Beiträge von dieEmily

    Danke, @Lupinie, für deinen Beitrag!


    Die Kernaussagen der Website "Kromfohrländer sind in höchstem Maße MENSCHENHUNDE, ihnen fehlt die Komponente der innerartlichen Kommunikation...Entsprechend schlecht ist seine Kommunikationsmöglichkeit unter Artgenossen... Es macht bei einem Kromfohrländer keinen Sinn, soziale Kompetenz zu verlangen oder anzutrainieren - ER BESITZT SIE NICHT!" lassen mich nicht mehr los. Das wäre in gewisser Weise ja fatal.


    Welche Probleme genau zeigt denn dein Hund? Wie alt ist er denn ca.? Du schreibst, dass es zumindest "besser" wurde.. Wie denn? Hast du nun einen Trainer mit Kromfohrländer-Erfahrung? Wie arbeitet ihr denn?


    merci, LG!

    cCh schreib mal mittenrein in bunt, ist leichter zu verstehen. :-)

    So - bitteschön :-) Ist immer schön, wenn ich bisserl weiterhelfen kann - muß ja nicht jeder das Rad selbst neu erfinden. Sicher muß man immer austesten, was beim eigenen Hund dann besser hilft - aber wenn man 10 Anregungen kriegt, wie man arbeiten kann, kann man doch meist in etwa abschätzen, was für den eigenen Hund am ehesten passen könnte. Oder was in der eigenen Umgebung machbar sein könnte. Wenn nicht, hat man zumindest Alternativen, wenns doch net klappt wie vorgesehen, und verzweifelt net gleich *gg

    Huch, jetzt habe ich geschnallt, dass deine Antwort (merci!) im anderen Thread gelandet ist und hab die mal hierher kopiert ;-)


    Ja, das sehe ich auch so: Fremdkontakt klappt garnicht und sieht auch echt nach großem Stress aus. Wie gesagt verhindere ich das so gut ich kann. Ich hatte die "Hunde-Diät" da falsch verstanden = quasi auch keine bekannten Hunde.. kann ich mein schlechtes Gewissen also wieder beruhigt wegpacken ;-)

    Danke schon mal! Ich hoffe, es melden sich noch einige mehr mit Erfahrungen, Berichten, Tipps :-)


    Wow @BieBoss! Danke für die Wortflut und den ausführlichen, plastischen Bericht über deinen Weg mit deiner Hündin. Und über deine ausführlichen Tipps! Da kann ich mir schon gut was drunter vorstellen. Du hast wirklich viel investiert und viel mit deiner Hündin gearbeitet, Respekt!! Aber ich muss noch mal (blöd) nachfragen:


    Wie genau hast du sie "rausgenommen" / "weggenommen" aus Situationen, in denen sie überreagiert hat? War / ist sie dabei immer an der (kurzen) Leine? Wie hast du das ruhig bleiben in größerer Distanz bestätigt (Lob, Futter, Umweltdinge..)? Meiner tendiert ja im Allgemeinen schnell zum Hochfahren und Überdrehen, da kann ein falsch gesprochenes Wort schon zu viel des Guten sein ;-)


    Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist dein Tipp Social Walks und auch die Kontakte mit Hundebekannten+Trainer erstmal zu lassen bis er eine gewisse "Hunde-Neutralität/-Gleichgültigkeit" zeigt und komplett ruhig bleibt? Quasi eine "Hunde-Diät" mit konkretem Auftrag "Rechts, Links, Hinten.."? ;-) Ich sehe es ähnlich wie du: nicht alle Hunde müssen ständig mit allen anderen "spielen", Vieles, was für "Spiel" gehalten wird, ist gar keines etc. Und Hundeplätze/-wiesen sind oft eher ein "Schlachtfeld" ;-) Aber bei gar keinem Kontakt zu Artgenossen (auch wenn es nur für eine beschränkte Zeit ist..hoffentlich) hätte ich irgendwie ein schlechtes Gewissen. Hmm.. Aber vielleicht habe ich da einen Denkfehler??


