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So, ich habe jetzt bestimmt eine Stunde gebraucht um alles zu lesen und darüber nachzudenken.
Und jetzt bin ich verunsichert.
Zum Thema "Rudel"-Führung - wann und wo unterdrücke ich den bzw meinen Hund? Woran erkenne ich bzw man das?
Erst gestern zB war ich auf einem Seminar. Wir haben - mir fremde -Hunde (aus einem Haushalt) beobachtet. Aus einem Grund hat der eine Hund immer gebellt, der andere fühlte sich scheinbar gestört und gab ihm einen minimalen Puff Richtung Nacken - sofort war Ruhe. Man hat außerdem sofort gemerkt, welcher wen von beiden kontrolliert.
Warum ist es falsch, wenn wir Menschen so etwas nachahmen? (ich will niemanden angreifen - ich meine die Frage ernst - ich weiß es einfach nicht)
Natürlich sind wir keine Hunde, ich sag zwar immer ich bin unsere "Rudelführer" aber ich weiß, dass wir weder ein echtes Rudel sind (eher für mich Gemeinschaftlich gemeint) noch dass ich einen Hund nachahmen kann. Aber er versteht es doch auf diese Art und Weise?Außerdem arbeite ich mit der Platzzuweisung und der Laufordnung. Ich möchte nicht, dass mein Hund vor mir Zickzack läuft, mich herum zieht oder generell an der Leine zieht. Er läuft an meiner Seite, es macht nicht den Eindruck, dass er sich eingeschüchtert fühlt oder gedemütigt. Ich sehe mich dafür weder als Meister noch als etwas anderes, ich möchte einfach nicht, dass ich mich immer ihm anpassen muss. Genauso dass er beim Stecken tragen den Abstand zwischen den Bäumen oder Gegenständen super einschätzen kann und nirgends anstößt, aber meine Kniekehle leider jedesmal die leidtragend war ^^ Möchte ich einfach nicht.
Er hat dafür auch seine Recht: Es ist sein Futter, ich nehme ihm nichts weg. Höchstens würde ich tauschen. Trotzdem entscheide ich, wann er frisst - also verwalte ich doch die Ressourcen.
Ich hatte massiv Probleme mit Sepp, da er aus meiner und seiner Unsicherheit mit Aggression reagiert hat. Seit wir die Laufordnung etc haben fühlt er sich sicherer. Ich verstärke auch vieles Positiv, sein Leben besteht auch nicht aus Regeln und Pflichten. Er darf im Haus tun und lassen was er möchte, beim Freilauf ebenfalls. Bei anderen Hunde kontrolliere ich wieder die Situation.
Was genau ist daran falsch? Was kann man ändern und wie?
LG Steffi
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Expanse: Nur weil man nicht an das Rudelgedöns glaubt, heißt das ja nicht, das der Hund alles machen darf.
Das heißt ja nicht automatisch, das keine Regeln vorhanden sind. Nur der Ansatz ist ein anderer.
Für mich sind meine Hunde Familienmitglieder, für die auch Regeln gelten. Z.B. dürfen sie nur auf Kommando aus dem Auto springen oder durch die Haustür laufen. Sie müssen auf die Freigabe warten.
Das sage ich aber nicht, weil ich sie beherrschen will, oder Angst habe, sie würden sich mir ansonsten überlegen fühlen, sondern einfach zu ihrer Sicherheit.
Meine Hunde haben auch ihre Plätze auf die ich sie schon mal schicke, wenn sie mich nerven, weil ich gerade essen will und nicht möchte, das ein Pinscher auf meinen Teller glotzt.
Ich sehe mich nicht als Rudelführer, aber ich bestimme hier die Regeln, damit wir friedlich, entspannt und sicher zusammenleben können.LG
Katrin -
Ich finde die Idee irgendwie schräg, ihm das Futter wieder wegzunehmen, das er von mir bekommt.
Neulich hab ich auch was ganz schräges miterlebt. Da sollte der Hund dem Mensch das bringen, was dieser gerade erst weggeworfen hatte. Aber ich denke mal wenn's Spaß macht oder beim Zusammenleben hilft, darf man auch mal künstliche Situationen herbeiführen
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Neulich hab ich auch was ganz schräges miterlebt. Da sollte der Hund dem Mensch das bringen, was dieser gerade erst weggeworfen hatte.
