Bänderverletzung, was sind eure Erfahrungen?

  • Hallo liebe Tierfreunde :winken:


    Ich habe ein dringendes Anliegen, dass mich sehr belastet und wäre sehr froh wenn mir jemand einen Rat geben könnte :smile: Habe bereits das Internet und auch das Forum durchstöbert, aber leider nichts ähnliches gefunden...


    Mein Problem:
    Ich war heute mit meinem Freund und meinem Hund Charly (Golden Retriever, 6 Jahre alt) auf einer Wiese Ball spielen.
    So wie immer, hab ich den Ball geworfen und Charly rennt dann sofort und vollgas los um in sich zu schnappen. Er ist dann erst auf Beton gelaufen, der auch noch etwas nass war und danach auf die Wiese, dazwischen ist eine kleine Erhebung, wie ein Randstein, nur nicht ganz so hoch, etwa 6cm.
    Und genau dort ist er darüber gestolpert oder ausgerutscht keine Ahnung, es ist alles so schnell gegangen und ich weiß es leider nicht genau ...


    Er hat sich auf alle Fälle ein oder auch öftere Male überschlagen, hat sich dann aufgesetzt, die rechte Vorderpfote hoch gehoben und hat geschrien wie noch nie, für ca. 15 Sekunden bis ich bei ihm war. So schlimm und so extrem laut, dass sogar die Leute auf der anderen Straßenseite geschaut haben und nachher sogar jemand zu uns gekommen ist um zu fragen was los ist.
    Man hat danach sofort gesehen dass das rechte Vorderwurzelgelenk etwas geschwollen ist (das bis zum Tierarzt immer stärker wurde). Er hat es auch gar nicht belastet und ständig hochgehoben, die ganze Zeit. Bewegen konnte ich es vorsichtig jedoch ohne dass er Schmerzen hatte, denke ich zumindest. Er ist aber sowieso sehr hart im Nehmen...
    Wir sind dann auch gleich zum Tierarzt gefahren, nachdem ich noch schnell einige Sachen von Zuhause geholt habe. Mein Freund und Charly haben unten gewartet und da hat er sich ständig an der Pfote rumgeleckt und wirkte generell sehr unruhig.
    Nach etwa 20 Minuten sind wir dann los und man konnte stetig zusehen wie die Schwellung stärker wurde.
    Der Tierarzt hat ein Röntgen gemacht und gesagt, dass schon was beim Band sein wird, aber er glaubt nicht dass es gerissen oder angerissen ist, so wie bei unserem Nachbarshund, denn der ist ja schließlich einige Meter abgestürzt und Charly ist ja 'nur' gestolpert. Sehr unsympathisch und er hat auch schon einige Male Fehldiagnosen gestellt. Die einen sind völlig begeistert von ihm oder sie hassen ihn. Leider hatte ich in der Nacht aber keine andere Möglichkeit, als zu ihm zu fahren. Ich bin ja froh, dass man in der Nacht überhaupt Hilfe in Anspruch nehmen kann :/


    Ganz kurz zum Nachbarshund, der beim gleichen Tierarzt ist: die ist 6 Meter in die Tiefe gestürzt, hatte dann einen Monat einen Verband zum ruhigstellen bei angeblich leicht eingerissenen Band, bis der Besitzer eine zweite Meinung eingeholt hat, da keine Besserung zu sehen war.
    Und dort hat sich herausgestellt, dass das Band völlig abgerissen war und durch das Ruhigstellen auch irgendwie verkürzt war.
    Somit wurde sie dann auch gleich operiert, was dann aber im Endeffekt alles viel aufwändiger war, als es sein hätte müssen, hätte 'unser' Tierarzt gleich richtig diagnostiziert... Und ich glaube der hat nur auch nur ein Röntgen gemacht, also kein Mrt oder so....


    Jaa und da mir bei Charly das auch alles sehr komisch vorkommt, wollte ich wissen was ihr Tierkenner :gott: dazu sagt bzw in meiner Situation machen würdet??? Leider habe ich keine Krankenversicherung, wie mein Nachbar, nur eine OP Versicherung, sonst würde ich ohne Überlegung sofort eine zweite Meinung einholen bzw gleich ein Mrt machen lassen...


    Was vll noch wichtig ist zu erwähnen, Charly ist bereits vor einem Monat für etwa zwei Tage mäßig stark gehumpelt, was aber wieder von selbst wegging. Und jetzt vor ca. einer Woche auch, jedoch nur in der Nacht, als er bei meiner Mutter war, weil ich arbeiten musste. Jedoch angeblich so schlimm, dass er kaum aufstehehn konnte. Am nächsten Tag, als ich ihn wieder abholen kam, war überhaupt nichts mehr zu sehen... Und immer war die gleiche Pfote betroffen...


