Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?
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Was mich jetzt mal interessieren würde von den Leuten mit den echt teuren Hunden: Sind da auch welche aus seriöser Zucht etc. dabei oder alles eher arme Seelen, die wo anders her kommen?
Denn wenn ich ehrlich bin habe ich ua. deshalb nen Rassehund gekauft, weil ich sowas wie 10.000 € Tierarztkosten nicht stemmen kann und wenns es nicht gerade ein Unfall ist würde mir das auch sehr unwahrscheinlich vorkommen.
Man kann anhand der reinen Kosten doch gar keine Schlüsse ziehen. Ich kann den noch so gesündesten Hund haben, der braucht sich nur böse verletzen und schon hat man unter Umständen ziemlich hohe Tierarztrechnungen.
Wenn, dann müsste man das schon aufschlüsseln, was ist erblich bedingt, was sind normale Krankheiten (Virus und Co.) Oder Verletzungen.
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Hi
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In einem anderen Forum gab es mal einen Berner, der innerhalb eines Jahres ca 12.000€ Tierarztkosten verursachte.
Reinrassig und vom Züchter.
Das alleine ist keine Garantie für Gesundheit.
Pech kann man immer haben -
Zum Thema Beispiele für Tierarztkosten:
Bei mir sind die Kosten nicht repräsentativ, da ich ja selber Tiermedizinerin bin und im Studium vieles an der Uniklinik zum "Stundententarif" (idR einfacher Satz ohne große Aufschläge) und in meinen Praktikumspraxen machen lassen konnte. Insofern mal ohne Kostenaufzählung.Ich würde meine Hunde als bisher ziemlich gesund bezeichnen, wenn ich über die Jahre alles aufliste ist es zwar auch ne ganze Latte, aber auf 9 Jahre und vier Hunde verteilt relativiert sich das wieder.
Mein erster Hund, Lawrence, war ein Greyhound/Saluki/Irgendwas-Mix (optisch nur Windhund, aber wer weiß was da mitgemischt hatte), eine Gebrauchskreuzung für die Hetzjagd aus Irland, kam über den TS nach Deutschland und ursprünglich eventuell von Travelers.
Er war so 4-6 Jahre alt als ich ihn bekam.
In seinem Vorleben in Irland hatte er eine schwere Sarkoptesräude gehabt, was aber wohl hauptsächlich auf Vernachlässigung/schlechte Bedingungen zurückzuführen war (er ist als Streuner aufgegriffen worden), das war bereits problemlos abgeheilt als er nach Deutschland kam.
Außerdem war ihm irgendwann mal eine Zehe fachmännisch amputiert worden, wann und warum weiß ich nicht, wird wohl nach ner Verletzung gewesen sein. Hat ihm aber nie Probleme gemacht.Bei seiner Vorbesitzerin in De, wo er zwei Jahre lang war, hatte er einmal ne kleine (wirklich sehr kleine) Bissverletzung die nicht genäht wurde, sich etwas entzündet hatte und ne Woche Antibiotika gebraucht hat.
Bei mir dann auch zwei oberflächliche Bissverletzungen, konnten beide in Lokalanästhesie ohne weiteren Aufwand genäht bzw getackert werden, paar Tage Antibiotika, fertig. Einmal hat die Kosten dafür der Halter des verursachenden Hundes übernommen, das andere Mal musste ich selber zahlen.Dann hatte er zeitlebens einen etwas empfindlichen Magen + anfangs fiese Hotspots, da hätte man sicher viel Geld in Diagnostik versenken können, wenn man eine Ursache hätte finden wollen und wenn er weiter Fertigfutter hätte bekommen sollen.
Zum Glück hab ich es vorher mit selber kochen/frisch versucht und das hat er super vertragen.
Wahrscheinlich hatte er auch eine Flohstichdermatitis, denn die Hot Spots wurden zwar mit der Umstellung der Fütterung besser, erledigten sich aber erst komplett, als ich anfing, regelmäßig Spot On Präperate draufzukippen (wegen dem Kontakt zu den Freigängerkatzen meiner Eltern ließen sich gelegentliche Flohinvasionen ohne regelmäßige Parasitenbehandlungen nicht vermeiden). Ist aber nie ausdiagnostiziert worden.So mit 9 oder 10 Jahren hat er sich einmal die Achillessehne gezerrt als er auf einer gefrorenen, verschneiten Pfütze ausgerutscht ist und hatte einmal eine leichte Otitis, war beides nach ner Woche schonen und Schmerzmittel, respektive ner Woche Ohren reinigen + Ohrentropfen, wieder gut.
