Hund manchmal aggressiv!

  • Hallo!


    Ich habe seit einem Jahr einen jetzt ca. 3-jährigen Schnauzer-Mix aus dem Tierheim. Er wurde mir als sehr freundlich beschrieben und ich selbst habe ihn auch als freundlichen Hund kennengelernt.
    Allerdings habe ich schnell feststellen müssen, dass er besonders Kindern gegenüber ab und zu aggressiv wird. Ich kenne leider niemanden der Kinder hat und daher wusst ich auch net, was ich machen sollte außer in Gegenwart von Kindern sehr aufzupassen. Über manche Kinder freut er sich und manche brummelt er an und bellt auch schon mal. Besonders wenn sie ihn direkt ansehen und dann weglaufen, wird er "sauer" und will hinterher.
    Heute hat mich eine Obdachlose angesprochen, ob ich eine Obdachlosenzeitung kaufen möchte...ich habe ja gesagt und in meiner Tasche nach meinem Geld gesucht...er saß neben mir...sie machte einen Schritt auf mich zu und er sprang sie plötzlich böse bellend an! :shock: Ich war total schockiert! Sie hat nur gelacht, da sie gerade gesagt hatte, dass er aber alt aussieht Oo
    Ich habe das Gefühl, dass er in diesen Situationen entweder verunsichert ist (er hat auch schonmal einen Bekannten angebellt, als er ihn gestreichelt hat und der hatte sichtbar Angst vor Hunden) oder der Meinung ist, er müsste mich beschützen oderso. Aber das will ich ja gar nicht. :help:
    Er ist auch nicht immer so...zu den meisten Leuten ist er reserviert und freundlich...aber es kommt halt doch manchmal vor. Und ich habe wirklich Angst, dass irgendwann doch mal was Schlimmeres passiert und er zubeißt. :(
    Kennt jemand vielleicht ähnliche Situationen und hat einen Rat wie ich mich am Besten verhalte? Ich weiß nicht wirklich, was das bei ihm auslöst :(
    Vielen Dank schon einmal!

  • Hallo,


    Das kann verschiedene Ursachen haben. Ich habe einen Hund, der geschlagen worden ist und von dem Kind gequält. Jacko ist ein super lieber Hund, er ist verschmußt und zu jedem Menschen freundlich.
    Vor Kindern hatte er angst und wenn sie ihm zu nahe kamen knurrte er und ging stiften. Es hat sehr lange gedauert bis er begriffen hat, das nicht alle Kinder böse sind. Er hat auch Unterschiede gemacht-Kinder in dem Alter zwischen 2J.-und 5J. waren besonders schlimm-Kinder die Jünger oder älter waren-fand er teilweise sogar super. Ich habe sehr viel Geduld mit ihm gehabt, habe ihm immer die Möglichkeit zm Rückzug gegeben. Das Körbchen war z.b. Tabu für alle Kinder oder wenn er zu mir auf das Sofa kam-hieß das für die Kinder, das sie ihn in Ruhe lassen sollen. Wenn er Knurrte habe ich ihn zwar mit einem "Jacko nein" korrigiert, habe aber niemals die Stimme erhoben, es sei denn- die Kinder sind nur an ihm vorbeigegangen-dann wurde er schon mit erhobener Stimme korrigiert.
    Er weiß mitlerweile das ihm nichts passiert und das ich ihn beschütze. Seit dem klappt es mit Kindern wunderbar.


    Ich kenne natürlich nicht die Vorgeschichte deines Hundes, aber ich gehe davon aus, das er ähnliche Erfahrungen gemacht haben muss.
    Was das anspringen von Menschen allgemein angeht, kann es natürlich sein, das er einen sehr stark ausgeprägten Beschützerinstinkt hat, oder dass dieses Verhalten von ihm sogar verlangt wurde.
    Dies würde ich aber schon unterbinden, indem du ihn mit einem klaren "NEIN" korrigierst.
    Wenn er dieses Verhalten bei dir zuhause zeigt kannst du dich mit dem Rücken vor deinen Hund stellen und ihm die Sicht versperren.Wenn erversucht an dir vorbei zu kommen-drengst du dich immer wieder zwischen ihn und den Besuch-aber mit dem Rücken zu ihm.-So Signalisierst du deinem Hund ,das du mit der Situation alleine fertig wirst und durch das "NEIN" das sein Verhalten nicht erwünscht ist.
    Das kannst du natürlich nicht immer und überall machen, daher würde ich dies auf Zuhause beschrenken.
    Wichtig ist, das dein Besuch den Hund erstmal ignoriert, es sei denn er geht von alleine auf den Besuch zu und sucht den Kontakt.


