Durchfall, Unruhe, Hecheln...

  • Hi,


    ich hab's mir fast gedacht, wollte dich aber nicht so beunruhigen... :solace:


    Ich kann voll mitfühlen. Am Anfang konnte er die ersten Demenzanwandlungen mit Karsivan noch kompensieren - ein echter Kämpfer - aber ich habe bemerkt, dass er nach einer Schmerztherapie wegen seinem Rücken so 'ne Woche später fast von jetzt auf nacher immer "hibbeliger" wurde - als ob jemand einen Schalter umgelegt hat.


    Ich kann nur sagen, dass ich versucht habe, in dieser Zeit so gut wie möglich für ihn zu sorgen und zu schauen, dass er keine Schmerzen hat und die Verdauung halbwegs stabil bleibt. Ich habe gespürt, dass er noch leben wollte, aber auch, dass seine Kraft langsam nach lässt. Die letzten drei, vier Monate mit ihm waren sehr intensiv und ich habe so viel Zeit wie irgend möglich mit ihm verbracht und so oft es ging ihm den Rücken massiert, geknuddelt, gestreichelt, gedrückt... ich fühlte, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt.


    Schau, wie die Medis anschlagen - was bekommt sie denn? Ich kann nur weitergeben, was man mir in dieser Situation hier geraten hat: nur du kannst letztendlich beurteilen, wann die Situation für dich und/oder deine Maus nicht mehr tragbar ist. Vielleicht hast du Glück, und sie kann noch eine Weile bei dir bleiben - genieße die Zeit, ich wünsche dir viel Kraft.


    L. G. SchnuffelTony

  • guten morgen!


    danke für deine worte. demenz ist ja kein todesurteil, aber bestimmte symptome davon find ich dann doch höchst unwürdig. und ich weiß auch noch, als meine oma dement war, dass sie in ein paar wenigen klaren momenten gesagt hat, dass sie gern gehen würde...


    sie kriegt jetzt erstmal alprazolam (angstlöser) und phen pred (wirbelsäule und steiß zeigten druckschmerz und waren noch nie einwandfrei - und bei 15 jahren und 52 cm "dürfen" die auch ein bißchen abgenutzt sein). ich glaube, die tä hat das verschrieben, damit wir mal endlich zur ruhe kommen - genau weiß ich das nicht mehr. sie hat soviel erzählt und ich hab soviel gefragt.


    sie hat echt gut geschlafen, aber wenn sie dann mal wach ist, läuft sie nach wie vor hechelnd und schmatzend hin und her. und der angstlöser ist ja auch nur eine übergangslösung jetzt.


    vlg

  • so, heut war ja die zweite nacht mit den medikamenten und die war schon gleich wieder schlechter. gestern am tag hat man auch schon gemerkt, dass sie wohl nicht mehr "kaputt genug" ist, um richtig schlafen zu können. sie ist häufig hochgeschreckt und hat sofort gemerkt, wenn ich rumgelaufen bin (das war vor dem
    ganzen spektaktel schonmal anders, da hat sie einfach entspannt weitergeschlafen, oder hat es gar nicht erst mitgekriegt).
    eigentl sollte ich noch welche für's überbrücken des WEs abholen - aber wenn die schon nach einem tag nicht mehr so gut wirken? weiter liegen wohl auch durchblutungstabletten für uns bereit (ich weiß nicht genau welche), die als folgetherapie gegeben werden sollen - ich frage mich jetzt aber schon, ob die wohl was bringen...


    ich werd wohl heut nochmal hingehen und nachfragen :omg:

  • Hi,


    Angstlöser und Schmerztabletten nützen ja erstmal nichts gegen die Demenz selber. Evt. helfen die durchblutungsfördernden Mittel - was aber ein paar Tage braucht, bis die wirken und die verlangsamen dann den Prozess ja auch nur. Ich verstehe aber nicht ganz, warum nicht gleich damit begonnen wurde? Passte das nicht mit den anderen Mitteln?


