Hund achtet bei Spaziergängen nicht auf mich

  • Wie genau belohnst du ihn und wofür?
    Wie bringst du ihm die Dinge bei, die du für wichtig hälst?

    Und außerdem:
    Wie verwaltest du Ressourcen wie Aufmerksamkeit, Kuscheln, Futter, Spielen, besondere Belohnungen? Kann er auf alles immer zugreifen?

  • Mein Hund achtet beim Spaziergang ständig auf mich. Ich denke, das liegt auch daran, weil ich meinen Hunde die meiste Zeit des Tages "ignoriere" und er somit selbst schauen muss, dass er "mitkommt".
    Wenn man sich ständig für den Hund interessant macht, dann ist man m.E. für den Hund nicht so "wichtig", als wenn man den Hund eher wenig beachtet und er selbst darauf achten muss, was Frauchen gerade macht.

  • Meine Hunde achten extrem auf mich auf Spaziergängen und mein Ansatz war völlig konträr: Kontaktaufnahme/Angebote immer bestätigen und ganz viel Gemeinsames: Spiel, Erkunden, Körperübungen, Suchspiele, Rennspiele, Tricks etc (das spannendste bin ich). Wobei Smilla zu viel davon von selbst mitbringt und es nun wirklich etwas zu viel ist...


    Ich denke tatsächlich, es kommt sehr auf den Hund an (und was er eben an anderen "interessanten" Dingen so hat und woran er allgemein Interesse hat). Aber zu sagen, ich ignorier den Hund und schick den weg, dann will der schon irgendwann von selbst... da glaub ich bei einem halbwegs selbständigen Hund beim besten Willen nicht dran. Der sucht sich dann halt was, woran er Interesse hat und nur mit Glück ist das der Mensch...

  • Unsere Kleine achtete an solchen Stellen nicht auf mich, die so herrlich dufteten, dass die Nase ständig am Boden klebte. In solchen Situationen war sie nicht abrufbar. Das ist ein Sicherheitsrisiko, wenn ein "Renntraktor" vorbeirauschen will oder ein schneller Fahrradfahrer mit freilaufendem Hund....


    Ich habe mich versteckt und kurz gerufen. (Im angrenzenden Schilf natürlich machbar. )


    Die Kleine war auf einmal aufgeregt und hat mich gesucht- ich war ja weg. Nochmal gerufen.....gefunden.


    Das habe ich bei jedem Spaziergang öfter wiederholt- so eine Art: Versteckspiel. Jetzt bekommt sie sofort mit, wenn ich mich verstecken will....Schade für mich, hat sogar Spaß gemacht. :smile:


    Bei uns hat das geholfen. Sie schaut ständig, was ich da so treibe.

  • Aber zu sagen, ich ignorier den Hund und schick den weg, dann will der schon irgendwann von selbst... da glaub ich bei einem halbwegs selbständigen Hund beim besten Willen nicht dran. Der sucht sich dann halt was, woran er Interesse hat und nur mit Glück ist das der Mensch...

    Ich hab nicht gesagt, dass ich meinen "rassebedingt halbwegs selbständigen" Hund wegschicke. Mein Hund läuft halt einfach nur nebenher den ganzen Tag, ohne dass ich hin ständig betüddel oder bespaße oder mit ihm was übe - das meine ich mit Ignorieren. Mein Hund weiß es daher zu schätzen, wenn ich mich mit ihr beschäftige.
    Wenn ich sie unterwegs abrufe und sie dann bei mir ist, dann freu ich mich riesig mit ihr, da ist dann ganz kurz Action - aber ohne Leckerlies oder Spielzeug.
    Es kommt bei unseren 1-stündigen Spaziergängen, die ich 3x täglich mache, meist vor, dass ich die ganze Stunde kein Wort zu ihr sagen muss, außer vllt. 1x hier (wenn ich sie am Schluß wieder anleine), ansonsten schaut sie von selbst, was ich gerade mache und läuft in meiner Nähe mit. Wenn sie Feldhasen/Rehe sieht und dann am Feldwegrand "vorsteht", dann sage ich kurz "fein" und dann "Komm" und dann läuft sie weiter. Dass sie nicht ins Feld gehen darf, hab ich ihr gelernt und das tut sie auch nicht und sie läuft daher ausschließlich auf den Wegen.

  • Das mit dem Futterbeutel ist eine gute Idee und ich habe auch schon etwas darüber gelesen, aber mit Oskar wird so was leider nicht klappen. Er findet sein Futter ungefähr so toll, wie viele Menschen Brokkoli. Er frisst (leider) wirklich sehr wenig und auch nicht gerade oft. Ich muss es ihm mit gekochtem Hähnchenfleisch oder mit Feuchtfutter zusammen mischen damit er überhaupt etwas frisst. Draußen nimmt er sein Futter auch nur an, nachdem er stundenlang da war. Aber ich habe überlegt einen Futterbeutel mit Hundekeksen zu füllen und so mit ihm zu spielen.
    Das mit dem Erziehen trifft wirklich auf ihn zu. Er setzt sich oft vor mich, macht seinen Rücken ganz gerade und die Augen so groß wie möglich und guckt mich. Ich gehe zwar nie darauf ein, aber wahrscheinlich macht er das auch noch auf ganz andere Weisen, die mir noch nicht aufgefallen sind. Ich werde jetzt versuchen darauf zu achtet und nicht darauf einzugehen.
    Danke :)

  • Wie genau belohnst du ihn und wofür?
    Wie bringst du ihm die Dinge bei, die du für wichtig hälst?

