Hund das "angebunden werden und ruhig bleiben" beibringen

Liv, wenn Ted nicht weiter will dann setzt er sich hin. Gestern abend z.b. wollte er an der Kreuzung nach rechts zu dem Beagle und der Katze, hinter uns aber auf der anderen Strassenseite kam auch noch ne Katze entlangspaziert. Also hat er sich auf der Strassenecke hingesetzt und geschaut. Ich hab mir dann also ne Zigarette angemacht- wenn er guggen will dann soll er halt guggen.
Ich wollte aber nach Hause und stand an der lockeren Leine in der Richtung in der ich wollte. Irgendwann waren die Viechers weg, dann kam noch nen Labbi samt Halter, er brüllt rüber wohin ich will und ich brüllte rüber das ich auf meinen Hund warte. meint er ganz trocken "So wie ich jetzt."
Na ja, haben sich die beiden Hunde auch noch mal bißchen angeschaut und dann die anderen beiden weiter, Ted wurde es auch zu langweilig und wir sind dann weiter nach Hause.
Das nenn ich ausdiskutieren und Sitzstreik. Wie gesagt, ich bin kein Freund vom weiter zerren und hatte kein Problem damit das er beobachten wollte wenn er schon nicht hinterher darf. Ted mußte in der Welpenzeit mit Doppelsicherung laufen weil er sich aus jedem Halsband oder Geschirr schnell rausgewunden hatte. Da half nur beides zusammen tragen. Jetzt trägt er entweder oder und kann sich nicht mehr rauswinden bzw versucht es gar nicht mehr- weiter zerren mach ich nur wenn Gefahr droht.

Ted will übrigens immer ins Haus. Ich freue mich schon auf die Zeit wenns ans Rad geht. Erst üben wir auf dem Hof das am Rad gehen wenn das sitzt -> gehen wir zum Park am Rad wenn der Schritt sitzt-> werden kleine Runden am Rad gedreht. Dann darf er 10 Minuten am Rad laufen, einmal pro Tag. Aber das ist Zukunftsmusik, Ted ist ja grad mal nen Jahr, wir werden wohl bis nächstes Jahr damit warten, das wir Rad fahren. Aber das Bikerset ist schon bestellt und wir üben diesen Sommer schon das "am Rad gehen".

Wei wir eigentlich total und sowas von OT geworden sind. Außerdem ist das gar nicht so viel was ich mit dem Hund mache. Ihr interpretiert Sachen da rein, die so gar nicht von mir geschrieben wurden und erst recht nicht getan wurden. Das verunsicherte mich zusätzlich und ich hab meine Lehre draus gezogen.
1.Ich spiele so gut wie überhaupt nicht mit dem Hund.
2. Ich gehe nicht in einen Hundeverein/Schule/Gruppe was auch immer
3. In Berlin und Potsdam (außer Hundewiese) kann ich Ted nirgends ableinen, er ist immer gezwungen mein Tempo zu laufen
4. Machen wir bei fast jeden Spaziergang Pausen (wie ich auch schon mehrmals schrieb)
5. Srinele war so nett und hat mal wirkliches Stressverhalten bei ihrem Hund dokumentiert und gezeigt, das hat keinerlei Ähnlichkeiten mit dem Verhalten von meinem Hund.
Gut, ab und zu berammelt er Kissen oder Decken. Aber ist es wirklich immer Stressrammeln oder macht er es auch gelegentlich weil er es kann?
6. Stressauslöser kann ich genau 2 Faktoren ausmachen. Einmal wenn wir nach Berlin kommen und er seine Familie wieder hat und Hundebegegnungen wo er entweder keinen Kontakt mit dem eng vorbeilaufenden Hund haben darf oder (wie bei dem Akita) unschön verlaufen. Unbefriedigende Hundekontakten werden endweder großzügig umgangen (wie der Akita) oder Ted sitzt am Rand ab und wird mit Leckerli abgelenkt. Da regt er sich inzwischen auch nicht mehr auf- im Sinne von unruhig werden.
7. Alle die ihr sagt das ich Pensum runter fahren soll, ihr habt entweder mehr als einen Hund, seid im Hundeverein oder lastet den Hund durch Fährten und Mantrailing aus.
8. Ich schrieb das ich aufs Stresslevel achten muss, Srinele hat mich mißverstanden und aufgrund ihrer Erfahrungen daraus ein reaktiven Hund gemacht. Allerdings hat sie auch mich extrem zum Nachdenken und Beobachten gebracht und das führt uns zurück zu Punkt 6.
9. Jetzt anfangen gelegentlich am Rad gehen zu üben damit ich nächstes Jahr 15-30 Minuten mit Ted Radfahren kann, ist kaum verwerflich. Zumal ich sicherlich dann wieder arbeiten gehe und nicht mehr täglich so viel Zeit für Spazieren gehen habe. Selbst dann soll er nicht täglich Radfahren, aber ich möchte ihn auch mal rennen lassen ohne Gefahr zu laufen Ordnungsstrafe zahlen zu müssen.

