gewissensbisse - hund alleine zu hause

  • Ich versteh dich voll


    meiner kann leide no net zuhause bleiben.


    Wenn deiner die Box mag is es ne gute alternative für Ulaub Besuch usw..


    Sonst würd ich für ängstliche Besitzer ne Webcam empf.


    lg LinouAlexandra

  • :smile: Es klingt so, als hättest nur du selbst ein Problem damit, während es für deine Hündin ganz klar die bessere Lösung ist...


    Ich kann mir gut vorstellen, daß dir das Loslassen schwerfällt. Denn deine Hündin stellt dich ja im Alltag durch ihre Vergangenheit vor allerhand Herausforderungen, dadurch bist du in Gedanken vermutlich sehr viel mit ihr beschäftigt. Aber so wie du es erzählst, ist es vielleicht gut für euch beide, wenn sie zuhause entspannen kann und du dich mal für einige Stunden auf ganz andere Dinge konzentrieren kannst.


    Dagmar & Cara

  • ja da hasst du recht dagmar, für den hund ist das die bessere und entspanntere lösung!


    wir sind jetzt mit trainern, verhaltenstierärztin und sogar eine verhaltensbiologin daran das problem noch genauer anzuschauen...

  • das kenn ich zu gut.hab ich frühdienst,bringen wir eddie in eine hundetagesstätte,wenn ich spätschicht habe muss er auch 4 std allein bleiben.ihm machts nichts aus,aber mir^^


    ich werde mir wohl noch einen 2ten hund anschaffen,dann hätte sich unter anderem auch dieses thema erledigt.

  • sie hat ganz entspannt auf dem sofa geschlafen als ich nach hause gekommen bin.


    Das ist das beste Zeichen! Meiner bleibt inzwischen auch auf dem Sofa liegen und wedelt mich an. Hab das Gefühl, dass ihm das Alleinsein sogar ganz gut tut. Wenn wir danach zusammen rausgehen, wirkt er immer ganz ausgeglichen, geht super an der Leine etc.


    Wenn man das Alleinsein behutsam trainiert hat und der Hund vorher und nachher genug Auslauf und Aufmerksamkeit bekommt, sollte das kein Problem sein.

  • Deine Gedanken kann ich total nachvollziehen. Ich stehe gerade vor ähnlichen Überlegungen. Mein Hund ist von Beginn an mitgekommen, bis vor wenigen Monaten alles kein Problem. Aber inzwischen hat sie nur noch Stress. Aber da muss man einfach abwägen. Natürlich ist es schöner und praktischer, wenn der Hund mitkommt. Aber wenn der Hund nicht zur Ruhe kommt, ist es auch nichts. Zumal irgendwann die Schmerzgrenze von Chef und MItarbeitern auch erreicht ist, denn meine reagiert mit Gegenangriff.


    Und wenn der Hund entspannt auf dem Sofa liegt, wars doch die absolut richtige Entscheidung. :smile:

  • Ich musste bei deinem Beitrag sofort an einen Text von Patricia McConnell denken, ich glaube er stammt aus: "Das andere Ende der Leine". Dort schreibt sie, dass sie früher auch immer ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte, wenn sie ihre Hunde alleine lassen musste. Irgendwann hatte sie dann eine große Hunderunde mit dem Rudel hinter sich, die Hundis haben sich auf den Teppichen und ihren Decken rumgefläzt - und Patricia McConnell musste raus in den Regen, andere Hunde trainieren (sie ist hauptberuflich Hundetrainerin). Plötzlich ist ihr dann in den Sinn gekommen: "Wieso habe ich eigentlich ein schlechtes Gewissen? Die Hunde machen es sich die nächsten Stunden gemütlich, halten ein Nickerchen, und ich muss raus in den Regen, Geld verdienen, um ihnen das gute Futter und dieses schöne Haus zu finanzieren. Ich würde gerne mit ihnen tauschen!". Seit dem hatte sie nie wieder ein schlechtes Gewissen, wenn sie die Hunde alleine gelassen hat, weil sie arbeiten gehen musste. :smile:


    Mir hat dieser Text damals ein Stück weit die Augen geöffnet, denn mir ging es am Anfang genauso wie dir. Heute habe ich dieses schlechte Gewissen eigentlich nur noch, wenn ich freiwillig Zeit ohne meine beiden Hündinnen verbringe, auch wenn sie dann meistens sogar gesittet werden. Einige Dinge (Theater, ab und zu mal feiern gehen und ähnliches) versuche ich mir zu bewahren. Aber ich habe es mir zB abgeschrieben, länger als ein Wochenende (zB für einen Städtetrip, von dem sie absolut nichts hätten) ohne sie zu verreisen. Wobei ich glaube, dass ich unter dieser kurzfristigen Trennung mehr leide als sie. :lol:


    Vier Stunden täglich sind absolut im Rahmen und deine Hündin scheint gut damit klar zu kommen. Mach dich nicht verrückt und gönn ihr die ruhige Zeit für ein Nickerchen. =)

  • ich muss dazu noch sagen dass der hund im tierheim aufgewachsen ist, ohne mutter. sie hat also ihre sozialisierungsphase in einem käfig verbracht. daher ist der hund wirklich extrem ängstlich... sie zeigt kein fluchtverhalten sondern reagiert aggressiv nach vorne wenn ihr etwas sorgen macht.


    Ich muss sagen, dass erinnert mich doch arg an die Anfangszeit mit unserer Hündin. Ähnliche Vorgeschichte und gleiches Verhaltensmuster. Bei extremer Verunsicherung ging sie nach vorne und reagierte aggressiv. Die Hündin ist auch ein Bürohund und es gab Zeiten wo wir am verzweifeln waren und nahe davor aufzugeben. Man ist enorm unter Druck wenn man einen solchen Hund hat und darauf angewiesen ist, dass er sich gut benimmt um nicht aus dem Büro zu fliegen. Auch im Restaurant ist es weniger schön, wenn der Hund aus dem "off" den Kellner anspringt usw. Natürlich muss nicht jeder Hund alles können, aber uns war stets wichtig, dass wir unsere Hündin entspannt durch normale Alltagssituationen bringen können, ohne ständig Angst haben zu müssen dass etwas passiert.


    Diverse Verhaltenstrainer, "Therapeuten" und sonstige selbsternannte Hundeflüsterer haben uns nicht geholfen - im Gegenteil. Wir wurden noch unsicherer im Umgang mit der Hündin und die oft gegenläufigen Meinungen der Fachleute und ein Blumenstrauß an möglichen Erziehungsmethoden haben für noch mehr Verunsicherung beim Hund gesorgt. Wir haben es irgendwann gelassen und uns mehr auf unseren Instinkt konzentriert. Nicht dass ich Trainer per se verurteile oder geringschätze, aber meiner Meinung nach wird viel zu viel Gedöns um die Erziehung gemacht und es gibt ihn nun mal nicht, den goldenen Weg. Jeder Hund ist anders und jeder Besitzer muss seinen eigenen Weg finden. Es geht nicht darum, dass der Hund Sitz, Platz und Bleib lernt oder Pfötchen geben kann, das er auf einen Clicker konditioniert wird; es geht darum, dass man dem Hund klarmacht was richtig und falsch in unserer Gesellschaft ist, damit er sich in der menschlichen Welt zurecht finden kann.


    Wir haben heute eine 2,5 Jahre alte Hündin, die gut klarkommt, die uns in vielen Alltagssituationen begleitet, niemanden mehr angeht, ihren Weg des Rückzugs in für sie unangenehmen Situationen gefunden hat (man nennt es wohl Alternativverhalten). Sie wird immer eine eher unsichere Hündin bleiben und gewisse Situationen, die sie enorm unter Stress setzen würden, ersparen wir ihr einfach - aus Rücksichtnahme und Respekt. Jedoch haben wir auch bewusst manche Situationen provoziert und sie nicht geschont, einfach weil sie sonst keinen Lerneffekt gehabt hätte. Und es ist ein tolles Gefühl, wenn der eigene Hund plötzlich entspannt im Gasthaus unterm Tisch pennt, während wir gemütlich essen. Es gab Zeiten, da hätten wir das nie für möglich gehalten.


    Ich würde euch empfehlen, weiter an eurem Weg festzuhalten, wenn ihr euch wohl dabei fühlt. Aber überlegt euch doch nochmal ob eure Hündin eine Entwicklung machen kann, wenn ihr sie komplett aus dem Büro heraushaltet. Vielleicht vermeidet ihr hierdurch nur unangenehmes und vertagt das "Problem", an dem ihr eigentlich doch arbeiten wollt. Vielleicht findet ihr einen Mittelweg (z.b. für den Anfang ein Tag die Woche im Büro). Wir haben immer nach dem Credo gehandelt: " Immer rein in die blöde Situation, nur wer etwas falsch macht, kann auch korrigiert werden und etwas lernen". Ich drücke euch fest die Daumen und wünsche euch alles Gute für den weiteren Weg!

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