    Würdest du die "kurze (!) Gassiteilstrecken mit anderen Hundebesitzern im Feld" an der Schlepp machen? Oder ist die "Leinenfrage" ob kurz oder lang ohnehin eher unwichtig?


    Du hast recht: Hochfahren, sich aufregen bringt ihn bisher immer ans Ziel oder ans vermeintliche Ziel ;-) Auch bei den Hundebekannten (Rüde und Hündin beide erwachsen, ruhig, stabil) + Trainer ist er sehr aufgeregt und macht an der kurzen Leine den Leinentango "Leinenführig?! Nie gehört, kenn ich nicht.." und Übersprungshandlungen. Irgendwann wechsel ich dann an die Schlepp mit Sitz, Blickkontakt und Freigabe. Und er stürmt los.. um erstmal in die Schlepp zu knallen.. aua.. Oder in mich zu knallen, weil ich ihn bremse.. doppel- aua.. Der Rüde ignoriert sein "Gebaren" komplett, lässt sich davon nicht beeindrucken, geht quasi "durch ihn durch" als wäre er nicht da - sehr effektiv, da probiert er es dann eigentlich auch nicht mehr. Die Hündin hingegen geht aktiv mit ihm um, will ihn einschränken, abwehren, korrigieren etc., da steigt er voll drauf ein, hat dabei wohl die gewünschte "Reibungsfläche". Es schaut oft echt so aus als würde er das irgendwie "witzig" finden. Und tatsächlich nicht "verstehen" können, was sie will, was diese Art der Kommunikation eigentlich bedeutet. Oder er will es halt nicht verstehen, akzeptiert es nicht. Das wird dann eben abgebrochen Nein+dazwischen gehen oder Handfläche dazwischen. Er ist aber nicht den ganzen Spaziergang komplett fixiert oder dreht am laufenden Band durch. Die laufen/gehen auch einfach nur zusammen, schnüffeln rum und machen Hunde-Dinge, er ist ansprechbar, abrufbar, befolgt Kommandos etc. Er ist nicht "absolut entspannt", weiterhin seeeeehr impulsiv, es fällt ihm schwer sich zu konzentrieren, aber er ist auch nicht total "drüber". Zwischendurch ist er aber immer wieder nervig, wild, aufgeregt, stellt sich frontal vor die anderen mit anspringen, anbellen etc. Nur bei fremden Artgenossen ist eben wie gesagt der "komplette Totalausfall".


    Uff.. auch eine kleine Wortflut ;-) Ich wollte es eigentlich besser strukturiert - zitiert machen, aber irgendwie hat das nicht so ganz geklappt ;-) Ich hoffe, es ist jetzt dennoch klar verständlich.


    Nochmal ein großes Danke!

    Hallo zusammen,


    ich suche nach Lösungsansätzen – Trainingsmöglichkeiten, wie mein Hund (Rüde, Kromfohrländer, 18 Monate, Chip) die pure Aufregung bei Anwesenheit von Artgenossen verlernen und höfliche Hunde-Kommunikation/-Verhalten lernen kann.


    Er hat noch nie ein „Begrüßungsritual“ mit schnuppern etc.gemacht, sondern begegnet Artgenossen immer volle Pulle frontal drauf mit Gebell. Wahlweise legt er sich davor noch hin um zu lauern.. um dann loszuspringen mit Getöse. Er akzeptiert hündische Grenzen –Abwehr – Drohen nicht und bellt dann noch mehr, knurrt, fletscht etc., geht total rein in diese „Konfrontation“. Er ist bei Artgenossen hypermega aufgeregt, wirklich wie auf Droge. Ich muss also bei ungeplanten Begegnungen immer eingreifen, abbrechen, ihnkörperlich abdrängen / einfangen, ins Sitz bringen, sichern. Was mitunter schwierig ist, weil er super schnell ist, total hektisch, kaum – nicht ansprechbar und echt ein Spektakel veranstaltet. Daher nur noch Schlepp. Von sich aus rennt er nicht über weite Strecken zu anderen hin. Erst wenn eine Distanz von 10 m unterschritten ist und/oder derArtgenosse interessiert ist / herkommt, wird es kritisch.


