Willkommen in der Pubertät oder was läuft falsch?!

  • In welchen Situationen weigert er sich denn auf die Decke zu gehen, wenn er es doch auch freiwillig und gerne tun kann? Was passiert da noch? Das hilft dir vielleicht zu verstehen, wie du ihm das Kommando in der Situation schmackhaft machen kannst.


    Ja, vielleicht ist es auch der Platz, aber andererseits geht er doch freiwillig drauf. Wenn er den Platz partout nicht leiden könnte, würde er gar nicht draufgehen

  • Ich füttere ihn viel auf seiner Decke, mittlerweile (seit 4 Tagen auch seine Hauptmahlzeit). Also muss ich die Leine neu und positiv konditionieren, wie würdest du das machen? Tagsüber immer mal zu mir rufen absitzen lassen anleinen füttert und wieder ableinen?


    4 Tage ist NIX. Mach das mal 6 Wochen.


    Mit dem Hinschicken Üben würde ich erst nach 1 Woche dort füttern anfangen. Vorher nur Futter fertigmachen und ihn halt zum Füttern mit dem Kommando "Geh auf den Platz" Hinrufen, mehr nicht.


    Leine schönfüttern schadet sicher nicht. wichtiger ist aber, dass er die Leine nicht mehr so negativ erlebt. Also wenig an der Leine machen, soviel wie geht über Körpersprache. Möglichst keine stressigen Situationen an der Leine und wenig an der kurzen Leine gehen lassen. Wie ist die Leinenführigkeit? Ist er entspannt?


    Wenn er in der Leine beisst, in deine Hände, hochspringt vor Ungeduld oder so, versuch mal, in dem Moment völlig einzufrieren. Gar nicht mehr bewegen, und dann wieder ganz langsam. Alle Energie raus aus der Situation.


    je mehr Unruhe im Hund ist, umso ruhiger, leiser !!! und langsamer werden (gaaaanz einfach *seufz*)

  • So- kurzes Feedback zum eben von mir überlebten Spaziergang. Puh! Ich glaube ich kaufe mir eine Schnittschutzhose, meine Oberschenkel und Kniekehlen wurden neben zwei 5 minütigen Leinenausraster zum Opfer. Bin ruhig stehen geblieben. Hab mich auf die Leine gestellt in die Luft gestarrt. Situation war: aus dem Vorgarten raus und auf dem Rückweg. Mir tut echt alles weh. Ich hab versucht extrem ruhig zu sein, hab nicht mit ihm gesprochen oder bei seinem ausflippen beachtet. War er an der Leine ruhig gabs verbales Lob und eine Runde leckerchen suchen. Er ist draußen absolut nicht ansprechbar, nicht an allen Tagen aber heute war es extrem. Haben hier momentan auch wieder die halbe Spazierrunde Hündinnen läufig. Ob es auch damit zusammenhängen kann? Er ist genauso fix und fertig wie ich. Halleluja!

  • Zweite Runde noch viel schlimmer. Neben dem beißen und zerren ist jetzt das prima bellen noch dazu gekommen. Fing schon im Haus an, 5 Meter Schlepp und er klebt an mir. Mein linkes Bein wird morgen aussehen wie ein Schlumpf. Echt kein Zustand mehr im Moment

  • Puh. Was war denn der Auslöser?


    Was passiert denn, wenn du weitergehst? Warum bleibst du stehen?

