Fertig
    Hund beruhigt sich ---> Spiel von vorne


    Hund bleibt ruhig wenn man die Leine in die Hand nimmt ---> Fein


    Irgendwann anleinen ---> Theater=Abbruch, wieder auf Anfang
    ---> bleibt ruhig=Fein und nächster Schritt.



    Er freut sich einfach und dreht hoch...wenn er aber merkt dass er mit drängeln das Gegenteil erreicht wird er es irgendwann lassen.


    Sowas geht aber nicht von heute auf morgen...ist aber mMn der einzige Weg. Inwiefern das bei einem Besuchshund umnsetzbar/sinnvoll ist müsst ihr entscheiden. Schimpfen würde alles noch mehr hochpushen

  • Ähm, ich bin da evtl etwas intolerant, aber wenn ich einen Hund zur Pflege hätte, der mir die nachbarn wuschig macht und die kurz davor sind, sich zu beschweren, würde ich vermutlich genau das so meinen Freunden sagen und sie bitten, den Hund abzuholen. Auch wenn das zur Folge hat, dass sie ihren Urlaub abbrechen müssen.


    Es tut mir leid, daber mMn hat jemand, der seinen Hund im urlaub abgeben möchte auch dafür zu sorgen, dass er sich dort anständig benimmt und ein angenehmer Gast ist. Du sagst ja, dass er das bei sienen Menschen auch macht, da hätte man also schon lange dran arbeiten können, um es dann im Falle einer Fremdbetreuung einfacher zu haben.


    Man muss sowas ja nicht böse formulieren, aber wenn ich einen Anruf bekäme und mir jemadn sagt "hey du,sei mir nicht böse, aber dein Hund veranstaltet hier ein riesen Theater bei jedem Gassigang und mittlerweile wollen die Nachbarn sich beschweren gehen, das geht so leider nicht", würde spätestens dann der Groschen fallen und ich würde in Zukunft daran arbeiten. Ja, das versacut denen evtl einmal den Urlaub, aber ich find das schon relativ frech, so einen Hund jemand anderem zu geben. Mag ja ein lieber kerl sein, aber das ist es ja nun wirklich nicht Wert, es sich mit den vermietern und NAchbarn zu verscherzen....

  • Ähm, ich bin da evtl etwas intolerant, aber wenn ich einen Hund zur Pflege hätte, der mir die nachbarn wuschig macht und die kurz davor sind, sich zu beschweren, würde ich vermutlich genau das so meinen Freunden sagen und sie bitten, den Hund abzuholen. Auch wenn das zur Folge hat, dass sie ihren Urlaub abbrechen müssen.

    Der Meinung bin ich auch.
    Ich passe gern auf anderen Hunde auf und bin dann natürlich bereit, mich dem etwas anzupassen. Sonst würde ichs ja nicht tun.
    Wenn ich aber echte Probleme deswegen bekommen, wäre bei mir eine Grenze gefunden.
    Und ich sehe es auch nicht in meiner Verantwortung, fremde Hunde zu trainieren. Klar, son bisschen aus Spaß. Aber hier sehe ich ein echtes Problem.
    Zumal das in zwei Wochen eh nicht lösbar (und die erste Zeit mit NOCH MEHR Lärm, als jetzt schon) verbunden wäre.


    Vielleicht kann man sich, wenn die Tipps, die hier schon gegeben wurden, nicht helfen, darauf einigen, eine passende Hundepension in der Nähe aufzusuchen.

  • Evtl. hast Du ja die Möglichkeit mit den Nachbarn abzusprechen, wann sie mal ein paar Stunden nicht daheim sind?

    Ihr im Haus sind 152 Wohnungen :pfeif: :verzweifelt: - da ist immer einer da, der genervt ist.
    Mich haben jetzt die Tage sicher 10 Nachbarn darauf (sehr unfreundlich :fear: ) angesprochen, man hört das wohl auch noch 3 Etagen über uns. Er ist wirklich extrem laut!
    Unsere direkten Nachbarn waren zum Glück noch ganz nett & verständnisvoll, aber wer weiß wie lange noch...