    Wir gehen mittlerweile nur noch mit bekannten Hunden + Trainer und bei angeleinten Social Walks, weil jeder Fremdkontakt im Chaos beginnt und endet. Ich bin viel am Managen und Ausweichen, warne schon Menschen vor, die uns begegnen und auf Kontakt aus sind „Achtung, er ist sehr wild, ich weiche aus etc.“, „Ach, der sieht doch aber so niedlichaus..“ etc. :hust: Und manchmal kann man es einfach nicht vermeiden,schlecht ausweichen, ich bin zu langsam etc. Auch Hundeschulgruppe geht nicht, weil das zu stressig für ihn und alle beteiligten Artgenossen und Menschen ist: an der Leine ziehen und springen wie ein komplett Irrer (er ist ansonsten leinenführig),Übersprungshandlungen als Frust-/Stressabbau am laufenden Band (sich kratzen, schütteln, buddeln, in was beißen, kauen – notfalls auch einfach ins Gras und den Boden), bellen... :verzweifelt:


    Ich habe ihn seit Welpe an und denke, dass er diese Aufregung und Verhaltensweisen (volle Pulle drauf, frontal von vorne Artgenossen anbellen, anspringen, raufen etc.) durch chaotische Welpen- und noch chaotischere Junghundgruppe tatsächlich so „gelernt“ hat,diesbezüglich „anfällig“ war (sehr reizoffen, aktiv und vorallem unsicher). Er war bei diesen Gruppen immer auf 180 000 Volt, der klassisch überforderte „Gruppenaufmischer“. Ich habe denTrainern vertraut („Ach, die spielen doch nur, die haben Spaß...“)und viel zu spät die Reißleine gezogen, wofür ich mich selbst ohrfeigen könnte, weil ich das Gefühl habe, dass ich es/ihn „versaut“ habe. :(


    Leinenfrustgibt’s auch, geht aber mittlerweile recht gut. (Ver)bellen inRuheposition (wenn seine Individualdistanz unterschritten ist, er die Parkbank bewacht, der andere Hund überraschend auftaucht, sich zu schnell bewegt etc.) ist auch nach wie vor Thema.


    Was wir bisher machen: bei Social Walks und bei Frontalbegegnung an kurzer Leine größerer Abstand, Bogen laufen, Richtungswechsel,fixieren unterbrechen, notfalls blocken und Loben / Füttern von defensivem Verhalten (Weggucken, Schnüffeln, Abstand vergrößern,Mensch angucken...), konditionierte Entspannung, immer wieder kurze Pausen/Ruheübungen draußen etc. Bei gemeinsamen Spaziergängen mit Trainer und seinen Hunden viel dazwischen gehen, viel ausbremsen etc. Das löst aber alles irgendwie nicht das Grundproblem.


    Seit einigen Wochen versuch ich mich an geeigneten Stellen im Behavior Adjustment Training - http://empoweredanimals.com (also leider nicht im professionellen,kontrollierten Set-Up). Ich habe den Eindruck, dass das zumindest auf große Distanzen tatsächlich schon bisschen was gebracht hat: er ist nicht mehr so fixiert, wendet sich viel öfter ab, schnüffelt, kann gucken ohne gleich auszuflippen etc. Mit Hunden + Trainer wollen wir probieren in der Millisekunde, in der er nach Drohen des Artgenossen von ihm „ablässt“, ihn zu rufen und zu loben/füttern, sodass er mal die Idee kriegt, dass er ablässt/weggeht/sich zurück zieht.


    Habt ihr Erfahrungen mit unfassbar aufgeregten „Drauf-los-Hunden“?
    Was würdet ihr tun oder habt ihr getan? Wie konntet ihr daslösen?
    Gibt es noch Hoffnung höfliches Hundeverhalten im direkten Kontakt zu lernen? Wenn ja, wie? Oder steht ein Leben im Management / Ausweichen/ Vermeiden bevor?


