Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Ico ist auch unsicher und reagiert auch manchmal aus purer Unsicherheit so.
    Meistens ist es aber meiner Mein nach eine Mischung aus Unsicherheit und Macho sein. Also er ist unsicher im Sinne von “nicht souverän“, aber nicht immer im Sinne von ängstlich. Er versteckt sich oder flüchtet kaum. Er sucht auch nur sehr selten Schutz.
    Also schüchtern ist er nicht ;)


  • Lena handelt aus purer Ablehnung und Verurteilung - oder aus rudeldynamik heraus. Unsicher ist die nicht

    Ja, so sehe ich es bei Grisu auch. Aber an sich finde ich es so einfacher und "umweltkompatibler" als bei einem unsicheren Hund. Prollt, mobbt, pöbelt halt nicht


    Dafür hat man bei einem "nur" unsicheren Hund halt noch so im Hinterkopf: wird er sicherer, wird er "verträglicher", bzw. an sich findet der andere Hunde nicht völlig überflüssig und wenn er sicherer wird, vielleicht sogar völlig in Ordnung. Grisu will mit Fremdhunden einfach nichts zu tun haben, der sieht da keine potentiell positiven Seiten dran...

  • Da stellt sich mir die Frage ob so ein Hund lernen kann dem Ärger aus dem Weg zu gehen. Sprich wenn er keinen Bock auf andere Hunde hat, sie einfach zu meiden bzw. die links liegen zu lassen. Und wenn ja, wie bringe ich das meinem bei? :D
    Momentan muss ich immer alles managen und ihn lenken, es wäre soviel einfacher, wenn er andere Hunde einfach gar nicht beachten würde, wenn er keine Lust drauf hat, einfach weiter geht. Mein anderer Hund macht das, ich habe ihm das auch nicht beigebracht.
    Kann man das aktiv seinem Hund beibringen?

  • edit, mal vorneweg: wenn es so einfach wäre, dass der eigene Hund einfach bloß weggehen bräuchte und der andere Hund ignoriert ihn dann und geht ebenfalls weiter... ja in der Welt würde es wohl auch mit Grisu funktionieren




    Ich denke mir ja, egal ob ein Grisu-Typ oder ein unsicherer Typ, eigentlich will der Hund den Kontakt nicht (oder nicht so jedenfalls). Grisu hat wirklich kein Problem damit, sich zu prügeln, er blufft nicht und er macht nicht Lärm, weil er hofft, das reicht schon.


    Aber auch Grisu ist völlig zufrieden damit, wenn es zu Kontakt einfach nicht kommt. Und ist dann auch deutlich ruhiger und kann auch einfach vorbei laufen, kein Thema, z.B. an an der Leine pöbelnden Fremdhunden, bei denen er weiß, da kommt es eh nicht zu Kontakt. Ich verhindere Kontakt, ich laufe Bögen mit dem Hund, ich belohne jede Rückorientierung zu mir, ich trainiere Alternativverhalten auf. Und das wird schon mit der Zeit, bzw. funktioniert mittlerweile echt super bei Grisu. Aber das meinst du vermutlich nicht. Bei direktem Kontakt (also alle im Freilauf), keine Ahnung, wie ich ihn da deeskalierend bekomme. In Ansätzen funktioniert es schon (auch da: Umorientierung, gemeinsam Bogen laufen etc.), aber wenn der andere Hund es drauf anlegt und Kontakt aufzwingt... nein. Da glaube ich in diesem Leben auch irgendwie nicht mehr dran... Was mittlerweile schon funktioniert, ist ein relativ gutes Drohverhalten (bin ich sehr froh drum :D ) und er reagiert gut darauf, wenn der gegenüber sich wirklich aktiv zurücknimmt/weggeht, deutlich deeskaliert. Aber z.B. so der Typ yipieh-Labrador-Junghund (interessiert mich nicht, ob mich der andere auch lustig findet) oder eben wenn der Gegenüber selbst prollig ist oder der andere Hund gar "spielerisch" ihn berührt, anrempelt... :shocked: , nein!

  • Das was du beschreibst trainieren wir auch alles, führt aber letztendlich meiner Meinung nach nur dazu, dass der Hund lernt sich mehr auf mich zu konzentrieren. Wäre doch aber schön, wenn er von sich aus einfach den anderen Hund meidet. Es ist nämlich so, dass mein anderer Hund auch einfach an anderen Hunden im Freilauf vorbei läuft ohne den zu beachten. Wenn ich mir den Kleinen aber so ansehe, denke ich oft: Wenn du den nicht magst, dann geh doch da nicht hin. :verzweifelt:

  • Ich glaube, dass das ein Zusammenspiel von Typfrage vom Hund und Verhalten vom Halter ist. Und hängt natürlich auch davon ab, ob man den Anspruch hat prinzipiell positiv zu arbeiten.


    Lena hat von sich aus nicht die Tendenz zu fremden hinzurennen, weiß aber auch, dass sie ein großes Problem mit mir bekommt, wenn sie grundlos andere Hunde massakriert.

