In Ruheposition werden Hunde verbellt
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Hallo zusammen,
mein junger Hund (Rüde, unkastriert, geboren Februar 14, Kromfohrländer-Dänisch Schwedischer Hofhund) (ver)bellt draußen in Ruheposition (zB. irgendwo warten, im Park oder Café sitzen etc.) andere Hunde. Der "Toleranzradius" / Individualdistanz ist dabei recht groß. Das Bellen ist kein hysterisches Angstbellen (musste ich leider auch schon erleben, war nicht schön) sondern eher Verteidigungs-/Abwehrbellen (meinten auch 2 Trainer). Er bellt bei allen "Betreuungs-/Bezugspersonen". Was also tun?! Decke "aus der Schusslinie"/ im Eck und Platz zuweisen + jeweils Abbruch (frühestmöglich noch vor dem oder gleich direkt beim ersten Ansatz) + Alternativverhalten artet in permanentes "Management" aus, gleicht mehr einem K(r)ampf, funktioniert mal situativ - mal nicht, wirklich langfristig lernen tut er dabei scheinbar irgendwie nicht. Was würdet ihr tun? Gerne in detaillierter Beschreibung oder Verlinkung zu anderen detaillierten Beschreibungen

Wer sich einen umfassenderen Eindruck verschaffen will, liest weiter...
Wie ist's mit Hunden sonst so?
Im freien Hundekontakt mit fremden Hunden (vor allem, wenn dieser frontal verläuft... frontale Annäherung mit Unbekannten ist nicht so sein Ding) verhält er sich entweder sichtbar unsicher ("ich will nicht beschnüffelt werden..iiiek") oder frech und sehr aufgeregt ("hallo hallo hallo, spiel mit mir sonst nerv ich dich und spring dich an und schleck dich an und bell dich an und renn um dich im Kreis"). Auch zeigt er ähnliches Verhalten aus Unsicherheit. Ich kann das mittlerweile aber sehr schnell und zuverlässig erkennen, ob ihm nur "der Schalk im Nacken sitzt" oder er einfach nicht weiß, wie er sonst mit dem Gegenüber umgehen soll. Situativ entscheide ich dann, was tun: rufen und "Schutz" bieten + weitergehen oder Abbruch, wenn er zu aufdringlich ist und das Gegenüber dem nicht gewachsen ist. Wenn der Abstand grooooß genug ist und der Andere desinteressiert ist, ist Passieren eigentlich kein Problem (Hundi abgewandte Seite, ich zeig ihm mit ausgestreckter Hand die Handfläche + Weiter). An der kurzen Leine hatten wir einige Monate massiven Leinenfrust, was sich zu 90% gebessert hat (beschrieben wie in diesem Forum - Knowledge Base). Auch wechselt er mittlerweile oft von selbst auf die abgewandte Seite. Wenn's doch mal kracht, dann nur kurz, relativ unspektakulär und schnell wieder vorbei. Wir nehmen regelmäßig an Social Walks mit bekannten erwachsenen, ziemlich gechillten Hunden teil. Dabei ist er anfangs sehr aufgeregt, zieht hin, bellt manchmal, durch das gemeinsame Laufen in eine Richtung an kurzer Leine und das Desinteresse der anderen Hunde ;-) legt sich das aber recht schnell. Wenn wir dann frei weiterlaufen, wenn er sich beruhigt hat, ist er auch nicht unsicher sondern nur frech ;-) Kann sich aber mittlerweile auch besser zurücknehmen, wenn er hündisch in die Schranken gewiesen wird, kann sich von sich aus hinlegen, wenn man eine Pause macht, lässt sich auch - natürlich (noch) im passenden Moment ;-) - rufen, kann "Gehoramsübungen" (Sitz-Platz) ausführen, nimmt immer wieder Kontakt zu seinem Menschen auf. Also sehr schön :-) Ich denke, dass wir auch durch die Welpen- und anschließende Junghundgruppe (beides viel zu viel freies, unkontrolliertes "Spiel", viel zu viel Aufregung/Stress/Hormoncocktail, keine gemeinsamen Ruheübungen, relativ wenig Übungen mit dem Menschen) in diese Situation "anderer Hund = Aufregung" ein Stück weit hineingewachsen sind.Allgemeines
