Wildfleisch - Blei - kann da was passieren?
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Hallo,
ich füttere meinem allergiegeplagten Wuffel seit einer Woche Wildfleisch vom heimischen freilebenden Wild. Das wurde vorher natürlich geschossen (in Österreich).
Gestern war ich mit meinem Hund beim TA zwecks Abklärung seiner HD/Arthrose. Im Zuge des Röntgens sah der Dr. dann Metallteilchen im Magen/Darm.
Als ich dann erwähnte, dass der Hund Wildfleisch bekommt, sagte er, dass es dann wahrscheinlich Blei ist.Falls dem so ist: Das ist doch sicher nicht gut?? Oder kann es auch was anderes sein, keine Ahnung ob man heute schon bleifrei schießt?
Aber Metall frisst mein Hund sonst eigentlich nicht, Holzteilchen vom Stöckchen bearbeiten ließe ich mir noch einreden, aber Metall frisst er sicher nicht einfach so. -
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Hi
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Hmm. Normalerweise ist die Diskussion beim Blei ja nicht, dass tatsächlich die Munition mitgefressen wird, sondern dass Blei sich im Gewebe des Wildfleisches bzw. in der Umwelt anreichert...
Was für Wild fütterst Du denn, bzw. wo kommt das her? Sind das überhaupt Tiere, die mit Schrot geschossen werden (Fasane oder so) oder doch eher größeres Rehwild? Denn da sind die Projektile schon ziemlich groß, das müsste man eindeutig zuordnen können. Und Blei ist ja weich - das splittert auch nicht, sondern verformt sich nur beim Aufprall.
Wenn Du Dein Fleisch direkt von einem Jäger beziehst, kann der Dir sicher sagen, mit was für Munition er schießt. Wenn es aus dem Hundefutterhandel stammt, würde ich doch vermuten, dass es nicht in freier Wildbahn, sondern in Gehegen aufgewachsen ist – und wahrscheinlich nicht mit Schrot getötet wurde...
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Ich kaufe das Fleisch bei einer Hunde-Barf-Produktionsfirma. Es handelt sich um Reh- und Hirschfleisch und das kommt vom einem österreichischen Verarbeitungsbetrieb (also die Reste). Es steht ausdrücklich da, dass es sich um freilaufendes Wild handelt.
Vielleicht sind die Teile ja nicht aus Blei, sondern einfach andere Teile vom Projektil? Keine Ahnung, ich kenn mich da ja nicht aus.
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Ich weiß nicht, wie das in Österreich geregelt ist (und nicht mal, wie es hier in D geregelt ist) aber werden nicht auch Gehegehühner als "freilaufend" bezeichnet?
Zu Blei im Wild hatte das BMEL mal was geschrieben: http://www.bmel.de/DE/Wald-Fische…dgeschosse.html (Da ist auch noch ein Link zum BfR drin.)
Da der Barf-Shop ausdrücklich Resteverwertung betreibt, ist es schon irgendwie wahrscheinlich, dass da auch Schußfleisch drin ist. Was hat denn der TA gesagt?
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Vielleicht frage ich mal bei der Firma nach... Aber es klingt für mich nach richtigem freilebendem Wild.
TA hat nicht gesagt, dass ich das nicht mehr füttern sollte. Aber ich kann ja meine eigentliche TA dazu noch mal befragen, denn die ist BARF-Expertin und kauft auch bei dem Laden. -
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Wie hier schon richtig bemerkt wurde, werden Hirsche und Rehwild nicht mit Schroten beschossen - dass dagegen bei allem anderen Niederwild im Barf immer Mal wieder Schrote mitenthalten sind, ist einfach so.
Bei uns in Deutschland ist aber zum Beispiel bei der Jagd auf Wassergeflügel bleifreie Munition vorgeschrieben um der schleichenden Verbleiung der Gewässer vorzubeugen (sprich: Wildgänse, Wildenten & Co sind vielleicht mit Metallen angereichert, aber zumindest recht bleifrei (von den in der Umwelt ohnehin schon vorhandenen Bleimengen die sich im Laufe des Lebens im Organismus anreichen können, mal abgesehen)Ich gehe davon aus, dass bei Wildbarf sogar vornehmlich die Fleischteile an die Hundefutterproduzenten gegeben werden, die der Jäger oder Wildverarbeitungsbetrieb ohnehin großzügig ausschneidet: Die Einschussstellen und die darum oder auch anderswo im Wildkörper liegenden Hämatome. Per se ist auch das kein schlechtes Fleisch, es ist aber eben die Stelle die stark durchblutet ist, "offen" Kontakt mit der Umwelt hatte und eben auch mit dem Projektil und eventuellen Geschosssplittern.
