Unsere Podenco hat Angst/Panik vor entgegenkommende Leute
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Hallo!
Mein Freund und ich haben unseren Hund (podenco andaluz maneto) Filou (ca. 1 Jahr) vor 3 Monaten aus dem Tierheim adoptiert. Er hat sich sehr schnell sehr gut bei uns eingelebt und vieles auch sehr schnell gelernt (sitz, leinenführigkeit, rückruf, Tabuzonen etc) und auch sein Jagdtrieb haben wir mittlerweile etwas unter Kontrolle auch wenn wir ihn leider noch nicht von der Leine nehmen können, da bei uns überall Hasen rumrennen.Das einzige große Problem, was wir mit unserer Maus haben, ist dass er fremden Menschen, die uns beim Gassigehen entgegenkommen, oder hinter uns laufen oder auch wenn sie an einer Kreuzung 5 bis 15 m noch von uns entfernt sind oder auch wenn sie nur auf einer Parkbank sitzen an der wir vorbeilaufen müssen, gegenüber sehr ängstlich ist, schon sowas wie Panik bekommt. Er zieht sich dann komplett zurück, je näher die Person (en) kommen, desto weiter weicht er aus.
Am Anfang war Filou nur älteren Frauen gegenüber so ängstlich, später kamen dann Obdachlose hinzuund mittlerweile hat er Angst vor jedem. Wir haben von Anfang an darauf geachtet, seine Angst nicht zu bestärken, d.h. wir haben es ignoriert. Unsere Hundetrainerin hat uns davon abgeraten ihn durchzuzerren, da so sein vertrauen zerstört werden würde. sie hat uns geraten uns neben ihn zu knien und ihn an der brust zu halten, was leider praktisch auch nicht immer funktioniert, denn er zieht sich dann auch von uns zurück.
Wenn wir zu zweit mit Filou gassi gehen, geht in so einer situation derjenige, der nicht die leine hält einfach weiter ohne sich umzudrehen oder filou anzuschauen und dann kommt unser Hund auch hinterher, aber alleine beim Gassigehen geht das leider nicht, da er sich versucht aus dem Geschirr zu winden wenn man ihn zerrt.
Freunde von uns, die er kennenlernt, nähert er sich nach anfänglicher Angst relativ schnell und entspannt dann auch nachdem er sich ihn angenähert hat und sie beschnüffelt hat.
Über Filous Vorgeschichte wissen wir gar nichts. Er kam von einem ungarischen Tötungshof zum Tierschutz nach Deutschland. Die ungarische Tierärztin, die seinen EU pass gemacht hat, wusste anscheinend nicht mal, dass es ein Podenco ist, da sie ihn als Dackelmix eingetragen hat.
Vielleicht hat jemand einen Tipp, wie wir ihm die Angst vor fremden Menschen nehmen können.
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Hi
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hallo!
ich persönlich würde die Angst keinesfalls ignorieren und ihn da "durchzerren", überspitzt gesagt. Bei meinem Spitz (grundproblem war etwas anders als bei euch, aber ich kann es mir auch bei einem angsthund gut vorstellen) hab ich es so gemacht:1.clicker konditionieren
2. Mit Hund auf großen Parkplatz fahren und tgl. ca 10 min aus weiter Ferne alle ruhigen, entspannten Menschensichtungen clickern und belohnen. Auf einem großen Parkplatz kann man Entfernungen gut kontrollieren und dein Hund sieht Menschen aller Art. Beginne mit großer Distanz, so dass dein Hund keine Angst haben muss und lernt: 'ich sehe einen Menschen - mir passiert positives - Menschen sind garnicht so schlimm'.
3. Ganz langsam die Distanz zu Menschen verringern, wenn dein Hund entspannt bleiben kann
4. Auf die eigene innere haltung achten! Klingt total doof, aber ist wirklich so. Statt "oje, jetzt kommt uns schon wieder jemand entgegen" zu denken, versucht positiv zu bleiben: "super, eine tolle Trainingssituation!"während diesem Training würde ich versuchen, zu nahe Begegnungen möglichst zu vermeiden. Ich weiß ja nicht inwieweit das bei eurer wohnsituation realistisch ist...vielleicht könnt ihr spaziergänge wenigstens so legen, dass möglichst wenig los ist?
ansonsten könnte man zb noch ein Entspannungssignal konditionieren, das ihm den stresspegel draussen evtl senken könnte..
und nicht zu vergessen zeigen&benennen! Lest euch da mal ein, ich habe es für hundesichtungen aufgebaut und es hat unsere Situation schon sehr verbessert!
und sei herzlich eingeladen in den Thread "Hunde mit menschenproblemem", kann nur leider gerade nicht verlinken :)
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oh, und wenn er stehen bleibt, lasst ihn ruhig schauen. Gefahren möchte man ja nicht aus den augen lassen. Beim nächsten mal ist es dann schon nicht mehr ganz so interessant und beim übernächsten mal noch weniger. Seit ich meinen hund immer wieder schauen lies und ihn nicht zum weiter gehen animierte, wollte er immer weniger stehen bleiben und schauen.
