Hund pinkelt vor Zimmertür

  • Hmm,

    ich fürchte, dass es mit der frühen Türöffnung nicht getan ist.
    Der Hund weiss nicht wer Boss ist.
    Und ob der Hund nicht vor Mittag aufstehen will ist völlig belanglos.
    So um 9.00 spätestens sollte gehen.

    Nur Gedankensplitter...

    Mikkki

    Wow - "Der Hund weiß nicht wer der Boss ist"
    Eine "Ferndiagnose" ohne Halt und Fuß die üble Folgen haben kann.

    Natürlich KANN es sein dass der Hund seine Menschen nicht als "Rudelführer" sieht.
    Aber woraus shließt du das genau?

    Er pinklelt vor die Tür:
    - vielleicht eine Blasenschwäche aufgrund des Alters
    - Stress und zu lange Zeiten zwischen den Gassigängen
    - eine Krankheit wie "Blasenentzündung"

    Er knurrt wenn es raus geht/wenn er draußen weiter gehen soll
    - er hat Angst
    - er hat Schmerzen
    - Wenn das Verhalten erst seit Kurzem ist: eine Wesensveränderung kann auch Krankheiten hindeuten
    - weißt du WIE die Besitzer mit ihm rausgehen? Vielleicht liegt in der Art und weise wie sie das Halsband umlegen für den hund eine sehr bedrohliche Handlung vor

    Es gibt so viele verschiedene Gründe die zutreffen können.
    Aber wenn man jetzt gleich sagt "der hund weiß nicht wer der Boss ist" - was folgt dann wohl?
    Alphawurf, Schnautzgriff, aversive Erziehungsmittel, Sprühhalsbänder - ja, alles ein wenig dolle übertrieben, aber egal wie, so tolle Tips und Bemerkungen ohne die Situation genau zu kennen, können echt nach hinten losgehen.
    Und eventuell hat der Besitzer dann einen verstörtern, unverstandenen, ungerecht behandelten Hund.
    Der im "besten Fall" einfach nur "gebrochen und unterdrückt" ist, im schlimmsten Fall ein gestresster, agressiver, beißender, unausstehlicher Giftzwerg wird.
    Beim Shi Tzu noch eine überschaubare Gefahr - bei vielen anderen Hunden schon anders.

    Zum Thema:
    Ich würde definiv vor 11 Uhr raus gehen - am besten die Mutter dreht ne kurze Runde und lässt ihn dann in dein Zimmer.
    Wenn er nicht will, mit was leckerem locken.
    Und genau hinschauen WIESO er knurrt.
    Wenn ihr an der Leine zieht? Wenn ihr mit der Leine zu ihm kommt? Wenn ihr das Geschirr/Halsband algene wollt?

    Und wenn du ihn nicht morgens bei dir im Zimmer haben willst -
    dann müsst ihr euch die Zeit nehmen ihm das Alleine bleiben noch mal Schritt für Schritt langsam bei zu bringen.
    Aber dann auch konsequent. Nicht "heute darf er in mein Bett weil ich kuscheln will, morgen stört er mich beim Schönheitsschlaf"

  • Hi,

    @Manfred 007: Wenn Du es genau betrachtest liegen wir in der Konsequenz des Geschriebenen nicht weit auseinander. Der Hund muß definitiv weit vor 11.00 Uhr raus. Regelmäßig und konsequent.

    Und wenn ich es dem Text der Themenstarterin entnehmen darf , macht der Hund es absichtlich. Verhält Frauchen sich wie gewünscht ist alles gut wenn nicht dann- Pieselei.
    Damit fallen viele Gedankenspiele die Du angestellt hast einfach weg. Und es bleibt zunächst mal nichts Schlimmes für den Hund übrig. Ist doch schon mal was. Wenn der Hund aber gesundheitlich eigentlich nichts hat stellt sich die Frage ob er irgendwovor Angst hat. Dies ergibt sich aber nicht andeutungsweise aus dem vorliegenden Text, noch gibt es Anhaltspunkte dass es so sein könnte.
    Und dann: Dann kommt die Frage nach dem Boss.
    Und dann kommt die Frage: Richtig oder falsch.
    Bei Falsch muß man halt weiter suchen.