  • Es beginnt einfach direkt am Tor, im Hof bzw vorhin dann auch im Haus. Schuhe an, Jacke an und man merkt ihm seinen Stress schon an. Sobald ich die Leine in die Hand nehme gähnt er. Heute Morgen bin ich selbst mit Leine ohne ihn raus kam nach einigen Minuten wieder hab ihn angeleint eine Runde durchs Haus, abgeleint, freigegeben nach Minuten wieder gerufen angeleint und bin raus. Bis zum Tor war alles prima, lief Brav wie sonst vor mir her. Dann preschte er direkt in die Leine, Biss, zerrte, grummelte. Bin weiter ohne auf ihn zu achten auch wenn dieses ins Bein pitschen wirklich Hardcore ist. Das zog er 5 Minuten durch. Als er aufhörte bin ich stehen geblieben, hab mal durchgeatmet und genau da ging es wieder los. Dass er in die Leine beißt ist schon dämlich genug, meine Beine sind jedoch absolute Tabu Zone und für mich ein No go und in solchen Momenten würde ich ihn am liebsten da fest machen und gehen. Bin sehr ruhig geblieben bin weiter, ein Auto kam und er hörte auf, hat sich selbst kurz abgelenkt. Auf dem Heimweg dann aber wieder. Sind wir jedoch wie heute am Abend in einer völlig fremden Umgebung ist es ganz anders. Er zieht zwar ab und an aber ich kann ganz easy die Richtung wechseln und er achtet mehr auf mich. Kommt man wieder mit dem Auto Heim: steigt aus, riecht die Umgebung- legt er wieder los. Bin trotzdem ins Haus rein, hab anscheinend einen guten Moment abpassen können und ihn ins sitz geschickt. Leine fiel aus seinem Mund und er wurde für sein promptes sitz überschwänglich gelobt.
    Zum Thema Leinenführung: ich wechsele sobald er im Ansatz zum Zug ist abrupt die Richtung. Heute war das wie durch den Krieg zu gehen. Heute Nachmittag bellte er mich dabei aus, beim gefühlt hundertsten Mal ins Bein beissen bin ich wie eine Wand immer in seine Richtung gelaufen sobald er im Schnappsprung war weil diese Schnapper in die Beine wirklich höllisch geworden sind. Ich sehe aus wie verprügelt. Bo wiegt bei 25 Kilo ich 50.
    Bei meinem Mann macht er es genau so, es scheint also ein allgemeines Problem seinerseits zu sein. Als Welpe hatte er diesen Leinenstress auch, wir haben es ignoriert und so super in den Griff bekommen und es hat vollkommen aufgehört. Aber das jetzt geht echt an alle meine Grenzen.


    Würde ich ihn aus dem Tor laufen lassen, ohne Leine würde er abhauen, das war vor ein paar Wochen nicht so. Es fing an als die ersten Hündinnen in der Umgebung ihren Duft versprüht haben, dass er sich selbst mal in den Wald davon gemacht hat. Er kommt zwar auf Pfiff aber manchmal dauerte es.


    Für mich sieht es nach extremem Protest aus nicht mehr so aus dem Tor laufen zu dürfen, und nicht mehr zwischendurch einfach zu machen. Seinen Futterbeutel fand er draußen heute auch alles andere als spannend, dabei liebt er ihn zu Hause und auch vorher draußen. Er ist wirklich völlig unansprechbar, man kann ihm leckerchen vorhalten wie man will. Nimmt er nicht.


    Ich weiß das ich nicht alles richtig mache und endlich eine komplett gerade konsequente linie fahren muss die berechenbar ist und ihm zeigt dass ich souverän für ihn da bin, und das ruhig und gelassen. Rein vom Gefühl her bin ich das, bzw ist das unsere Familie im Moment nicht. Wir sind auch seit Wochen krank, und es gibt keinen geregelten Alltag mehr. Möglicherweise liegt genau da das Problem. Vielleicht wäre es das beste ihn ein, zwei Tage mal völlig in Ruhe zu lassen und dann noch mal zu starten. Ich weiß es nicht.

  • Das verrückte ist wirklich nur dass es um die Leine geht. Spielzeug, Futter etc man kann alles nehmen und er würde nicht Knurren oder schnappen. Es ist wirklich nur diese Situation draußen an der Leine in gewohnter Umgebung. Zum durchdrehen.

  • Hallo Lepoupin,


    ich finde deinen Beitrag sehr interessant, weil wir früher mit Panda Ähnliches hatten. Nicht ganz so ausgeprägt und er war auch nicht ganz so extrem. Wir konnten zwar vor die Tür, aber er hat auch relativ schnell seine 5 MInuten bekommen und auch nur in ihm bekannten Gebiet! Da wurde an uns hochgesprungen, ans Bein geklammert und Alles, was man versucht hat (Nein, Ignorieren, weitergehen) hat es nur verschlimmert. Er hat sich so derart da reingesteigert, war nicht mehr ansprechbar und nicht er selbst. Ich hatte damals auch hier rein geschrieben und ein paar hilfreiche Tipps bekommen, die ich gerne, gemischt mit unserer Erfahrung, weitergeben möchte.


