Hund wittert etwas - wie reagieren?

  • Danke :ops:


    Ich wollte unbedingt mit ihr Dogscootern. Dafuer hab ich Holly entsprechend ausgesucht.
    Nur war in diesem perfekten Zugpaket auch der Jagdtrieb drin. :roll: Gepaart mit ihrer Sebstaendigkeit und Selbstsicherheit eine doofe Combo.


    Erstmal musste der Jagdtrieb "weg", sonst waer ich querfeldein rumgeschlittert. :lachtot:


    Der Spass am gemeinsamen"Jagen" hat sich mitten im Training entwickelt. Ich fand es schon beeindruckend, was sie so kann.
    Sie hat nicht an vielen Dingen Spass, aber da ist sie wie beim Zugsport in ihrem Element. Und ich hab gratis eine Auslastungsmoeglichkeit mehr, nicht mehr nur Aerger damit. Scootern kann ich auch gefahrlos. Da ist Jagen einfach tabu.


    Den Jagdtrieb unterdruecken? Bei ihr never! Die wuerd mich stehenlassen und ihr eigenes Ding durchziehen. :hilfe:

  • Ich versuche auch die Rehe vor Aaron zu sehen. Ich bin mir aber total unsicher, ob ich ihm sie zeigen soll. Unser Nachbar hat so seinen Hund ans Jagen gebracht :( : Wie genau macht ihr das ? Ihr zeigt eurem Hund das Reh und dann ? Geht ihr einfach weiter, gebt dem Hund Kekse oder fangt ihr ein Spiel an ?

  • Zitat

    Da glaub ich nicht dran. Du gehst sehr viel und lange Spazieren. Die körperliche Bewegung hat sie ganz sicher mehr als genug. Ich würde eher vermuten, dass sie überreizt ist.


    Das sehe ich genauso!
    Ich habe ein sehr aktive Terriermischlingshündin, und auch für die wäre das Programm viel zu viel. Allerdings habe ich das anfangs auch nicht gewusst und unbewusst immer zuviel gemacht, weil Terrier brauchen ja viel Auslauf und Beschäftigung... Dann bekommst du ein unruhiges Tier und denkst, ich muss immer noch mehr machen, der Hund ist ja immer noch nicht ausgelastet...
    Wenn ich merke, dass meine Hündin beim Spazierengehen in einen Jagdmodus fällt und hektisch wird, nehme ich sie eine Weile an die normale Leine, damit sie sich wieder runterfährt.


    Mal als Beispiel: Am Freitag gabs ne 20-Minuten-Morgen-Runde, nachmittags waren wir dann verabredet mit einem Hund zum Spazieren gehen den wir erst zum 2. Mal getroffen haben. Wir sind eine Stunde spazieren gegangen (neue Hunde kennenlernen ist für meine Hündin schon anstrengend), danach war die platt für den Rest des Tages! Das hat völlig gereicht für den Tag. Klar waren wir abends vorm schlafen gehen noch mal 10 Minuten zum lösen draußen und zwischendurch kann sie sich auch noch mal lösen.


    Ich achte auch wirklich drauf, wenn wir zwei Tage mal mehr Programm hatten, danach einen wirkliche ruhigen Tag einzulegen auf dem nur ruhig spazieren gegangen wird. Man muss auch gucken wie anstrengend ist der Alltag des Hundes im Allgemeinen noch.
    Für meine Hündin ist es z. B. auch schon anstrengend, wenn wir mehrere Leute zu Besuch haben oder wenn sie zu einer Geburtstagsfeier mit ist (ruhige Verwandtenrunde). Genauso muss ich im Sommer darauf achten, dass sie Ruhepausen drinnen hat wenn man eigentlich eher den ganzen Tag im Garten verbringt. Da sie da aber schlecht zur Ruhe kommt, muss sie zwischendurch rein, damit sie mal zur Ruhe kommt. Ich kenne auch Hunde, die können auch im Garten total entspannen, meine Hündin kann das nicht.


    Andere Auslastung bekommt sie aber trotzdem, wir machen in einer Hundeschule in einer Gruppe Beschäftigung (Dummy, Longieren, Schnüffelspiele, clickern etc.) Dazu noch bisschen was anderes zu Hause (z. B. Verlorenensuche) aber auch nur 1-2 mal die Woche. Und das reicht völlig. Der normale Alltag ist ja auch noch da.


