Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Zeigen&Benennen, Click for Blick und solche Sachen habe ich probiert. Mich anschauen, so weit möglich Bögen laufen usw.
    Mit viel Geduld, gutem Zureden, Liebe (die Leute die mich persönlich kennen, wissen das ich meine Hunde wirklich sehr liebe und ihnen nichts Böses antun werde und kann) und Leckerchen. Und im Endeffekt hat wirklich nichts gefruchtet. Vllt bin ich ja untalentiert ihr das beizubringen, aber wir sind so jetzt fast drei Jahre nicht weiter gekommen :ka:
    Ich habe ja auch versucht zu Markern wenn sie in meinen Augen gewünschtes Verhalten zeigt. Dieses war mich anzuschauen. Wahrscheinlich bin ich wirklich talentfrei, weil es im Endeffekt in Maybes Hirn anders angekommen ist und ich ihr fürs Ausrasten und nicht fürs Schauen Leckerchen gegeben habe oder gemarkert habe.

    Mhm vllt war es nicht kleinschrittig genug.
    Ich musste am Anfang wirklich in großer Distanz markern, da war Hund meist nicht mal richtig in Sicht.
    Anschauen als gewünschtes Verhalten ist schon sehr schwer und eher Profiniveau.
    Ich markere alles, was nicht bellen ist: schnüffeln, Ohren in meine Richtung, Ausführen irgendwelcher Signale ( zb Handtouch), das mit mir in die andere Richtung gehen usw usw.
    Selbst wenn du das Bellen markerst, verstärkt man vllt das Bellen, aber ändert auch die Erwartungshaltung weil es eben zu was positiveren wird.

  • Aber es besteht halt noch die Gefahr, dass Hund eben lernt das er im 'Stich' gelassen wird und sich dadurch das Verhalten nur gedeckelt wird und irgendwann 'ausbricht'.
    Gerade bei Pöbeln gibt es doch so viel nette Methoden, warum muss man da zu aversiven greifen
    bin halt Wattebausch- bzw Leckerliewwerfer durch und durch :p

    Das "Problem" wenn man so durch und durch Wattebauscher ist, ist denke ich, dass man oft denkt, dass die Hunde keine Hilfen bekommen, wenn sie aversiv korrigiert werden bzw. aversiv Verhaltensweisen durchbrochen werden. Oder halt auch der Hund angebunden wird / die Leine fallen gelassen wird, etc.


    Klar gibt es "nette" Methoden.
    Aber wenn ich ehrlich bin: ich finde es netter dem Hund über einen kurzen Zeitraum zu zeigen was ich von ihm will und wie er sich zu verhalten hat - und dann stressfrei durch die Situationen zu gehen. Als über Monate und Jahre auf einem hohen Stresslevel zu bleiben, weil man vermeindlich positiv trainieren will.


    Ohne das jetzt persönlich zu meinen, aber nach langem und intensivem Training eine "Entspannte Distanz" von 20m (so wie du es bei euch beschreibst) oder der anderen Straßenseite wäre für mich keine Option. Das ist einfach nicht alltagstauglich. Und weder für mich als Mensch, noch für die Hunde stressfrei.



    Ich denke nicht, dass "Hund anbinden und allein lassen" da die einzige Trainingsebene sein wird. Vermutlich versucht Tanja so erstmal "zum Hund durchzudringen" und eingefahrene Verhaltensweisen zu durchbrechen. Um dann sehr zeitnah verhaltensweisen anzutrainieren, die für den Hund eine stressfreiere Konfliktbewältigung bedeuten.

  • wäre für mich keine Option. Das ist einfach nicht alltagstauglich. Und weder für mich als Mensch, noch für die Hunde stressfrei.


    ich finde es netter dem Hund über einen kurzen Zeitraum zu zeigen was ich von ihm will und wie er sich zu verhalten hat - und dann stressfrei durch die Situationen zu gehen

    Sehe ich auch so!