Teuer wurde er erst im Alter:
Mit ca. 12-13 Jahren hatte er eine Aspirationspneumonie (Lungenentzündung wegen eingeatmeten Substanzen oder Fremdkörpern, in dem Fall wahrscheinlich Futter). Das waren 4 Tage Klinikaufenthalt, einige Röntgenbilder und Laboruntersuchungen, Dauertropfinfusion, Sauerstoffzelt und Medikamente.Dann hatte er noch ein ganz gutes Jahr.
Ok, in der Zeit hatte er einmal einen leichten fiebrigen Infekt unbekannter Ursache, wegen dem er vorsichtshalber mal ein paar Stunden an der Infusion hing (ist halt ein alter Hund, trocknet schnell aus) und ne Woche Medikamente brauchte, und einmal hatte er Probleme mit der Halswirbelsäule, wo wir ein paar Röntgenbilder gemacht und 2 Wochen Schmerzmittel/Entzündunghemmer gegeben haben, aber sonst ging es ihm gut.Gegen Ende hat er dann das Fressen langsam eingestellt. An Untersuchungen haben wir in dieser letzten Woche ein komplettes großes Labor gemacht, praktisch den ganzen Hund aus allen Perspektiven geröngt und alles geschallt was sich schallen lässt (einschließlich Herz). Ne Ursache haben wir damit nicht gefunden und angesichts seines schlechten Allgemeinzustandes und seines Alters (da war er dann ja so 13-14 Jahre alt) hab ich mich dann entschlossen, ihn einzuschläfern.
Man hätte sicher für den eigenen Seelenfrieden im Laufe seines Lebens noch mehr teure Diagnostik machen können. Das fing bei seiner Hautgeschichte und der empfindlichen Verdauung an - aber da hat sich ja mit einigem rumprobieren auch so recht bald ne gute Lösung gefunden.
Die Aspirationspneumonie wurde wahrscheinlich ausgelöst durch eine progressive Larynxparalyse (fortschreitende Kehlkopflämung, kommt bei großen Rassen im Alter häufiger mal vor), die Symptome passten. Um es wirklich auszudiagnostizieren hätte man ihn endoskopieren müssen und dafür hätte er in Narkose gemusst. Das wollte ich ihm in dem Alter ersparen - die Diagnose hätte mir insofern nix genützt, als dass ich ihn so oder so nicht daran operiert hätte, und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen (erhöht füttern, breiiges Futter geben, Geschirr statt Leine, bei Hitze nicht so viel Aktivität) kann man ja auch so einfach durchführen, schadet ja alles nicht.
Die Probleme in der Halswirbelsäule waren wahrscheinliche Bandscheibenvorfälle. Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule sind im Röntgen schwierig darzustellen, er hätte also ins CT gemusst. Auch da wieder, es war eh klar, dass ich ihn mit 13-14 Jahren nicht an den Bandscheiben operieren lasse, also wozu die teure und für den Hund belastende (Vollnarkose) Diagnostik machen? Die Therapie war ohne OP eh die gleiche, egal ob man genau wusste was es ist oder nicht: Schmerzmittel/Entzündungshemmer, Ruhe, kein Halsband.
Meine zweiter Hund, Robin, ist ein Greyhound aus Renn-Leistungszucht aus Irland, der seine sportliche Karriere mit 4 Jahren abgeschlossen hatte. Ich bekam ihn mit 4,5 Jahren.
In den ersten Wochen haben wir einige Röntgenbilder von ihm machen lassen, um eine leichte Lahmheit abzuklären. Er hatte arthrotische Veränderungen in diversen Gelenken, wohl durch Überbelastung im Sport.Inzwischen ist er 11,5 und hat im Laufes seines bisherigen Lebens 3 mal für je ungefähr 2 Wochen Schmerzmittel gebraucht wegen der Arthrose, ansonsten ließ sich das mit angepasster Bewegung und Hausmitteln a la Körnerkissen und Ingwer füttern gut in den Griff kriegen.
