Hündin nicht mehr zu bändigen

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und wollte euch gerne mal mein "Problem" schildern und hoffe von Hundehaltern hier im Forum versch. Meinungen zu hören.


    Zu meiner Person: ich bin weiblich, 21 Jahre alt und wohne noch mit meinen Eltern zusammen auf dem Land


    Zu unserem Hund: Amy - Appenzeller Sennenhund, 52cm hoch und 25 kg "schwer" gerade 6 Jahre alt geworden, schon als kleiner Welpe bei uns, vom Züchter an der holländischen Grenze.


    Nun zum Problem... Amy hat so oder so 2-3 Hunde auf ihrer Abschussliste. Seit einem halben Jahr ist sie mit MIR beim gassigehen allerdings kaum zu bändigen wenn ich anderen Hunden begegne. Sie legt sich in die Leine, bellt wie am Spieß, hüpft rum, versucht sich nach vorne zu robben und ist einfach kaum zu halten ( manchmal muss ich mich schon am laternenpfahl festhalten )


    Ich kann auch kein Schema erkennen wonach sie aussortiert. Sie ist einfach eine richtige Leinenhexe geworden. Allerdings nur bei mir!! Geht mein Vater mit ihr ist sie zu anderen Artgenossen friedlich bis hin zu unterwürfig ( außer zu denen mit den sie Probleme hat )


    Vor 3 Wochen traf ich dann auf 2 kleine Terrier. Der Besitzer meinte, dass wir sie doch losmachen können. Bis dato war sie ohne Leine immer friedlicher als mit Leine.
    Nunja nur mochte der kleine Rüde meine Amy wohl nicht leiden woraufhin er die Zähnchen fletschte. Amy antwortete mit Lauten gebell und schneller als wir schalten konnte hatte sich Amy im Nacken von dem kleinen verbissen.


    Sie ließ dann auch ab, als ich dazwischen gegangen bin und der kleine war unverletzt aber es war ein Schock für mich.


    Nunja jetzt bin ich natürlich immer angespannt wenn ich einem Hund begegne. Amy fängt schon an zu zicken selbst wenn der andere Hund noch meilenweit entfernt ist und will auch einfach nicht weitergehen. Es ist ein Teufelskreis entstanden. Wenn ich andere Hunde sehe , nehme ich sie kurz und bin angespannt , sie rastet teilweise auch schon aus bevor ich den anderen Hund überhaupt sehe. Ich habe teilweise echt Angst wenn ein Hund auf Amy zugelaufen kommt und sie beschnuppert.


    Woran kann das liegen? Was mache ich falsch? Woher kommt diese Leinenpöbelei?
    Es ist nur bei mir so! Geht mein Vater oder meine Mutter ist das nicht so bzw nicht so extrem. Die lassen Amy auch von der Leine und sind total entspannt.
    Aber bei mir ist sie zickig zu anderen, egal ob ich entspannt bin oder nicht. Außer zu 3 Hunden die sie mag.
    Dazu muss ich vll sagen, dass amy bei mir einiges mehr darf als bei meinen Eltern ( mit auf das Sofa, Bett...) sie setzt sich teilweise auch bei mir durch .. Manchmal mache ich sogar im Bett platz wenn sie sich breit macht ..Ich weiß, dass das falsch ist.
    Kann diese Leinenpöbelei vll daher kommen weil sie meint mich beschützen zu müssen?


    Ich weiß einfach nicht weiter.. Langsam macht mir das Gassi gehen kein Spaß mehr wenn ich anderen begegne..
    Entschuldigung für den langen Text aber ich weiß nicht, wie ich mich kurz fassen soll


    Schönen Abend noch
    Janine :)

  • Ich kann nur sehr bedingt helfen, aber sicher wäre es noch gut zu wissen, ob sich vor einem halben Jahr etwas geändert hat bei euch. Weil eigentlich sind die Appis mit 6 Jahren schon länger erwachsen, da hat unsere alte Hündin eher begonnen schon etwas ruhiger zu werden.


