Suche Rat: Welpe 14w zeigt übermäßig heftige Reaktion auf unerwünschte Handlungen

  • So ungewöhnlich ist das (leider) selbst beim Welpen nicht. Die Rasseforen sind voll von Leuten, die Probleme mit ihren Welpen haben und verzweifelt nach Rat suchen. Da kann man nur durchhalten, dran arbeiten und muss ganz viel Geduld mitbringen. Mein Rüde bekam auch Auszeiten in der Box. Allein deshalb, weil man selbst aufgebracht ist und es nicht gut ist, wenn sich Welpe und Mensch aneinander hochschaukeln (der ließ nämlich nicht einfach ab, wenn man ihn ignoriert hat, sondern trieb es dann noch bunter). Ein ruhiger, liebevoller aber bestimmter Umgang und sehr klare Grenzen sind da wohl der Weg. Und oben drauf eben das Training an der Frustrationstoleranz.
    Wenn du dir einen Trainer suchst, würde ich darauf achten, möglichst jemand mit Aussie/Hütehundeerfahrung zu suchen.

  • Ich kenne Comic ja persönlich und habe das Trageproblem ja auch live gesehen. Ich bin zwar kein Tierarzt, aber dass ihr Verhalten durch Schmerzen kommt, würde ich mal ausschließen, streicheln findet sie nämlich schon gut und richtig "trotzig" wird sie wirklich nur dann, wenn sie schon müde ist.

  • Ich hatte so ein ähnliches Kaliber auch schonmal, zwar kein Aussie, aber Terrier. Nur, bei ihm war es nicht ganz so krass.
    Er ließ sich schon als Welpe ungern Zecken und Kletten entfernen, da wurd gekniffen und gefaucht. Als er älter war, durften fremde ihn überhaupt nicht anfassen, da wurde geschnappt.
    Ich weiß jetzt nicht ob das weiterhilft: er war ein ausgesprochen selbstbewußter, dominanter Hund (gegenüber Menschen), der sein Ding gemacht hat. In der Erziehung war er auch nicht so einfach.
    Er hatte auch nie dieses typische Welpenverhalten, mit vier Monaten sah er schon aus und bewegte sich auch wie ein erwachsener Hund.
    Es gibt solche Hunde, die ausgesprochen selbstständig sind und auch gut ohne Menschen auskommen könnten.

  • Auch wenn es vielleicht total albern ist: Mein Hund hatte sich damals angewöhnt, mir beim Treppenlaufen in die Fersen zu beißen. Das tat echt weh und er lies sich davon auch überhaupt nicht abbringen. Schlussendlich habe ich schwere Motorradstiefel angezogen. Da konnte er beißen wie er wollte, hat mich nicht gejuckt. Er hat es dann 2 Wochen lang weiter gemacht und dann aufgegeben. Ignorieren geht einfach extrem schwierig, wenn es weh tut. :ugly:
    Vielleicht wären also dicke Handschuhe was, durch die sie nicht durch kommt? Wäre vielleicht erst einmal eine Möglichkeit. Das mit der Handtasche finde ich auch prima. Wenn Benni aufgedreht hat habe ich ihn ins Bad gesperrt und von außen die Tür zu gemacht bis er sich beruhigt hat. Ist ja im Prinzip ähnlich einer Box. Aber in ein anderes Zimmer ist ein Hund glaube ich schneller ausgesperrt als in eine Box. Vor allem wenn er völlig überdreht ist.

  • Für mich liest es sich auch nicht nach Schmerzempfinden bei Berührungen, sondern eher nach Intoleranz bei körperlicher Einschränkung.


    Dieses Welpenverhalten mußte ich bei unserer Hündin auch feststellen.
    Besonders auch beim Tragen..
    Sie zeigte sich sehr reizbar und penetrant. Ich habe sie zwei-dreimal am Boden fixiert als sie nicht runterkommen wollte und wie ein Teufelchen ausdauernt um sich biss. :omg:
    Sie verkroch sich auch gern mal im Schrank und machte einen auf hyperagressives Raubtier wenn ich sie dort rausgeholen wollte. Ich habe sie ruhig, aber nachdrücklich dort herausgeholt und denke, dass sich andernfalls ihr Verhalten gefestigt hätte. Aber sie hat gelernt, dass sie damit keinen Erfolg hat und ist mit der Zeit ruhiger und duldsam gegenüber körperlicher Einschränkungen geworden.
    Sie 'motzt' auch heute noch rum wenn ihr etwas sehr gegen den Stich geht, aber sie ist nicht agressiv.