Yeah, mein Abend ist gerettet.
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So, ich habe jetzt bestimmt eine Stunde gebraucht um alles zu lesen und darüber nachzudenken.
Und jetzt bin ich verunsichert.
Zum Thema "Rudel"-Führung - wann und wo unterdrücke ich den bzw meinen Hund? Woran erkenne ich bzw man das?
Erst gestern zB war ich auf einem Seminar. Wir haben - mir fremde -Hunde (aus einem Haushalt) beobachtet. Aus einem Grund hat der eine Hund immer gebellt, der andere fühlte sich scheinbar gestört und gab ihm einen minimalen Puff Richtung Nacken - sofort war Ruhe. Man hat außerdem sofort gemerkt, welcher wen von beiden kontrolliert.
Warum ist es falsch, wenn wir Menschen so etwas nachahmen? (ich will niemanden angreifen - ich meine die Frage ernst - ich weiß es einfach nicht)
Natürlich sind wir keine Hunde, ich sag zwar immer ich bin unsere "Rudelführer" aber ich weiß, dass wir weder ein echtes Rudel sind (eher für mich Gemeinschaftlich gemeint) noch dass ich einen Hund nachahmen kann. Aber er versteht es doch auf diese Art und Weise?Außerdem arbeite ich mit der Platzzuweisung und der Laufordnung. Ich möchte nicht, dass mein Hund vor mir Zickzack läuft, mich herum zieht oder generell an der Leine zieht. Er läuft an meiner Seite, es macht nicht den Eindruck, dass er sich eingeschüchtert fühlt oder gedemütigt. Ich sehe mich dafür weder als Meister noch als etwas anderes, ich möchte einfach nicht, dass ich mich immer ihm anpassen muss. Genauso dass er beim Stecken tragen den Abstand zwischen den Bäumen oder Gegenständen super einschätzen kann und nirgends anstößt, aber meine Kniekehle leider jedesmal die leidtragend war ^^ Möchte ich einfach nicht.
Er hat dafür auch seine Recht: Es ist sein Futter, ich nehme ihm nichts weg. Höchstens würde ich tauschen. Trotzdem entscheide ich, wann er frisst - also verwalte ich doch die Ressourcen.
Ich hatte massiv Probleme mit Sepp, da er aus meiner und seiner Unsicherheit mit Aggression reagiert hat. Seit wir die Laufordnung etc haben fühlt er sich sicherer. Ich verstärke auch vieles Positiv, sein Leben besteht auch nicht aus Regeln und Pflichten. Er darf im Haus tun und lassen was er möchte, beim Freilauf ebenfalls. Bei anderen Hunde kontrolliere ich wieder die Situation.
Was genau ist daran falsch? Was kann man ändern und wie?
LG Steffi
Ich muss das noch einmal hervorholen, mal schauen, ob ich das zu so später Stunde noch ordentlich hinbekomme.
Dein Hund versteht bedrohliche Körpersprache natürlich bestens und reagiert mit Hemmung/ Erstarren, Flucht, Flirten, oder gar Gegenaggression darauf. Je nach Hundetypus (manchmal auch rassebedingt) ist die Antwort vorauszusehen. Viele Gesellschaftshunde sind sehr leicht hemmbar, bei denen funktioniert das Einschüchtern so gut, daß es bequem wird, jedes Fehlverhalten so lösen zu wollen, auch wenn man da am Tag mehrmals tätig werden muß.
Hunde erziehen sich nicht auf lange Frist in einem menschlichen Sinne. Sie sagen ganz einfach, daß sie das im Moment nicht so dolle finden.Ich finde bei unsicheren Hunden einen klaren Rahmen mehr als wichtig, allerdings mußt du ihm ja irgendwie begreiflich machen, daß du etwas nicht willst. Du kannst dann in die Einschüchterung gehen, vielleicht ist dein Hund einer, der die Konflikte mit einer Mischung aus Hemmung und Flirtverhalten löst und deshalb nicht eingeschüchtert aussieht?