Zitat

Da eigentlich alle meine Bekannten und Freunde nicht raffen, wie einfach es ist einen hochspringenden Ted zu blocken,

Hi,
das ist evt. ein "springender Punkt" in der Hundeerziehung allgemein.

Was haben dein Freunde, Nachbarn ect. mit der Erziehung des Hundes zu tun?
Nichts!

Und Menschen sind halt Menschen.

Die Menschen, die mich besuchen oder treffen wollen MEINEN Kontakt. Nicht den meiner Hunde. Sie sind zu MEINEN Tieren höflich, auch, wenn sie mit Hunden eigentlich nichts am Hut haben. Nimmt einer meiner Hunde Kontakt auf, ist keiner, den ich kenne in der Lage diesen Kontakt nicht zu erwiedern. Und wenn ICH nicht meinen Hund dann im Griff habe, dann springen die, so sie es denn noch nicht gelernt haben, das nicht zu tun.

Bei meinem letzten Hund, dem grössten bisher, war ich viel klarer, weil ich einfach einen über 30 Kilo Hund, der Leute anspringt absolut nicht akzeptiere. Der hat es am schnellsten lelertn, weil ich ihm das am deutlichsten gezeigt habe.

Und dabei ist es vollkommen unwichtig, wer wie abblocken kann. Das ist ganz alleine die Sache des Halters.

Due entscheidest, ob er von der Blumenfrau Leckerchen bekommt. Wenn du das möchtest dann ist gut, wenn nicht, dann sag ihr, dass du das nicht wünschst. Das hat auch Auswirkungen auf deinen Hund, weil der deinen nicht klare Einstellung eh schon gemerkt hat, und nun mit seinem Hundeverstand die Leckerchen abgreift.

Zur "Blumenfrau":
Meiner Meinung gibts nur 2 Varianten an Hundeleckerlie-verteilenden Menschen.

1. Marke Briefträger
die Intesion ist klar, der Briefträger möchte sich selbst positiv verknüpfen (also geliebt statt gebissen werden)

2. ???? keine Ahnung. Sind das "ich muss alle Hunde knutschen und Fressen reinschieben-Menschen"?

Ich denke, die "Blumenfrau" weiss ganz genau, wie Hunde ticken, und möchte halt nicht in de A...gebissen werden sondern gewöhnt Hunde lieber mittels Leckerchen von Anfang an daran, dass sie eben zu "Unzeiten" in Wiesen kauert. Was für Hunde per se erst mal komisch ist. Sie gehört zu den "Brieftägern".

Du erziehst ringsrum und machst einen Affentanz.

@Kimmy2013 tut mir aufrichtig leid das ich nicht jeden Tag 7€ für eine Tageskarte zahle um mit den Öffis zu den Hundeauslaufgebieten zu gelangen. Sorry, das gibt mein Geldbeutel nicht her. Ansonsten wären es 10,20€ für Hin-und Rückfahrt.

