Mein Hund hat einen anderen Hund getötet

  • Ich habe soeben nochmal bei der Tierarztpraxis angerufen und der Halter wollte wohl doch keine Autopsie des Hundes. Ebenso wollte er nicht, dass ich seinen Namen und Adresse erhalte, die Praxis hat ihm aber meine Daten mitgegeben.

    Nun weiß ich nicht, was kommt. Betont hat die Dame noch, dass der Hund keine äußerlichen Verletzungen hatte und vermutete, dass da ein Nerv getroffen wurde oder so.. also auch nur Spekulationen.

    Ich weiß nun echt nicht weiter. Was kommt noch auf uns zu? :( :


    Alles was Du noch kannst ist abwarten und ich vermute
    mal ganz stark, da kommt gar nichts, denn ohne jeden
    Nachweis/Obduktion macht es keinen Sinn, Dich zu
    beschuldigen, zumal der TA keinen Biss bestätigen
    konnte.
    Den Hinweis, die "keine Bissverletzung feststellbar"
    schrftl. vom TA geben zu lassen fand ich gut, nur werden die es
    nicht machen. Ist aber kein Problem, wenn Du den Namen
    des Hundes weißt und das Datum des Behandlungstages wird
    im Falle eines Rechtsstreits Dein Anwalt tätig, indem er die
    Akte/Kopie des Hundes anfordert.

    Du musst jetzt davon ausgehen, dass Dein Hund nicht gebissen
    hat und der andere Hund aus unerklärlichen Gründen
    umfiel und tot war. Eine Obduktion lehnen die HH ab, warum
    auch immer.
    Finde es allerdings sehr merkwürdig, dass sie keine Obduktion
    machen lassen und die Adresse auch verheimlichen.
    Damit hat sich der Fall für Dich eigentlich erledigt, so sehe ich das.

    Falls das OA in den Fall einsteigt, wären die Auflagen und sonst.
    zu erfüllen, nur sie müssen zu Recht bestehen und Du musst
    auch angehört werden. Da sehe ich auch nicht viel auf Dich
    zukommen. Max. vielleicht der Hunde-Führerschein.
    Einfach erst mal "easy" bleiben, etwas anderes bleibt Dir
    ohnehin nicht übrig und von mir aus würde ich in keiner
    Richtung tätig werden. Dennoch alles Gute.

  • Zitat

    Ich kann Jessica und die anderen durchaus verstehen, vor allem wenn jemand nie einen unverträglichen Hund hatte. Natürlich geht man nicht mit seinem Hund spazieren und denkt sich bei jedem angeleinten Hund "oh mein Gott, der könnte meinen Hund töten".
    Aber man geht als Halter eines unverträglichen Hundes auch nicht raus und denkt sich jedesmal "oh Gott, heute tötet mein Hund sicher einen anderen."
    Jeder hat das Gefühl, seinen Hund soweit im Griff oder gesichert zu haben (oder "passiert schon nichts"), sonst wäre halbwegs entspanntes Spazieren ja gar nicht möglich.


    Hm, also klar, Fehler sind menschlich. Aber wenn ich so von mir ausgehe: Mein einer Ruede ist jetzt nicht der, der gemeinhin als unvertraeglich oder so gilt. Aber ich weiss halt, wie er auf einen gewissen Typ Hund reagiert- und das geht nicht zwangslaeufig schoen aus, wenn der Hund in seiner Gewichtsklasse (oder gar drunter) liegt.
    Ich gehe mit ihm nicht in staendiger Angst raus- ich wuerde ihn aber niemals ungesichert laufen lassen. Mit niemals meine ich tatsaechlich auch niemals (das hat aber noch andere Gruende, die mit dem Thema nix zu tun haben)- unterm Strich: genau dafuer ist die (Schlepp-) Leine doch da: Dass ich eine bequeme Absicherung habe, ich eingreifen kann, nicht aktiv immer auf der Hut sein muss. Aber ja, loslassen sollte man natuerlich nicht ;)
    Dennoch bin ich mit einem (teilweise) unvertraeglichen Hund schon immer achtsam. Nicht im Sinne von "ich rede mir was ein" sondern im Sinne von "es kann halt was passieren, damit muss ich umgehen koennen"
    Das ist nun passiert und nicht mehr zu aendern.


    Mir tun die Besitzer unglaublich leid. Es gab hier zwischendrin mal Kommentare...da las es sich, als waeren die Leute selbst Schuld. Da musste ich schon ganz schoen schlucken.
    Ja, sie nerven mich auch, die ganzen Tutnixe, die in ein 3- Hunde- Gespann ploppen und um uns rumhuepfen.
    Hauptsaechlich nervt es mich, weil meine Hunde das etwas wuschig macht.
    Verstehe ich und ist natuerlich auch nicht besonders hoeflich von den anderen HH....das ist doch aber noch lange kein Grund, dass einer, zwei oder gar alle meine Hunde das irgendwie regeln (und dafuer habe ich halt zu sorgen).