    Überleg dir tatsächlich mal das Programm runterzufahren.


    Lg Nadine

  • Zitat

    Da glaub ich nicht dran. Du gehst sehr viel und lange Spazieren. Die körperliche Bewegung hat sie ganz sicher mehr als genug. Ich würde eher vermuten, dass sie überreizt ist.


    Das sehe ich genauso!
    Ich habe ein sehr aktive Terriermischlingshündin, und auch für die wäre das Programm viel zu viel. Allerdings habe ich das anfangs auch nicht gewusst und unbewusst immer zuviel gemacht, weil Terrier brauchen ja viel Auslauf und Beschäftigung... Dann bekommst du ein unruhiges Tier und denkst, ich muss immer noch mehr machen, der Hund ist ja immer noch nicht ausgelastet...
    Wenn ich merke, dass meine Hündin beim Spazierengehen in einen Jagdmodus fällt und hektisch wird, nehme ich sie eine Weile an die normale Leine, damit sie sich wieder runterfährt.


    Mal als Beispiel: Am Freitag gabs ne 20-Minuten-Morgen-Runde, nachmittags waren wir dann verabredet mit einem Hund zum Spazieren gehen den wir erst zum 2. Mal getroffen haben. Wir sind eine Stunde spazieren gegangen (neue Hunde kennenlernen ist für meine Hündin schon anstrengend), danach war die platt für den Rest des Tages! Das hat völlig gereicht für den Tag. Klar waren wir abends vorm schlafen gehen noch mal 10 Minuten zum lösen draußen und zwischendurch kann sie sich auch noch mal lösen.


    Ich achte auch wirklich drauf, wenn wir zwei Tage mal mehr Programm hatten, danach einen wirkliche ruhigen Tag einzulegen auf dem nur ruhig spazieren gegangen wird. Man muss auch gucken wie anstrengend ist der Alltag des Hundes im Allgemeinen noch.
    Für meine Hündin ist es z. B. auch schon anstrengend, wenn wir mehrere Leute zu Besuch haben oder wenn sie zu einer Geburtstagsfeier mit ist (ruhige Verwandtenrunde). Genauso muss ich im Sommer darauf achten, dass sie Ruhepausen drinnen hat wenn man eigentlich eher den ganzen Tag im Garten verbringt. Da sie da aber schlecht zur Ruhe kommt, muss sie zwischendurch rein, damit sie mal zur Ruhe kommt. Ich kenne auch Hunde, die können auch im Garten total entspannen, meine Hündin kann das nicht.


    Andere Auslastung bekommt sie aber trotzdem, wir machen in einer Hundeschule in einer Gruppe Beschäftigung (Dummy, Longieren, Schnüffelspiele, clickern etc.) Dazu noch bisschen was anderes zu Hause (z. B. Verlorenensuche) aber auch nur 1-2 mal die Woche. Und das reicht völlig. Der normale Alltag ist ja auch noch da.


    Überleg dir tatsächlich mal das Programm runterzufahren.


    Lg Nadine

  • Zitat

    Ich versuche auch die Rehe vor Aaron zu sehen. Ich bin mir aber total unsicher, ob ich ihm sie zeigen soll. Unser Nachbar hat so seinen Hund ans Jagen gebracht :( : Wie genau macht ihr das ? Ihr zeigt eurem Hund das Reh und dann ? Geht ihr einfach weiter, gebt dem Hund Kekse oder fangt ihr ein Spiel an ?


    Wie alt ist denn dein Hund? Laeuft er schon frei? Hat er mal gehetzt? Wie reagiert er bei Wildsichtung?


