Neue Folgen der Hundeprofi M.R. Teil II

  • Meine Hündin hat auch Jagdtrieb und das nicht zu knapp. Hätte ich sie da jemals beim Wiederkommen bestraft, sie würde sicher nicht mehr kommen.

    Ich habe meine jagdlich ambitionierte Dackelhündin so erzogen, dass sie gar nicht erst auf die Jagd geht, da ich sie vom Hinterherhetzen verbal abhalten kann. Dadurch brauche ich sie nicht strafen, wenn sie wiederkommt, weil sie ja gar nicht weg war.

  • also wenn ein Vollblut-Jäger wählen kann, zwischen der absolut erfüllenden Hatz, nach der er nur so vor Glückshormonen strotzt und einer Strafe - ich kann mir denken, was Hund da wählt :D

    Meine Hündin hat auch Jagdtrieb und das nicht zu knapp. Hätte ich sie da jemals beim Wiederkommen bestraft, sie würde sicher nicht mehr kommen.

    Ich bestrafe meine Hunde niemals, wenn sie kommen. Ich lobe. Auch wenn ich vorher böse werde und sie mir anschließend auch nur 2 Sekunden folgen, lobe ich. Ich bestrafe und lobe, sobald sie nachgeben. Und Strafen gibt es nur, wenn ich auf sie zulaufen muss.

  • Angst ist durchaus eine Motivation, die jeden Hund angeschossen kommen lässt.

    Ich schrieb von Angst vor mir, weil von mir aus ein Donnerwetter ausgeht, nein dann würde mein Hund mich meiden. Und ich kenne einige Hunde, die bei Angst kopflos wegrennen. Du schreibst, dass man allgemein einen Hund mit positiver Verstärkung nur zu einem Hund bekommt, der hört wenn er Lust hat. Hier war nicht die Rede von Hunden mit starken Jagdtrieb. Dafür gibt es aber allerdings auch rein positiv aufgebautes Anti-Jagdttraining. Und es ist doch klar, dass nicht nur Leckerlie als Belohnung geht, belohnung kann es eben auch sein, dass man dem Hund gezielt das Mäusebuddeln erlaubt.

  • Dass der Rückruf dann nicht klappt, ist klar, aber irgendwann ist immer das 1. Mal, dass der Hund ohne Leine läuft und wenn er sich z.B. irgendwo festgeschnüffelt hat oder in einem Mäuseloch buddelt und auf Abruf nicht kommt, was macht man da als Wattebauschler, wenn man nur positiv verstärkt und keinen Zwang anwendet, aber dennoch konsequent ist?

    ICH gehe dann hin, leine meinen Hund an und ziehe ihn unter dem Kommando "hier" weg, auch, wenn er sich noch so sträubt.
    Das wäre ja bei den Wattebauschlern schon wieder Zwang, oder?

    Wie sieht der Abbruch eines negativen Verhaltens bei einem Hund aus bei dem man rein positiv verstärkt und konsequent ist, wenn sich der Hund in dem Augenblick nicht für die positive Verstärkung interessiert?

    Mag mir das vllt. noch jemand beantworten? Würde mich sehr interessieren.

  • Mein Hund konnte weder durch einen Autounfall noch durch das Verheddern in einem Stromzaun vom Jagen abgehalten werden. über mein Donnerwetter hat der sich höchstens schlapp gelacht. Jetzt entscheide du.

    Du hast im Welpenalter nicht genug geübt. Denn da hätte er noch abgehalten werden können. Unsere Hütehunde rennen auch noch, wenn man ihnen ein Bein abreißt. Die sind schmerzresistent, aber sie wissen auch alle aus ihrer Kindheit, dass wir die Hüte tragen.
    Wir haben einen, der als Welpe 9 Wochen ausgefallen ist, da er einen Bruch hatte. Der gehört jetzt noch zu den Problemhunden.

  • Darf ich dann fragen, wie du das lösen würdest, was Rico als Beispiel genannt hat?Wie bringst du deinen Hund dazu, zu dir zu kommen, wenn er gerade keinen Bock darauf hat und sich auch nicht mit Leckerlie locken lässt?