  • Ja, ich mag da zu "nett" für sein :ops:


    Grisu hat auch keine Tendenz, von sich aus zu fremden Hunden hinzurennen. aber wenn der Fremde Kontakt aufnimmt, dann droht er, und wenn der andere darauf nicht sofort durch abdrehen oder ähnliches reagiert, wird er "deutlicher". Ich weiß auch nie, was ich zulassen soll, dass er nicht das Falsche lernt. Er schreddert ja nicht, aber er droht nur kurz und explodiert dann. Und irgendwie verstehe ich ihn ja, also irgendwie... Er will den Kontakt nicht. Der andere drängt den Kontakt auf. Ihm beizubringen, das auszuhalten, ist wohl auch einfach nicht meins :ops: . Und dann manage ich halt stattdessen und nehme ihm alles ab und das funktioniert in den meisten meisten Fällen ja auch und alle kommen völlig entspannt durch die Situation. Aber er selbst kann das nicht und lernt es so auch nicht, das stimmt schon. Ich traue mich da aber wirklich nichts. Bei konkreten Verabredungen, ja, da hatten wir ein paar von im letzten Jahr. Aber es wurde halt nur wieder klra, er will nicht, er hat kein Interesse, so lange der Gegenüber das akzeptiert, kein Thema. Und wenn der Gegenüber das nicht akzeptiert... steh ich da... mag Grisu nicht massiv deckeln, mag auch kein Risiko eingehen... also manage ich sehr oder gehe zur Not.

  • Auf dich war das gar nicht bezogen, sondern mehr auf die "Mein Hund rennt zu fremden hin, obwohl er sie nicht leiden kann und wird dann eklig"-Situation.


    Die Tendenz hat Lena halt normaler Weise gar nicht erst und wenn sie doch mal dran denken sollte (weil schelchter Tag und der andere atmet einem schließlich die Luft weg), dann werde ich recht deutlich. Kann ich aber an einer Hand abzählen (vier mal, um genau zu sein ^^) , wie oft wir das bisher hatten..und da habe ich jedes mal im Ansatz schon abgebrochen, wenn sie nur ansetzte hinzulaufen.


    Wird sie belästigt, sehe ich das auch völlig anders. Und habe vollstes Verständnis dafür, dass ihre Leitung da sehr sehr kurz ist.

  • @Lucy_Lou Genauso ist es bei Sammy auch. Ich weiß halt auch nicht wie er es lernen soll, ich kann es ihm ja schlecht vor machen. Er schaut es sich leider auch nicht ab von Fred. Bei uns sind nur Fremdhunde das Problem, alle die er länger kennt oder mit denen wir uns verabreden sind nach kurzer Kennenlernenzeit kein Problem. Nur diese "Hallo wer bist du, Tschüss"- Begegnungen sind unser Problem. Er hat da einfach keine Lust drauf und bei so kleinen Hunden geht die Drohung leider bei sehr vielen Fremdhunden unter. Die nehmen auch massive Drohungen kaum/nicht wahr und sind super aufdringlich. Ein Grund warum mein nächster Hund sicherlich größer wird. Eigentlisch schade, aber ich habe da einfach keine Lust mehr drauf, dass meine Hunde nicht ernst genommen werden. Ich weiß, man kann nur sich selbst ändern, nicht die anderen, aber was soll man mehr machen als ausweichen, zurufen, wegschicken, meiden etc. ?


    Wobei ich mich auch frage ob es nötig ist, dass mein Hund das alles aushalten muss. Ich denke nicht, aber es wäre trotzdem schöner, wenn er entspannter damit umgehen würde :/




    @Brizo: Zu anderen Hunden hin rennen, ersticke ich auch im Keim um es mal so zu formulieren. Passiert aber leider selten doch noch mal wenn er einfach auf Durchzug stellt oder ich oder er einen schlechten Tag hat. Macht er das, kommt er auch an die Leine.

  • Ja, Grisu kann auch arschig werden bloß weil der Fremdhund dicht vor ihm auftaucht und Interesse zeigt und er einen schlechten Tag hat oder Lucy sagt "nö, hab da keinen Bock drauf, mach mal weg |) ", doofe Kuh :motzen: . Und ja, da werde ich auch unfreundlich! Aber die Situationen sind extrem selten. Problematisch sind die "meiner tut nix" - rennt fröhlich auf uns drauf Situationen.


    Die Frage von Lemmingstyle war ja, wie man den Hund auch dann dazu bringt, einfach drüber zu stehen und wegzugehen, wenn der Gegenüber "aufdringlich" wird. Eine Reaktion wie Grisus muss ja nicht sein. Auch Lucy und Smilla finden nicht jeden Fremdhund gut, müssen aber deswegen nicht explodieren. Ich verstehe die Frage also schon sehr gut. Klar wäre es super, der eigene stünde da einfach drüber. Allerdings finde ich es dafür zwingend Voraussetzung, dass der andere Hund das dann akzeptiert. Mein Hund geht, der andere dreht ab, fertig. Aber gerade die Hubde, auf die Grisu anspringt, tun genau das leider nicht.

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