So mit 6 oder 7 Jahren haben wir nochmal ein paar Bilder gemacht um den Verlauf zu kontrollieren.Mit 8 Jahren hab ich einmal ein EKG und Herzultraschall von ihm machen lassen, weil er mir sehr schlapp und hitzeempfindlich vorkam. War aber nix.
Ebenfalls in dem Alter musste ihm ein Zahn mit einem Wurzelabszess gezogen werden, der in die Nasennebenhöhle gefistelt hatte. Bei der Gelegenheit wurde im Rahmen der OP-Vorbereitung auch ein komplettes Blutbild + Organprofil gemacht und in der OP selber eine gründliche Zahnreinigung vorgenommen.
Er hat seit Jahren ein kleines Lipom(wahrscheinlich...), das kann bleiben wo es ist, und hatte eine andere kleine Umfangsvermehrung der Haut, die ich in Lokalänsthesie weggenommen hab, weil sie störend an der Pfote saß und er sich beim Laufen leicht daran verletzte. Eingeschickt hatte ich es nicht und wiedergekommen ist es nach der Entfernung auch nicht.
Vor einigen Wochen hab ich dann mal ein großes Labor + komplettes Schilddrüsenprofil von ihm machen lassen, einfach zur Abklärung und ohne Auffälligkeiten.
Irgendwann demnächst wollte ich mal mit ihm zu nem Spezialisten für nen Herzultraschall, auch mehr oder weniger nur zur Sicherheit. Er kommt mir etwas leistungsschwach vor, kann sein, dass da was im Busch ist. Wäre ja bei nem Hund in dem Alter nicht überraschend.Mein dritter Hund, DeeDee, ist ein Saluki vom Züchter (ausländische FCI-Zucht). Bekommen hab ich sie mit 7 Monaten.
Mit 18 Monaten hat sie sich an einer Scherbe fast alle Beugesehnen am Hinterlauf durchtrennt. Aufwendige Sehnennaht, natürlich am Sonntagabend, danach 8 Wochen Castverband. Operiert wurde sie an der Uniklinik, war da noch Studentin, die Nachsorge hab ich großtenteils selber gemacht.
Ganz wieder geworden ist es nicht. Zwei Zehen sind platt geblieben. Jahrelang ist sie damit gut gelaufen, kürzlich (sie wird jetzt 6 Jahre alt) hat sich sie an einer dieser Zehen einen Kapselriss geholt und sich die andere gebrochen. Da es mit konservativer Behandlung nicht so recht heilen will, wird es dann wohl demnächst chirurgisch versorgt, was wir damit genau machen wissen wir aber noch nicht, werde ich wohl bei nem Spezialisten machen lassen. Danach gibt's eventuell eine maßgefertigte Orthese für diesen FußAn so einer dämlichen Scherbenverletzung kann man also ein Hundeleben lang Spaß haben.
Ach ja, und dann hat sie sich, fast zeitgleich mit der aktuellen Pfotengeschichte, bei einer klassischen Gesichtsbremsung auf steinigem Untergrund, drei Schneidezähne an- bzw abgebrochen. Da wollte ich erst noch warten, ob sie wegen der Pfote eh in Narkose muss, was jetzt ja auch zugetroffen ist. Die kommen dann gleich in einem Aufwasch mit raus.
Ihre Scheinschwangerschaften sind recht ausgeprägt, so dass ich da zwei Mal mit Medikamenten eingreifen musste.
Sonst hatte sie bisher noch nix.
Der vierte Hund, Janaah, ist ebenfalls ein Saluki vom Züchter (FCI-Zucht, Ausland). Er ist erst 11 Monate alt, insofern lässt sich da noch nicht wirklich was sagen.
Bei der Züchterin hatte er einmal ne leichte Ohrenentzündung, bei mir einmal ne leichte Analdrüsenentzündung. Beides brauchte ca. ne Woche Medis und Pflege und dann war wieder gut. -
Zum Thema Rassehund vs Mischling:
Statistisch gesehen und nach Größe/Gewicht bereinigt, werden Mischlinge wohl etwas älter als reinrassige Hunde der selben Größe.Aber es gibt bei den Rassehunden auch enorme Unterschiede. Bei einem Pudel, Jack Russell oder Whippet, da hat man gute Chancen, dass die uralt werden (gehören zu den langlebigsten Rassen, werden auch regelmäßig älter als Mischlingshunde selber Größe), was ja auch eine relativ gute Gesundheit impliziert.
