Konfliktmanagement

  • Hallo :winken:
    ich meld mich aus traurigem Anlass. Ico hat sich heute bei einer Auseinandersetzung verletzt, und ich frag mich wie ich das vielleicht verhindern hätte können.


    Ico (vermutlich teils von Anfang an, teils aber auch durch Vorfälle bedingt) ein unsicherer Hund gegenüber Artgenossen. Er ist prinzipiell bei fremden Hunden gestresst, aber zu managen, aber wenn die jetzt zusätzlich noch groß und schwarz sind, oder von der Körpersprache her bedrohlich, dann tendiert er einfach zum überreagieren, also er reagiert mit keifen und fletschen, hatte aber nie Verletzungsabsichten soweit ich das beurteilen kann, sondern er versucht sich halt zu verteidigen, auch wenn es halt oft nicht nötig wäre.
    Er selbst hat aber halt auch nicht immer das beste Benehmen sondern ist schon manchmal aufdringlich und ... in die Richtung, was landläufig als "dominant" bezeichnet wird. Also einfach kein souveräner Hund was Fremdhunde angeht.
    Im Freilauf klappt es jedoch eh meistens, an der Leine haben wir vorallem seit dem letzten Beißvorfall ein Problem an dem wir arbeiten, aber die Leinenaggression ist ja ne andere Geschichte.


    Heute war die Situation folgende: wir waren zu Besuch auf einem Hof, insgesamt 8 Hunde, Ico ist bei so einem Haufen Hunden meistens eher unauffällig und geht erstmal die Gegend abschnuppern. So auch heute. Wenn ihn einer zu nah abschnuppern wollte, hat er dem deutlich gezeigt, dass er das nicht mag, aber meiner Meinung nach im Rahmen.
    Das haben die meisten Hunde dann akzeptiert, dem hauseigenen Rüden (10 Jahre alt, seit ca. einem Jahr kastriert) hat das aber nicht gefallen und es gab Krach zwischen den zweien, Ico lag kurz am Rücken, dann hat sich die Situation aber wieder aufgelöst. Kurz später war aber das gleiche nochmal nur etwas heftiger und Ico ist eine Zeit lang von dem Rüden am Rücken liegend fixiert worden, beide haben geknurrt. Ico hat sich dann aber ergeben und dann hat der Rüde auch abgelassen. Ico ist noch kurz liegen geblieben und dann aufgestanden und direkt zu mir gekommen. Ich bin mit ihm etwas raus aus dem Getümmel, aber der Rüde ist ihm immer hinterher. Ich hab ihn schnupper geschickt, er ist dem Rüden komplett aus dem Weg gegangen und hat sich total ruhig verhalten aber der hat nicht von ihm abgelassen und ihn ständig bedrängt. Dann kam gsd die Besitzerin und hat dem Rüden gesagt es reicht jetzt und hat ihn weggeschickt. Das ganze waren von unserer Ankunft weg 5-10 Minuten.
    Ico ist dann mit den anderen Hunden draußen geblieben, mit denen hat auch alles super geklappt. Der Rüde war in der Wohnung.
    Als dann ein paar Besucher gegangen sind war auf einmal der Rüde wieder da, wird ihnen entwischt sein. Und er hat Ico wieder ständig bedrängt und nicht von ihm abgelassen. Ico hat zwischen meinen Beinen Schutz gesucht und ich wollte ihm den auch geben. Ich hab versucht den Rüden mit der Hand fern zu halten, habs mit Nein und geh weg versucht, aber das hat ihn alles nicht beeindruckt. Laut zu werden oder ihn richtig wegzuschubsen hab ich mich nicht getraut, weil Ico einfach schon so angespannt war, dass ich Angst habe, dass ich genau damit dann den Konflikt auslöse.
    Die Besitzerin war gerade beim die Leute Verabschieden und auf einmal hat der Rüde Ico wieder gepackt und am Rücken liegend fixiert. Dabei hat er ihm am Ohr erwischt und er hat geblutet wie Sau :( :