    Das bezieht sich jetzt nicht mal auf die TS persoenlich. Wie der Fall nun genau war, ob sie die Leine in der Hand hatte, losliess, achtsam war, traeumte, wusste, der Hund zwickt gern mal oder halt nicht, .... das krieg ich bei 30 Seiten nicht mehr zusammen.


    Ich denke, niemandem ist es in diesem Fall gedient, sich Vorwuerfe zu machen. Dennoch ist eine Reflektion dieses Falles inkl. des Verhaltens der eigenen Person und des Hundes unabdingbar. Und dafuer ist Kritik nun mal meist hilfreicher, als "Dich trifft keine Schuld, lehn dich zurueck, wart erstmal ab"

  • Was mich immer wundert, dass es doch so viel zu sagen gibt.

    Wie es zu diesem Todesfall gekommen ist, darüber kann ich aus der Ferne nicht urteilen, keine Kritik üben, nicht über Schuld sprechen.
    Das können nur die unmittelbar Beteiligten.

    Hier hat uns jemand erzählt, dass durch Mitwirkung/Beteiligung ihres Hundes ein anderer Hund gestorben ist.
    Das ist furchtbar.
    Jeder fühlende Mensch kann sich doch ein klein wenig in die Situation hinein versetzen wie sich die Besitzer des gestorbenen Hundes fühlen mögen und welche Vorwürfe und Fragen sich die TS stellt.
    Sie schreibt ja auch darüber.

    Es geht aus meiner Sicht nicht darum jetzt alles aufzuschnüren.
    Sie weiß ja wegen des Schocks selbst nicht genau wie sich alles zugetragen hat.
    Sie hockt da und muss mit ihrer Verzweiflung und ihrem Hund umgehen.
    Das ist alles andere als einfach oder leicht.

    Ich weiß wirklich nicht, ob du zu diesem Zeitpunkt viel tun kannst.
    Ich würde vielleicht einen Brief aufsetzen und wenn in einigen Tagen von den Haltern des toten Hundes keine Reaktion erfolgt den Tierarzt bitten den Brief weiter zu leiten.
    So könntest du etwas von der Verantwortung, die du fühlst und auch von deinen Gefühlen rüber bringen.
    Sorge bitte dafür, dass dich Freunde mal in den Arm nehmen.

    LG, Friederike

  • SanSu, Respekt, ich hätte wahrscheinlich schon vor geraumer Zeit versucht, mir diese Biester mittels Schreikrampf vom Leib zu halten

    Das würd ich nicht empfehlen. Grade hysterische Halter können durchaus aus einer brenzligen Situation einen echten Kampf machen bzw. auslösen.
    Wie heisst es so schön...in der Ruhe liegt die Kraft.

    Ansonsten ist glaube ich eh alles gesagt zum Thema.

  • Hallo kombi2,
    hier geht ja ganz schön was ab. Ich komme ja gar nicht mehr mit dem Lesen hinterher. Ich denke du solltest es dir nicht zumuten hier noch weiter zu antworten, es kommen zu viele unsachliche Kommentare und manche Schreiber scheinen nicht alles zu lesen oder lesen nur das heraus was sie wollen. Keiner ist unfehlbar, jeder reagiert anders, gerade in so einer Situation denkt man nicht, man handelt. Hinterher ist man immer schlauer. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, das du und dein Hund das alles einigermaßen wegstecken könnt. Schuldzuweisungen helfen keinem, mir tut es nur leid um euch und den kleinen Hund.
    Regina und Tove

  • Ich wohne im Berliner Süden. Und hier laufen im Park 70% der Hunde offline und die meisten davon sind nicht abrufbar und laufen völlig unkontrolliert quer Feld ein. Belästigen anderen Leute, andere Hunde, jagen die Enten im Teich oder wollen einfach nur spielen und kapieren offensichtliches drohen wie Fixieren, Bürste, Knurren, Zähne blecken, Brüllen,... nicht.

    Ja in Berlin tobt der Wahnsinn, wohne auch im Süden, meide aber Parks (aus schlechter Erfahrung) und im Grunewald sind wir nur unter der Woche, denn am Wochenende, mit schönem Wetter, geht es dort richtig rund.

    Wir haben leider das gegensätzliche Problem, unsere Hunde wollen ihre Ruhe und sind absolut sozial. Dann kommen diese Schleicher und Wegelagerer die man überhaupt nicht einschätzen kann. Kann sein das sie liegenbleiben und nur schauen wollen, in gebückter Haltung auf uns zuzuschleichen und entweder in den Möchtespielmodus verfallen oder angreifen. Somit müssen wir immer schauen, welcher unserer Hunde das Opfer werden könnte und den Hund entsprechend abwehren. Die Halter der Hunde reagieren entweder gar nicht, entschuldigen das Verhalten mit " der begrüßt immer so" oder werden pampig wenn wir einschreiten.