    Danke fürs Lesen, eure Erfahrungen und Kommentare!

    Wenn bei ihm schon in so jungem Alter eine SDU festgestellt wurde - dann ist klar, woher sein Verhalten kommt. Auch der "Spätzünder" passt dazu......
    Da hilft nur üben, üben, üben - allgemeines Stressmanagement - und ein konditioniertes Entspannungssignal ist für solche Hunde auch ein wahrer Segen! (hier kannst du drüber nachlesen).


    Ein Hund mit SDU wird immer größere Probleme mit Stress, Frust und Aussenreizen haben als ein gesunder Hund - doch mit viel Üben und dem Ausprobieren von verschiedenen Managementmassnahmen kommt man seeeehr weit.


    Wie gut ist er denn eingestellt? Werden regelmäßig die Werte kontrolliert und ev. die Dosierung angepasst? Auch das kann immer wieder Thema werden bei "Schildis" :smile:

    Über eine facebook-Gruppe zum Thema SDU habe ich einen Tierarzt gefunden, den ich bezüglich der Blutwerte und Einstellung demnächst konsultieren werde. Die aktuelle Ärztin ist.. naja.. vielleicht nicht ganz so fit ;-) Und momentan ist Hundi auch wieder irgendwie "übersteuert".. da passt vielleicht was nicht so ganz?! Da würde ich gerne den Profi fragen.


    Danke für den Link. Konditionierte Entspannung funktioniert zuhause einwandfrei. Draußen ziemlich begrenzt. Mir ist schon klar, dass Hundi dabei nicht umkippt und wegpennt ;-) Aber Hundi bemerkt draußen scheinbar wirklich jeden Reiz. Schwierig. Aber immerhin kann er sich schon auf Berührung einlassen und etwas "loslassen". Früher war das ein einziges Springen, Schlecken, Winden und Wuseln ;-)

    Wenn ihm ein Stöckchen zum Knabbern hilft, die Pause zu auszuhalten, dann kannst du ihm das ruhig geben. Im Gegensatz zu Rentnern sieht man Jugendliche in einem Cafe auch meistens an ihren Handys rumdrücken. ;-)Irgendwann, wenn er mal gemerkt hat, dass eine Pause eigentlich zum Ausruhen da ist, wird er auch mal dösen. Gepflegte Langeweile will eben gelernt sein ;-)

    danke, okay..


    Na wenn der draußen mal tatsächlich döst, dann kauf ich mir eine Flasche Sekt.. Magnum natürlich ;-)

    Hallo,


    mein Wusel ist bei Hunden auch sehr aufgeregt.. Gut, er ist generell der aufgeregte Typ :headbash: aber egal..


    Was mir bisher geholfen hat an der kurzen Leine ohne Bellen, Hinziehen, Springen... andere Hunde zu passieren:
    Leinenaggression


    Ist ein anderer Ansatz und ich will dich nicht verwirren, nur meine Erfahrungen teilen. Bei uns klappt es mittlerweile ganz gut.. geht aber sicherlich noch besser ;-)


    Zeigen und Benennen gibt es hier auch einen Mörder-Thread ;-):
    *Zeigen und Benennen*


    Viel Erfolg!

    Hallo zusammen,


    mein junger Hund (Rüde, unkastriert, geboren Februar 14, Kromfohrländer-Dänisch Schwedischer Hofhund) (ver)bellt draußen in Ruheposition (zB. irgendwo warten, im Park oder Café sitzen etc.) andere Hunde. Der "Toleranzradius" / Individualdistanz ist dabei recht groß. Das Bellen ist kein hysterisches Angstbellen (musste ich leider auch schon erleben, war nicht schön) sondern eher Verteidigungs-/Abwehrbellen (meinten auch 2 Trainer). Er bellt bei allen "Betreuungs-/Bezugspersonen". Was also tun?! Decke "aus der Schusslinie"/ im Eck und Platz zuweisen + jeweils Abbruch (frühestmöglich noch vor dem oder gleich direkt beim ersten Ansatz) + Alternativverhalten artet in permanentes "Management" aus, gleicht mehr einem K(r)ampf, funktioniert mal situativ - mal nicht, wirklich langfristig lernen tut er dabei scheinbar irgendwie nicht. Was würdet ihr tun? Gerne in detaillierter Beschreibung oder Verlinkung zu anderen detaillierten Beschreibungen :applaus:


    Wer sich einen umfassenderen Eindruck verschaffen will, liest weiter...