    Ich weiß nicht, ob ich mich trauen hätte sollen den Rüden bestimmter zu verjagen. Ich hatte einfach Angst, dass Ico dann nach vorn geht durch meine Reaktion ausgelöst. Es ist so schwierig.
    Ich denk da ja nicht erst seit jetzt darüber nach sondern versuch schon lange herauszufinden wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll. Ico zwischen meinen Beinen stehen zu lassen ist schwierig, weil er dann schon öfters von dort aus den Konflikt-Hund angegangen ist, deshalb geh ich in solchen Situationen, also wenn Ico motzig ist, eher weg und lass ihn sich nicht bei mir verkriechen. Wenn er aber Angst hat und deshalb zu mir kommt will ich ihm natürlich Schutz bieten, aber mir kommt vor er verteidigt mich oder sonst was, jedenfalls kommt mir vor, dass er schneller aggressiv reagiert wenn er bei mir steht.
    Ganz besonders schlecht ist, irgendwie in sein Blickfeld zu geraten, in so einer Konfliktsituation. Das ist mir besonders unklar, denn eigentlich sollte das ja splitten.
    Folgendes Szenario: zwei Hunde im Abstand von 5 Metern fixieren einander und ein Konflikt bahnt sich an. Meine Trainerin geht dann einfach locker aber bestimmt zwischen durch und das löst die Situation auf. Nicht aber bei Ico. Der geht in solchen Situationen zu 99% nach vorne sobald sein Blickkontakt durch dich unterbrochen wird.
    Das ist auch einer der Gründe warum ich ihn ungern hinter mir bzw zwischen meinen Beinen stehen lasse. Weil er dann oft von dort aus andere Hunde fixiert und wenn ich mich dann bewege und in sein Blickfeld gerate, geht er den anderen Hund an. Wenn ich da weg gehe, muss ich immer meine Beine heben, so dass er nicht beim anstarren unterbrochen wird, und dann kann ich ihn ansprechen und so den Blickkontakt unterbrechen. Das macht keine Probleme (geht aber nur wenn die Situation noch nicht so angespannt ist)


    Bitte lasst es nicht gleich Vorwürfe hageln. Ich versuche immer solche Situationen zu vermeiden. Erstens indem ich versuche geeignete Hunde für den Kontakt auszuwählen, zweitens indem ich Ico ablenke wenn irgendwo eine Starrerei beginnt und ihn zb Schnuppern schicke. Außerdem geh ich nach Möglichkeit natürlich wenn ich merke da krachts heut noch, bzw schau halt dass irgendwie getrennt wird, so wie wir heute die zwei eben getrennt haben.
    Es kommt auch nicht oft so weit. Aber wenn, dann bin ich hilflos. :ka:


    Ico hat einige Hundefreunde mit denen er allermeistens super klar kommt. Fremden Hunden geh ich eigentlich aus dem Weg, das braucht er einfach nicht. Wenn aber ein freilaufender Hund daher kommt und der Besitzer keine Anstalten macht anzuleinen, dann lass ich Ico auch frei.
    meistens läuft das so: hinlaufen, einmal Kopf Abwenden nach links, einmal nach rechts, dann kommt mein "Ico, gehn wir weiter" und daraufhin geh wir dann normal auch. Da ist er durchaus höflich.
    Wenn das Gegenüber jetzt aber eher der offensive Typ ist, dann kann sein dass Ico knurrt, dann warte ich auch auf einen etwas lockereren Moment und ruf ihn dann weiter.
    Manchmal versteht er sich auch gut mit dem Hund, wobei es so gut wie nie zum Spiel kommt, das geht erst wenn er den Hund besser kennt.


    Probleme gibts, wenn in der zweiten Situation der lockerere Moment nicht kommt. Dann ruf ich ihn halt trotzdem irgendwann weiter, aber oft ist die Anspannung zu groß, dann kommt er ein paar Schritte, aber wenn der andere Hund nicht ablässt, muss er sich weider dem widmen. Und da weiß ich nicht wie reagieren.
    Ganz ganz schlecht ist am Halsband wegziehen. Das mach ich bei ihm schon lange nicht mehr, aber die anderen Hundebesitzer machen das recht oft wenn ihr Hund nicht hört, und da gibts zu 90% immer Krach, das ist also echt nicht die beste Lösung. dazwischen gehen klappt bei Ico ja auch nicht. Was mach ich also?
    Weiterrufen verbessern wär auch ne Idee, wobei ich eigentlich Verständnis hab, dass er in so einer angespannten Situation wenn ihn ein anderer Hund bedrängt, nicht sofort kommt. Ich hab es nämlich auch schon erlebt, dass genau in solchen Situationen der andere Hund dann auf Angriff geht, wenn der Hund aufeinmal weg läuft (auf rufen seines Herrchens).



    Ich hoffe, der Text ist nicht zu lange und unübersichtlich. Ich bin gerade auch ziemlich durch den Wind, sorry.
    Ich freu mich auf Anregungen und Tips!