    Viele Appis, die ich kenne, neigen dazu Situation im Zweifelsfall zu "übernehmen". So nach dem Motto "Ah, sehe ich, kläre ich; halt du dich mal hinten". Umgekehrt macht es aber mehr Sinn - vielleicht können das deine Eltern besser vermitteln.


    Hier gibts schon viele Threads zu Leinenaggression bzw. wie man Hunde aus der Stressspirale bei fremden Hunden rausbringen kann, da kann man ganz gut in den Tipps stöbern.

  • Meiner Meinung nach nimmt sie dich nicht ernst und nimmt sich deshalb das Pöbeln heraus. Es kann auch sein, dass sie unsicher ist und bei dir nicht genügend Sicherheit empfindet, bei deinen Eltern hingegen schon. Die Story, dass sie sich aber im Bett breit macht obwohl du das nicht willst spricht eher für ersteres.
    Am Leinenpöbeln kann man arbeiten, aber evtl. solltest du dir von deinen Eltern nochmal zeigen lassen, wie die mit ihr umgehen und ansonsten erstmal versuchen im Haus was durchzusetzen bei der Hündin. Dass sie den kleinen Rüden mal kurz gepackt hat ist normal, du hast einen Hund und kein Kuscheltier und eine 6-Jährige Hündin will meistens in der Regel nicht spielen, sondern vielleicht nen kurzen Schnüffelkontakt haben, spielen ist in dem Alter eher mit bekannten Hunden drin.

  • So, ich hab da mal etwas heraus gepickt


    Nunja jetzt bin ich natürlich immer angespannt wenn ich einem Hund begegne.


    Es ist ein Teufelskreis entstanden.


    Wenn ich andere Hunde sehe , nehme ich sie kurz und bin angespannt


    Ich habe teilweise echt Angst


    Woran kann das liegen? Was mache ich falsch? Woher kommt diese Leinenpöbelei?


    Fällt dir da etwas auf?
    Deine Eltern gehen sicherlich lockerer an die Hündin heran, sind konsequent, ...


    sie setzt sich teilweise auch bei mir durch ..


    oder lassen ihr keine Dreistigkeiten durchgehen
    sie weiß einfach, sie muss kein Boss spielen, sondern sie hat die Sicherheit, geführt zu werden, was ihr bei dir fehlt.


    Probiere es mal aus.
    Wenn du die Leine straff hällst, spannt der Hund sich an.
    Bleibt sie lockerer, ist auch der Hund gelassener.


    Sei zuerst also konsequent. Stell regeln auf und halte sie ein.


    Vielleicht magst du da gehen, wo wenig Leute gehen, an der Leinenführigkeit arbeiten mit Tempowechsel, Richtungswechsel an lockerer Leine und mit Belohnung für gutes Verhalten, ...
    Oder deine Eltern können die sagen, was du in ihren Augen falsch machst?


    Ansonsten kann auch eine Trainerin mal drüber schauen und dir vielleicht Tipps geben.

