Verzweifelt - Hund humpelt
-
-
Guten Abend,
ich wende mich an Euch, weil ich wirklich verzweifelt bin. Vor etwas über einem Jahr hat die Humpelei angefangen. Samson ist jetzt 5 Jahre alt - die ersten vier Jahre gab es nicht einen einzigen Vorfall in die Richtung. Belastung, Sport und Futter waren die Jahre über gleich (mal abgesehen vom ersten Jahr). Vor anderthalb Jahren ist Samson auf HD/ED/WS geröngt worden. Zwei unabhängige Tierärzte haben eine A-Hüfte, ED 0 und eine freie Wirbelsäule bestätigt. Vor etwa 2 Monaten wurde nochmal nachgeröngt. Bei einem anderen Arzt. Seine Einschätzung: Alles lehrbuchmäßig.
Die Humpeleien waren vorwiegend vorne links. Gehumpelt hat er aber auch einmal hinten links und einmal vorne rechts. Dabei waren die Lahmheiten aber nicht immer gleich. Festgestellt habe ich folgende Varianten a) Er humpelt durchgängig und stark, nach Bewegung wird es nicht besser. b) Er humpelt stark nach dem Aufstehen, danach läuft er sich ein, Humpeln nicht mehr zu sehen. c) Er humpelt am Anfang des Spaziergangs, läuft sich ein, Humpeln nicht mehr zu sehen und d) - die aktuellste Variante. Er humpelt stark nach minimaler Belastung, circa 5 Minuten danach ist es komplett weg. Auch am Tag danach.
Jedesmal wurde der Tierarzt konsultiert. Die Beine waren nie warm, an den Gelenken hat er nur bei einer Untersuchung minimal darauf reagiert, sonst nie. Einmal (bei Variante a)) hatte er den Nacken dick. In Absprache mit meiner Tierärztin habe ich mir eine Physio/Osteopathin gesucht. Diese hat bei der erste Untersuchung festgestellt, dass der Hund komplett schief ist. Becken schief, Kiefer schief,Kopf schief + 4 Wirbel waren ausgerenkt. Wurde alles korrgiert. Ich war dann erst jede Woche da, dann alle zwei Wochen. Becken, Kopf und Kiefer waren nicht mehr schief - hat er also halten können - allerdings waren jedesmal die selben Wirbel ausgerenkt (im selben Bereich), bei der ersten Nachuntersuchung allerdings statt 4 nur noch 2, dann nur noch einer. Einmal war eine Pfote blockiert, allerdings nichts dramatisches. Osteo machen wir seit Oktober also regelmäßig, bis auf letzte Woche alles tutti. Dann trat das erste mal Variante d) auf. Am nächsten Tag war alles wieder normal - bis heute, eine Woche später. Wieder Variante d). Osteo ist schon informiert, Besuch steht an. Eventuell auch TA. Aber wie gesagt - Humpeln nicht mehr zu sehen. Falls das wichtig ist, nach dem Humpeln hat der Hund immer entsprechend Traumeel bekommen und wurde entsprechend geschont (in Absprache mit Physio und TA).
Meine Ideen. Borreliose testen lassen. Meine TA meinte aber, dass sie das nicht glaubt, wir es aber machen können. Und nochmal zusätzlich einen Orthopäden aufsuchen und ihn doch nochmal separat durchchecken zu lassen. Termin werde ich morgen ausmachen.
Was echt schlimm ist - der Hund wird durch das ständige Schonen - ja - wie soll ich es anders sagen - traurig. Vielleicht ist das ein bisschen vermenschlicht, aber ich empfinde es so. Immer, wenn wir Sport machen (Joggen), muss er zurückbleiben und setzt dann diesen Blick auf, der mich echt trifft. Heute haben wir das Training (ganz leichte Obi Einheiten, nichts, das die Humpelei erklären würde) abgebrochen und er verstand die Welt nicht mehr. Er ist ein sportlicher Hund, der sich so gerne bewegt. Aber Inliner, Fahrrad, Joggen, Frisbee und ZHS haben wir erstmal auf Eis gelegt.
Da der Hund seit Oktober lahmfrei lief, waren wir wieder zuversichtlicher und waren auch wieder beim Obi-Training. Seither haben wir mehrere Trainingseinheiten mitmachen können und der Hund hatte null Probleme. Ich wüsste nicht, dass ich heute etwas grundlegendes anders gemacht hätte als sonst.
Falls ich was vergessen hab, fragt einfach. Ich bin für Ideen und Vermutungen offen. Vielleicht kann ich das auch gezielt beim TA/Osteo/Physio/Orthopäde ansprechen.
Ich danke Euch schonmal sehr.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Leider kenn ich mich damit nicht wirklich aus, aber der Husky meiner Eltern hatte ähnliche Symptome.
Nach vielen Tierärzten, Röntgenuntersuchung usw gehen wir davon aus, dass es ein Tick ist.
Ist dein Hund schmerzfrei? -
Ich denke nicht. Jedenfall ist er nicht schmerzfrei wenn er humpelt.