    Dann braucht man aber noch mehr Infos. Und das sind dann Infos von denen die Themestarterin im Moment glaubt sie seien nicht wichtig, sonst hätte sie es geschrieben...

    Ich bin übrigens überhaupt nicht böse wenn die " Bossfrage " letztlich nicht die tasächliche Lösung ist.
    Für mich im Moment ist es aber die Wahrscheinlichste. Und deshalb würde ich da ansetzen, zumal es nicht schaden kann...

    Mikkki

  • Also erstmal danke für die ganzen Hinweise, daraus kann ich schon einiges mitnehmen.

    Knurren tut er nur, wenn ich (bzw. wir) ihn zum aufstehen/rausgehen bewegen will. Er hat definitiv keine Angst vor der Leine und wenn er draußen ist, ist soweit auch alles in Ordnung.
    Probleme mit der Blase und allem, was mit dem "Pipi machen" zusammen hängt, können auch ausgeschlossen werden. Wurde vor ein paar Wochen vom Tierarzt erst alles durchgecheckt.
    Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass er bequem ist... Er war auch noch nie sooo aktiv, sondern schon immer ein bisschen 'faul' - wenn man das so sagen kann.

    Dass er mal versucht einen auf "Boss" zu machen stimmt schon. Shih Tzus sind ja auch bekannt dafür, dass sie eher ein wenig eigenwillig sind. Ich gebe aber auch zu, dass es bei einem 5-Personen-Haushalt nicht ganz leicht ist, immer sooo konsequent zu sein. Damit kommen wir aber gut klar. Also es ist jetzt NICHT so, dass er uns zeigt wo es langgeht, außer eventuell bei der Pinkel-Sache! Er hat auch mal seine "5 Minuten" oder hört nicht immer aufs erste Wort, aber im Großen und Ganzen würde ich ihn jetzt nicht als Boss bezeichnen. Wie gesagt, er versucht es, kommt damit aber nicht weit. :roll:

  • Also ich kann mir nicht vorstellen, dass der Hund sich denkt: "Unverschämtheit, jetzt ist die Tür zu bei der Alten! Ich pinkel jetzt vor ihr Zimmer da ich weiß dass sie das nicht mag und in 2h wird sie da dann reintreten!" Im ernst, so denkt kein Hund! ich denke er hat einfach stress im dem Moment wo deine mutter geht, möchte dann bei dir trost suchen und steht vor verschlossener tür, was ihn so stresst dass er pinkeln muss.
    zum knurren wenn's ans rausgehen geht: Ist das nur vormittags so oder immer? Hat er vielleicht irgendwo Schmerzen, zb in Gelenken?

  • Geht deine Mutter vor der Arbeit noch kurz mit ihm Gassi?

    Nils muss morgens immer ziemlich dringend und wenn dann jemand aufsteht und sich anzieht machts in seinem Kopf natürlich sofort "Ha, endlich kann ich pinkeln." Wenn ich dann aber einfach ohne ihn aus dem Haus gehen würde, würde er sicher auch ins Haus machen.
    Er war die ganze Nacht nicht, er freut sich, dass jemand wach ist und war kopfmäßig ja schon aufs Gassi eingestellt.
    Lust hat er übrigens auch nicht immer. Besonders nicht morgens um 5.00, wenn ich zu Frühdienst muss. Aber ich weiß genau, dass ers eine Stunde später nicht mehr einhalten könnte. Also muss er raus.

    Dein Hund ist noch dazu nicht mehr der jüngste.
    Stress gemischt mit morgendlichem Harndrang ist nicht leicht zu kontrollieren.

  • Hallo Steffi,

    bitte höre nicht auf das, was Mikki schreibt. Das ist eine Denkweise, die völlig
    veraltet ist. Das nur so am Rande.

    Gute Tips hast du hier bekommen. Vor allem mit der frühen kurzen Pieselrunde und dann den Hund in dein Zimmer reinlassen finden ich gut als Vorschläge.
    Auf Knurren, weil Hund grad kein Bock hat, würde ich mich nicht einlassen, sofern er dann nicht zum Schnappen neigt. Hund kommentarlos nehmen, rausehen und auf dem schnellsten Weg zur Pieselecke gehen . Der Hund wird sich dran gewöhnen, und lernen, dass es schnell wieder rein geht, wenn er gemacht hat.
    Außerdem müsst ihr bedenken, dass der Hund mit zunehmendem Alter ggf inkontinent wird, oder zumindest eine schwache Blase bekommen kann. Dann müsstet ihr euren Ablau bzgl. Pieselrunden sowieso ändern. Schadet ja nicht jetzt schon damit anzufangenommen und die lange Pippi-einhalten-Nachtzeit zu verkürzen.

