Die alte Leier... Kastration (Rüde) - ja oder nein?

  • Na, ein hypersexueller Rüde, der sich kaum kontrollieren lässt und auch selbst drunter leidet ... das ist doch eine medizinische Indikation.

    Ja das stimmt schon irgendwie.

  • Jetzt mach Dich mal nicht so verrückt. (ich weiß ist schwer) Wenn Du Deinem Tierarzt vertraust, dann sprich doch einfach ganz offen über das Thema. Sag ihm was Du für Bedenken hast oder warum Du für eine Kastration wärst. Kannst Dir doch ein paar Sachen aufschreiben (fällt mir dann immer leichter, damit ich nichts vergesse) und wirklich offen und ehrlich drüber sprechen.
    So hab ich es damals auch gemacht. Ich vertraue meiner Tierärztin und wir haben uns anfangs auch dazu entschlossen erst mal mit Medikamenten alles zu versuchen was geht und jetzt sind wir eben doch bei der OP angelangt. Im Februar hattte sie noch gesagt, dass eine OP eher nicht in Frage kommen würde.


    Auch wenns schwer fällt, warte den Termin ab. Ich bin gespannt wie es bei euch weiter geht. Du kannst ja auch mal eine Liste für Pro und Contra anlegen.

  • Jetzt mach Dich mal nicht so verrückt. (ich weiß ist schwer) Wenn Du Deinem Tierarzt vertraust, dann sprich doch einfach ganz offen über das Thema. Sag ihm was Du für Bedenken hast oder warum Du für eine Kastration wärst. Kannst Dir doch ein paar Sachen aufschreiben (fällt mir dann immer leichter, damit ich nichts vergesse) und wirklich offen und ehrlich drüber sprechen.
    So hab ich es damals auch gemacht. Ich vertraue meiner Tierärztin und wir haben uns anfangs auch dazu entschlossen erst mal mit Medikamenten alles zu versuchen was geht und jetzt sind wir eben doch bei der OP angelangt. Im Februar hattte sie noch gesagt, dass eine OP eher nicht in Frage kommen würde.


    Auch wenns schwer fällt, warte den Termin ab. Ich bin gespannt wie es bei euch weiter geht. Du kannst ja auch mal eine Liste für Pro und Contra anlegen.

    Ich war ja schon vor vielen Wochen beim Tierarzt. Die kennen die Problematiken. Ich habe da schon alles besprochen und durchgekaut...Die haben schon längst zur Kastration geraten. Aber mir ging das alles zu schnell und ich habe noch eine Verhaltenstierärztin usw. aufgesucht. Die hat auch zur Kastra geraten. Nebenbei hatte ich Einzeltraining bei unserer Hundetrainerin.
    Einen Chip hatte er ja auch schon mal...damit waren auch alle Probleme so gut wie beseitigt.
    Trotzdem wollte ich es so schaffen.
    Vor der OP an sich graut es mir gar nicht so. Das sind ja Routineeingriffe und da traue ich meiner Tierärztin auch sehr.
    Mir geht es darum, dass ich Carlo Körperteile amputieren lasse, die eigentlich zu ihm gehören und ihm zum Rüden machen. Ich finde das nicht natürlich und habe damit ein Problem. Aber langsam wird es einfach immer deutlicher, dass es ihm eine enorme Erleichterung verschaffen würde.


    Ich werde hier weiter berichten... Danke!

  • Ja, es ist ein echter Zwiespalt, wenn man mal anfängt, darüber nach zu denken ...


    Vielleicht sollte man das nicht - ein Rüde hat nun mal solche Triebe und manchen fällt es eben schwerer als anderen sie zu unterdrücken und dann muss man sie einschränken. Das ist dann für sie auch nicht schön.


    Ich kenne so viele Kastraten, sie scheinen nicht unglücklich - nur sehr entspannt. Auch meine Kater wurden immer kastriert - das war ohne Frage.


    Aber ich fress mich an dem Thema auch immer wieder im Kopf fest, dass es vielleicht einfacher für alle wäre, wenn ich diesen Schritt irgendwann auch bei unserem Hund mal gehe.


    Im Moment habe ich noch "Hoffnung", dass eine Kastration nicht nötig ist - aber ich ahne irgendwie, dass ich doch irgendwann eine Entscheidung treffen muss, gegen seine Männlichkeit.