    Wie ist's mit Hunden sonst so?
    Im freien Hundekontakt mit fremden Hunden (vor allem, wenn dieser frontal verläuft... frontale Annäherung mit Unbekannten ist nicht so sein Ding) verhält er sich entweder sichtbar unsicher ("ich will nicht beschnüffelt werden..iiiek") oder frech und sehr aufgeregt ("hallo hallo hallo, spiel mit mir sonst nerv ich dich und spring dich an und schleck dich an und bell dich an und renn um dich im Kreis"). Auch zeigt er ähnliches Verhalten aus Unsicherheit. Ich kann das mittlerweile aber sehr schnell und zuverlässig erkennen, ob ihm nur "der Schalk im Nacken sitzt" oder er einfach nicht weiß, wie er sonst mit dem Gegenüber umgehen soll. Situativ entscheide ich dann, was tun: rufen und "Schutz" bieten + weitergehen oder Abbruch, wenn er zu aufdringlich ist und das Gegenüber dem nicht gewachsen ist. Wenn der Abstand grooooß genug ist und der Andere desinteressiert ist, ist Passieren eigentlich kein Problem (Hundi abgewandte Seite, ich zeig ihm mit ausgestreckter Hand die Handfläche + Weiter). An der kurzen Leine hatten wir einige Monate massiven Leinenfrust, was sich zu 90% gebessert hat (beschrieben wie in diesem Forum - Knowledge Base). Auch wechselt er mittlerweile oft von selbst auf die abgewandte Seite. Wenn's doch mal kracht, dann nur kurz, relativ unspektakulär und schnell wieder vorbei. Wir nehmen regelmäßig an Social Walks mit bekannten erwachsenen, ziemlich gechillten Hunden teil. Dabei ist er anfangs sehr aufgeregt, zieht hin, bellt manchmal, durch das gemeinsame Laufen in eine Richtung an kurzer Leine und das Desinteresse der anderen Hunde ;-) legt sich das aber recht schnell. Wenn wir dann frei weiterlaufen, wenn er sich beruhigt hat, ist er auch nicht unsicher sondern nur frech ;-) Kann sich aber mittlerweile auch besser zurücknehmen, wenn er hündisch in die Schranken gewiesen wird, kann sich von sich aus hinlegen, wenn man eine Pause macht, lässt sich auch - natürlich (noch) im passenden Moment ;-) - rufen, kann "Gehoramsübungen" (Sitz-Platz) ausführen, nimmt immer wieder Kontakt zu seinem Menschen auf. Also sehr schön :-) Ich denke, dass wir auch durch die Welpen- und anschließende Junghundgruppe (beides viel zu viel freies, unkontrolliertes "Spiel", viel zu viel Aufregung/Stress/Hormoncocktail, keine gemeinsamen Ruheübungen, relativ wenig Übungen mit dem Menschen) in diese Situation "anderer Hund = Aufregung" ein Stück weit hineingewachsen sind.


