Salut!
Es ist zum verzweifeln! Bo (11 Monate) ist tief in seiner Pubertät, und pöbelt zwischenzeitlich was das Zeug hält. Meine Nerven sind bei einem pubertären Hund plus zwei kleiner Kinder plus dem Mann echt am Ende. Alltag halt!
Es ist zum verzweifeln! Ruhig und gelassen bleiben ist echt schwer- ich bleibe es zu 95% meist aber es kratzt wirklich am Gemüt. Momentan leider wieder aufgetretenes Problem ist das Leine beissen, daran zerren mir dabei ins Bein pitschen- ich hab blaue Flecken wie ein Schlumpf- nicht lustig bei einem 25 Kilo Hund mit fast 60 cm. Ein Abbruch Signal "Nein" etc läuft da gar nicht. Es pusht ihn noch mehr und es wird noch wilder. Ignorieren bringt kaum. Ich rede eh wenig mit ihm an der Leine weil er immer zum aufdrehen neigt wenn man ihn zutextet. Zu Hause ja, im Garten ja, aber beim spazieren zieht er das auch wenn er will die kompletten 30 Minuten. Leinenführigkeit ist zu 97% vorhanden, die Momente die ich korrigiere und die Richtung abrupt wechsele dreht er meist durch, oder direkt beim Leine anlegen. Ich rufe ihn, lass ihn sitzen Leine ihn an und es gibt meistens beim anleinen ein Schmankerl aus der anderen Hand. Dann geht's im
Hof noch gut aber sobald das Tor auf gemacht wird gibt's Ramba Zamba.
Als er vor knapp 3 Monaten anfing Vögel zu jagen und auf Abruf nicht mehr kam, 15 Minuten saß ich unmöglich ihn zu korrigieren oder abzurufe da und wartete. Scheisse, aber so packte ich ihn eben an die Schlepp, alles lief prima. Der Rückruf war wieder perfekt und klappte ohne ihn zurück zu ziehen, also durfte er wieder ohne Leine laufen.
Anfänglich blieb er alle 5 Meter stehen schaute wartete auf einen "Befehl" und machte wirklich was man von im wollte. Es war traumhaft. Vorgestern lief er das erste Mal frei wieder so weit, dass man ihn nicht mehr sehen konnte. Zack ab in den Wald. Bin stur weiter gegangen, kein rufen nichts hab mir den Himmel angeschaut und die Eifel genossen. Kommt ja im einsamen Nirvana eh irgendwann zurück, spätestens mit Tasso . Ich war die Entspannung in Person. Beim zweiten Pfiff kam er, heute auch- aber mir scheint diese "Freiheit" tut ihm nicht gut und er läd seinen Stress an mir bzw der Leine ab.
Dazu bin ich wahrscheinlich das erste Mal in seinem Leben sehr konsequent. Sonst war es nur auf dem Hundeplatz so, er benahm sich zu Hause ja gut. Aber es gab Dinge die einfach "störten". Er lag überall rum wie er eben lustig war, rannte zur Tür wenn es klingelte ( ohne Bellen! Er läuft einfach nur sofort setzt sich hin und wartet. Wegschicken üben wir momentan) , bellte mich und die Katzen aus, war einfach zu frech um es weiter so laufen zu lassen.
Vor zwei Tagen klickte der Schalter in meinem Kopf: Konsequenz! Kommando geben und auch durchziehen. Er wird zeitweise auf seine Decke oder sein Kissen geschickt, aber meistens muss man ihn immer wieder hin bringen, und das verläuft selten ohne Zähne. Er bleckt seine Zähne, knurrt, greift dabei meinen Arm, oder die Leine wenn er daran ist und wehrt sich vehement dagegen korrigiert zu werden, er bellt mich aus, und ist teils so frech dass ich ausflippen könnte- meistens wenn ich ein Kommando gebe und er einfach keinen Bock hat.
Heutiges Beispiel: Bo, Decke. NICHTS. Guckt nur doof. Decke! Guckt weiter blöd. Ich guck in die Luft atme durch, gehe hin, nehme ihn am Halsband bringe ihn zur Decke. In der Zeit pitscht er mir gern in die Hand. Er greift mit seinen Zähnen, nicht fest- aber es nervt! Oder er rennt bellend um den Esstisch rum, und macht ein Jagdspiel draus.
Natürlich ist er absolut klasse wenn wir irgendwo sind, und natürlich ist er wohlerzogen wenn die Trainerin mal kommt und schaut wie es läuft. Es ist zum Mäusemelken dass er seinem
Frust nur an mir Luft macht und in allen anderen Situationen sein gutes Benehmen auspacken kann und meist sehr souverän ist. Also entweder ich mache alles falsch oder ist das der alltägliche Junghund Wahnsinn?