    Ich denke, die Box ist in eurem, wie in unserem Fall (damals) eine gute Lösung. Denn so wie du den weiteren Umgang mit ihr beschreibst, hört sich dann ganz gut an.
    Wenn du weiterhin in dieser Art agierst, könnte ich mir vorstellen, dass Comic schnell lernen kann, ihren Frust zu kontrollieren.
    Wäre schön, wenn du weiter berichtest wie es bei euch voran geht. :gut:

  • Oh so viel Rückmeldung! :) Ich arbeite einfach mal ein paar Punkte ab, die mir gerade auffallen und hoffe ich vergesse nichts Wichtiges!

    Da es immer passiert wenn sie berührt wird, würde ich mal ins Blaue hinein vermuten dass sie ggf. Schmerzen haben könnte?

    Sie hat definitiv keine Schmerzen. Sie kuschelt sehr gerne, mit mir und auch mit anderen Leuten, sie hat keinerlei Angst vor Berührungen, zuckt nicht zurück und genießt!

    Übt ihr schon Impulskontrolle, Leinenführigkeit usw mit ihr?

    Ja wir machen das schon von Beginn an. Spielzeug gibts erst wenn sie ruhig ist, Leckerlie gibts auch erst wenn ich es für gut befinde. An der Leinenführigkeit arbeiten wir. Wenn sie ruhig ist, ist es kein Problem, nur wenn sie sich hochschaukelt beißt sie in die Leine, lässt sich aber sehr gut mit einem Kommando davon abbringen. (ich lasse sie dann meistens sitz machen, sie wird belohnt (nach ein paar Momenten des Wartens) und dann mit "weiter" zum Weitergehen aufgefordert. Sie muss auch vor ihrem Napf erstmal kurz sitzen, was ihr noch sehr schwer fällt, aber da bin ich konsequent.




    Fazit: Hund nicht auf den Arm, sondern in eine Tasche

    In der Tasche mag sie gar nicht. Wir haben es mit so einem Tragetuch probiert, aber da haben wir das selbe Theater.

    Heißt das sie ist inkonsequent oder hat sie schon Angst vor dem Zwerg? Bist du wirklich konsequent oder setzt du dich nur mit Kraft durch?

    Ja ich bin konsequent, nein ich setze mich nicht nur mit Kraft durch, setze aber meinen Körper sehr wohl ein um zu Kommunizieren und um mir nicht alles gefallen zu lassen. Ich drücke den Welpen ja nicht krampfhaft auf den Boden, ich halte sie nur leicht fest, damit sie aufhört wie eine gestörte durch die Wohnung zu rennen, denn das würde sie auch 20 Minuten machen wenn ich sie da nicht "raushole" und da ich ihr nicht jedesmal wenn sie aufdreht etwas zu kauen geben kann, wird sie eben bei mir behalten. Es ist aber auch das gleiche Spiel, wenn ich sie anleine wenn Besuch da ist und sie nicht runterkommt. Dann muss sie auch bei mir bleiben und fährt sich dann richtig hoch und hört gar nicht mehr auf, weil sie nicht bekommt, was sie will. Meine Freundin hat keine Angst vor dem Welpen, sie ist leider manchmal etwas verunsichert, aber eher inkonsequent als ängstlich.


    Anscheinend sind ein paar andere Zitate "verloren" gegangen.
    Box haben wir schon (hatte jemand vorgeschlagen).


    Ich habe jetzt alles nochmal ganz sorgfältig gelesen und jetzt klingt es für mich langsam auch immer mehr nach Frust bei ihr. Ich möchte aber echt nicht den Anschein erwecken, dass hier alles mies läuft. Wir machen tolle Fortschritte im Alltag, sie ist grundsätzlich sehr sehr gelassen was neue Situationen angeht, ist freundlich zu Jedermann, kommt nun mit Hunden super klar. Die Kommandos sitzen immer besser und vor Allem länger.


    Was könnte ich denn noch machen in Richtung Impulskontrolle außer sie eben immer warten zu lassen?
    Ich hoffe ich habe niemanden vergessen, wenn doch, einfach aufschreien oder es fällt mir morgen dann auf, wenn ich ein paar Stunden Schlaf hatte.

