Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?

  • Gehts eigentlich nur mir so, dass ich diesen Beitrag als ziemlich daneben empfinde?
    Hast du Pferde? Wenn ja empfinde ich es als wirklich grausam sie gegenüber deinen Hunden derart abzuwerten. Sie sind genauso ein Familienmitglied wie der Hund und können auch ebenso eine Bindung aufbauen zu ihrem Menschen. Den Kosten gegen den Nutzen abzuwiegen kann ich verstehen aufgrund des finanziellen Unterschieds zum Hund, aber das rechtfertigt nicht das Pferd "abzuschaffen" (sprich schlachten zu lassen) wenn es krank oder unreitbar wird. Das ist nicht nur verantwortungslos sondern unmenschlich.
    Dieses Risiko ist man mit dem Kauf eingegangen und man entledigt sich von einem kranken Tier nicht wie von einem kaputten Auto. Die Verantwortung gilt lebenslänglich, und wenn einem das zuviel ist, hat man kein Recht sich ein Pferd zu kaufen. Da bleibt einem immer noch die Möglichkeit sich eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd zu suchen.
    Das du das als ok empfindest finde ich wirklich schlimm und ich schäme mich fremd

    Ich hab keine eigenen Pferde, und reite auch momentan nicht mehr, weil mir neben Hunden und Beruf dazu die Zeit fehlt. Ich bin aber Pferdetierärztin und seh daher genau solche Situationen Tag für Tag.


    Gilt die große Liebe und ewige Verantwortung denn nur für Geselleschaftstiere oder hast du Nutztiere ebenso lieb?
    Ist dein Hund Vegetarier (bist du es)?
    Meinst du nicht, auch Kühe und Schweine würden ihr Leben, das ähnlich lang sein kann wie das eines Pferdes, gerne in voller Länge draußen auf der Weide mit Artgenossen verbringen?


    Oder gilt die lebenslange Verantwortung nur für deine eigene Tiere, aber wenn andere Nutztiere halten (für dich und für deine Hundehaltung... es sei denn natürlich du bist Veganer und fütterst deinen Hund vegan oder nur mit Wild) die du nicht kennenlernst und sie dabei auch Kosten/Nutzen-Abwägungen treffen und die dann irgendwann schlachten, dann ist das ok?


    Wenn es ok ist, ein Rind des Nutzens wegen zu halten und es dementsprechend lange vor dem Ablauf seiner natürlichen Lebenszeit zu schlachten (entweder weil es eh dazu gezüchtet wurde oder weil die andere Nutzung, Milch, nicht mehr möglich oder nicht mehr rentabel ist), warum ist es dann bei einem Pferd nicht ok?
    Ich kann dir versichern, ne Kuh ist ebenso ein nettes Tier wie ein Pferd.



    Was ich sagen will: Ich denke eine gewisse Doppelmoral trägt da fast jeder mit sich rum. Für mich ist die Trennlinie zwischen Pferd und Hund, ein Pferd ist für mich kein Gesellschaftstier und kein Familienmitglied, ein Hund schon. (Ich mag Pferde aber, auch wenn mir das jetzt keiner mehr glaubt ;) ).


    Für andere hat das Pferd selbstverständlich den gleichen Stellenwert wie der Hund und die Trennlinie zum Nutztier, bei dem ökonomiosche Abwägungen dazugehören, läuft dann ein Stück weiter weg, zwischen Pferden und anderen Tieren.


    Ich find ne Schlachtung, wenn sie von der Eintragung des Pferdes her möglich ist, ist durchaus ne sinnvolle Verwendung. Irgendwo muss das Allergikerfutter für Hunde ja herkommen.
    Füttert ihr nicht? Aber mit Rentier oder Ziege oder Kaninchen wär's besser, oder was?



    Was jeder einzelne schön und erstrebenswert findet, bleibt ihm ja überlassen und wenn sich jemand 20 Jahre lang ein Pferd nur zum angucken hinstellen will, hab ich kein Problem mit (habe ich wirklich nicht, ich find's auch nicht albern oder so, ich erkenne einfach an, dass da jeder andere Lebenswahrheiten gefunden hat).


