ist ein hund nach staupe infektion weiterhin ansteckend?

  • Hab grade noch mal nachgeschaut um sicherzugehen, dass ich hier keinen Quatsch erzaehle.


    Die Lehrmeinung ist, dass bis zu 120 Tage (4 Monate) Virus ausgeschieden werden kann. Meistens ist das aber nicht der Fall und die Ausscheidung endet mit dem Abklingen der Symptome. Auch wenn laenger ausgeschieden wird verringert sich die Menge der ausgeschiedenen Viren stark mit dem Abklingen der klinischen Symptome.
    Auch beim Auftreten von "Althundstaupe" und anderen protrahierten Verlaeufen sind die Hunde nicht infektioes, es wird dann nur Antigen im Gehirn nachgewiesen.


    In Eurem Fall war zu allergroesster Wahrscheinlichkeit die Impfung nicht noetig. Eine ueberstandene Staupeinfektion bietet bessere, meistens sogar lebenslaengliche, Immunitaet (gilt fuer Parvo uebrigens auch).


    In Eurem Fall wuerde ich annehmen, dass entweder Impfvirus nachgewiesen wurde oder eine Laborkontamination statt fand. Abhaengig vom diagnostischem Test, der durchgefuehrt wurde, muesste das Virus quantifiziert worden sein (quantitative RT-PCR). Ich wuerde mir mal anschauen, wieviel Virus da angeblich im Kot ausgeschieden wurde. Wenn es sehr wenig ist (cT >35 oder so), dann wuerde ich erst mal von einer Laborkontamination ausgehen. Ggf. koennt Ihr ja noch mal nachtesten (per RT-PCR oder Immunfluoreszenz) und/oder serologisch Antikoerper nachweisen. Aber ich wuerde mal schwer davon ausgehen, dass der Hund nicht mehr infektioes ist.

  • danke für diese hilfreiche antwort.
    allerdings stand im ergebnis kein titer, sondern nur positiv.
    wir testen in ein paar wochen nochmal nach und hoffen,d ass es negativ ist.


    wie kommt aber das labor darauf zu sagen, dass es chronisch ausgeschieden wird?
    das wäre wiederrum ein grund für den besitzer den hund nicht behalten zu können, weil sie oft auf dem hundeplatz ist und in hundereichen gegenden.
    man will natürlich niemanden anstecken.
    die frage ist eben auch wie hoch ist das risiko dafür?

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Labor nicht gesagt hat, dass chronisch ausgeschieden wird. Das Labor bekommt eine Probe, macht einen Test, und schickt ein Ergebnis zurück (positiv oder negativ, manchmal mit einer Quantifizierung). Das zu interpretieren (-> "es wird chronisch ausgeschieden") ist Sache des Tierarztes.


    Den bisherigen Erzählungen nach zu urteilen hat die Tierärztin nicht viel Ahnung Staupe. Bevor ich auch nur drüber nachdenken würde, den Hund abzugeben, würde ich erst mal am Ergebnis zweifeln und die Diagnostik ggf ordentlich widerholen.


    Hab grade den Einganspost noch mal gelesen. Wurde denn nur Kot eingeschickt oder Blut mit dazu? Es liegt in der Natur der Sache, dass Kot "schmutzig" ist, deshalb müssen diagnostische Tests für die Anwendung auf Kot geeignet sein. Sonst geben sie gern mal ein falsch positives Ergebnis.
    Von den beiden grossen Laboren (IDEXX und Laboklin) macht eins gar keine Staupe-Diagnostik aus Kot (Laboklin) und eins nur bei gastrointestinalen Symptomen, aber dann zusammen mit Blut (IDEXX).


    Ich würde also beim Nachtesten 1) ein grosses Labor mit Qualitätskontrolle wählen, und 2) Blut einschicken, wenn es sein muss zusammen mit einer Kotprobe, aber besser zusammen mit einem Tupfer aus der Nase oder Konjunktiva.
    Wenn die behandelnde Tierärztin sich nicht sicher ist, was die Ergebnisse bedeuten, haben grosse Labors auch alle einen Tierarzt, den man anrufen und fragen kann.

  • Laboklin hat auch eine Telefon-Sprechstunde. Braucht zwar ein bisschen Zeit bis man durch kommt, aber die geben Auskunft.


    Ansonsten, rufen die aber auch zurück!

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