  • Ich bezieh mich jetzt mal auf den letzten Abschnitt.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass der HH oft zu ungeduldig ist und ruft und ruft, obwohl die Hunde mit ihrem sozialen Ritual noch nicht " fertig " sind.
    Ich bin da eher gelassen, weil ich recht viel Vertrauen in die sozialen Kompetenzen meiner Hunde bzw von Bandit habe.


    Bei Mücke war das übrigens so wie du sagst: hätte man den am HB weg genommen, hätte der mit der erhaltenen " Rückendeckung" in Form seines Menschen Stunk gemacht.


    Allerdings lasse ich meine Hunde nicht wahllos zu jedem Hund, Hunde, die mir extrem imponierend- unsicher entgegen kommen, die meiden wir eher.


    Was genau meinst du mit " der andere Hund geht auf Angriff"?
    Meinst du, dass er bellt und knurrt und nachsetzt? Ich denke du redest nicht von tatsächlichen Verletzungen, oder?

  • Danke für die Antwort :)

    Was genau meinst du mit " der andere Hund geht auf Angriff"?


    Meinst du, dass er bellt und knurrt und nachsetzt? Ich denke du redest nicht von tatsächlichen Verletzungen, oder?

    ja genau, keifen und fletschend nachsetzen. Ob das mit verletzungsabsicht geschieht ... weiß ich nicht, das kann ich bei Fremden Hunden schwer beurteilen, aber vermutlich nicht.


    Also ich hab normal auch keinen Stress mit weiterrufen. Ich möchte ihm damit nur die Gelegenheit geben sich aus einer unangenehmen Situation zu lösen. Ich warte immer einen passenden Moment ab, also halt einer der mir passend erscheint. Das ist jetzt kein Kommando in dem Sinne sondern eher als Hilfestellung gedacht.


    Ich würde ihn vermutlich zu weitaus weniger Hunden hinlassen, wenn wir da nicht noch ads Problem mit der Leinenaggression hätten.
    Meine erste Option ist immer ausweichen, mit genügend Abstand kann ich die Situaiton nämlich zum Training nutzen.
    Wenn das aber nicht geht ist meine zweite Option eben Leinen los (wenn der andere Hund auch ohne Leine ist), weil das im Normalfall besser abläuft als wenn ich an der Leine mit ihm vorbei gehen will.

  • Die erste Situation: Ich würde nicht mit meinen Hunden auf einen fremden Hof eines anderen gehen. Gleich wieviele andere Hunde da noch sind.


    Es wird auch von Experten empfohlen, den Hund nicht abzurufen, sondern beide Halter sollen in die entgegengesetzte Richtung sich langsam voneinander entfernen. Ein schneller Abruf kann die Situation schnell kippen lassen, da, wie muecke schon angedeutet hat, das Ritual noch nicht fertg ist. Dass der andere Hund ihn dann knurrend stellt, finde ich eine normale Reaktion des Fremdhundes.
    Da hätte ich keine Sorge, dass das Verletzungsabsicht ist. Ich würde ruhig bleiben, wennd er andere Halter nicht mitmachen möchte. Reingreifen und die Hunde irgendwie trennen, kann böse Folgen haben. Aber einen pauschalen Ratschlag will ich dir da nicht geben... wenn du es gar nicht so einschätzen kannst... nicht, dass dann dein Hund gebissen wird...



    Ach ja, fremde Hunde sind selten Spielpartner des eigenen Hundes. Dieses typische "Wir treffen uns und spielen" ist beim erwachsenen Hund mit großer Wahrscheinlichkeit eine Konfliktstrategie ("Fiddle About"). Richtiges Spiel ist Vertrauenssache.

  • Es wird auch von Experten empfohlen, den Hund nicht abzurufen, sondern beide Halter sollen in die entgegengesetzte Richtung sich langsam voneinander entfernen. Ein schneller Abruf kann die Situation schnell kippen lassen, da, wie muecke schon angedeutet hat, das Ritual noch nicht fertg ist. Dass der andere Hund ihn dann knurrend stellt, finde ich eine normale Reaktion des Fremdhundes.