Salukis haben ihre Probleme (Herz, Autoimmungeschichten), aber im Großen und Ganzen sind das schon Hunde, die oft ohne große TA-Kosten ein gutes zweistlliges Alter erreichen (Verltzungen ausgeschlossen, die kann man ja bei jeder Rasse bzw Mix haben).Der oben genannte Berner dagegen oder auch eine Bordeaux Dogge oder ein Irischer Wolfshund, naja, da hat man schon ne hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Hund nicht sonderlich alt wird und viel Zeit beim TA verbringt.
Ich sage immer, dass man sich beim Rassehund eben aussuchen kann, für welche Probleme man eine erhöhte Wahrscheinlichkeit (Rassedisposition) in Kauf nehmen möchte und welche man relativ sicher ausschließen kann, und beim Mischling bekommt man eben auch in Sachen Gesundheit ein Ü-Ei.
Aber ich würde nicht sagen, dass Mischlinge kränker wären als Rassehunde, weder aus dem was ich an Daten kenne noch nach meinem persönlichen Eindruck oder Erfahrungen im Bekanntenkreis raus. .Was aber regelmäßig viel Ärger macht mit rassetypischen Erkrankungen sind "reinrassige Hunde ohne Papiere" vom Vermehrer.
Z.B. Boxer mit massiv Herz und Spondylose und HD, Westies mit ihrem Hautelend (wobei das auch bei Westies mit guten Papieren nicht selten ist), Retriever mit schwerer ED, HD, OCD...
Und die sind halt teilweise auch sonst eher kränklich, wohl durch den schlechten Start ins Leben. -
Ich finde auch ehrlich gesagt nicht, dass man die reinen Tierarztkosten nun wirklich daran festmachen kann, wie "kränklich" ein Hund ist - wenns nicht gerade auf einen Satz für angeborene Erkrankungen ist.
So als Beispiel meine alte Hündin, Golden Retriever (GRC/VDH), wird jetzt 14:
So bis ça. 7 Tierarzt eigentlich nur zum impfen. Einige Jahre lang allerdings immer wieder Verdauungsprobleme, die sich aber recht einfach begründen ließen .. meinen Großeltern war nicht begreiflich zu machen das der Hund kein Müllschlucker ist. Dann hatte sie einen Lidrandtumor, der auf Grund von Schlamperei der ersten Klinik 3 mal operiert werden musste. 400 Euro, plus ca. 220 für die 2. OP und 180 Euro für die 3. .
Dann wurde mit 9/10 auf Grund verschiedener Symptome eine SDU diagnostiziert (für die Diagnose summa summarum ca 200 Euro), die seitdem eben behandelt wird. Mittlerweile hält eine Packung für 65 Euro ca 1,5 Monate.
Mit 10 dann eine schwere Magenschleimhautentzündung, nach dem ein schon in der Verpackung grün angelaufenes Schweinefilet "verschwunden" (mal wieder Großeltern im Verdacht) ist und auch die Forderung nach Schonkost überhört und es etwas verschleppt wurde. Infusionen, Ultraschall, Röntgen, 2 Tage Klinikaufenhalt.. insgesamt ca 1200 Euro.
Letztes Jahr dann eine entzündete Zahnwurzel mit Eiterball (450 Euro), folglich wohl Vestibularsyndrom und Pyometra mit anschließender NotOP (ca 550 Euro..) . Ein Hautpilz, der unter nicht ausgekämmter Unterwolle schön gewuchert ist.
Teilweise einfach "Freuden" des älter werdens , teilweise einfach , sorry, Blödheit bei der man die Kosten hätte niedriger halten können wenn man nicht gepennt hätte, bzw man die Vorfälle ganz vermieden hätte. (sie ist bei meinem Auszug bei meinen Eltern geblieben)Alles zusammen ist das schon auch eine beträchtliche Summe, die sie bisher gekostet hat. Würde ich aber trotzdem nicht unbedingt als kränklich bezeichnen. Blöde Zwischenfälle summieren sich halt und wie gesagt.. wenn es immer erst "richtig schlimm" sein muss, bis was getan wird wird's halt auch teurer.