    Ich mache mir unheimliche Sorgen um ihn und er tut mir so unendlich leid... Ich komme einfach nicht zur Ruhe, weil ich sehr skeptisch bin bzgl der 'Diagnose' (die er nicht genannt hat), weil halt auch grad beim Nachbarshund alles schief gelaufen ist...


    Also was würdet ihr machen? Wäre sehr froh wenn mir jemand weiterhelfen könnte :( :

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, was wir Dir hier helfen koennen.
    Du wirst ganz sicher in einem Internetforum keine vernuenftige Diagnose bekommen.
    Wenn Du Deinem Tierarzt nicht vertraust, dann hol eine Zweitmeinung bei einem ein, der sich mit orthopaeischen Verletzungen auskennt. Das wird halt noch mal was kosten.

  • Hallo liebe Regula und erstmal vielen Dank für deine Antwort :smile:


    Ich habe auch nicht erwartet dass mir hier jmd eine Ferndiagnose stellt.
    Ich hatte mir lediglich gedacht, dass jemandem vielleicht etwas ähnliches passiert ist und wollte wissen wie die Symptomatik bei euch so ablief usw und vorallem ob 'ihr' in solch einer Situation und bei diesem beschriebenen Verlauf gleich eine zweite Meinung einholen oder erstmal abwarten würdet.
    Da ich auch nicht weiß, ob es normal ist, dass ein Hund bei einer Zerrung, Prellung, was auch immer, so starke Schmerzen hat und das Gelenk in kürzester Zeit so arg anschwillt. Um es kurz zu sagen, ich wollte mich mit Gleichgesinnten austauschen. Um das ist es mir eigtl gegangen :roll:


    Ja vielen Dank, ich werde dann morgen wohl eine Zweitmeinung einholen.


    Auch, weil er anscheinend und trotz Analgetika starke Schmerzen zu haben scheint.


    Ist das normal?


    Er hat die ganze Nacht kaum geschlafen, hat sich immer wieder aufgesetzt und 'gejammert'.
    Und mit dem Verband laufen kann er auch nicht, vorallem Stiegen gehen bereitet ihm große Schwierigkeiten, da er nicht versucht das verletzte Bein zu benutzen, sondern es eher gänzlich wegzulassen. Aber das wird er wohl lernen, helfen wird man ihm dabei nicht können oder?
    Er ist dann nach kurzer Strecke auch sehr angestrengt durch die ''Hüpferei' auf drei Beinen, legt sich dann in die Wiese und will nicht mehr weitergehen. Aber vll auch weil er Schmerzen hat?!
    Der Verband ist auch um etwa 10cm länger als seine andere Vorderpfote...


    Fragen über Fragen, es ist wirklich blöd wenn man nicht weiß ob das alles 'normal' ist....


    Liebe Grüße
    Carina

  • Und mit dem Verband laufen kann er auch nicht, vorallem Stiegen gehen bereitet ihm große Schwierigkeiten, da er nicht versucht das verletzte Bein zu benutzen, sondern es eher gänzlich wegzulassen. Aber das wird er wohl lernen, helfen wird man ihm dabei nicht können oder?
    Er ist dann nach kurzer Strecke auch sehr angestrengt durch die ''Hüpferei' auf drei Beinen, legt sich dann in die Wiese und will nicht mehr weitergehen. Aber vll auch weil er Schmerzen hat?!

    Mit einem Hund, der eine Verletzung am Bewegungsapparat hat, sollte man weder Treppensteigen, noch weitere Strecken gehen. Ich würde ihn nur 3-5x täglich an der kurzen Leine an die nächstgelegene Lösestelle nach draussen bringen, damit er sich lösen kann und dann sofort wieder reingehen, damit er sich möglichst viel ruhighält und das Bein schont.
    Falls du ihn die Treppen nicht rauf- und runtertragen kannst, kannst du ihm einen Tragegurt aus einem Handtuch basteln. Das legt man hinter den Vorderbeinen unter den Brustkorb und hält es oben zusammen und kann somit den Hund beim Laufen unterstützen, damit er nicht sein komplettes Gewicht alleine tragen muss.

  • Bei der Symptomatik würde ich unabhängig von der Zweitmeinung JEDE Bewegung minimieren! Treppe hoch und runter nur mit Unterstützung, und so selten wie möglich, laufen nur zum Versäubern. Kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, das braucht eine ordentliche Zweitmeinung, wenn Du aus gutem Grund dem TA nicht vertraust.