    Holly war mit 4 Monaten nicht mehr ableinbar, weil sie meinte sie kennt alles, kann alles, ich bin eh zu langsam und ich zeig ihr zu kleine Anteile IHRER Welt.
    Sie schoss zum Horizont und so lange sie mich im Auge hatte schoss sie auch immer weiter. Hinterherlaufen kontraproduktiv, verstecken fuer sie klasse, weil "Ist die Alte aus dem Auge, ist sie aus dem Sinn und kann nicht meckern". :headbash:


    Deshalb gnadenlos an die Schlepp und erstmal gelehrt, dass es einen Radius gibt, in dem ICH entscheide und nur ICH derjenige bin, der den Radius vergroessert. Die Radiusvergroeseerung muss Hund sich verdienen und sie kostet ordentlich. :hust:


    Ergo hatte sie nicht die Moeglichkeit jagen zu gehen. Auch vorher nicht.
    Sie flippte nur voellig aus bei Sichtung und wollte hin. Ganz am Anfang hab ich direkt mit ihr gezerrt, damit die Anspannung runter geht. In der Zeit ist das Reh abgehauen(weil ich auch extra laut war*hust*) und nix war mehr mit gucken. Hund irritiert, glotzt mich an, glotzt in den Wald, geht irritiert mit mir weiter bis wir aufs naechste Reh treffen.
    Hat sie ziemlich schnell geschnackelt, dass das Aufdrehen nix bringt, weil das Reh dann weg ist und Koepfchen eingeschaltet.


    Sobald Hund dann ruhig blieb im Stand Kekse, Kekse,Kekse, uebers Reh erzaehlen, streicheln etc. Reh geht meistens weg und wenn es weg war sind wir auch gegangen.


    Als sie ruhig bleiben konnte, hab ich sie ins Sitz genommen, Kekse,Kekse,Kekse, nettes Genuschel.
    Als das funzte, hab ich Sitz auf Entfernung genommen. Also entweder sah sie vor mir das Reh (war ja 5,6m vor mir) und ich nahm sie sofort ins Sitz(dafuer musst du schon wissen, wie sie anzeigt) oder liess sie sitzen und entfernte MICH 5,6m an der Schlepp.
    Kekse gab es dann nur noch, wenn sie das Reh selbstaendig beobachtete. Das brauchte ich ihr gar nicht schmackhaft machen, weil sie inzwischen wusste, dass sie gucken darf, wenn sie ruhig bleibt. (und Hund auch laenger gucken kann, weil die Rehe dann nicht fluechten...)


    Es gab auch immermal wieder die Situation, dass sie nicht sitzen mochte, dabei hibbelte, staendig aufstand etc.. Da hab ich sie dann einfach wortlos ohne Kekse mitgenommen. Ende aus,Mickey Maus fuer den Spaziergang.


    Das selbstaendige Anzeigen hat sie selber aufgebaut, indem sie sich irgendwann sofort hinsetzte, wenn es was zu gucken gab. Regnete Kekse plus Gucken-duerfen. Ist ihr heute so in Fleisch und Blut uebergegangen, dass sie es auch im Freilauf macht.
    Heute gehen wir auch gezielt in Wildgebiete, DAMIT sie anzeigt und immer im Training bleibt. Daraus haben sich dann viele Varianten geformt. Auch, dass wir das Gucken aufloesen und direkt weitergehen. Nur eines ist immer gleich"Sitz du=Guckst du, Hopst du=Ende, Aus".


    Ich muss dazu sagen, dass ich sehr laendlich wohne und weiss, wann mich wo welches Wild erwartet. Deshalb konnte ich vieles steuern und provozieren.
    Sie laeuft jetzt nur da frei, wo ich weite Sicht habe, es wildarm ist, keine Strassen in der Naehe sind und wenn sie konzentriert ist.
    Alles andere mach ich nicht, weil sie sobald sie mich aus den Augen hat auf Selbstaendigkeit und Jippieh!! umschaltet und ich ihr auch kein Erfolgserlebnis goenne. :p
    WENN uns dann mal Wild ueberrascht schiesst sie zumindest nicht los, sondern sitzt sofort und das war mir das Wichtigste.


    Ob das fuer deinen Hund angemessen ist kann ich nicht beurteilen. :???:
    Kommt auf den Hund, seine Vorerlebnisse, Alter etc. an.
    Dazu muesstest du dich evt. mit nem AJT-Trainer zusammensetzen. Ich kenne auch Kandidaten, die nach dem Keks losschiessen wuerden oder bei Sichtung/Witterung direkt durchbrennen. Oder Leine ab und direkt Tschuess. Bei uns ist Wild direkt mit in die Sozialisierung geflossen(als Welpe schon im Wildpark etc.) weil ich weiss, dass sie ihr Leben lang Kontakt damit haben wird und ich sie da sicher haendeln koennen muss.