    Also belohnen tue ich ihn ihn in dem ich ihm ein Leckerli gebe und so etwa wie ,,Gut" oder ,,Fein" sage. Bei kleinen Dingen wie Sitz oder Platz bekommt er nur noch kleine Stückchen, weil er das auch schon gut beherrscht. Ich versuche ihn langsam daran zu gewöhnen sich nur noch mit Worten zufrieden zu geben. Bei ,,größeren" Sachen wie dem Rückruf oder Fuß bekommt er größere Stückchen und ich sage das ,,Fein" enthusiastischer als beim Sitz. Außerdem belohne ich ihn dafür, dass er einfach ohne gespannte Leine in meiner Nähe läuft oder wenn er mit anguckt. Wenn wir mit der Schleppleine spazieren gehen belohne ich ihn auch dafür, dass er zu mir schaut wenn er seinen Namen hört.
    Wenn ich ihm etwas beibringe mache ich es so, dass ich es mehrere Tage oder sogar Wochen lang mit ihm mehrmals am Tag übe und ihm am Anfang das Leckerli gebe bevor ich das Kommando nenne. Und wenn ich merke, dass er es verstanden hat, dann mache ich bes umgekehrt und er bekommt das Kommando vor dem Leckerli. Ich übe es dann weiterhin mehrmals am Tag mit ihm damit er es nicht wieder vergisst.

  • Also belohnen tue ich ihn ihn in dem ich ihm ein Leckerli gebe und so etwa wie ,,Gut" oder ,,Fein" sage. Bei kleinen Dingen wie Sitz oder Platz bekommt er nur noch kleine Stückchen, weil er das auch schon gut beherrscht. Ich versuche ihn langsam daran zu gewöhnen sich nur noch mit Worten zufrieden zu geben. Bei ,,größeren" Sachen wie dem Rückruf oder Fuß bekommt er größere Stückchen und ich sage das ,,Fein" enthusiastischer als beim Sitz.

    Dein Hund, hat als Problem draussen nicht ansprechbar zu sein und ginge jagen, wenn du ihn nicht an der Leine hättest.


    "WENN" dein Hund zuverlässig SITZ "könnte", dann bräuchtest du keine Leine.
    Du meinst "er beherrscht Sitz und Platz gut". Ich meine, das kann ja gar nicht sein, denn dann bräuchtest du ihn ja nur ins Sitz oder Platz befehlen, wenn er zum Beispiel Vögeln hinterherwill.


    Also ist er defakto noch LANGE nicht ausgebildet und noch lange muss er sehr hoch motiviert werden, wenn er in immer schwierigeren Situationen Platz und Sitz machen soll.


    (Wenn einer meiner Hunde in der Wohnung "Sitz" macht, sage ich "fein". Macht er "Sitz" , wenn ein Hase vor ihm aufspringt und ich 20 m hinter ihm bin und ein "S I T Z " sage und er setzt sich, schmeiss ich alles was ich habe in die Luft un feiere eine Party.)


    Das ist halt so. Alle Hunde, die das perfekt können, sind geschult und diese Schulung war langfristig und intensiv und mühevoll.


    Du machst es ja richtig. Du vereitelst Erfolge im Vorraus. Nun muss der Hund "nur" noch gezeigt bekommen, was genau er tun soll, ANSTATT zu jagen.


    Versuche doch mal dich in Suchspiele und Apportiertrainings einzulesen. Das ist Fun und Ausbildung in einem.

  • Ich habe mir das, was gorgeous2000 gesagt hat in den letzten Tagen zu Herzen genommen und mir ist aufgefallen, dass ich ihn tatsächlich die meiste Zeit verhätschel. Ich habe jetzt, wo ich mir meines Verhaltens bewusst geworden, darauf geachtet, dass ich ihm nicht zu viel Aufmerksamkeit schenke und ihn manchmal auch "links liegen lasse" und mich mit meinen eigenen Dingen beschäftige und siehe da, Monsieur kann sich auch sehr gut selbst mit seinen Spielzeugen beschäftigen. Ich habe den Rückruf und das allgemeine Reagieren mit der für den Notfall hinterher schleifenden Schleppleine viel mit ihm geübt und es hat plötzlich super gut geklappt. Und zwar so gut, dass wir heute problemlos ohne Leine spazieren gegangen sind. Er ist zu fast 100% abrufbar und läuft mir brav hinterher sobald er sieht, dass ich weg gehe, egal ob da ein Hündchen, ein Vöglein, oder was auch immer es an interessanten Dingen gibt, ist. Dass ich mich zwischen durch versteckt und öfters die Richtung gewechselt habe, hat sicher auch etwas geholfen. Anscheinend habe ich ihm wirklich etwas zu viel Aufmerksamkeit geschenkt! Ich bedanke mich bei allen, die mir hier Tipps gegeben haben :) Das größte Problem, dass ich mit Oskar hatte, ist jetzt gelöst.

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