    Schöne Scheiße, wenn man für ein Wesen Verantwortung trägt ... da weiß man eben nicht immer, was ist nun wirklich das beste?

  • Mir geht es darum, dass ich Carlo Körperteile amputieren lasse, die eigentlich zu ihm gehören und ihm zum Rüden machen.

    Wenn Carlo seit Jahren mit der Testosteron-Produktion gelebt hat, dann hat sein Hirn gespeichert: Ich bin ein Rüde.
    Und das wird er auch nicht vergessen, wenn die Bommeln weg sind.
    Durch Kastra geht halt nur die Triebigkeit weg, nicht die Geschlechtsidentität.


    Wir vermenschlichen das zu sehr.

  • Durch das Entfernen der Hoden wird der Rüde nicht zu einem Neutrum. Das ist absoluter Quatsch. Außerdem werden im Hirn und den Nebennieren weiterhin männliche Geschlechtshormone produziert...

  • Das sag ich Dir! Ja, man fängt an gewisse Sachen zu verkomplizieren.
    Ich würde ihn jetzt aber nie leiden lassen, nur weil ich ein Problem mit der Amputation habe. Das ist mal klar.
    Aber das was @dragonwog jetzt noch geschrieben hat, beruhigt mich ja auch wieder etwas.
    Ich habe tatsächlich hier Zuhause mit meinem Laienverständnis des Öfteren das Wort "Neutrum" fallen gelassen! :tropf:


    Und zu deinem letzten Satz... Das ist auch echt wahr!
    Es nagt heute noch in mir, dass ich meine Hündin damals habe einschläfern lassen. Es war objektiv betrachtet die beste Entscheidung. Hätte sie sie aber auch so getroffen oder lieber noch ein paar Wochen gehabt? Darüber mache ich mir keine tiefschürfenden Gedanken. Die würden zu nichts führen.
    Aber denke ich an den Tag zurück, geht es mir echt so nicht gut.


    Und jetzt bezogen auf Carlo ist es das Gleiche... Wie oft ich in den letzten Monaten schon gesagt habe, dass ich mir keine Rüden mehr ins Haus hole...!
    :roll:


    Ich drück Euch jedenfalls die Daumen, dass euch die Entscheidung vielleicht erspart wird!

  • Ich finde, man kann keinen Vorteil mit Sicherheit prognostizieren. Ich habe wirklich sehr sehr viele Hunde in meinem Umfeld und die Kastraten werden deutlichst (!) mehr gemobbt von anderen Rüden und haben es da schwerer. Aber man muss auch sagen, dass es vor allem die früh kastrierten sind.


    Auf der anderen Seite ist er jetzt auch nicht glücklich und du auch nicht. Darum fände ich es völlig legitim ihn zu kastrieren. Lediglich würde ich mir dann einfach noch mal bewusst machen, dass es sein kann, dass ich dann meinen Hund an anderer Stelle unterstützen muss. Was ja nicht schlimm ist.


    Ich finde, du hast ja wirklich viel ausprobiert. Ich persönlich würde wohl nur eine Sache anders machen,nämlich mich nicht auf eine Meinung was das Verhalten betrifft und die "Therapierbarkeit" verlassen. Aber auch das würde ich nicht werten, wäre nur mein Weg.


    Alles Gute - Hauptsache, ihr seid bald wieder fröhlich.

  • Das mit dem Mobbing liegt (glaub ich, nachdem was ich so mitbekommen habe) eher am Charakter des Rüden und nicht am "kastriert sein". Mein Hund hat sich nach der Kastra im Umgang mit anderen Hunden nicht geändert, außer dass er nun Streit eher aus dem Weg geht. Das mag nun aber auch am Alter liegen. (also dass er jetzt klüger ist xD) Sonst ist sein Wesen genau gleich geblieben wie vor der Kastra, nur hat er jetzt keinen Stress bei läufigen Hündinnen und mit Prolo Rüden. Gemobbt wird er von niemanden und er widersetzt sich auch mal bei sehr lästigen (unkastrierten) Rüden. Er wurde mit ca 2 1/2 Jahren kastriert.


    Mir fiel die Entscheidung aber auch sehr schwer, ich hab ihm dann den Kastrationschip setzen lassen und da konnte man schon bemerken, wie so eine Kastra sich auf ihn auswirken könnte. War sehr positiv, deshalb wurde er dann im Anschluss operiert.

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