    Das Spiel haben wir auch schon gespiel, allerdings aufgegeben. Es gibt ja nicht nur eine Tür. Das ist bei uns im Haus einfach nicht durchführbar: Die Wohnungstür öffnen wir erst, wenn Ruhe ist. Sobald sie auf ist, flippt er wieder aus. Also wieder zu - das ganze sicher 10Mal bis eine minimale Besserung eintritt - dann durch unseren Hausflur zum Aufzug. Beim Warten auf den Aufzug dreht er auch wieder hoch, da müssten wir ja schon wieder zurück und von vorne anfangen. Das Ganze dann wieder beim Aussteigen. Solange können wir den Aufzug auch einfach nicht blockieren. Dann durch den Flur bis zur Haustür (dazwischen ist auch eine Tür)... Er ist da echt extrem ausdauernd.


    Oh je. Sinnvoll trainieren kann man das bei einem Urlaubshund sicherlich nicht. Was passiert denn, wenn man sich den Hund unter den Arm klemmt und rausträgt und erst draußen absetzt und anleint?

    Wir können ihn nicht auf dem Arm halten, er zappelt extrem und bellt&fiept trotzdem wie verrückt.


    Das klingt ja wirklich nervig...
    Wie lange hast du ihn denn zu Besuch?


    Kannst du ihm vielleicht während des Anleinens ein größeres Leckerli ins Maul geben? Ein Schweineohr vielleicht? Aber du hast ja gesagt, dass so was sofort wieder ausgespuckt wird...


    Wie groß ist der Hund denn? Könntet ihr ihn erstmal in eine Transportbox stecken und damit nach unten tragen?
    Oder die Leine ganztägig dran lassen?

    Er ist bis zum Ende des Monats hier.
    Schweineohr haben wir schon probiert, er beachtet es null. Er ist in dem Moment echt in einer anderen Welt und nimmt nichts mehr wahr.
    Er wiegt 20kg. Box geht also nicht.
    Leine dran lässen würde natürlich gehen, aber er merkt ja auch an anderen Sachen, dass wir nun raus gehen. Wenn wir unsere Jacken zum Beispiel nehmen. Er wird ja schon nervös, wenn wir nur in den Flur gehen.


    Ähm, ich bin da evtl etwas intolerant, aber wenn ich einen Hund zur Pflege hätte, der mir die nachbarn wuschig macht und die kurz davor sind, sich zu beschweren, würde ich vermutlich genau das so meinen Freunden sagen und sie bitten, den Hund abzuholen. Auch wenn das zur Folge hat, dass sie ihren Urlaub abbrechen müssen.

    Darüber nachgedacht habe ich auch schon. Aber ich glaube das könnte ich nicht durchziehen, so schnell hier her fliegen könnten sie wohl auch sicher nicht. Sie machen auch nicht einfach nur Urlaub, sondern sind (auch) aus anderen Gründen weggeflogen. Da hätte ich wohl echt ein schlechtes Gewissen, wenn ich das nun abbreche. Ich wusste ja bereits vorher, dass er etwas aufgedrehter und nervöser ist... Nur, dass es so extrem schlimm wird, war mir nicht bewusst. Da bin ich wohl auch einfach zu Naiv an das Ganze dran gegangen, irgendwie ja auch meine Schuld. Ganz so schlimm wie bei uns, ist es bei ihr wohl auch nicht. Die fremde Umgebung stresst ihn wohl noch zusätzlich. Am Probetag hier bei uns vor ein paar Wochen, war es auch nicht so schlimm wie jetzt.

  • Und wie siehts mit Hundepension aus?


    Zurückflliegen können die Besitzer also nicht so schnell. Aber dieses Theater könnte ich mir auch nicht antun. So leid es mir täte. Auf Stress mit dem Vermieter (der dann vielleicht sogar seine Einstellung zur Hundehaltung nochmal überdenkt) könnte ich gern verzichten.
    Ich frage mich, wie die Besitzerin das aushält. Deine Schilderungen sind ja furchtbar.

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