Im näheren Umfeld haben die meisten Hunde Papiere und solche die wirklich dauerhaft / ständig wechselnd krank sind, sind da eigentlich keine dabei. Klar, den ein oder anderen mit hypochondrischen Haltern gibts schon auch.. über Grunderziehungskurse etc. sieht man natürlich alle möglichen Herkünfte der Hunde und da kann ich auch den Eindruck von Marula bestätigen. Die, die am schlimmsten dran sind, sind eigentlich die Rassehunde ohne Herkunftsnachweis. Wenn dann noch die Rasse "passt", kann man fast schon garantieren das der Hund mehr oder minder massive Probleme am laufenden Band hat.
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Aber irgendwo sind Pferde ja für viele auch Nutztiere. Und da wägt man Kosten und Nutzen gegeneinander ab. Viele Pferde haben ja keine 5000 € in der Anschaffung gekostet oder waren vielleicht vor Jahren mal so teuer, sind es aber inzwischen nicht mehr Wert.
Für sehr viele Leute ist schon das erste Pferd purer Luxus, den sie sich zusammensparen müssen. Wenn dieses Pferd dann nach so einer teuren tierärztlichen Behandlung gar nicht mehr oder nur eingeschränkt nutzbar ist (und sein wir ehrlich, bei Sachen, die in den Bereich von mehreren 1000 € gehen bleibt oft was zurück), dann können sie sich kein zweites Pferd leisten. Das war's dann erstmal mit reiten, eventuell für die nächsten 15 oder 20 Jahren, je nachdem wie lange ihr Gnandenbrotpferd dann noch lebt.Ist es da nicht auch ok zu sagen: "Nee, kann/will ich nicht zahlen. Dieses Pferd geht zum Schlachter/wird eingeschläfert und ich kauf mir von dem gasparten Geld für die Behandlung statt dessen ein neues Pferd"?
Ich kenne sehr, sehr, SEHR viele Reitersleut', die für kein Pferd und keine Behandlung mehrere 1000 € locker machen wollten, selbst wenn sie es könnten.
Den Pferden geht's gut, die werden pfleglich behandelt und durchaus auch geliebt (wobei ich denke, dass das Pferden, im Gegensatz zu Hunden, relativ egal ist - denen ist die soziale Bindung zu ihresgleichen im Gegensatz zum Hund wichtiger als die zum Menschen).
Solange sie nix großes haben, wird alles gemacht. Und wenn sie was großes haben, dann war's das halt.Ich hab da eine gewisse Doppelmoral, ich geb's gern zu. Meine Hunde sind für mich Sozialpartner und Familienmitglieder, deswegen habe ich da einen hohen Anspruch was die medizinische Versorgung angeht, relativ unabhängig von ihrer "Nutzbarkeit" - ihr einziger Nutzen ist ja eh, mir Spaß zu machen.
Und ich weiß, dass das manche Pferdeleute auch ebenso sehen (wobei das weniger sind als man denken könnte, wenn's an eingemachte, also ans Geld, geht, dann zeigt es sich eben doch, dass es mit der selbstlosen Liebe nicht mehr ganz so weit geht).Von einem Pferd erwarte ich persönlich neben dem Spaßfaktor auch einen gewissen Nutzen. Einfach nur auf der Weide stehen haben zum angucken, dafür wäre mir das ganze zu teuer und aufwendig. Das würde ich bei nem Rentnerpferd machen, dass mir ein Leben lang Freude gemacht hat, aber nicht bei nem relativ jungen Pferd, das noch zig Jahre da steht und frisst und kostet.
Andere Leute haben einen ähnlichen Anspruch an die Hundehaltung. Der Hund soll Freude machen und möglichst wenig Aufwand. Solange es ihm gut geht, ist es gut versorgt, aber extravagante Summen kann man und will man nicht stemmen und wenn's so kommt, dann ist halt Schluss.
Erstmal sträubt sich da bei mir schon alles gegen, weil ich es selber, bei meinen Hunden, nie so machen würde. Aber letztlich... irgendwo ist es auch ok, finde ich.