    Hast du das hier schon mal gelesen?
    http://www.hundkatzepferd.com/…ile-Demenz-beim-Hund.html
    http://www.stadthunde.com/maga…/demenzbeimaltenhund.html


    Einige Sympthome treffen sicher nicht immer zu - Unserer hat mich z. B. immer extrem freudig begrüßt - aber vieles schon, liegt vielleicht auch am Hund und den Lebensumständen.


    Ich kann nur sagen, dass Unserem am Schluss nicht mal mehr mehrere Valium-Zäpfen und Epilepsiemittel runter geholt haben, und die Karsivan hab ich dann die letzten Tage auch weg gelassen, da sie in diesem Stadium auch nichts mehr genützt haben. Bei ihm haben die epileptisieartigen Krampfanfälle den schnellen Verfall sicherlich noch beschleunigt und Mittel, die die Demenz evt. verlangsamt hätten wären zu spät gekommen.


    Ich habe mich leider erst jetzt mit etwas Abstand mit dieser Alterserscheinung beschäftigen können und gesehen, dass wir hier hätten evt. schon früher reagieren können, da mir einige Verhaltensauffälligkeiten - wie z. B. Desorientiertheit schon länger aufgefallen sind. Leider haben seine ganzen anderen Baustellen die Demenzerscheinungen in den Hintergrund gedrängt und meine Hinweise auf seine Unruhe und einige andere Dinge wurden meines Erachtens nach auch von seiner "Stamm"-Praxis nicht genügend beachtet. Dann kam halt auch immer wieder - jaa, ist auch nicht mehr der Jüngste, tumoröses Geschehen könne auch nicht ausgeschlossen werden, bla - aber auf das Naheliegenste sind sie nicht eingegangen. Mein Verstand sagt natürlich: wenn es nicht das gewesen wäre, wäre was anderes gekommen und vielleicht hätte er noch ein paar Monate gelebt, aber um welchen Preis und in welchem Zustand?


    Demenz ist zwar kein Todesurteil im herkömmlichen Sinn, aber dem geistigen Abgleiten zuzusehen, egal ob langsam oder schnell, ist schmerzlich und geht einem echt an die Substanz - zusätzlich zu ganzen physischen Anstrengungen. Was ich damit sagen möchte: vom Bauch her mache ich mir noch immer Vorwürfe, vielleicht doch nicht richtig oder nicht frühzeitig genug gehandelt zu haben und die bange Frage, habe ich ihn zu früh oder zu spät erlöst? Auch einer der Hunde von Bekannten von mir hatte das und sie haben sich hinterher Vorwürfe gemacht, ihn doch zu spät los gelassen zuhaben... Ich denke, dieser Frage müssen sich aufgrund der höheren Wuffi-Lebenserwartungen künftig viele Hundehalter in dieser Situation stellen.


    Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch oder bist mir böse. Vielleicht hast du dich ja auch schon mit der Thematik intensiver beschäftigt und weißt, was auf dich zukommt. Du bist jedenfalls nicht alleine - vielleicht ist wenigstens das tröstlich. Es tut mir so leid für dich und ich bedauere, dich nicht mit positiven Aussichten aufbauen zu können, außer der Hoffnung und dem tiefen Wunsch für dich, dass die Medikamente anschlagen und ihr noch eine schöne Zeit habt! Du wirst sicher berichten :computer:


    L. G. SchnuffelTony

  • leider bleibt uns kaum noch zeit. war heute nochmal da, weil mich das alles nicht befriedigt hat, diese ausschlussdiagnose etc... haben ein röntgenbild gemacht.


    er ist so riesig! im bauch. und hat vermutl in den kopf gestreut.


    ich werde sie noch vor silvester gehen lassen.

  • Oje - das tut mir sehr leid. Für die, die zurück bleiben, geht es manchmal einfach viel zu schnell. Ich weiß um deine Trauer und dass dich in dieser Zeit nichts wirklich trösten kann, außer vielleicht Dankbarkeit zu empfinden für die vielen schönen Jahre, die du mit ihr geteilt hast und die Gewissheit, dass sie keinen langen Leidensweg ertragen muss. Du hast mein tiefes Mitgefühl!


    L. G. SchnuffelTony

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