-
Oje, das ist sehr bitter und ich weiß genau, wie es dir dabei geht... ich habe hier einen zehnjährigen "Montagshund" mit ganz ähnlicher Krankengeschichte. Angefangen hat alles in ihrem vierten Lebensjahr. Am Ende ihres fünften Lebensjahrs habe ich sie endgütlig aus dem Sport genommen und ja, auch ich kenne diese Traurigkeit bei Hunden. Auch Sheela war röntgenologisch nicht sonderlich auffällig, beim Ostheopathen wurde später dann auch ein schiefes Becken und diverse Blockaden festgestellt. Die Blockaden haben wir alle in den Griff bekommen, das schiefe Becken nicht. Bei Sheela liegt die Vermutung nahe, dass sie durch diese leichte Fehlstellung sehr früh versucht hat, diese zu kompensieren und sich daher muskuläre und sonstige Folgen auftaten. Dazu kommt möglicherweise das "Schmerzgedächnis".
Wir haben es nie ganz in den Griff bekommen, mal lahmt sie nach kurzer Belastung, mal gar nicht, mal doll, mal kaum, keine Regelmäßigkeit zu erkennen, außer, dass der Schmerz nie (mehr) sonderlich lange (also länger als einen Tag) anhält. Wir haben uns damit arrangiert. An guten Tagen darf sie ordentlich was machen, an schlechten gibt es Traumeel und außer einem großen Spaziergang, wo sie laufen kann so wie sie es möchte, viel Ruhe. Und mittels Tricksen und ruhiger (nicht übertriebener) Unterordnungsarbeit hat meine Maus auch das Lachen wieder gefunden... Übrigens, wenn wir viel Fußarbeit machen, lahmte sie in der Regel hinterher auch, fällt bei uns also immer nur kurz aus
Ich wünsche euch jedenfalls, dass ihr die Ursache doch noch findet, weil diese quälende Ungewissheit ist echt zermürrbend. Wir drücken die Daumen!
Bea
-
Sind die Beschwerden bei feucht-kaltem Wetter schlimmer?
Von Tieren hab ich keine Ahnung, aber in meiner Familie wimmelt es von rheumatischen und osteopathischen Krankheiten und alle sind im Winter schlimmer.Das mit den ausgerenkten Wirbeln ist schon seltsam. Beim Menschen wären das tiefsitzende Verspannungen, die zu einer 'Schieflage' führen. (durch Dauerarbeit am Computer, aber auch durch lang zurückliegende Trauma wie Autounfall, innere Narben und natürlich auch psychische Belastungen wie Trennung, Verlust eines geliebten Menschen usw )
Auch entzündliche Prozesse wirken sich auf den Bewegungsapparat aus.Aber was könnte zu Fehlhaltungen beim Hund führen, wenn das Knochengerüst ok scheint? Hatt er mal nen Unfall? Wurde operiert? Psychische Trauma? Irgendwas, was nachwirken könnte?
Ich habe mal einen Athritisschub mit 'Anti-entzündungsdiät' wegbekommen (anti-inflammatory diet) Ich persönlich würde den Hund möglichst gesund ernähren und Nahrungsmittelergänzungen zu füttern, die unterstützend wirken (Hagebutte, Grünlippmuschel, Teufelskralle ets)
Dann noch ne Idee: Wie sieht es aus mit Halsband bzw Geschirr. Kann man da evt. mal was anderes ausprobieren?
Und wie sieht es aus mit leichtem Trab am Fahrrad? Dieser lockere Trab fällt Hunde ja leichter als gehen (wenn ich richtig informiert bin)Mehr gibt mein Mini-brainstorm leider nicht her. Ich wünsche auf alle Fälle gute Besserung!!
-
-
Danke fürs brainstormen, ich melde mich später.
-
Bei Sheela liegt die Vermutung nahe, dass sie durch diese leichte Fehlstellung sehr früh versucht hat, diese zu kompensieren und sich daher muskuläre und sonstige Folgen auftaten. Dazu kommt möglicherweise das "Schmerzgedächnis".
Wir haben es nie ganz in den Griff bekommen, mal lahmt sie nach kurzer Belastung, mal gar nicht, mal doll, mal kaum, keine Regelmäßigkeit zu erkennen, außer, dass der Schmerz nie (mehr) sonderlich lange (also länger als einen Tag) anhält. Wir haben uns damit arrangiert. An guten Tagen darf sie ordentlich was machen, an schlechten gibt es Traumeel und außer einem großen Spaziergang, wo sie laufen kann so wie sie es möchte, viel Ruhe. Und mittels Tricksen und ruhiger (nicht übertriebener) Unterordnungsarbeit hat meine Maus auch das Lachen wieder gefunden... Übrigens, wenn wir viel Fußarbeit machen, lahmte sie in der Regel hinterher auch, fällt bei uns also immer nur kurz aus
Hallo Bea,
ich finde deinen Beitrag sehr interessant, wenn auch es mir sehr leid mit deiner "Problemhündin".