    Fakt ist aber, irgendne Möglichkeit sich des Tieres zu entledigen findet sich immer, auch wenn es kein Schlachtpferd ist (und nein, nicht mit mir... wenn man ein Pferd kauft, dass als Nicht-Schlachtpferd eingetragen ist oder das man selber so eintragen lässt, DANN hat man die Verantwortung auch... der TA ist nicht die Adresse um sich seiner lästigen Verantwortung zu entledigen).
    Dann geht's halt ins Ausland, wo die zwar eigentlich auch auf die Passeintragung gucken müsste, es aber oft doch nicht so gründlich praktizieren. Oder, häufiger, es wird als "Beistellpferd in liebevolle Hände" abgegeben oder als "Freizeitpferd für nur noch ein bisschen Schritt reiten im Gelände". Dazu hatte Nathy ja schon nen wahres Wort geschrieben, das ist der größte Selbstbetrug überhaupt.


    Entweder man macht es selber oder man lässt es bleiben. Unreitbare Pferde gibts wie Sand am Meer, ich könnt gleich heute 5 geschenkt bekommen.
    Keiner (na gut, *fast* keiner) will die und bevor sie irgendwo verkommen finde ICH PERSÖNLICH es besser, sie wandern, so das legal möglich ist, in die Hundenäpfe. Solange man das Tier vorher gut behandelt, find ich das auch nicht beschämend.

  • Das weggeben war bei mir nicht auf Eb** Kleinanzeigen bezogen, sondern bei mir würde das Pferd dann zu einer Bekannten von mir gehen als Beistellpferd.


    Klar, die gibt es wie Sand am Meer, aber hätte ich nicht die Gewissheit, dass es dem Pferd gut geht und ich es weiterhin besuchen kann, würde es bleiben (bis jetzt kam es noch nicht dazu, dass ich am Ende des Lebens eine Wahl hatte)
    Im Allgemeinen hast du natürlich Recht!

  • Das seh ich auch so. Sollte es finanziell gar nicht gehen würde ich ein Pferd (vorausgesetzt es ist schmerzfrei) mit Schutzvertrag als Beisteller vermitteln, anstatt es töten zu lassen.


    ...und die Kosten und die Verantwortung auf jemand anderen abschieben.
    Ist zur Zeit sehr modern, die Anzeigen sind voll von den netten geschenkten Beistellern und der Besitzer ist sauber aus der Affäre.


    Halte ich absolut nichts von.

  • Hatte ich im Post davor schon zu geschrieben.
    Ein Pferd, was nicht mehr reitbar ist, aber keine laufenden TA-Kosten verursacht, könnte ich bei meiner Bekannten, sollte es wirklich mal passieren, dass es bei mir gar nicht mehr geht, problemlos unterbringen.

  • Na ja, die Argumentation "es gibt so viele Beisteller Skandale und Schutzverträge sind ja eh nutzlos, also lasse ich mein Pferd lieber schlachten" ist ja nun etwas schwach (und eine arg zurechtgebogene Logik). In meinen Augen nix anderes als Schönrederei des eigenen unmoralischen Handelns. Konsequenterweise müssten die Befürworter dann also auch ihre Hunde im Falle eines "Weggeben müssens" töten lassen anstatt sich um ein gutes Zuhause zu bemühen (man kann Menschen immer nur vor den Kopf gucken und auch im Hundebereich gibt es zahlreiche Beispiele von schweren Misshandlungen nach einer Vermittlung).


    Ansonsten schließe ich mich Cruzado an.

  • ist zwar nen spannendes Thema
    mein Pony ist bis zu seinem Tod bei einer Freundin geblieben


    aber daher weiß ich auch, dass TA Kosten Hund/Pferd kaum vergleichbar sind
    irgendwie wars Pferd dezent teurer

  • Hast du Pferde? @Dreamy


    Es gibt quasi nur Skandale.