Gehts eigentlich nur mir so, dass ich diesen Beitrag als ziemlich daneben empfinde?
Hast du Pferde? Wenn ja empfinde ich es als wirklich grausam sie gegenüber deinen Hunden derart abzuwerten. Sie sind genauso ein Familienmitglied wie der Hund und können auch ebenso eine Bindung aufbauen zu ihrem Menschen. Den Kosten gegen den Nutzen abzuwiegen kann ich verstehen aufgrund des finanziellen Unterschieds zum Hund, aber das rechtfertigt nicht das Pferd "abzuschaffen" (sprich schlachten zu lassen) wenn es krank oder unreitbar wird. Das ist nicht nur verantwortungslos sondern unmenschlich.
Dieses Risiko ist man mit dem Kauf eingegangen und man entledigt sich von einem kranken Tier nicht wie von einem kaputten Auto. Die Verantwortung gilt lebenslänglich, und wenn einem das zuviel ist, hat man kein Recht sich ein Pferd zu kaufen. Da bleibt einem immer noch die Möglichkeit sich eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd zu suchen.
Das du das als ok empfindest finde ich wirklich schlimm und ich schäme mich fremd.
Um beim Thema zu bleiben:
Hund 1 Schäferhund Mischling: Absolut gesund und robust. War bis zu ihrem Tod nur zum impfen beim TA.
Hund 2 reinrassiger Schäferhund (Leistungszucht): Gesund bis zu ihrem Tod
Hund 3 Jack-Russel o.p.: gesundheitliche Vollkatastrophe -
Ich finde den Beitrag einfach realistisch, es nützt nichts, wenn ich das anders sehe bzw. es teilweise anders handhabe.
Schau doch mal in klassische Ställe.
Und solche Pferde haben i.d.R. auch nicht so eine enge Bindung zu ihren Besitzern, was wahrscheinlich auf Gegenseitigkeit beruht, wie Selbstversorger.
Bei den Selbstversorgern ist das "mit durchziehen" der kranken/kaputten etwas verbreiteter, aber auch nur bedingt, zumindest, was ich so bei Bekannten/Freunden mitbekomme.Manchmal ist es verantwortungsvoller, das Pferd einzuschläfern bzw. schlachten zu lassen, als es in eine ungewisse Zukunft zu schicken. Und was will man machen, wenn das Geld am Ende ist?
Wer kauft oder übernimmt denn ein Pferd, was letztlich nur Kosten verursacht, ohne einen entsprechenden Nutzen zu haben? Das bindet sich keiner freiwillig ans Bein.
In Einzelfällen sucht jemand mit einem eigenen Stall mal einen Beisteller, aber auch der wird sich keine "Baustelle" in Form eines chronisch, kranken Pferdes in den Stall holen.
Solche Fälle sind zudem doch eher selten.Meine Pferde sind im Grunde nicht "nützlich", stehen auf eigenem Grund und Boden, verursachen nüchtern betrachtet nur Kosten, werden zur Zeit (und das schon länger) nicht geritten. Mir ist das egal, sie machen mir Freude, ich mache das gerne und sie gehören zur Familie. Ich weiß aber, dass das nicht die Regel ist.
So "heilig", wie sich das anhört, bin ich nicht. Müsste ich aus finanziellen Gründen reduzieren, würde ich die gesunden, noch reitbaren Pferde verkaufen, denn die haben eine reelle Chance auf ein gutes, weiteres Leben. Meine alten und kranken dagegen nicht, ihr Leben würde ich beenden. Niemand würde mir die Kranken selbstlos abnehmen und weitere Jahre nutzlos durchfüttern.
Da bin ich Realist und halte das persönlich für verantwortungsvoller.Meine TS-Hunde haben unterm Strich mehr Kosten verursacht, als meine Hunde mit Papieren.
Es waren aber keine monströsen Rechnungen dabei.
Bei den TS-Hunden war es jedes Mal so, dass sie bei Ankunft meistens verwahrlost waren und wieder in Schuss gebracht werden mussten, das war relativ teuer, danach waren/sind sie fit (geblieben).
Größere OPs waren es nur zwei, die aufgrund Unfall bzw. blöde gelaufen passiert sind.
Einmal eine Magendrehung (VDH-Hund), er hat es nicht geschafft.