@lordbao2.0 Mein Freund wohnt in Lankwitz, nicht ich. Ich bin da aber jedes Wochenende und manchmal 1, 2 Tage länger. Ich finde aber auch nicht Spaziergang mit Spaziergang vergleichbar. Lankwitz ist ne schöne ruhige Ecke. Abgesehen vom Kinderspielplatz kann man die Leute denen man begegnet an den Händen abzählen, selbst bei meinem 2h Spaziergang, weil ich die Strecke so wähle das wir zu 95% auf den grünen Gürtel gehen der sich durchs Viertel zieht (Schotterweg, links und rechts ca 3-5m Wiese und Bäume)
Gestern abend in Potsdam fiel mir um 21uhr auf das ich nichts zu trinken außer Tee und Kaffee im Haus hatte, also mit Hundi schnell raus, zur Bank Geld holen und wieder zurück um dann noch auf die letzten Minuten einkaufen zu gehen. Tja, die 5 Minuten zur Bank hatten es in sich. 3x Radfahrer ausweichen die wieder mal auf den Bürgersteig fuhren weil Radweg doof ist, davon hatte letzterer noch einen freilaufenden Hund. Mit dem konnte er erst auf der Strasse fahren nachdem ich meinen Hund an die Wand gedrängt und geblockt hab. Eigentlich nur damit Ted den anderen Hund nicht hinterher will, Herrchen dachte wohl dann meiner wäre ultra gefährlich. Dann sassen beim Vitnamesen 3 Leute, 2 mit Gitarre und Ted hat vor den Gitarren Angst gehabt. Ist schon Bogen gelaufen und traute sich immer noch nicht vorbei. Hab ich höflich drum gebeten das sie mit dem Spielen kurz aufhören mögen, haben sie dann auch gemacht und ich konnte mit Ted vorbei. Die Frau wollt dann noch Ted zurück locken fand ich doof und bin mit Ted nicht drauf eingegangen. Zurück sind wir dann anders gegangen, aber der Stresslevel war nach 5 Minuten deutlich höher als nach 50min Spaziergang. Bin dann später nochmal ne kurze Runde gegangen, als Ted wieder ruhiger war.

@Liv Nein, die Blumenfrau kannte auch noch meinen ersten Hund. Der sollte auch mal was kriegen, aber der hat ja nie was gefressen an Leckerli. Also draussen. Da hätte man ihn schon mit Wurst kommen müssen. Das war toll.
Sie liebt erstmal alle Hunde. Ted ist nicht der einzige Hund der was bekommt, aber der einzige Welpe vor ihrer Haustür. Letztes Jahr hat sie morgens ihre Beete gemacht und ich hab daneben auf der Wiese mit Ted gesessen. Er wollte die ersten Wochen nie weiter. Und er sich halt von Anfang an über sie gefreut.
An sich ist sie halt furchtbar lieb und ich mag sie. Ihr die Hundeleckerlis zu verbieten oder knallhart zu sagen das man es nicht möchte, das hätte sie vermutlich verletzt. Aber zum einen war die Menge zuviel und zum anderen halt Qualität "billig+ungesund" Aber endlich hat sie ja gerafft das Ted keine Hundekekse (außer selbstgebacken) bekommt und schenkt ihn zukünftig Kauknochen. Hat sich auch extra erklären lassen was ich meine- natürlich unter 1000 Beteuerungen das es weder sein muss, noch nötig sei usw usw usw. Sie sagt immer "Der Ted sieht so schön aus und so gepflegt (ehrlich, ich kann nichts dafür das sein Fell so glänzt) und Sie erziehen ihn ja auch immer so schön".
Ja, anders als mit Übungen komm ich auch nicht an der Frau mit Ted vorbei, er will sie ja immer anspringen und freute sich halt auch ohne Hundekekse ein Loch in Bauch über sie. Da wollte sie ihm halt ne Freude machen. Letztendlich hat wohl mein Richtungswechsel sie dazu animiert meine freundlichen Beteuerungen doch mal ernst zu nehmen. Dafür hat sie mich auf der Rücktour vom Fenster aus erwischt.
Zum Thema anspringen: Es ist einfach scheiße, wenn Hundehalter Nachbarn, hundelose Freunde und Bekannte jedes Mal den Hund zur Begrüßung anspringen lassen und ihn dann noch streicheln und als Krönung noch Leckerlis verpassen. Im gleichen Atemzug mich aber dafür anmachen. Ich lass ja Ted schon gar nicht so nah ran kommen draussen, da steh ich lieber 2 Schritte entfernt, dafür aber mit Ted im sitz und an der kurzen Leine. Im Welpenalter habe ich 2 nicht so wertvolle Freundschaften sausen lassen, weil sie der Meinung waren, Ted das anspringen zu erlauben, indem sie auf ihn zugingen und dann körperlich wurden im Sinne von Unterkiefer festhalten oder Schnuze zudrücken. Ich hatte sie extra vorher instruiert weil sie eben deswegen zum üben gekommen waren. Ich halte Gewalt für keine Erziehung. Besuch in der Wohnung ist kein Problem, da Ted erstmal hinter Gitter sitzt. Danach hat er sich an den Besuch gewöhnt und belästigt ihn nicht.