    Ich glaube wirklich, du hast da falsche Vorstellungen über Erziehung durch positive Bestärkung. Ich kann mir auch vorstellen warum, ich kenne da auch Negativbeispiele. Aber die trainieren meist gar nicht positiv mit dem Hund. Sondern einfach gar nicht oder bestärken falsche Dinge. Wie in Ricos Beispiel: Sie bestärken nicht das schnelle auf sie Zulaufen beim Rückruf.

    Nochmal weiter zu dem Beispiel, weil du ja wissen wolltest wie ich es machen würde: Ich und baue einen Rückruf auf. Relativ aufwändig, über hochwertige an den Hund angepasst Belohnungen (das sind meist gar keine Leckerli... ;-)).
    Sobald der Rückruf halbwegs sitzt, belohne ich immer stärker für schnelles und freudiges Kommen. Ich nutze dazu auch ein Ankersignal. Bis es so funktioniert, dass der Hund auf Ruf oder Pfiff ohne nachzudenken sofort auf mich zurennt. Dazu kommt noch Anti-Jagd-Training, das würde jetzt hier zu weit führen. Aber Stichwort bei meinem Massiv-Mäuse-Buddler: Schleppleinentraining, Buddeln unter Befehl stellen, Wege nicht verlassen im Wald, Aufmerksamkeitstraining usw. Ich bin mir sicher, dass das in der Rütter-Situation auch erfolgreich wäre! Aber ist nunmal nicht seine Methode.

    Ich würde euch ja mal einladen, damit ihr guckt, was aus meinem "Ich buddel nur, du interessierst mich nicht"-Straßenhund geworden ist :-)

    In einer Notfallsituation breche ich natürlich das Verhalten ab, rufe mal streng oder hole den Hund ab. Kein Hund hört ja 100% und ich lasse selbstverständlich nicht zu, dass der Hund andere belästigt oder sich selbst oder andere in Gefahr bringt. Aber das ist kein Training für mich. Dabei lernt der Hund nichts. Da sichere ich ihn eben nur und weiß, ich muss wieder mehr trainieren bzw. genau solche Situationen trainieren. Solange der Rückruf noch nicht klappt, bleibt die Schleppleine dran. Um eben zu vermeiden, dass es zu viele solcher Situationen gibt. Darum finde ich es auch immer Quatsch, wenn so klassische Mangagement-Situationen als Beispiele kommen, warum nur positives Training nicht gehen kann.

    War das verständlich? Bin auf dem Sprung und schon halb mit den Hunden draußen eigentlich :lachtot:

  • Ich schrieb von Angst vor mir, weil von mir aus ein Donnerwetter ausgeht, nein dann würde mein Hund mich meiden. Und ich kenne einige Hunde, die bei Angst kopflos wegrennen. Du schreibst, dass man allgemein einen Hund mit positiver Verstärkung nur zu einem Hund bekommt, der hört wenn er Lust hat. Hier war nicht die Rede von Hunden mit starken Jagdtrieb. Dafür gibt es aber allerdings auch rein positiv aufgebautes Anti-Jagdttraining. Und es ist doch klar, dass nicht nur Leckerlie als Belohnung geht, belohnung kann es eben auch sein, dass man dem Hund gezielt das Mäusebuddeln erlaubt.

    Dann wendest du dein Donnerwetter nicht gezielt genug an. Meine Hunde wissen, dass mein Donnerwetter folgt, wenn sie nicht kommen. Und genau deshalb geben sie vorher alle nach.
    Wenn ein Hund mal nicht hört, übe ich das Donnerwetter nicht auf offener Fläche ohne Leine. Da rennt jeder Hund weg. Ich übe im Garten, Verein oder mit Schleppleine. Ich brauche dafür ein Gelände, dass ich im Notfall ablaufen kann.

  • Wie in Ricos Beispiel: Sie bestärken nicht das schnelle auf sie Zulaufen beim Rückruf.

    Hallo? :lol: Ich schreibe doch andauernd, dass ich lobe, wenn meine Hunde von selbst auf mich zulaufen. Ich lobe so wahnsinnig, dass meine Nachbarn das noch hören.

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