    LG Nadine

  • Hallo :winken:


    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! :)
    Das mit den Altersunterschieden bei den Kindern habe ich selbst noch nicht bedacht, aber wenn ich so drüber nachdenke sind es grundsätzlich Kinder ab so ca. 6 Jahren wo ich sehr stark aufpassen muss. Vermutlich hat er wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. :(
    Ich bin jedenfalls schon mal beruhigt, dass ich mich mit meinem "Nein" richtig verhalten haben. :)
    Er hat heute auch zum ersten Mal jemanden in "böser Absicht" angesprungen. Wenn er sonst jemanden angebellt hat, dann hat er immer noch einen gewissen Abstand gehalten...daher hat er ja heute im Grunde eine Grenze überschritten. Zuhause, wenn es klingelt oder Besuch kommt, wufft er immer einmal und rennt zur Tür...ich schicke ihn dann in sein Körbchen...das hat er schon super drin...er wartet dort dann bis ich ihn wieder rauslasse. Und daheim ist er auch bei Fremden reserviert und bei Leuten die er schon kennt richtig freundlich.
    Kann es sein, dass er auch in mich das Vertrauen als Beschützer verloren hat? Er wurde 2 mal von Hunden verprügelt...aber das war selbst für mich gefährlich...hätte ich da irgendwie "helfen" sollen? Weil beschützen musste er sich da selbst :(

  • Guten Morgen,


    Nein um Gottes Willen-wenn Hunde sich raufen solltest du nicht dzwischen gehen. Es sei denn, das dein Hund oder auch der andere Hund stark unterlegen ist und du erkennen kannst, das wenn nicht eingegriffen wird -es ein böses Ende hat für einen der zwei.
    Prinzipiel bin ich gegen das eingreifen, da es sich in den meistem Fällen um Machtkämpfe handelt. Ich bin der Auffassung, das Hunde in solch einem Fall das selber klären sollten, um bei der nächsten Begegnung die Rangfolge geklärt zu haben.
    Natürlich würde ich sofort dazwischen gehen, wenn ich erkenne, das es ausartet.
    Ich denke nicht, das dein Hund sein Vertrauen in dich verlohren hat. Im gegenteil, wenn du beherzt eingreifst, ist es eher so, das dein Hund versucht dich zu beschützen. Und da kann es auch schnell mal zu einem Biss kommen, der dich ausversehen trifft.
    Ich denke, das sich das Vertrauen erst noch stärken muss, man weiss nicht was im früher passiert ist.
    Es brauch viel Zeit und Geduld bis ihr ein eingespieltes Team seit.
    Es ist einfacher bei einem Hund, der seit der Welpenzeit bei einem ist. Ich sehe das bei Eddie-Eddie ist seit der 8 Woche bei uns-Jacko erst seit seinem dritten Lebensjahr.-Die Prägezeit haben wir nicht mitbekommen und es ist schwer von einem geprügelten Hund das komplette Vertauen zu bekommen.


    LG Nadine

  • Huhu :)


    Vielen Dank für deine aufmunternden Worte! :gut:
    Wir müssen wohl noch vieeeel tun. Bald geht zum Glück die Hundeschule wieder los.
    Als er verprügelt wurde, war er nie sehr stark unterlegen bzw. es war nie sehr lange...er ist dann auch von mir weggegangen und hat sich halt gewehrt. Naja, er klebt schon sehr an mir, aber das hat wohl wenig mit Vertrauen zu tun. :wink:
    Ich arbeite dran und hoffe auf Besserung. Dank dir nochmal!


    Liebe Grüße

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