    Wie gesagt, vielleicht ist es noch nicht richtig rüber gekommen, ich sehe das genauso. Deshalb verwerfe ich ja auch den Vorschlag der sonst häufig kommt, das Weiterrufen so auszubauen, dass er auf jeden Fall kommt.
    Es ist kein Abruf, sondern eine Hilfestellung an meinen Hund, da ich weiß, dass er sich aus für ihn unangenehmen Situationen oft schwer von selbst lösen kann. Wenn ich einfach weiter gehe wird ihn das stressen, was der Situation auch nicht zuträglich ist denke ich. Ich bleibe immer erst stehen, dann geh ich langsam weiter, und wenn er sich eben selbst nicht lösen kann, ich aber merke, dass es gut wäre (also wenn die Situation angespannt ist), dann kriegt -wenn es zwischen drin kurz lockerer ist, bestenfalls wenn er kurz markieren geht (das tut er recht oft) zb.- seinen Weiterruf als eine Art Anker, an dem er sich aus der Situation helfen kann.
    So ist das gedacht und ich denke es hilft auch ganz gut.
    Das einzige wo das nicht klappt, ist wenn er ZU angespannt ist um das Signal noch annehmen zu können.


    Diese "Weiter" ist das gleiche Signal, dass ich beim Spaziergang verwende wenn er wo ewig schnuppert. Es heißt: mach langsam fertig und dann komm. Das heißt er schnuppert im Normalfall noch kurz weiter, markiert und kommt dann.
    Er kam noch nie auf das Signal bei "unbeendetem Ritual" soweit ich das einschätzen kann. So habe ich es nicht aufgebaut, er weiß, dass er fertig machen darf was er gerade tut.
    Dementsprechend kommt er auch nicht, wenn die Situation zu angespannt ist. Aber ich weiß nicht was ich dann tun soll. Kann ich ihm dann gar nicht helfen? Gibts da nur Prävention?



    Ach ja, fremde Hunde sind selten Spielpartner des eigenen Hundes. Dieses typische "Wir treffen uns und spielen" ist beim erwachsenen Hund mit großer Wahrscheinlichkeit eine Konfliktstrategie ("Fiddle About"). Richtiges Spiel ist Vertrauenssache.

    Ich erwarte nicht, dass er spielt, ich versuche irgendwie mit den freilaufenden Hunden umzugehen und kann eben nicht immer ausweichen, bzw manchmal kommen die Hunde auch her und der Besitzer reagiert nicht auf die Bitte anzuleinen (das kennt ja jeder denke ich). Da lein ich eben ab weil das erfahrungsgemäß besser abläuft als an der Leine. Situationen in denen es eskaliert sind ja selten. Heute sind wir 4 Hunden begegnet im Freilauf und es gab mit keinem ein Problem (und auch kein Spiel, aber das erwarte ich ja wie gesagt auch gar nicht).






    Die erste Situation: Ich würde nicht mit meinen Hunden auf einen fremden Hof eines anderen gehen. Gleich wieviele andere Hunde da noch sind.

    Hm... das ist ein Reitstall, da ist ständiges Kommen und Gehen, und der Rüde macht sonst nie Probleme. Der hatte einfach ein Problem mit meinem und dazu ist es blöd gelaufen, wir hätten sie ja sonst einfach getrennt gehalten und gut...

  • Vielleicht gibt es tatsächlich keine Möglichkeit für dich, ihm in dieser gewissen Situation zu helfen. Denn wenn er ZU angespannt ist, liegt es vermutlich daran, dass er sich nicht abwendet, weil er dann davon ausgehen muß, dass der andere ihm hinterrücks nachstellt.
    Ich finde dein 'weiter', in der Situation, ganz angebracht.

  • Hm, das ist natürlich ein blödes Problem. Was mir noch einfällt neben dem, was hier schon geschrieben wurde: Korrigierst du denn Ico auch, wenn es sich anbahnt, dass er nach vorne geht? Ich denke das könnte auch helfen, gerade vor dem Hintergrund, dass du schreibst, dass du manchmal den Eindruck hast, dass er dich beschützt. Vielleicht würde er dich dann souveräner und "gerechter" (sofern Hunde das können...) erleben, wenn du sowohl den aufdringlichen Hund als auch ihn kontrollierst. Ansonsten sieht er nur deine Korrektur des anderen Hundes und es könnte sein, dass er sich darin an deiner Dynamik orientiert. Nur so als Idee...
    Wichtig ist in solchen Situationen auch immer Ruhe. Das ist natürlich schwer (wer kennt das nicht?), wenn man sich Sorgen um den eigenen Hund macht und einfach nur denkt "Oh Gott, jetzt gehts gleich wieder los" oder so. Aber sich da selbst ein gewisses Maß an Entspanntheit und Bestimmtheit anzutrainieren, kann helfen, weil sich die Stimmung oft auf die Hunde überträgt.
    Ansonsten würde es vielleicht helfen, mit souveränen Hunden sein Sozialverhalten zu trainieren. Dass er da einfach mit entspannten, gut sozialisierten Hunden lernt, wie Konflikte normalerweise innvoll unter Hunden gelöst werden. Das dauert natürlich, aber sinnvoll ist das allemal. So kann er auch lernen, mit "nervigen" Hunden so umzugehen, dass er sie kontrolliert ohne in einen Kampf verwickelt zu werden (souveräne Hunde können das, sofern der andere Hund nicht völlig plemplem ist). Also Einschränken durch Raum nehmen, anders deutlich machen, dass ihm das nicht gefällt.