  • Hallo,


    das es nichts Ernstes ist scheint ja nur eine Vermutung zu sein, kann, muss aber nicht.
    Ich bin vor vielen Jahren mal ein Loch getreten, umgeknickt und hatte einen dicken Fuß der ordentlich blau wurde. Es wurde geröntgt und ein fester Verband gemacht.
    Irgendwann ließen die Schmerzen auch nach, aber ich hatte lange Zeit bei größerer Belastung immer wieder Schwellungen und Schmerzen.
    Erst nach fast 20 Jahren wurde, im Zuge einer anderen Sache, festgestellt das ich auf der Außen-Seite des Fußes keinerlei Bänder mehr habe. Durch Sport und gute Muskulatur kann ich gut damit leben, aber stabil ist anders, vor allem bei höheren Schuhen.
    Bei starken Schwellungen sieht man auf Röntgenbildern manchmal sogar einen Bruch nicht und Bänder schon gar nicht. Ich würde den Hund schonen und zeitnah in eine Tierklinik fahren wenn die Schwellung zurück gegangen ist, auch wenn er wieder besser läuft.


    LG Terrortöle

  • Vielen Dank für die lieben Antworten :smile:


    Ja das Treppen steigen ist wirklich ein Problem, da wir leider keinen Lift haben und im ersten Stock wohnen, d.h. es sind drei mal jedesmal ca. 8 Stiegen zu bewältigen.
    Charly hat 35kg, habe das mit dem Handtuch ausprobiert, vielen Dank für den Tipp, nur klappt es leider nicht so wie ich es mir vorgestellt habe :verzweifelt:
    Wenn ich ihn versuche damit hochzuheben, geht er keinen Schritt mehr weiter. Ganz hochheben kann ich ihn kräftemäßig auch leider nicht...
    Habe es ihm Hof versucht etwas zu üben, damit er es etwas gewohnt wird, aber das klappt überhaupt nicht gut.
    Er hat aber so ein breites Brustgeschirr, welches oben einen Hänkel hat zum Anheben und mit dem geht es einigermaßen. Aber auch mehr schlecht als gut, da er immer schnell schnell machen will, würde man ihn nicht halten würde er kopfüber runterstürzen vermute ich.
    Das Handtuch wäre natürlich besser als sein Geschirr, da es etwas breiter und es für ihn wahrschl auch angenehmer wäre.
    Er muss beim Geschirr aber auch selbst laufen, ich versuche ihn nur so gut es geht zu unterstützen.


    Achja, es ist wirklich eine Qual für ihn, er kommt damit gar nicht zurecht und ich dann leider auch nicht... Dachte immer ein Hund gewöhnt sich schnell an andere, auch unangenehme Gegebenheiten :ka:
    Die Nachbarshündin lebt damit so gut es geht, aber irgendwie tut sich Charly sehr sehr schwer damit.


    Wenn wir in der Wohnung sind dann legt er sich hin, steht wieder auf, legt sich wieder wo anders hin, steht wieder auf, usw... Und das geht die ganze Zeit so, mit ständigem 'Jammern' (also leises winseln) :muede:
    Ich kann auch nicht wirklich einschätzen ob es 'nur' Schmerzen sind oder ob ihm vll auch nur langweilig ist... Normalerweise ist er nämlich ziemlich agil, rennt sehr viel und spielt ständig.


    Ich würde ihm so gerne helfen, weiß aber leider nicht wie :schweig:


    Wie habt ihr so eine Zeit überstanden?
    Kann ich ihm überhaupt helfen, oder muss er da jetzt selbst durch (so schlimm sich das auch anhört) :fear:


    LG u vielen lieben Dank
    Carina


  • Oweih, das hört sich wirklich nicht schön an... Zum Glück hat sich dein 'Körper' da einigermaßen angepasst und du kannst damit leben, obwohl wenn es immer wieder anschwillt und schmerzt ist das sicher auch sehr unangenehm, das tut mir leid...


    Der Tierarzt bei dem wir waren arbeitet in einer Tierklinik, ist sogar mehr oder weniger der 'Chef' dort.
    Es war ja schon nach 20 Uhr und dies ist dann die einzige Möglichkeit, da die 24Std. da sind, bzw. in der Nacht dann Bereitschaft haben.
    Wir haben auch ein bisschen Pech gehabt dass genau dieser Tierarzt Dienst hatte bei insgesamt ca. sechs Ärzten die dort sind.


    LG Carina

  • Ich würde doch heute eine Zweitmeinung einholen. Das klingt nicht gut, und so würde ich nicht ins Wochenende starten wollen.....

  • Bändergeschichten sind wahnsinnig schmerzhaft und auch langwierig. Und wenn der eine Fuß gut ist, wird der andere Probleme machen.


    Peggy hatte auch was an den Bändern und durch die ewige Schonhaltung bekam sie an der anderen Pfote noch nen Durchtritt.


    Hatte mir auch mal ein Band angerissen, ist echt kacke. Nach einem 3/4 Jahr war endlich Ruhe.

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