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Ist es denn aus Platzgründen möglich noch weiter auszuweichen? Also, noch ein Stückchen mehr als Filou ohnehin schon möchte.
Nach meiner Hypothese würde er mit der Zeit lernen, dass ihr seine Angst erkennt und ihr ihn sicher durch die Situation bringt. Angst vermeiden, Stress aus dem Weg gehen, ist gerade am Anfang, also in der Eingwöhnungszeit, sicherlich eine gute Strategie. Wenn zu wenig Platz zum Ausweichen ist (manchmal kann ein nur angedeuteter kleiner Bogen schon Wunder wirken) kann man den Hund auch gut mit dem eigenen Körper abschirmen. Das heisst, man läuft zwischen Hund und Gruselmonster.
Das "Schönfüttern" kann man dann später trainieren, wenn der allgemeine Stresspegel erstmal unten ist.
Die Verschlimmerung seiner Unsicherheit kann auch mit dem Eingewöhnungsstress zusammenhängen.
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Wenn es möglich ist, dann weichen wir auch aus bzw. machen einen Bogen um das "Monster" oder bleiben auch stehen und warten bis es vorbei-/ weitergelaufen ist und wir schirmen ihn auch ab, wenn es eben möglich ist. Aber leider kommen öfters mal Situationen in denen das nicht möglich ist, wenn bspw. jemand auf eine Bank am straßenrand sitzt, er zieht sich zurück auf die Straße und zeitgleich kommt ein Auto von seiner anderen Seite. In so einer Situation muss ich ihn zu mir zerren.
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Hi, bei meinem Angsthund hat es geholfen, wenn ich als Blocker gewirkt habe. Also du gehst zwischen den entgegenkommenden Leuten und deinem Hund.
Zusätzlich kannst du auch einen Bogen laufen, da das dem natürlichen Verhalten von Hunden entspricht.
Um den Ernst abzuchecken, kannst du auch mal probieren wie hoch der Stress ist, indem du ihr ein Leckerchen anbietest.
Nimmt sie es, kannst du die Leute auch "schönfüttern".
Was mich bzw. meinen Hund sehr viel weiter gebracht hat, war auch durch einen Tipp aus dem Forum:
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Aber leider kommen öfters mal Situationen in denen das nicht möglich ist
Da ihr schon einiges an Management betreibt, und solche Situationen, wenn auch unschön und öfter, eine Ausnahme bilden, würde ich euch einfach noch eine gute Portion Wohlwollen und Geduld (!) empfehlen. :-) Drei Monate Eingewöhnung ist eigentlich eine relativ kurze Zeit.
Mit meinem angstaggressiven Hundeopa (besonders gegenüber Artgenossen) habe ich mithilfe einer guten Hundetrainerin auch viel über positive Verstärkung geübt. Dazu gab es viel "Guter Hund" und "Eiteitei" (was sich bei meinem Mimöschen als am effektivsten gezeigt hat)... den Eiteitei-Tonfall bekomme ich schon gar nicht mehr raus.
Doch neben dem ganzen Training hat einfach auch die Zeit vieles alleine geregelt.
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Vielen Dank für eure tipps!
das clickern wollten wir ausprobieren, aber das hat einfach nix gebracht, da er zu ängstlich ist um leckerlis zu fressen in solchen situationen.Wir haben nun noch mehr auf seine ängste geachtet und auch an unserer inneren einstellung, gearbeitet, wenn wir von weitem jemanden sehen.
Wenn er irgendwo mal wieder stehen blieb, haben wir gewartet (am anfang eine gefühlte ewigkeit, haben uns hingesetzt und gewartet), ihn verbal animiert zu kommen. nach einiger zeit, hat er sich auch etwas entspannt und ist langsam weitergelaufen, und auf der höhe des fremden menschen dann ganz schnell nach vorne geflüchtet und schließlich ist er dann wieder fröhlich vor sich hin getapselt. Und wir haben uns ab und zu auf einer wiese, um der herum viele leute auf der straße laufen, die aber weit genug entfernt sind, hingesetzt (ca. 10 min), und ihn das alles beobachten lassen. zuerst war er dann nur damit beschäftigt, die leute anzuschauen, aber nach ner zeit wollte er mit uns spielen. die zeitspanne, die er damit verbringt die leute zu beobachten, wird auch immer kürzer.
auch das abschirmen haben wir sofern es ging gemacht.Jedenfalls wirds langsam besser. es gibt noch situationen, in denen das zwar immer noch vorkommt, aber er traut sich dann schneller voran und es ist auch seltener geworden.
wenn wir jetzt an menschen vorbeilaufen (oder die an uns) und filou sich nicht zurückzieht, merkt man zwar dass er angespannt ist, aber er läuft weiter und sobald er "in sicherheit" ist enspannt er sich ganz schnell wieder.
ich glaube was da auch sehr hilfreich ist, ist die innere einstellung: bloß nicht genervt oder ungeduldig sein, oder angst bekommen, das er wieder nicht weiterwill. filou scheint sowas sofort zu merken, das war jedenfalls ein guter tipp über den wir nicht nachgedacht haben.
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