    Vermutlich versucht Tanja so erstmal "zum Hund durchzudringen" und eingefahrene Verhaltensweisen zu durchbrechen

    Richtig. Wenn ich erstmal durchgedrungen bin kann man ja weiter sehen. Ich werde sie ja jetzt nicht den Rest ihres Lebens irgendwo anbinden :D Das ist ja auch nicht das Ziel.



    Ich bin schon seit längerem gar nicht mehr zu ihr durchgedrungen und wir hatten nichts davon außer Stress, Ärger und blaue Flecken und Kratzer an den Oberschenkeln. Und die hatte ich, nicht Maybe... Binde ich sie einmal kurz an und gehe weg und innerhalb von Sekunden ist der Hund ansprechbar :ka:

  • Der Trick an der Sache ist es eben zu tranieren bevor Stress entsteht.
    Klar bringt es nichts den Hund ständig in Stresssituationen zu bringen, nur um Trainieren zu können.
    Das hat dann für mich auch nichts mit positivem Training zu tun, egal wie viel Leckerlies Hund bekommt etc.
    Das fällt dann für mich schon in aversives training.


    Naja, Naruto hatte am Anfang fürchterliche Angst, er hat sich eingekackt etc wenn andere Hund eihm zu nahe gekommen sind.
    Die 'Ich zeige ihm einmal was ich von ihm will'-Methode hat nicht gefruchtet und es sogar im Nachhinein betrachtet schlimmer gemacht.


    Hunde müssen für mich nicht alltagstauglich sein, ich gebe ihm die Zeit die er braucht und bin super zufrieden mit seinen Fortschritten.
    Aber ich kann verstehen, wenn jemand nicht so viel Zeit und Mühe und Abstriche investieren möchte.
    Es ist nicht immer einfach, aber eben 'unsere' Methode :)

  • Ich weiß, dass das jetzt furchtbar fies klingt, aber:Der Hund soll lernen, dass diese Art der Konfliktlösung nicht hilft. Klar ist das eine "fiese" Trainingsmethode, aber sie kann extrem gut helfen, um ein eingefahrenes Muster erstmal zu durchbrechen und den Hund wieder empfänglich für Alternativen zu machen.


    Ganz doofes und nicht 100%ig passendes Beispiel:
    Ich breche aktuell (aversiv) pöbeln meines Junghundes ab (was zugegebener Maßen so gut wie nie vor kommt, weils ein sehr umweltsicherer Hund ist - aber man kennt ja die Spukmomente bei Junghunden) und biete ihm dann ein Alternativverhalten. Einfach weil ich nicht will, dass das Pöbeln zum Erfolg führt und der Hund es für eine geeignete Konfliktlösungsstrategie abbucht.

    In dem Zusammenhang verstehe ich aber den Tipp überhaupt nicht, den sie für Situationen bekommen hat, in denen nichts zum Anbinden in Reichweite ist: Auf das Ende der Leine stellen und pöbeln lassen, dann würde der Hund schon merken, dass er damit nichts erreichen kann. Er erreicht doch dadurch, dass der andere Hund weggeht.

  • Hmm hier geht es doch um einen Hund der pöbelt wenn Frauchen dabei ist, und wenn sie weg ist eben nicht. Was sagt einen das ? Es ist einiges schief gelaufen, und der Hund meint er müsse dem Macker spielen für sein Frauchen, wobei er das nicht für nötig hält wenn sie eben Abstand hat. Somit stimmt da was nicht zwischen den beiden, und das muss eben wieder gerade gebogen werden.
    Wäre er dann hilflos und verloren, würde er wohl den Schwanz einziehen und wäre völlig hilflos. So aber muss er nichts regeln, kann entspannen und es ist ok.
    In unseren Fall z.B wäre das kontraproduktiv, denn Duke würde in sich zusammen brechen, ist aber eben wieder ein anderer Hund.
    Wir haben das auch mal getestet was er denn macht wenn er angebunden ist und ich entferne mich. Eben um auch herauszubekommen, ob es an mir liegt. Er bricht da ein.


    Auf das Ende der Leine stellen und pöbeln lassen, dann würde der Hund schon merken, dass er damit nichts erreichen kann. Er erreicht doch dadurch, dass der andere Hund weggeht.