Es kann natürlich auch sein, daß du gerade die Heftigkeit zufällig gewählt hast, die richtig ist, um das Verhalten abzustellen.Jedenfalls würde ich mich nie so richtig an Hunden untereinander orientieren. Mein Sauhaufen war noch dazu so chaotisch, wenn ich das nachgeahmt hätte... mei, da wäre ich nicht weit gekommen
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Neulich hab ich auch was ganz schräges miterlebt. Da sollte der Hund dem Mensch das bringen, was dieser gerade erst weggeworfen hatte. Aber ich denke mal wenn's Spaß macht oder beim Zusammenleben hilft, darf man auch mal künstliche Situationen herbeiführen
UPS!
So gelesen, ist der Satz den ich da,von mir gegeben habe echt schräg. Ich sollte meine Gehirnzellen mal wieder wecken:) -
Danke für eure Antworten,
was mir noch nicht schlüssig ist, wie bringt ihr dann euren Hunden die Regeln bei? Ich bestätige Sepp sein positives Verhalten (ZB bei der Platzzuweisung) mit ein Lobewort und ggf. Keks (so nenn ich leckerchen - ist nur kürzer). Wäre Blocken- sollte er wieder versuchen aufzustehen- und danach Entspannen - wenn der Hund dann auf der Decke bleibt - dann auch schon eine bedrohliche Körpersprache?
Ich hatte eben gelernt, dass Bewegung ein Gut bei Hunden ist, durch Bewegungseinschränkungen würden Hunde verständlicher und einfacher lernen als durch Leinenruckerei, Brüllen, ziehen, runterdrücken etc. (wovon ich auch nichts halte und nicht mache).
Macht ihr es dann allein durch den Klicker?
Wisst ihr, es macht mir unendlich Spaß mit Hunden und Menschen zu arbeiten - aber ich will es richtig lernen und später richtig machen. Man hört von allen Ecken unterschiedliches ...LG
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Meiner Meinung nach hat die rein positive Verstärkung Grenzen was das unerwünschte Verhalten angeht, und Ignorieren und Nichtbelohnen (Verhalten tolerieren) greift dann ebenfalls bei einigen Hunden zu kurz. Man riskiert damit meiner Meinung nach auch, daß der Hund nicht lernt, wo wichtige Grenzen verlaufen. In solchen Fällen (z.B. Anspringen) finde ich möglichst sanfte (aber trotzdem deutliche und wirksame) und im besten Fall vorausschauende körperliche Einschränkungen sehr gut geeignet, also z.B. bei anstehenden Begegnungen erstmal festhalten bis der Hund sich beruhigt, wenn man weiß daß er sonst gleich losfetzt. Ein längeres "Platz" kann man allerdings auch rein positiv trainieren.
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Unterschiedlich....
Auf dem Platz bleiben übe ich auch mit Lob und Keks. Immer wenn der Hund wieder aufsteht, schicke ich ihn wieder rein. Das habe hier alle ganz schnell kapiert.
Etwas anderes ist es beim Aussteigen aus dem Auto. Da blocke ich die Hund schon, weil ich das einfach lebenswichtig finde. Also, macht der Hund Anstalten ohne Erlaubnis aus dem Auto zu hüpfen, geht die Boxenklappe ganz schnell zu, vorher natürlich das Kommando "warte", was sie schon aus anderen Situationen (z.B. vor dem Fressen, beim Ableinen) kennen.
Ähnlich bei der Haustür, da begrenze ich die Hunde auch erstmal körperlich, bis ich sicher bin, das das Warten klappt.
Bei meinen Hunden hat es eigentlich immer gereicht, sie nur ein-bis zweimal in den Übungssituationen zu begrenzen. Danach reicht das "Warte" -
So sehe ich das auch. In Sicherheitsfragen ist dem Hund langfristig nicht geholfen, wenn man die momentane Gefühlslage über alles stellt, immer vorausgesetzt, man stimmt die Intensität der Korrektur auf den Typ ab. Und man muß es dann auch durchziehen, Gegenwehr darf nicht zum Erfolg führen, sonst ist das völlig kontraproduktiv.
Ich sehe beim empfindlichen Thema Erziehung ganz grundsätzlich auch keinen großen Unterschied zwischen Hund und Mensch, wenn man den Ablauf und das Timing außer Acht läßt. Zu Höchstleistungen kommt man am besten mit einer möglichst hohen Motivation. Bei schädlichem Verhalten, Gewalt, usw. sind umgekehrt negative Konsequenzen auch ein probates Mittel, wenn sich der Hund durch bereits Erlerntes nicht korrigieren läßt.
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