  • Mir scheint, sie kann sie alterstypisch auch noch nicht lange konzentrieren zu können und überdreht dann und zeigt ihr Frustverhalten.


    Die Versuche, sie dann mit Festhalten zu beruhigen, hab ich bei meiner ersten Hündin auch versucht.


    Konsequent kurz vor Überdrehen definitiv in die Box hat geholfen. Sie hat kurz randaliert und ist dann eingeschlafen. Sie musste lernen, zur Ruhe zu kommen und ich musste lernen, dass bei ihr anfangs nur ganz kurze Intervalle möglich waren.


    Sie hat so auch verstanden, dass sie eine sichere Höhle nur für sich hat.


    Hier gehen alle gerne zum Schlafen in ne Box, die immer offen ist und frei zur Verfügung steht an einem ganz ruhigen Platz.


    In ein anderes Zimmer "aussperren" ist für mich definitiv nicht das Selbe und hatte auch nicht den Efekt, dass sie sich beruhigte sondern dort Dinge zerstlrt hat und noch mehr Frust aufbaute.


    Es war eine schlecht sozialisierte und zu früh von der Mutter getrennte Border Collie Hündin. Meine Erste.


    Heute würde ich da auch gelassener mit umgehen

  • Die Kommandos sitzen immer besser und vor Allem länger.

    Das ist mir aufgefallen.
    Von Welpen habe ich nicht viel Ahnung, aber ich lese ja hier mit ;) Öfter zu lesen: Nicht gleich zu viel Kommandos, erst mal an der Bindung arbeiten, für Kommandos hat man später noch Zeit, ...


    Macht ihr vielleicht zu viel mit ihr?

  • Das ist mir aufgefallen.Von Welpen habe ich nicht viel Ahnung, aber ich lese ja hier mit ;) Öfter zu lesen: Nicht gleich zu viel Kommandos, erst mal an der Bindung arbeiten, für Kommandos hat man später noch Zeit, ...


    Macht ihr vielleicht zu viel mit ihr?

    Wir machen nicht viele Kommandos mit ihr. Nur die Basics. Also "sitz", "nein", "hier" und "platz". Platz wollte ich eigentlich erst später einführen, aber es hat sich gerade in den letzten Tagen am Sofa sehr gut bewährt. Sonst haben wir draußen nur die üblichen Phrasen wie "weiter, aber das zählt für mich eher als "Alltagskonversation"


    Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass wir zu viel machen. Es ist natürlich manchmal ein schmaler Grad, wieviel man jetzt machen kann, wann man das Spiel abbricht, wie lange man raus gehen kann, aber ich denke im Großen und Ganzen habe ich den Dreh raus. Ich bin sehr darauf bedacht, sie nicht aufdrehen zu lassen, was logischerweise bei einem Welpen und dann dieser Rasse, nicht immer leicht oder möglich ist.

  • Ich habe jetzt alles nochmal ganz sorgfältig gelesen und jetzt klingt es für mich langsam auch immer mehr nach Frust bei ihr. Ich möchte aber echt nicht den Anschein erwecken, dass hier alles mies läuft. Wir machen tolle Fortschritte im Alltag, sie ist grundsätzlich sehr sehr gelassen was neue Situationen angeht, ist freundlich zu Jedermann, kommt nun mit Hunden super klar. Die Kommandos sitzen immer besser und vor Allem länger.


    Ich habe überhaupt nicht den Anschein, dass es bei euch alles mies läuft ;)
    Bei uns klang es in dem Alter wesentlich schlimmer muss ich sagen.
    Daher bin ich auch zuversichtlich, dass ihr es hinbekommen werdet!
    Holly springt immer noch ab und an in die Leine, zwar längst nicht mehr so oft wie früher, aber dennoch. Da hilft dann auch kein Kommando mehr, nur noch Leine fallen lassen, sich draufstellen und totale Ignoranz bis sie ruhig ist. Da kommt dann erst das Kommando und die Belohnung, wenn sie es macht.
    Da klingt euer Weg doch schon viel weiter :smile:


    Hochheben war hier auch ein Akt.. Entweder hat sie mich vorher schon richtig schön getackert oder ist mir beim Tragen ins Gesicht gesprungen. Hat sich zum Glück von selbst gelöst, als ich sie nicht mehr die Treppe tragen musste. Seitdem geht gelegentlichen hochheben auch ohne Probleme.

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