    Ich stimme übrigens mit den meisten Schreibern hier überein, dass der Hund schlichtweg Stress hat, wenn deine Mam das Haus verlässt. Ich finde ab einem gewissen Alter des Hundes kann man alle 9e gerade sein lassen und über diverse Kleinigkeiten hinwegsehen. Es ist nicht neu, dass Hunde mit dem Älterwerden kontakt- und kuschelfreudiger werd, und mnach mal auch in bestimmten Situationen nicht allein sein wollen. :smile:

  • Hi,

    wenn ich mich richtig erinnere hab ich doch als einzigen konkreten Handlungstipp ein früheres Gassigehen angeregt. Alle anderen Dinge sind mir von anderen als irgendwie geartete Denkart unterstellt worden.
    Sicherlich lehne ich eine antiautoritäre Eriehung bei Hunden strikt ab. Ja, stimmt wirklich. Aber ein autoritärer Umgang mit meinem Hund bedeutet auf keinen Fall das er weniger Streicheleineiten bekommt oder von oben herab behandelt wird.
    Ich erwarte allerdings von meinem Hund dass er meinen Befehlen nachkommt und nicht erst das Beinchen hebt oder hier und da mal schnüffelt weil mein Wunsch zu kommen für ihn vielleicht nicht ganz einsichtig ist.

    Um es klarer darzustellen: Ein Boss kann durchaus menschlich sein und muß keinen Schnauzengriff beherrschen.

    Ich habe den Gedanken dass ein Hund in einer für ihn gefestigten sozialen Beziehung nicht so stressempfindlich ist, wenn Herrchen oder Frauchen mal weggehen. Deshalb meine Überlegungen.

    Man kann ja über vieles diskutieren, selbstverständlich auch über meine Ideen, die ich keinesfalls als Dogma erstanden wissen möchte.
    Und wie mans macht muß letztlich jeder selber wissen

    Mikkki

  • Da stimme ich dir sogar zum Großteil zu. Aber was du beschreibst kannst du so rein gar nicht auf das Problem des Themenstarters übertragen, da der Hund nicht aus schlichtem Ungehorsam heraus in die Wohnung bzw vor die Schlafzimmertür der TS macht. Das würde nämlich komplexes Denken und eine ganz konkrete Absicht des Hundes bedeuten, was aber nicht der Fall ist.
    Der Hund denkt ja nicht in "Frauchen weg, Frauchen 2 lässt mich nicht ins Zimmer, das passt mir nicht, jetzt mache iCh hier ne Pfütze." So können Hunde nicht denken.

    Fakt ist, der Hund hat mit der Situation -Frauchen geht weg, Frauchen zwei ist auch nicht erreichbar, ganz allein im einsamen Flur- Ein Problem, und als Stressreaktion macht er dann da hin. Evtl ist das Verlassenwerden durch Frauchen auch noch so aufregend, dass es das Wasserlassen anregt, was noch ein Grund dafür sein kann, dass er nach der langen Nachtruhe dringend muss.

  • Hi,

    ich freue mich das wir der Sache näher kommen. Die Themenstarterin ging selbst von einer Trotzreaktion aus, was nach meiner Vorschreiberin ( Luna 77, ich hoffe ich bin diesmal schnell genug) wohl eher nicht der Fall ist.
    Die Frage ist doch was den Hund so stressen könnte. Eine objektive Gefährdung ist ausgeschlossen und die grundsätzliche körperliche Fähigkeit noch etwas einzuhalten ist auch gegeben.
    Für mich liegt es da auf der Hand dass der Hund in seinem Umfeld eine soziale Dissonanz verspürt. Er ist unsicher. Nächste Frage : Warum ist er unsicher.

    Welcher systematische Ansatz wäre da zunächst plausibel? Ich lass das jetzt mal bewußt offen stehen. Aber die Frage ist doch, was gibt es sonst für Denkansätze.

    Mikkki

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