  • Zitat

    Ich muss ganz ehrlich sagen, Mäuseln dürfen meine.
    Wenn ich sehe welche Freude die zwei haben wenn sie mit Podi-typischen Sprüngen über die Wiese jagen . . . dann lass ich ihnen den Spaß. Allerdings darf nicht gebuddelt werden & wenn ich sage "Weiter" dann haben sie mit zu kommen.
    Verbieten kann ich das mäuseln eh nicht, selbst an der Leine machen die oftmals 2m Hechtsprünge in den Grünstreifen und kommen mit Maus zurück. Ich müsste schon mit Kurzführer unterwegs sein um das zu verhindern & da das nicht möglich ist haben wir entschieden dass das erlaubt ist. Oftmals nutze ich Mauselöcher auch als Belohnung.


    Generell hätte ich da auch nicht soooo viel gegen. Leider sind die Mäuse bei uns aber zum Großteil krank :verzweifelt: , da möchte ich nicht, dass sie sich was wegholt. Abgesehen davon ist sie mit ihrem Futter reichlich versorgt und muss sich dieses nicht selbst besorgen. Mäuse sind ja auch nur Menschen ;)

  • kamiko, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Mit Aaron trainiere ich auch sehr viel, mal intensiv, mal weniger intensiv :hust:
    Ich halte mich dabei weitestgehend an das Buch von Pia Gröning, das hat uns auch wirklich schon weiter gebracht. Ab und zu düst Aaron noch ab, läuft ein paar Meter hinter irgendetwas her und dreht wieder um. Das sind schon riesen Fortschritte zu früher. Ich behalte Aaron permanent im Auge und habe bis zu 99 % gelernt seine Stimmung zu lesen. Trotzdem bleibt ein Restrisiko von 1 %. Ich werde ihm das nächste mal, wenn er an der Leine ist, das Wild zeigen und wenn er ruhig bleibt Party machen. Ich bin gespannt.......

  • Hallo, habe mir erlaubt hier mal mitzulesen. Zu dem Mäuseln hätte ich da noch mal eine Frage. Wir haben
    das unseren Podi-Mixen auf einer speziellen Wiese seit einiger Zeit auch erlaubt. Zunächst war das super,
    denn sie haben sich überhaupt nicht mehr für die Umgebung interessiert, die sonst die ganze Zeit gescannt wird
    und hinterher waren sie total kaputt.


    Anscheinend war das aber auch ein Fehler. Seit Kurzem haben die im Feld nur noch die Nasen am Boden (sonst
    ging immer alles auf Sicht) und suchen meiner Meinung nach obsessiv Mäuse. Bin ich nicht schnell genug und
    sie fangen an zu buddeln, schaffe ich es nur noch durch wegziehen, sie da wieder rauszureißen. Ich dachte
    halt, das wäre ein schöner Ersatz für die Hasen und Rehjagd.


    Gibt es da irgendeinen Mittelweg oder müssen wir das wieder ganz verbieten, es ist ja auch eine Form von Jagen?

  • Gern geschehen, Goldbaer :smile:


    Das Restrisiko hast du immer. Es ist ein Tier, das auf Instinkte reagiert und sich nicht unbedingt selber steuern kann.
    Ich hab nur die Instinktschleife erweitert in Sitzenbleiben,anstatt Loslaufen. Alles andere laeuft bei ihr automatisch eh ab.


    Bei Holly ist gar nicht mal so das Problem, dass sie jagen wuerde sondern eher, dass sie aus meinem Blickfeld verschwindet, wenn sie richtig hetzen wuerde.
    Sobald ich aus ihrem Sichtfeld bin stellt sie um auf "Ich mach das schon, Mama. Ich bin schon gross und kenn mich aus. Ich komm auch wieder, aber erst wenn ich alles gesehen habe." :headbash:


    Im Sichtfeld funktioniert alles prima, aber ich wuerde nie auf 100% hinarbeiten wollen.Das waere perfekt und ich glaube nicht, dass ein Lebewesen perfekt sein kann.

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