    Zum Einen wurde uns gesagt, dass es eventuell an einer geringen Frustrationsschwelle liegen könnte, gepaart mit Ungeduld. Ich finde, dass das bei euch auch schlüssig klingt.
    Die Leine ist definitiv Frust, denn es geht nicht in seinem Tempo dahin wo er will sondern DU führst. Das "in der Gegend, die er kennt" ausrasten empfinde ich da als wichtiges Indiz, denn er kennt die Gegend, er möchte schnell weiter.
    Bei uns kamen die Aussetzer häufig, wenn wir zurück Richtung nach Hause gingen und kurz vor der Haustür waren (er hatte schlichtweg keine Lust schon nach Hause zu gehen) oder eben wenn es los ging (viel Energie, nicht schnell genug). Außerdem, was du auch beschreibst - Leinenführigkeit. Wenn er zog und man weiter ging oder die Richtung wechselte flippte er erstmal richtig aus, denn es ging schlichtweg nicht nach seiner Nase. Woran man das auch schön gesehen hat - als wir das soweit im Griff hatten gab es mal eine Situation wo er extrem gezogen hat und ich kommentarlos 10 Mal die Richtung gewechselt habe.Das war ihm zu viel und nach 3 oder 4 Monaten Ruhe ist er nochmal ausgeflippt.


    Auch mit dem Körbchen was du beschreibst, das passt für mich mit rein. Unserer hat das zwar ausschließlich draußen gemacht aber dennoch - im Körbchen muss er ruhig sein, darf nicht machen was er will und hin wo er will. Alles Einschränkung.


    Was wir gemacht haben?


    In erster Linie haben wir versucht ihm Geduld beizubringen und zwar da, wo es meistens geklappt hat. Da es bei uns drinnen immer ging haben wir ihn also vorm Napf absitzen lassen und warten. Wir haben uns bei ALLEM Zeit gelassen. Napf befüllen, anziehen vorm Spaziergang usw. Dann wurde vor der Tür abgesetzt bevor es los ging usw. Wenn er beim Halsband/ Leine ummachen in Streß geriet habe ich sie zur Seite gelegt und bin gegangen. 10 Minuten später neuer Versuch usw.


    Außerdem haben wir eine Spritzflasche genommen, die hat er einfach gehasst. Die wurde allerdings nur eingesetzt, wenn er in seinem Wahn uns angegangen ist, niemals vorher. Heute haben wir immer eine Wurfkette bei, aber eher, weil Begegnungen mit anderen Hunden manchmal schwierig sind. Sie dient lediglich dazu ihn rauszuholen, obwohl wir sie seit ein paar Monaten gar nicht mehr brauchen.


    Außerdem haben wir gemerkt, dass Panda Kommandos trotzdem ausgeführt hat, solange wir stehen blieben. Also bevor er so richtig ihm Wahn war, nach dem ersten Anspringen, haben wir mit einem Leckerli in der Hand "Sitz" gesagt. Hat er auch gemacht. Dann meistens noch Platz hinterher und kurz warten, damit er die Chance hatte "zurückzufinden". Am Anfang ging das bei jedem Schritt so - einen weiter und er wollte wieder anfangen (ging ja noch immer nicht nach seinem Geschmack) - also wieder Sitz und warten. Dann versuchen weiter zu gehen. Sinn war ihm zu zeigen, dass es so gar nicht weiter geht und es eher noch nerviger wird. Irgendwann hat es gereicht, wenn er mich anspringen wollte und ich mich umgedreht habe, dass er sich schon von alleine hingesetzt hat.


    Ich sage dir gleich, das ganze ist seeeehr nervenaufreibend und dauert lange. Manchmal habe ich wirklich geheult, weil ich nicht wusste, wieso er das macht. Es hat auch ungefähr 2 Monate gedauert, bis er es nicht mehr gemacht hat. Dann kam es alle 3-4 Wochen nochmal zu einem Versuch, der genauso konsequent abgewerht werden musste. Mein Freund hatte das mal nicht gemacht und schon hatte er die Sache wieder am Bein! Damals aber nur bei ihm. Panda ist jetzt 1,5 Jahre und wir müssen einfach schauen, dass wir das die ganze Zeit festigen, dass er das nicht zu machen hat und wir üben weiterhin vieeeel Geduld mit ihm, damit er nicht so schnell frustriert wird. Sprich er muss auf Dinge warten. Selbst wenn ich ihn ein Leckerchen hinlege wartet er auf Freigabe. Es ist noch lange nicht perfekt (er rennt auch zur Tür oder schiebt Frust, wenn er zu anderen Hunden nicht hin darf, aber niemals mehr gegen uns).