Wie viele Splitter von einem Büchsengeschoss (also nicht Schrot sondern "einzelne" Patronen) im Wildkörper verbleiben kommt ganz auf die verwendete Munition an - da gibt es welche die sich zerlegt und welche, die sich verformt.
Unser lokaler Barfladen, der sein Wild wohl auch von einem Wildvermarkter bekommt, hat im Geschäft einen Zettel hängen, auf dem ausdrücklich darauf hingewiesen wird dass sich Metallteile im Wild befinden können. Das heißt, dass auch bei Rehen und Hochwild - die wie gesagt nicht mit Schrot getötet werden - sich bei Barffleisch wohl keiner die Mühe macht, nach Splittern zu suchen.Ich habe gerade eine ganz interessante PDF-Präsi mit Röntgenbildern gesehen (muss man aber wirklich sehen wollen, nüchterne Fotos zum Vergleich neben den Röntgenbildern - bei Interesse kann ich den Link aber gern nochmal raussuchen).
Da sieht man, dass an dem beispielhaft versorgten Reh keine Splitter in der Decke (im Fell) waren, einige in Organen wie Lunge und Herz - so dass nach dem Entfernen der Organe deutlich weniger Metallsplitter im Wildkörper zu sehen waren - und einige im Schusskanal. Nach der großzügigen Entfernung der Einschusstellen und aller inneren Hämatome war der Wildkörper auf der Röntgenaufnahme frei von erkennbaren Metallsplittern.
Nun ist es aber so, dass ich vermute dass gerade diese Tierteile rund um den Schusskanal an die Barf-Hersteller gehen.Eine andere Option wäre es, sich einen örtlichen Jäger zu suchen und dem hin und wieder ein ganzes Reh abzunehmen, da hat man dann zumindest versplitterte und unversplitterte Teile vom Wild.
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Ich kenn (leider?) keinen Jäger, der mir was geben könnte. Und offen gestanden wäre das wohl auch nicht so mein Fall, ein ganzes Reh zu verarbeiten. Hab ja ohnehin nur ein kleines Gefrierfach, da sind mir die Rollen aus dem Barfladen gerade recht. Also kann ich davon ausgehen, dass der Hund nicht an einer Bleivergiftung sterben wird, aber dass es sich wohl um sonstige Metallsplitter handelt. Ist ja auch nicht so prickelnd.
Hmm ich weiß eh noch nicht, wie ich weiter vorgehe, denn ich werde sowieso nie wirklich rausfinden, welches Fleisch mein Hund verträgt (da so viele andere Allergien), aber höchstwahrscheinlich werde ich eh bald auch eine andere Proteinquelle (Huhn?) verwenden, einfach, weil ich ja irgendwann auch mal Innereien füttern sollte. -
Ich habe gerade eine ganz interessante PDF-Präsi mit Röntgenbildern gesehen (muss man aber wirklich sehen wollen, nüchterne Fotos zum Vergleich neben den Röntgenbildern - bei Interesse kann ich den Link aber gern nochmal raussuchen).
Da sieht man, dass an dem beispielhaft versorgten Reh keine Splitter in der Decke (im Fell) waren, einige in Organen wie Lunge und Herz - so dass nach dem Entfernen der Organe deutlich weniger Metallsplitter im Wildkörper zu sehen waren - und einige im Schusskanal. Nach der großzügigen Entfernung der Einschusstellen und aller inneren Hämatome war der Wildkörper auf der Röntgenaufnahme frei von erkennbaren Metallsplittern.
Nun ist es aber so, dass ich vermute dass gerade diese Tierteile rund um den Schusskanal an die Barf-Hersteller gehen.
Ich kann zum eigentlichen Thema nichts beitragen, aber hab großes Interesse an diesem Link! -
Ich kann zum eigentlichen Thema nichts beitragen, aber hab großes Interesse an diesem Link!Hier ist die Präsi: http://www.jagd-freising.de/dateien/jagdpo…ntg_rehwild.pdf
Ist wie gesagt nur am Beispiel der Versorgung eines einzelnen Rehs, aber ich find die Röntgenaufnahmen schon recht interessant.Nur - wie gesagt falls einer das nicht sehen kann oder mag: neben den Röntgenaufnahmen wird eben auch das geschossene, aufgebrochene und aus der Decke geschlagene Stück in mehreren Bildern gezeigt.
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Solche kleinen Teile waren bei meinem Hund auch im Magen...
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