Er ist der hektische, wuselige, impulsive, schnell aufgeregte Typ. Auch unsere Trainer meinen "er ist ein bisschen anders als andere"
Ruhe war sehr bald ein großes Thema. Er würde jede Aktion mitmachen. Er lernt (z.B. Tricks, Apportieren für Dummies) sehr schnell. Er ist aktiv, sehr schnell und intelligent = keine leichte Kombi ;-) Hier fliegt kein Ball, es wird nicht gehetzt. Aber selbst Suchspiele macht er irgendwie hektisch ;-) Er puscht sich schnell selbst hoch - auch beim Kauen oder Schnüffeln kann er sich hochspulen. Er ist total verspielt, rennt gerne und kann aus dem Stand auf Augenhöhe springen - Flummy ;-). Wir sind am Tag 3mal draußen (insgesamt so 2,3 Stunden, mal mehr mal weniger und mal mehr mal weniger intensiv miteinander beschäftigt..) + Nachtpipi zum nächsten Baum. Gibt es am Tag eine "große, anstrengende, intensive, lange Aktion" (zB. Social Walk, längerer Ausflug, länger unterwegs sein) gibt es nur weitere gemütliche kurze Runden bzw. auch mal nur Pipi-Gänge. Es gibt feste Ruhezeiten, ca. 18h Ruhe / Tag und einen im Normalfall geregelten Tagesablauf. Mittlerweile ist es so, dass er schon oft von sich aus in den Korb geht, wenn wir nachhause kommen
Hätte ich ja fast nicht mehr für möglich gehalten ;-) Wenn wir allein zuhause sind, ist er eigentlich mittlerweile wirklich unauffällig. Bei Besuch ist er auch sehr aufgeregt (gut, wann ist er das nicht
) und da muss ich noch managen. Entspannen draußen Fehlanzeige. Wie gesagt: er scannt alles ab, sieht alles, beobachtet alles.. und bellt eben Hunde an ;-) Wir machen das dennoch regelmäßig: Auf die Wiese setzen, auf der Bank sitzen, nix machen. Ruhe wird belohnt. Auch konditionierte Entspannung (ruhig halten, seitlich ruhig abstreichen und Entspannungs-Wort) hilft. Wenn er ein Stöckchen zerlegen kann, ist rumliegen leichter. Aber das ist ja nicht das Ziel: In der Ruhe erst wieder was tun müssen?!Gesundheit
Er hat eine "Subklinische Schilddrüsenunterfunktion". Ja, das gibt es wirklich, ist nicht bloß eine Mode-Diagnose für faule HundehalterInnen ;-) Durch die Schilddrüsen-Medikamente sind die ehemals massiven Übersprungshandlungen und Stressreaktionen und die Unfähigkeit sich zu konzentrieren fast verschwunden. Wer nachlesen will: Junghund flippt aus - wie damit umgehen?Entwicklung
Er scheint mir ein "Spätzünder", pinkelt noch in der Hocke, hebt selten mal dabei irgendein Beinchen, teilt sich mittlerweile das Pipi ein, schnüffelt sehr viel und schleckt sehr oft Pipi inklusive Zähneklappern und geifern, kriecht schon fast in fremde Hundehintern rein und schleckt dabei auch. Mit 11-12 Monaten hatte er mal eine leichte Rammel-Phase.Herzlichen Dank fürs Lesen, für Anregungen, Tipps, Hinweise!
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Hi,
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mein junger Hund (Rüde, unkastriert, geboren Februar 14, Kromfohrländer-Dänisch Schwedischer Hofhund) (ver)bellt draußen in Ruheposition (zB. irgendwo warten, im Park oder Café sitzen etc.) andere Hunde.
Ich denke, wenn du das...
Entspannen draußen Fehlanzeige. Wie gesagt: er scannt alles ab, sieht alles, beobachtet alles.. und bellt eben Hunde an ;-) Wir machen das dennoch regelmäßig: Auf die Wiese setzen, auf der Bank sitzen, nix machen. Ruhe wird belohnt. Auch konditionierte Entspannung (ruhig halten, seitlich ruhig abstreichen und Entspannungs-Wort) hilft.