Was ich mich allerdings frage, gerade bei den Muskelsachen ist da dieses kurzeitige humpeln nicht eigentlich untypisch? Ich selbst habe auch öfters Probleme mit Rückenschmerzen mit muskulärer Ursache und die Schmerzen sind nie sooo schnell weg. Beim Samson kommen und gehen sie ja mitunter extrem flott, das kenne ich so von meinen Rückenschmerzen nicht.
Aber ich lasse mich sehr gerne belehren.
-
Zitat
Sind die Beschwerden bei feucht-kaltem Wetter schlimmer?
Nein. Die Vielzahl an Lahmheiten war eher im Sommer. Und von Oktober bis jetzt war ja Ruhe.
ZitatDas mit den ausgerenkten Wirbeln ist schon seltsam. Beim Menschen wären das tiefsitzende Verspannungen, die zu einer 'Schieflage' führen. (durch Dauerarbeit am Computer, aber auch durch lang zurückliegende Trauma wie Autounfall, innere Narben und natürlich auch psychische Belastungen wie Trennung, Verlust eines geliebten Menschen usw )
Auch entzündliche Prozesse wirken sich auf den Bewegungsapparat aus.Meine Tierärztin hat mich ja deswegen zur Osteo/Physio überwiesen, weil sie meinte, dass es sich hier vor allem um Verspannungen handelt.
ZitatAber was könnte zu Fehlhaltungen beim Hund führen, wenn das Knochengerüst ok scheint? Hatt er mal nen Unfall? Wurde operiert? Psychische Trauma? Irgendwas, was nachwirken könnte?
Es gab keinen Unfall. Aber - seit einem Jahr hat Samson Probleme mit Laminat-Böden. Mittlerweile auch mit anderen. Wir vermuten, er ist da mal - oder auch öfter - gefallen. Also irgendwie schon in gewisser Weise traumatisch, denn seither hat er Angst vor diversen Böden. Wir selbst haben Dielenböden, da ists okay. Wenn wir aber irgendwo sind, wo wir den Boden nicht kennnen, bekommt er so Boots an. Damit läuft er halbwegs normal. Aber es kam in den letzten Wochen/Monaten zu keinem Fall auf xy Boden. Aber das so ein Fall Ursache für eine generelle Schieflage ist (wie vor der erste Physio/Osteo Behandlung), will ich mal nicht ausschließen.
ZitatIch habe mal einen Athritisschub mit 'Anti-entzündungsdiät' wegbekommen (anti-inflammatory diet) Ich persönlich würde den Hund möglichst gesund ernähren und Nahrungsmittelergänzungen zu füttern, die unterstützend wirken (Hagebutte, Grünlippmuschel, Teufelskralle ets)
Samson wird gebarft. Futter ist seit Jahren ähnlich/gleich. An Zusätzen bekommt er: Magnesium, Hagebutte, Grünlippe. Und Traumeel bei Vorfällen. Teufelskralle kenne ich noch nicht. Werde ich mich mal informieren.
ZitatDann noch ne Idee: Wie sieht es aus mit Halsband bzw Geschirr. Kann man da evt. mal was anderes ausprobieren?
Ich glaube nicht, dass es daran liegt. Samson geht zu 99% offline. Wenn er an der Leine geht, kennt ers von Welpe an, dass er neben mir läuft und nicht zieht.
ZitatUnd wie sieht es aus mit leichtem Trab am Fahrrad? Dieser lockere Trab fällt Hunde ja leichter als gehen (wenn ich richtig informiert bin)
Nach einer längeren Radtour im leichten Trab (mit Pause), aber auf einer Teilstrecke Asphalt, hat er letztes Jahr wieder das Humpeln angefangen. Aber vielleicht müssten sonst die Strecken kürzer und nur im Wald sein.
Vielen Dank schonmal für die Gedanken! Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
-
Danke auf für Deine Gedanken!
ZitatBei Sheela liegt die Vermutung nahe, dass sie durch diese leichte Fehlstellung sehr früh versucht hat, diese zu kompensieren und sich daher muskuläre und sonstige Folgen auftaten. Dazu kommt möglicherweise das "Schmerzgedächnis".
Samson muss verhältnismäßig lange (vielleicht nach einem Sturz?) in dieser Schieflage gewesen sein. Ich denke auch, dass er kompensiert hat.
ZitatÜbrigens, wenn wir viel Fußarbeit machen, lahmte sie in der Regel hinterher auch, fällt bei uns also immer nur kurz aus
Das Humpeln kam gestern nicht nach der Fußarbeit. Die Fußarbeit war, in der Zeit, wo wir wieder Obi gemacht haben, auch eher kurz ausgefallen. Danach wurde auch gedehnt.
-
Zitat
Beim Samson kommen und gehen sie ja mitunter extrem flott, das kenne ich so von meinen Rückenschmerzen nicht.
Das ist ja Variante d). Und diese kommt mir auch am untypischsten vor. Es ist verrückt. Gestern humpelte er wirklich für ca. 2 Minuten extrem stark. Ich lief nochmal 2-3 Minuten auf und ab - es war absolut nichts mehr zu sehen. Heute läuft er, als wäre nichts, absolut gar nichts gewesen...
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!