    Allgemeines
    Er ist der hektische, wuselige, impulsive, schnell aufgeregte Typ. Auch unsere Trainer meinen "er ist ein bisschen anders als andere" :headbash: Ruhe war sehr bald ein großes Thema. Er würde jede Aktion mitmachen. Er lernt (z.B. Tricks, Apportieren für Dummies) sehr schnell. Er ist aktiv, sehr schnell und intelligent = keine leichte Kombi ;-) Hier fliegt kein Ball, es wird nicht gehetzt. Aber selbst Suchspiele macht er irgendwie hektisch ;-) Er puscht sich schnell selbst hoch - auch beim Kauen oder Schnüffeln kann er sich hochspulen. Er ist total verspielt, rennt gerne und kann aus dem Stand auf Augenhöhe springen - Flummy ;-). Wir sind am Tag 3mal draußen (insgesamt so 2,3 Stunden, mal mehr mal weniger und mal mehr mal weniger intensiv miteinander beschäftigt..) + Nachtpipi zum nächsten Baum. Gibt es am Tag eine "große, anstrengende, intensive, lange Aktion" (zB. Social Walk, längerer Ausflug, länger unterwegs sein) gibt es nur weitere gemütliche kurze Runden bzw. auch mal nur Pipi-Gänge. Es gibt feste Ruhezeiten, ca. 18h Ruhe / Tag und einen im Normalfall geregelten Tagesablauf. Mittlerweile ist es so, dass er schon oft von sich aus in den Korb geht, wenn wir nachhause kommen :hurra: Hätte ich ja fast nicht mehr für möglich gehalten ;-) Wenn wir allein zuhause sind, ist er eigentlich mittlerweile wirklich unauffällig. Bei Besuch ist er auch sehr aufgeregt (gut, wann ist er das nicht :headbash: ) und da muss ich noch managen. Entspannen draußen Fehlanzeige. Wie gesagt: er scannt alles ab, sieht alles, beobachtet alles.. und bellt eben Hunde an ;-) Wir machen das dennoch regelmäßig: Auf die Wiese setzen, auf der Bank sitzen, nix machen. Ruhe wird belohnt. Auch konditionierte Entspannung (ruhig halten, seitlich ruhig abstreichen und Entspannungs-Wort) hilft. Wenn er ein Stöckchen zerlegen kann, ist rumliegen leichter. Aber das ist ja nicht das Ziel: In der Ruhe erst wieder was tun müssen?!


    Gesundheit
    Er hat eine "Subklinische Schilddrüsenunterfunktion". Ja, das gibt es wirklich, ist nicht bloß eine Mode-Diagnose für faule HundehalterInnen ;-) Durch die Schilddrüsen-Medikamente sind die ehemals massiven Übersprungshandlungen und Stressreaktionen und die Unfähigkeit sich zu konzentrieren fast verschwunden. Wer nachlesen will: Junghund flippt aus - wie damit umgehen?


    Entwicklung
    Er scheint mir ein "Spätzünder", pinkelt noch in der Hocke, hebt selten mal dabei irgendein Beinchen, teilt sich mittlerweile das Pipi ein, schnüffelt sehr viel und schleckt sehr oft Pipi inklusive Zähneklappern und geifern, kriecht schon fast in fremde Hundehintern rein und schleckt dabei auch. Mit 11-12 Monaten hatte er mal eine leichte Rammel-Phase.


    Herzlichen Dank fürs Lesen, für Anregungen, Tipps, Hinweise!

    Danke gorgeous2000! Deine Worte tun sehr gut.. Vor allem auch, weil die Zeit oft nicht einfach war.. Ich an mir, meiner Einschätzung, meinen "Erziehungs-, und Beziehungsfähigkeiten", den Menschen, die ich um Unterstützung gebeten habe, zweifeln musste..


    Da tut ein bisschen "virtuelle Anerkennung", Bestätigung und Mut machen auch mal gut ;-)

    Sooooo.. nach laaanger Abwesenheit.. der Stand der Dinge. Achtung, es wird lang.


    Also: das Drama ging noch Monate dramatisch weiter ;-) Darum hatte ich auch keinen Nerv hier zu schreiben.. Trainings- und Tierarztodyssee..


