Für die Leseratten- Der Bücherthread

  • Ja, von dem Buch waren sehr viele hier begeistert! =)

    Hach Leute. Ich habe gerade 'Wie Treibholz im Sturm' beendet. Was für ein grandioses Buch. So etwas eindringliches, berührendes und dabei so gnadenloses habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Hier hatte die Autorin als Sahnehäubchen auch noch den Mut zu einem realistischen, runden Ende- auch wenn es gewagt ist. Mit jeder Zeile liest man, wie sehr die Autorin ihre Figuren liebt und mit ihnen fühlt, und die Geschichte selbst ist unglaublich atmosphärisch erzählt. Das Ganze war wirklich wie ein Sog, das Buch hat mich nicht losgelassen und wird mich sicher noch lange beschäftigen. Und wieder einmal hat die Autorin ein paar Jahre mit Recherche und dem Schreiben zugebracht- und das merkt man. Alles ist in sich stimmig und abgeschlossen, nichts wirkt oberflächlich.
    Ein Jahreshighlight. Auf jeden Fall. Gott wie großartig. :herzen1:

  • Ich habe gerade 'Wie Treibholz im Sturm' beendet.

    Der Klappentext liest sich ziemlich kitschig:



    Nach der Beschreibung wäre das nichts für mich.
    Mit Wundern hab ich es nicht so. ;)

  • @Stachelschnecke: Das genannte Buch ist wohl der zweite Roman der Autorin nach 'Winterhonig'. Ich habe mal herumgesucht und fand auf Amazon eine aussagekräftige Rezension, die ich mal teilweise zitieren möchte. Der Verfasser 'ABBA' beschreibt darin, dass er/sie so begeistert ist von D. Ohms Buch, da darin Themen angesprochen werden - und dies in eindrücklicher, sensibler Weise - , die in der Nachkriegszeit eher tabuisiert waren:

    "Die Traumatisierung der Kriegsopfer, ob nun Soldaten oder auch Flüchtlinge usw. (...) Man wollte vergessen oder besser gesagt verdrängen? Wie geht man damit um, wenn man einen Menschen tötet oder wenn man miterlebt, wie ein Kamerad auf grausame Weise umgebracht wird? Wie vergisst man es, dass man auf Befehl Kinder, Alte und Kranke exekutiert hat und wie lebt man mit dem Verlust, eine ganze Familie verloren zu haben oder miterlebt, dass man vergewaltigt wird - und das ganz ohne psychologische Hilfe?"

    Nun, das Buch kommt in jedem Fall auf meine Merkliste. 'Kitschig' ist hier mE nichts.

  • Nein, ist es auch wirklich nicht. Es ist erschütternd. Der Klappentext wird dem Buch (wieder mal, ich weiß schon, warum ich die nie lese) in keinster Weise gerecht. Es geht ums Überleben- seelisch und körperlich und um jeden Strohhalm den man dazu zu ergreifen bereit ist.
    Es ist eben leicht zu sagen 'der Winter 1946 war ein Hungerwinter', aber was es wirklich bedeutet wenn man als junge Frau mit drei fremden Soldaten auf 12qm Flüchtlingsunterkunft eingepfercht ist und wenn die wenigen (geklauten) Kartoffeln faulen weil das Kondenswasser an den Wänden runterläuft und man sie trotzdem essen muss weil sonst nix da ist- das kann man sich nach diesem Buch weit besser vorstellen. Opfer und Schuld spielen eine große Rolle, dass im Krieg niemand weiß wer nun Opfer und wer Täter ist... und dass es Männer gibt und gab, die am Krieg zerbrochen sind- aber nicht darüber reden durften.

    Ist nicht kitschig, nein.

  • Ist nicht kitschig, nein.

    Okay, dann nehme ich das auch auf meinen Wunschzettel.

    Hatte heute Bücherstubendienst.
    Da war der Bär los, trotz super Wetter.
    Hatte ja genug zu verräumen von der Nachbarin; hab nur die Krimis geschafft.
    Unsere "Kundinnen" haben Berge (zurück)gebracht, die auch einsortiert werden mussten.
    Hab Dubletten rausgenommen und Bücher, die bei uns niemand haben will (für die Bücherschränke).

    Für meinen SUB abgegriffen:
    Charlotte Link: Das Ende des Schweigens (letzter Versuch)
    Fred Vargas: Der untröstliche Witwer ... (noch eine Chance)
    Robert Seethaler: Jetzt wirds ernst

    War ein richtig guter Tag!

  • Okay, dann nehme ich das auch auf meinen Wunschzettel.

    Die Autorin meinte kürzlich zu mir, dass sie traurig darüber sei, dass das Buch in so einen Kitschmantel gekleidet wurde, obwohl es eigentlich total ernsthaft ist. Sie hätte es anders gestaltet, aber das ist halt Verlagssache.

    Ich fange jetzt an mit 'es war einmal Aleppo' von Jennifer Benkau.

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