... hier schon alles machst, fallen mir nur noch zwei Dinge ein:
- weiter üben
- Geduld!!!Wenn ihm ein Stöckchen zum Knabbern hilft, die Pause zu auszuhalten, dann kannst du ihm das ruhig geben. Im Gegensatz zu Rentnern sieht man Jugendliche in einem Cafe auch meistens an ihren Handys rumdrücken. ;-)
Irgendwann, wenn er mal gemerkt hat, dass eine Pause eigentlich zum Ausruhen da ist, wird er auch mal dösen. Gepflegte Langeweile will eben gelernt sein ;-)Meinen Hundeopa zum Beispiel habe ich nun 1,5 Jahre. Anfangs konnte er sich wenn er draussen vor dem Haus lag oder hinten im Garten auch kaum entspannen. Alles was sich bewegte wurde kommentiert. Nachdem er das erste Mal dann tatsächlich einschlafen konnte, wurde es schnell besser und hat sich sogar ganz überraschend als wahrer Camping-Profi entpuppt. Trotz zahlreichen Hunden in der unmittelbaren Wohnwagen-Nachbarschaft, schaltet er auf "off" und pennt.
Restaurantbesuche, Biergarten etc. sind noch anspruchsvoller. Doch das ist auch besser geworden seit er einmal schlafen konnte, weil er total k.o. war. :-) -
Wenn ihm ein Stöckchen zum Knabbern hilft, die Pause zu auszuhalten, dann kannst du ihm das ruhig geben. Im Gegensatz zu Rentnern sieht man Jugendliche in einem Cafe auch meistens an ihren Handys rumdrücken. ;-)Irgendwann, wenn er mal gemerkt hat, dass eine Pause eigentlich zum Ausruhen da ist, wird er auch mal dösen. Gepflegte Langeweile will eben gelernt sein ;-)
danke, okay..
Na wenn der draußen mal tatsächlich döst, dann kauf ich mir eine Flasche Sekt.. Magnum natürlich ;-)
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Wenn bei ihm schon in so jungem Alter eine SDU festgestellt wurde - dann ist klar, woher sein Verhalten kommt. Auch der "Spätzünder" passt dazu......
Da hilft nur üben, üben, üben - allgemeines Stressmanagement - und ein konditioniertes Entspannungssignal ist für solche Hunde auch ein wahrer Segen! (hier kannst du drüber nachlesen).Ein Hund mit SDU wird immer größere Probleme mit Stress, Frust und Aussenreizen haben als ein gesunder Hund - doch mit viel Üben und dem Ausprobieren von verschiedenen Managementmassnahmen kommt man seeeehr weit.
Wie gut ist er denn eingestellt? Werden regelmäßig die Werte kontrolliert und ev. die Dosierung angepasst? Auch das kann immer wieder Thema werden bei "Schildis"

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Wenn bei ihm schon in so jungem Alter eine SDU festgestellt wurde - dann ist klar, woher sein Verhalten kommt. Auch der "Spätzünder" passt dazu......
Da hilft nur üben, üben, üben - allgemeines Stressmanagement - und ein konditioniertes Entspannungssignal ist für solche Hunde auch ein wahrer Segen! (hier kannst du drüber nachlesen).Ein Hund mit SDU wird immer größere Probleme mit Stress, Frust und Aussenreizen haben als ein gesunder Hund - doch mit viel Üben und dem Ausprobieren von verschiedenen Managementmassnahmen kommt man seeeehr weit.
Wie gut ist er denn eingestellt? Werden regelmäßig die Werte kontrolliert und ev. die Dosierung angepasst? Auch das kann immer wieder Thema werden bei "Schildis"

Über eine facebook-Gruppe zum Thema SDU habe ich einen Tierarzt gefunden, den ich bezüglich der Blutwerte und Einstellung demnächst konsultieren werde. Die aktuelle Ärztin ist.. naja.. vielleicht nicht ganz so fit ;-) Und momentan ist Hundi auch wieder irgendwie "übersteuert".. da passt vielleicht was nicht so ganz?! Da würde ich gerne den Profi fragen.
Danke für den Link. Konditionierte Entspannung funktioniert zuhause einwandfrei. Draußen ziemlich begrenzt. Mir ist schon klar, dass Hundi dabei nicht umkippt und wegpennt ;-) Aber Hundi bemerkt draußen scheinbar wirklich jeden Reiz. Schwierig. Aber immerhin kann er sich schon auf Berührung einlassen und etwas "loslassen". Früher war das ein einziges Springen, Schlecken, Winden und Wuseln ;-)
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