    Das kann passieren u.a., das verstehe ich auch nicht ganz. Außer das dann eben Frauchen nicht die Spannung durch zurückhalten der Leine erzeugt. Oft ist es ja so, wenn man die Leine eben bei Begegnungen locker hält, das der Hund dann nicht bzw weniger reagiert. Das ist ja auch oft der Fehler der gemacht wird. Wenn ich die Leine schon vorher fest halte und dagegen halte, erzeuge ich ja bereits Spannung, wo noch gar keine da wäre. Vielleicht ist das ihr Hintergedanke :???:

  • Das ich mich, falls ich keine Möglichkeit zum anbinden finde, auf die Leine stellen soll hat den Hintergrund das ich wenn ich was machen würde es wahrscheinlich wieder falsch mache würde. An lockerer Leine hab ich schon probiert. Da geht sie auch steil. Wir müssen diese Situationen dann einfach "aussitzen" um gar nicht erst was falsch machen zu können. Ich hoffe ihr versteht was ich damit meine.

  • In manchen Fällen kann genau das

    Ich markere alles, was nicht bellen ist: schnüffeln, Ohren in meine Richtung, Ausführen irgendwelcher Signale ( zb Handtouch), das mit mir in die andere Richtung gehen usw usw.
    Selbst wenn du das Bellen markerst, verstärkt man vllt das Bellen, aber ändert auch die Erwartungshaltung weil es eben zu was positiveren wird.

    nach hinten losgehen. Nicht jeder Hund der ein Problem hat kann/soll gemarkert werden. In unseren Fall wäre das gar nicht möglich gewesen anfangs, von dem mal abgesehen. Und zu diesen Thema, weil ich es ja hier immer wieder lese, habe ich nun auch unsere beiden VHTÄ befragt, was sie dazu meinen. Und obwohl sie ja nur positiv arbeiten, sagten sie eben ebenfalls das es nicht für jeden Hund/Fall geeignet ist.
    Und gerade bei sehr sensiblen und intelligenten Hunden ist die Gefahr sehr gross, da ins kontraproduktive zu Clickern.
    Bei dem es klappt und hilfreich ist, ist es ne tolle Sache. Das streitet keiner ab, nur eine "Patentlösung" ist es eben nicht.

    Ich bin schon seit längerem gar nicht mehr zu ihr durchgedrungen und wir hatten nichts davon außer Stress, Ärger und blaue Flecken und Kratzer an den Oberschenkeln. Und die hatte ich, nicht Maybe... Binde ich sie einmal kurz an und gehe weg und innerhalb von Sekunden ist der Hund ansprechbar

    Und bevor ich das alles über mich ergehen lassen müsste, würde bei mir Schluss mit lustig sein. Denn dann weiss ich ja, das einiges schief gelaufen sein muss, bzw das es eben nicht fruchtet wie gearbeitet wurde.


    Ich muss sagen ich habe noch ein bisschen Scheu davor Maybe einfach irgendwo anzubinden und wegzugehen wenn uns Hunde begegnen. Die Leute müssen doch denken ich hätte sie nicht mehr alle

    Na ja, du musst da schon dahinter stehen das zu tun, ich denke da gerade an die Rütterfolge mit den Neufundländern.

  • Wir müssen diese Situationen dann einfach "aussitzen" um gar nicht erst was falsch machen zu können

    Hm ok, dann ist das der Notlösungsplan wo eben nicht ständig vorkommen soll, und eigentlich wegen dir so durchgesetzt werden soll.
    Hattest du denn jetzt mal so ne Situation wo du Mabey angebunden hast ?

  • Ich stehe ja dahinter was ich tue, aber ich habe keine Lust auf Diskussionen mit anderen Hundehaltern die nur sehen das ich sie anleine, das Problem dahinter aber nicht kennen.


    Genau es ist eine Notlösung. Bis jetzt hatte ich noch keine Gelegenheit.
    Ich fahre jetzt zur normalerweise belebten Gassi Strecke und Berichte später mal wie es war.

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