  • Danke @Lottel für deine Antwort!


    Also mit dem Wort korrigieren tu ich mich etwas schwer. Aber wenn ich merk, dass es zwischen Ico und einem anderen Hund (negativ) knistert, und Ico aber Gelegenheiten zum sich anders beschäftigen nicht ergreift, also wenn zb die Situation schon aufgelöst war und er doch wieder hin geht und starrt, dann werte ich das als provokant und schick ihn weg. Schon wenn er antanzt, also möglichst vor der Interaktion. Ich schick ihn schnuppern oder geh mit ihm weiter.
    Wenn er sich zwischen meinen Beinen versteckt und von dort aus stänkert, also starrt oder (selten) knurrt, dann geh ich einfach weg (schön mit Bein heben, damit ich keinen Konflikt auslöse indem ich seinen Blickkontakt unterbreche *seufz*)
    Wenn er frech zu anderen Hunden ist oder aufdringlich (das passiert aber eigentlich nur bei Hunden mit denen es nicht zum Konflikt kommt) dann gibts ein Abbruchkommando, und wenn das zweimal nichts bringt nehm ich ihn raus und er kriegt ne Auszeit.
    Das bezieht sich aber alles eher auf Kontakte mit nicht fremden Hunden (aber auch nicht Freunden), zb in der Hundeschule, wenn man dann auch mal rumsteht und sich unterhält.


    Fremde Hunde "korrigiere" ich so gut wie nie, ich beschütze nur Ico wenn er gemobbt wird und bei mir Schutz sucht (ohne stänkern). Aber das hat ja am Freitag leider nicht funktioniert.
    Ansonsten spreche ich lieber den Besitzer an, ob er seinen Hund weg nehmen kann, bzw meine erste Wahl wäre einfach das Weite zu suchen ;)


    Wie stellst du dir eine Korrektur vor?
    Bei der Situation vor dem Beißvorfall wüsste ich nicht was ich korrigieren hätte sollen, da hat er sich eigentlich in meinen Augen richtig verhalten, da wurde er einfach nur gemobbt...

  • Ja, stimmt, korrigieren hört sich immer so fies an. Ich hatte da eher an ein Abbruchsignal gedacht, wenn das bei ihm gut funktioniert und ihr das geübt habt. Oder halt ihn ganz bewusst zur Seite nehmen, zurückhalten oder was auch immer. halt so Kelinigkeiten, die ihm verdeutlichen, dass du die Situation unter Kontrolle hast und ihm seinen Platz darin zuweist. Da muss jeder für sich selbst einen Umgang finden, was am besten zum Hund und zu sich passt. Ich habe meist mit (gut aufgebauten) Korrekturwörtern gearbeitet und wenn das in "schlimmen" Situationen nicht funktioniert hat, dann halt den Hund z.B. an der Brust anstupsen, Aufmerksamkeit auf mich lenken und sie neben mir absetzen. Dann hat man auch Zeit sich um den anderen Hund zu kümmern und den z.B. wegzuschicken.
    Der Beißvorfall jetzt war natürlich ein extremes Beispiel, da hättest du vielleicht echt nicht so viel machen können. Du hast ja der Halterin schon Bescheid gesagt und wenn sie es nicht schafft ihren Hund unter Kontrolle zu halten, kannst du wirklich nicht mehr viel machen... Regt mich immer auf, solche Halter_innen. Aber ich denke gerade in solchen Situationen würde es helfen, wenn Ico ein besseres Sozialverhalten lernen würde, weil gerade sozial unsichere Hunde (und so schätze ich das nach deinen Erzählungen gerade ein) leichter zu "Opfern" werden. Damit könntest du vielleicht langfristig vorbeugen.
    Ich hoffe das war jetzt etwas verständlicher :-) Liebe Grüße!

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