    Und sind wir mal ehrlich, wer will so ein Pferd? Ich kenne kaum jemanden. Suche ich einen Beisteller, kaufe ich mir ein gesundes, jüngeres Pferd. Gibt es genügend zum Schlachtpreis und mal ganz egoistisch- habe ich was davon. Und zwar nicht nur hohe Kosten.


    Zudem weiß ich nicht, ob sich die ganzen 'abgestellten' Pferde so wohlfühlen. Ich meine die meisten 'gammeln' doch nur noch rum. Pferde die auf riesen Koppeln ihren Lebensabend genießen sind wohl eher selten. Wunschgedanke, aber oft auch finanziell einfach nicht drin.


    Da erscheint mir Schlachten (was ich bei einem guten Schlachter und gut 'fahrbaren' Pferd jederzeit dem Einschläfern vorziehen würde) doch um einiges freundlicher...

  • Also ich weiß von etlichen Leuten, die ihre nicht mehr reitbaren Pferde als Beisteller abgeben wollen.... Nur dummerweise gibt es mittlerweile viel zu viele Pferde, die allerwenigsten schaffen es, ein wirklich gutes zu Hause zu finden. Bei den wenigen, die es überhaupt schaffen, jemanden zu finden, holen eine Menge Leute nach kurzer Zeit das Pferd wieder zurück, weil sich an "Schutzverträge" absolut nicht gehalten wird und das Pferd einfach verschlissen wird....


    Und ja, es IST besser im Zweifelsfall das Tier zu töten (selber zu der Verantwortung dem Tier gegenüber zu stehen), als es abzugeben und es wird dann weiter geritten unter ständigen Schmerzen. Denn viele Pferde können zwar noch gut auf einer ruhigen Koppel in kleiner Gruppe stehen, aber 2 Stunden Reitschule quält sie einfach nur. Oder die große Pferdeherde mit viel Bewegung und viel gemobbe eines alten neu dazu gekommenen Pferdes, welches sich nicht mehr wehren kann!


    Grundsätzlich halte ich absolut gar nichts davon, alte, ausgediente Pferde ab zu geben und sich so der Verantwortung zu entziehen.


    Allerding gibt es auch hier Einzelfälle (mein Oldie, den ich vor 19 Jahren als Beisteller geschenkt bekommen habe, würde ich bis heute nicht missen wollen ;) !)wo es super klappt, aber das ist leider die Ausnahme!

  • Grundsätzlich halte ich absolut gar nichts davon, alte, ausgediente Pferde ab zu geben und sich so der Verantwortung zu entziehen.

    jup
    Pferde sowie auch Hunde, bleiben bis zum Ende


    gut, abgesehen von eventuellen schweren Krankheiten MEINERSEITS
    aber sonst geht kein Tier weg

  • Nein, ich habe keine Pferde. Bin zwar mehrere Jahre aktiv im Reitsport gewesen, aber meine Pferdephase habe ich eindeutig hinter mir. Hätte ich jedoch ein Pferd, dann würde ich dafür sorgen, dass es entweder bis zu seinem Lebensabend bei mir bleiben kann oder wenn es nicht anders geht einen wirklich guten Platz bei anderen Pferdefreunden oder einem Gnadenhof bekommt (inklusive großer Koppel). Nur nicht mehr geritten zu werden finde ich für ein Pferd in aller Regel tragbarer als tot zu sein. Bekannte von mir haben ihre zwei Pferde vor einigen Jahren schlachten lassen, weil sie keine Zeit mehr dafür hatten und die Tiere schon älter (aber völlig gesund) waren...konnte ich schon damals nicht nachvollziehen. Rührt vielleicht daher, dass für mich als vegan lebender Mensch dieses Konstrukt "Nutztier" nicht existiert - mir wärs also schnuppe ob mein Pferd noch reitbar wäre oder nicht da ich es gar nicht erst für diesen Zweck anschaffen würde.

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