Und die Entfernung eines Auges (TS-Hund), aufgrund einer Trittverletzung.Im Gegensatz zu meinen Pferden sind die Hunde billig.
Und die Katzen erst.....Schnäppchen. -
Was aber regelmäßig viel Ärger macht mit rassetypischen Erkrankungen sind "reinrassige Hunde ohne Papiere" vom Vermehrer.
Z.B. Boxer mit massiv Herz und Spondylose und HD, Westies mit ihrem Hautelend (wobei das auch bei Westies mit guten Papieren nicht selten ist), Retriever mit schwerer ED, HD, OCD...
Und die sind halt teilweise auch sonst eher kränklich, wohl durch den schlechten Start ins Leben.Ich bin ja mittlerweile davon überzeugt, dass die meisten Westies ihre Hautprobleme haben, weil sie geschoren werden und nicht getrimmt. Dadurch bleibt das abgestorbene Fell im Hund und es kommt dadurch nicht genügend Luft an die Haut, was über kurz oder lang zu Juckreiz/Ekzemen führt.
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Nur weil es in breiten Kreisen der Pferdeleute so gehandhabt wird sein Tier auszutauschen wenn es nicht mehr funktioniert oder krank ist, heißt es nicht gleichzeitig dass es richtig und empfehlenswert ist. Das macht es doch keineswegs besser.
Mich erschreckt so eine Haltung sehr und ist und bleibt für mich weder nachvollziehbar noch kann ich das befürworten oder gar für "OK" empfinden.
Wenn man nicht bereit ist die Verantwortung bis ans Lebensende zu tragen, dann darf ich mir kein Tier holen (ich rede hier jetzt nur von der medizinischen Versorgung).Zitat von Nathy
Manchmal ist es verantwortungsvoller, das Pferd einzuschläfern bzw. schlachten zu lassen, als es in eine ungewisse Zukunft zu schicken. Und was will man machen, wenn das Geld am Ende ist?
Wer kauft oder übernimmt denn ein Pferd, was letztlich nur Kosten verursacht, ohne einen entsprechenden Nutzen zu haben? Das bindet sich keiner freiwillig ans Bein.
In Einzelfällen sucht jemand mit einem eigenen Stall mal einen Beisteller, aber auch der wird sich keine "Baustelle" in Form eines chronisch, kranken Pferdes in den Stall holen.
Solche Fälle sind zudem doch eher selten.Nein falsch. Verantwortungsvoll ist es sein unreitbares/krankes Pferd auf die Wiese zu schicken und ihm einen schönen Lebensabend zu ermöglichen. Es ist weder verantwortungsvoll es "abzuschieben" noch es einzuschläfern wenn es schmerzfrei noch eine schöne Zeit haben könnte.
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Nein falsch. Verantwortungsvoll ist es sein unreitbares/krankes Pferd auf die Wiese zu schicken und ihm einen schönen Lebensabend zu ermöglichen. Es ist weder verantwortungsvoll es "abzuschieben" noch es einzuschläfern wenn es schmerzfrei noch eine schöne Zeit haben könnte.
Jain...
Aber auch da gibt es mitunter Sonderfälle.....
z.B. Pony´s mit starkem EMS. Denen kann man nicht auf er Weide noch ein schönes Leben ermöglichen.
Wenn sie dann gleichzeitig noch eine COPD haben (kommt gar nicht so selten vor, diese Kombi) kann man sie auch nicht ohne weiteres auf Sandpaddock stellen und mit Heu füttern. Mal abgesehen davon, dass es fraglich ist, ob für jedes Pferd ein Lebensabend auf Paddock in überwiegender Einzelhaltung (die anderen sind ja auf der Weide...)so erstrebenswert ist.Es gibt etliche Einzelfälle, wo man schon genau abwägen sollte, ob es wirklich so toll ist für das Pferd, einfach noch zu existieren oder ob man nicht doch lieber den Schlußstrich zieht, auch ohne starke Schmerzen.
Ansonsten gebe ich Dir @Cruzado absolut Recht, aber wie vorher schon beschrieben, ist es ja auch kaum noch möglich ein Pferd einfach wegen Unbrauchbarkeit um zu bringen. Zumindest, wenn man sich an die geltenden Gesetze hält.....
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