    Buffy wurde vor Jahren am Grunewaldsee von einer Hündin angegriffen .... nur weil sie dort lang lief. Sie wurde in sekundenschnelle schwerst verletzt, zig Bisse, Schürfwunden und ein langer Riss zwischen Scheide und Po, wo alles raus quoll.
    Die Entschuldigung der anderen Halterin war, das die Hündin aus schwierigen Verhältnissen kommt, sie den Morgen nicht gefrühstückt hatte und ihr Lieblingsball im Einsatz war .... ich war einfach nur sprachlos.
    Wir schleppten unsere Buffy aus den Wald, gleich zum TA auf den O.P. Tisch!
    Das ist nur ein Vorfall von mehreren und wenn ich eins gelernt habe, ist es einen Aggressor schnell und effektiv aufzuhalten, wenn der Halter nicht sofort reagiert.

    Ach ja, den Haltern tat es auch unsagbar leid was Buffy erleiden musste, wollten alles begleichen, hatten uns noch besucht und Buffy getätschelt bis ... ja bis die Versicherung eben nicht alles bezahlte, danach war nichts mehr mit Mitleid etc.

    Somit bin ich ein gebranntes Kind und mein Mitleid für Aggressoren, hält sich nun sehr in Grenzen!

    Wie ist denn da der Ablauf?

    Der Geschädigte kann einen Zivilprozess anstreben, wenn die gegnerische Versicherung den Schaden nicht vollständig bezahlt und die Restzahlung vom generischen Halter nicht beglichen wird. Eine Anzeige kann auch erstattet werden, wenn der .. sorry ... Täterhund in ihren Augen als aggressiv gilt.

    In unserem Fall wurde 50 / 50 von den Versicherungen entschieden, mit der Begründung das Buffy eine Mitschuld trägt, weil sie einfach auf der Welt ist.
    Somit habe ich mich mit der Restsumme an die Gegenpartei gehalten, die diese erst verweigern wollten.
    Doch da ich am See mehrere Zeugen hatte, die eben bezeugten das Buffy nichts gemacht hatte, außer da langzulaufen und die Hündin sofort über sie herfiel, drohte ich mit Anzeige, die ich auch durchgezogen hätte. Sie bezahlten den Restbetrag dann an den TA.

    Bei dem einen getöteten Chihuahua ging es vors Gericht, da ein Rassehund ja einen bestimmten Wert darstellt und die Angeklagten keine Hundehaftpflichtversicherung hatten. Die HH des getöteten Hundes bekam Recht und es sollte eine bestimmte Summe bezahlt werden, doch fasst mal einem Nackten in die Tasche ( ALG II).

    Hier heißt es wohl abwarten und gegebenfalls die eigene Versicherung zu kontaktieren.

  • geisi2, ich hab` mich übertrieben ausgedrückt. Um sich brüllen ist wahrlich keine gute Idee, ja.

    War auch eher allgemein gemeint. Hab schon erlebt wie ein kreischendes Frauchen den eigenen Hund in Kampfmodus versetzt hat.

  • Super danke! Ich hoffe wir kommen nie in so eine Situation, ich wüsste rein theoretisch überhaupt nicht, wie man da vorgeht. Aber ich hoffe immer das andere mit Aggrohunden ihre auch sichern. Leider haben wir schon die Erfahrung gemacht, dass das nicht immer so ist. Und wenn der eigene Hund nen Mauli trägt und auf einen trifft der es auch ernst meint und nicht gesichert ist, ist das verdammt blöd. Angegriffen wurden wir schon öfter, aber die haben dann als es Gegenwehr gab schnell das weite gesucht.

    Die Halter der Hunde reagieren entweder gar nicht, entschuldigen das Verhalten mit " der begrüßt immer so" oder werden pampig wenn wir einschreiten.


    Das mit Buffy tut mir furchtbar leid, das wäre mein Horror schlecht hin. Aber, wir sind nicht alle so! Wirklich nicht! Es gibt viele die sich der Verantwortung bewusst sind und alles tun, damit kein anderer Hund verletzt wird und den Hund auch entsprechend händeln. Wir sind dann die, deren Hund nen Mauli trägt und eine kurz gefasste Schlepp dran hat. Wenn unser Hund negativ auf euren reagiert, sind wir die, die in die Botanik krauchen. Die Frage ob die spielen will, hat sich dann erledigt. :hust:

    Aber hier wird sich ja leider nie klären ob es vielleicht wirklich einfach nur extrem laut war oder was da nun genau gelaufen ist.

    ***

    Ich hoffe, dass kombi berichten wird, was da eventuell noch kommt oder auch nicht. Ich würde wohl auch nochmal einen Brief beim TA hinterlegen, sie können dann ja selbst entscheiden, ob sie das Teil in den Müll hauen oder ihn lesen. Ich glaube im Moment sind die Emotionen noch so hochgeschaukelt, dass sie deshalb eventuell keinen direkten Kontakt wollen.

  • Und wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein...
    hat schon damals in der Bibel nicht funktioniert.

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