    Das bisherige Licht am Ende des Tunnels: Subklinische Schilddrüsenunterfunktion und Forthyron-Gabe. Seit knapp 11/2 Monaten ist Vieles seeeehr anders und Manches grenzt (für mich nach bisherigen Erlebnissen mit Hundi) gar an ein Wunder ;-)


    Der Weg hierhin war aber ein langer und steiniger... Und ja, klar, haben wir noch einige "Baustellen" ;-)


    Ein befreundeter Einzel-Trainer hat nicht so "schnell" aufgegeben, eine weitere Hundeschule auch nicht.. Wenngleich wirklich nichts an Training half.. ADS, ADHS, Hyperaktivität, Reizverarbeitungsstörungen, Schilddrüsenprobleme standen im Raum... Also auf zum Tierarzt zwecks Blutuntersuchung und Schilddrüsenwerten.. Was garnicht so einfach war, "weil ein so junger Hund hat doch nichts mit der Schilddrüse.." Hallo, ICH ZAHLE DAFÜR, ja, für ALLE Werte, wirklich, ja alle, ich zahle, HALLO!


    Tierarzt 1 riet zur Kastration "dann wird er schon ruhiger" (Menno, du Vollhonk, hier geht es um massive Übersprungshandlungen, Stress, Hyperaktivität bei vermeintlicher "Reizüberflutung"...nicht um ein zweifelhaftes "ruhiger werden durch Kastration".. und ja, genau, meinen ohnehin schon vom Leben überforderten Hund lasse ich einfach mal so kastrieren..).
    Tierarzt 2 riet ab von Forthyron (Schilddrüsenmedikament) sondern zu Clomicalm (Antidepressivum, das Serotonin- und Noradrenalinspiegel hebt... Kann ich in gewisser Weise nachvollziehen an Psychopharmaka zu denken.. Aber Clomicalm kann ich nicht recht nachvollziehen: Es wird bei Trennungsangst eingesetzt. Auch Noradrenalin fand ich fragwürdig - es kann die Konzentrationsfähgigkeit steigern, ABER ein hoher Spiegel kann auch Aggression, impulsives Verhalten, erhöhte Reizbarkeit, überschießende Erregung etc. befeuern.)
    Tierarzt 3 ließ sich mithilfe des Hundetrainers widerwillig breitschlagen Forthyron zu geben. Ja, die Schilddrüsenwerte sind im Referenzbereich, Hundi ist "klinisch gesund", aber alle Werte sind unter dem jeweiligen Mittelwert und 2 davon im unteren Drittel... UND Hundi hat massive Verhaltensprobleme, verhält sich wie aus dem "Lehrbuch Subklinische Schilddrüsenunterfunktion".


    SORRY, DAS musste mal raus! Ich bin mittlerweile wirklich etwas entsetzt, was Tierärzte angeht... Ich musste die Erfahrung machen, dass Tierärzte Hundehalter nicht für voll nehmen, nicht zuhören, nicht hinschauen, Schema-F verfolgen.. Dass sie vorab schon mal annehmen man würde nicht "richtig trainieren", könne Hundeverhalten nicht mal ansatzweise irgendwie einschätzen etc. etc.


    Zum eigentlichen Stand der Dinge:
    - Wir können an Social Walks im Wald teilnehmen! DIE potentielle Ausflipp-Situation. Kaum bis keine Übersprungshandlungen. Klar wird mal noch gewufft, Leine gezogen, die Konzentration lässt mal zu wünschen übrig. ABER dieser massive Stress ist weg, Hundi lässt sich unterbrechen, kann sich dann wieder konzentrieren, auch mal einfach nur sitzen und gucken!
    - Wir können relativ problemlos an kurzer Leine andere Hunde passieren. Wir machen das wie hier (Knowledge-Base oder so) beschrieben.
    - Wir können gruselige Objekte (wehende Planen, Statuen oder sowas..) relativ problemlos passieren (wie oben).
    - Je nach Verfassung ist es manchmal sogar möglich andere Hunde in statischer Position (wir stehen, sitzen irgendwo) mit großer Entfernung ruhig wahrzunehmen. (Das müssen wir noch üben).
    - Andere Hunde in statischer Position sind, wenn sie zu nah rankommen, noch ein Problem, das verbellt werden muss. Klischee: der Kläffer unterm Restaurant-Tisch (Das müssen wir noch üben).
    Zu den beiden letzten Dingen planen wir demnächst ein Einzeltraining...


    Sooo, Ende des Romans. Sorry für das "Auskotzen" ;-)