Hi,
ich habe derzeit den Rueden von meinem Freund bei mir- 9,5 Jahre alter Schaeferhund- Husky- Mix- und gelinde gesagt: er nervt.
Er ist extrem unruhig, legt sich zwar hin, ist aber immer auf Zack. Wehe, ich bewege mich, dann springt er auf und wuerde am liebsten hochdrehen. Er laesst sich zwar immer auf sein Plaetzchen schicken, allerdings aendert das nix an seiner Erwartungshaltung.
Anfangs dachte ich, er ist unruhig, weil er relativ selten hier ist und sein Tagesablauf sonst anders aussieht. Aber mein Freund meint, bei ihm sei es genau dasselbe (er nimmt ihn jeden Tag mit auf Arbeit).
Wie ihr euch vllt. denken koennt, besteht das Problem noch nicht die ganzen 9 Jahre
Eigentlich ist er naemlich ein sehr in sich ruhender, ausgeglichener Hund.
Gut moechte man meinen, dann beschaeftige dich halt mehr mit dem Hund. Ja, wenn das so einfach waere
Draussen tingelt er nur rum und schnuppert, rennt aber nicht. Es sei denn, er koennte jagen gehen. Deshalb laeuft er an ner 15m Schlepp, was ihn aber nicht einschraenkt- da er ja wie gesagt eh nur tingelt. Mit mir joggen- strengt ihn nicht an, auch am Fahrrad laengere Distanzen plaetten ihn nicht fuer den ganzen Tag (und 20km sind jetzt nicht sooo wenig- aber mir derzeit sowieso zu kalt). Baelle/ Spielzeug?- Also bitte, kein Interesse.
Bleibt noch der Denksport. Da sieht es noch katastrophaler aus: ich bin geneigt zu sagen, der Hund ist einfach dumm. Liebenswert, aber bloed.
Durch meine anderen beiden Hunde und der Erfahrung der letzten acht Jahre wuerde ich behaupten, ich bin nicht die allerschlechteste im Bereich clickern.
Als der Hund den Clicker verstanden hatte (halbwegs), war er 7Jahre alt, probiert haben wir es seit er ca. 3Jahre alt war. Da habe ich mich dann gefreut und ihn nach ZOS auf ein Feuerzeug konditioniert. Seit 2,5 Jahren trampeln wir jetzt auf der Stelle: Ich kann es zwar sichtbar (!) im Raum auslegen, aber wehe, ich lege es unter ein Deckchen (auch wenn er dabei zusehen konnte); dann weiss er nicht mehr, was er machen soll. Und er probiert auch nix aus. Er steht dann da, glotzt, geht nicht auf Hilfestellungen ein, ...
Genau dasselbe passiert ab und an uebrigens auch, wenn er das Feuerzeug noch sehen kann: 3x zeigt er es tadellos und ganz freudig an (ja, Spass hat er dabei schon), beim vierten Mal setzt es aus und er macht gar nix. Beim fuenften Mal (ich setze ihn dann neu an, damit die Einheit nicht so bloed endet) klappts dann wieder tadellos.
So bloed es auch klingt, ZOS im oben genannten Rahmen war bisher das, was ihn am meisten begeistern konnte. Er hat kein Interesse an Unterordnung, ueber ein bisschen Zerren geht seine Spielleidenschaft nicht hinaus, Zugsport hasst er- niemals wuerde er ziehen, Personensuche laeuft aehnlich wie beim ZOS: mal scheint es, als habe er verstanden, dass er zu der Person soll, die da 3m von ihm entfernt hockt, beim 3. Mal rennt er dann dran vorbei und macht seine Dinge, Schwimmen hasst er und ich habe ihn noch nie irgendwas apportieren sehen. Kurzum: ich finde keine Beschaeftigung fuer ihn. Draussen schnuppern findet er toll. Allerdings schnuppert er sich 7min an einem Tannenbaeumchen fest (ja, wir haben auf die Uhr geguckt). Ich lasse ihn in einem gewissen Ausmaß schnuppern, wenn ich da aber keine Grenze setze, komme ich wie gesagt gar nicht mehr voran.
Das alles war mir eigentlich immer egal. Der Hund ist nicht dafuer da, irgendwelche Leistungen zu erzielen, er ist wie er ist. Und ich hatte die letzten Jahre nicht den Eindruck, dass es ihn gross stoeren wuerde, dass er keine besondere Beschaeftigung kriegt, ausser Begleithund und draussen sein. Er war auch drinnen immer ruhig- nur jetzt halt eben nicht mehr, seit einer Weile.
Was tun, ihr Lieben? Habt ihr Ideen?