  • Hallo,


    ich kann verstehen das du unentspannst bist, ist ja auch kein kleiner Hund mit dem du unterwegs bist.
    Ich hatte hier mal so eine Kandidatin in Urlaubspflege. Es war die Labbihündin meiner Nachbarn. Ein kräftiges Mädchen das die Besitzer durch die Gegend "führte", stehen blieb wann sie wollte und pöbelte ohne Ende.
    Ich hatte das immer belächelt und sie hatten sich damit abgefunden. Dann war sie da und hat mir beim ersten Spaziergang fast den Arm ausgekugelt. Gute Tipps habe ich dann von Hundeleuten bekommen die sich das angeschaut hatten. Richtig viel Plan hatte ich damals auch noch nicht. Meine Hunde waren kleiner und eben anders.
    Der Hund ging dann erst einmal hinter mir. Ich habe mich ihr immer wieder in den Weg gestellt, was gar nicht so einfach war. Auch die Leine locker zu lassen und bei richtigem Verhalten loben musste ich erst mal lernen.
    Es hat nur zwei Tage gebraucht und wir waren ein Team. Der Hund hatte Qualitäten die ich nie vermutet hätte. Die Pöbelei ließ dann auch recht schnell nach, wobei da ein ordentlicher verbaler Anschiss Wunder bewirkte.
    Auch habe ich mit ihr Kommandos geübt, mit viel Spaß und Lob.
    Sie war nach den 3 Wochen ein anderer Hund.
    Leider ist sie bei den Besitzern sofort rückfällig gewesen, aber die hatten einfach noch den kleinen süßen Welpen im Kopf und wollten auch keinen Rat annehmen.
    Ich fand das echt schade für den Hund. Vor allem warfen sie mir vor ich wäre viel zu streng mit dem Hund umgegangen und Zwang wollten sie nicht.
    Es hat sie nicht mal gewundert das der Hund sich ein Loch in den Bauch gefreut hat wenn er mich sah und im Freilauf sofort zu mir kam ohne auf die Besitzer zu achten.
    Vielleicht kannst du mit der Hündin einen Kurs in einer Hundeschule machen. Ich denke das würde helfen und du könntest dich auch entspannen.


    LG Terrortöle

  • Dankeschön für eure Antworten. Ich werde eure Tipps mal beachten und wahrscheinlich mal Einzelstunden mit einer Hundetrainerim in Anspruch nehmen :)


    Ich war heute morgen mit meiner Mutter und Amy auf dem Spaziergang und leider hat sie wieder regelrecht übertrieben obwohl meine Mutter sie diesmal geführt hat. Liegt wohl an meiner Anwesenheit..

  • Und naja wenn sie ihre Attacken bekommt, kriegt sie nix mehr von der Außenwelt mit. Das Gefühl habe ich jedenfalls. Ob Anschiss oder Leckerlie zur Ablenkung , Richtngswechsel( wobei sie mirfast aus dem Geschirr/Halsband rutscht ) es hilft alles nix. Sie ist einfach dermaßen fixiert auf andere Hunde. Selbst wenn ich mit einem xxl fleischknochen vor ihrem Gesicht rumwedeln würde, wäre sie wahrscheinlich nicht interessiert :D

  • Mist was ich vergessen habe: wenn andere (bekannte) hunde zu mir kommen und ich sie streichel geht amy auch sofort dazwischen oder bellt sie weg (ohne böse zu werden) springen sie mich an wird auch mal lauter gekläfft.Spielt da vll auch übertriebener Beschützerinstink oder vll auch Eifersucht mit?

  • Ich denke du warst nie konsequent mit dem Hund und das nutzt er jetzt schamlos aus.
    Ist nicht böse gemeint, aber daran musst du arbeiten. Im Moment führt der Hund, nicht du.
    Das sie mit im Bett schläft und ihr kuschelt ist ja nett. Meine Hündin schläft auch manchmal mit im Bett und das ändert nichts daran das ich das Sagen habe. Ich lasse ihr auch viele Freiheiten, aber ich entscheide alles.
    Kommandos die ich gebe muss sie ausführen. Da gibt es keine Diskussion. Grob werden muss ich nie.
    Ein Hund braucht eine klare Linie und kein Hin und Her und kein heute so morgen so.
    Vielleicht wäre auch ein Hundeverein eine Alternative. Die bieten recht kostengünstig Kurse an und die Trainer dort sind nach meiner Erfahrung fähiger als viele selbsternannte Hundetrainer. Außer Erziehungskursen werden oft auch Sportarten mit Hund angeboten. Auch diese stärken die Bindung und den Gehorsam. Schau doch mal in deiner Nähe.
    Ich bin z.B. seit 15 Jahren in einem Schäferhundverein und dort sind so ziemlich alle Rassen vertreten. Gelandet bin ich dort mit ängstlichen Tierschutzhunden und habe erst seit einem Jahr einen DSH. Einfach mal hingehen, anschauen und viel fragen.


    LG Terrortöle

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