    Wenn er z.B. im Garten ist und wir kommen an, dann merkt man seine riesige Freude und die damit verbundene Energie. Er will springen, kämpeln und mit uns rumwälzen. Weil er gelernt hat, dass es das nicht gibt, rennt er los, sucht sein Spielzeug und beißt da drauf rum, während er sich streicheln lässt oder ums uns Kreise rennt. ISt für uns vollkommen okay, immerhin weiß er, dass er seine Energien umlenken kann und nicht an uns auszulassen hat ;)

  • Ich muss mal blöd nachfragen, ich weiß gar nicht genau, wie das dazu kommt dass die Leine dir ins Bein oder die Kniekehle pitscht? Wie führst du den denn?


    Ebenfalls stutzig macht mich das Leckerchen suchen zur Belohnung. Du solltest den Hund besser auf dich fixieren, also Belohnung aus deiner Hand, verbunden mit Blickkontakt (Leckerlie vors Kinn halten) und Ruhe. Noch was spannendes würde ich in die Situation nicht einbringen.


    Richtungswechsel sind nicht für jeden Hund der richtige Weg. Versuch mal, ihn aus dem Richtungswechsel heraus körperlich daran zu hindern, wieder vor dich zu kommen. Er soll neben/hinter dir laufen. Und KEINE Seitenwechsel! Bei manchen Hunden ist das der bessere Weg. Deine Aufgabe ist, die Leine so gut wie gar nicht zu benutzen, sondern deinen Körper.


    Noch ein paar Fragen zu eurem Alltag: Wie oft kann er freilaufen? Wie oft kann er mit anderen Hunden toben?


    Was passiert, wenn du dich irgendwo hin setzt? Wird er irgendwann ruhiger?


    Könntest du zum Üben einfach mit dem auto öfter woanders hin fahren, um das Muster erst mal zu durchbrechen?

  • Also, Frust aushalten kann er sehr sehr gut, wir arbeiten mit dem Preydummy, ich lasse ihn absitzen verstecke ihn komme zurück und er schaut und wartet auf sein "Such", das klappt prima genauso wie bei Futter und Spielzeug, da kann er auch 20 Minuten für warten. Verrückt!


    Ich halte die Leine locker links, ob er vor hinter oder neben mir läuft ist egal, solange es nicht zum Zug kommt. Läuft er "vor" dreht er sich alle Meter mal um und schaut, genauso wie er es auch im Freilauf macht, da kann ich ihn dann auch absetzen, zurück rufen etc. Normalerweise reicht ein Stolperschritt von mir aus um ihn ihm Ansatz zum Zug zu korrigieren, er dreht sich sofort um und bleibt stehen, letzte Woche war dem nur einfach nicht so- alsodrehte ich mich um und wechselte die Richtung. Wie er an meine Kniekehlen kommt? Er springt an der Leine rum, dreht und windet sich gerne mit ihr und kommt so eben an die Kniekehlen.


    Die ruhende Leine, bzw wenn ich mich setze oder die Leine fallen lasse kennt er und beherrscht gut. Er setzt bzw legt sich sofort hin, lasse ich sie fallen und laufe Weg rennt er hinterher und bleibt bei Fuß bei mir. ( das funktioniert normal ganz gut, hat er vorher schon an der Leine seinen Frust geschoben kann ich das aber völlig vergessen, dann würde er weg rennen, ohne auch nur zu schauen wo ich bin)


    Zum Thema Freilauf, Hundekontakt- davon hat er reichlich! Er darf jeden Tag flitzen und sich mal austoben, Hunde gibts 2-3 mal die Woche.


    Kurzes Update: Donnerstag haben wir einen "ruhigen" geschoben, ich bin gar nicht mit ihm spazieren gegangen er war nur zusammen mit uns im Garten und hat an dem Tag viel geschlafen. Freitag und gestern war er wieder der alte. Keine Leinenpöbelei und nichts, als hätte er es vergessen. Selbst die Richtungswechsel und das mal stehen bleiben hat er easy gemacht. Zur Belohnung für die prima Spaziergänge gabs dann wieder leckerchen suchen ( ich suche gemeinsam mit ihm, also ich laufe wild umher knie mich mal hin lege mich halb auf den Boden rufe ihn mit einem zusätzlichen "oh wooooow, Bo" und wir finden es gemeinsam.) er ist prinzipiell kein "leckerchenhund" draußen um damit seinen Blickkontakt zu bekommen. Hab ich spielzeug, dann kann ich von ihm einfordern was ich will.


    Ich glaube dieser Tag "nichts tun" hat ihm und mir sehr gut getan, vielleicht waren die Tage vorher zu "voll" mit Action für ihn dass er eben die Leine und meine Beine als Ventil benutzt hat.


    Merci für die zahlreichen Tipps!
    Ich bin auf heute gespannt!

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