Hund (absichtlich?) mit Fahrrad angefahren - könnte platzen!

  • Hallihallo!


    Ich ärgere mich schon seit Stunden und kann mich einfach nicht beruhigen, deswegen muss ich das jetzt mal loswerden.


    Vorhin bin ich mit meinem Hund (Schäferhund-Mix, 7 Monate) um den Block gelaufen. Da ist direkt eine kleien Grünanlage, in der die allgemeine Anleinpflicht herrscht. D.h. Hunde mit "Führerschein" dürfen dort auch laufen gelassen werden. Hat mein Kleiner natürlich noch nicht, aber er in letzter Zeit außerordentlich gut auf den Rückruf hört und niemanden belästigt, lasse ich da manchmal ein paar Minütchen laufen.


    Gerade wollte er wieder zu einer Häuserwand laufen, wo er wahrscheinlich wieder irgendwelchen ekligen Kram zum Fressen gefunden hätte, weswegen ich ihn zurückrufe. Klappt vorzüglich. Er kommt angerannt, steht ganz ruhig vor mir, ich belohne ihn mit einem tollen Leckerli und will ihn gerade anleinen, da kracht ein älterer Mann mit seinem Fahhrad meinem Hund in die Hüfte. Zum Glück tat es wohl nicht sehr weh - der ist ja hart im Nehmen - er hat sich nur erschrocken und dem Mann kurz hinterhergeknurrt. Ist ja auch okay. Währenddessen will der einfach weiterfahren, also motze ich ihm hinterher, ob er denn nicht gemerkt hat, dass er gerade meinen Hund angefahren hat.
    Da dreht der sich um und pöbelt mich an, dass ich meinen blöden Hund gefälligst an Leine nehmen soll, weil der ihm vor's Fahrad gelaufen ist.


    Das war eine glatte Lüge. Ich und er standen seit mindestens 5 Sekunden ganz ruhig da und links und rechts von uns war noch genug Platz, um locker an uns vorbeizukommen. Deswegen glaube ich entweder, um die Reaktionsschnelligkeit des Mannes steht es ganz, ganz schlecht und er sollte besser überhaupt nicht mehr Fahrrad fahren oder aber, er hat meinen Hund mit voller Absicht angefahren.


    Naja, wir haben ne Weile rumdiskutiert, weil ich mir das auch nicht bieten lassen wollte, und dann sagt der doch glatt noch, sein Fahrrad sei jetzt kaputt (hahaha!) und fordert mich mehrfach im gebieterischen Tonfall an, mich "laut" bei ihm zu entschuldigen. Hab ihn dann mehrfach dazu aufgefordert, endlich abzuhauen, weil die Diskussion eh nix bringt. Das wollte er sich wiederum nicht bieten lassen. Naja, das kenne ich schon. Ich bin 32, sehe aber um einiges jünger aus und so olle Sturköppe sind dann immer extrem empört, wenn ich Rotzgöre nicht sofort klein beigebe.


    Irgendwann war der dann zum Glück weg.


    Okay, natürlich ist das alles, alles meine Schuld und ich bin die Böse, weil ich meinen Hund nicht an der Leine hatte
    (obwohl ich nochmal nachgucken muss, ob man da überhaupt Fahrrad fahren darf. Ich glaube nämlich nicht. Aber ich würde nie jemanden blöd anmachen, der da mit dem Fahrrad unterwegs ist, solange er Rücksicht nimmt.), aber es ist doch längst keine Grund meinen Hund einfach anzufahren und sich dann auch noch so unmöglich zu benehmen!


    Wenn ich aus Versehen einen Hund anfahren würde, und selbst wenn der mir im vollen Lauf vor die Räder läuft, würde ich mich erstmal 1000 Mal beim Besitzer entschuldigen und mich vergewissern, dass alles okay ist.


    Aber an solches Hundehasserpack muss man sich wohl gewöhnen. Am liebsten würde ich meine Koffer packen und in die menschenleere Einöde ziehen!


    Naja, wollte das nur mal loswerden. Sorry, für den Wortschwall.


    Viele Grüße
    Milamuku


    P.S.: Ein Gutes hat die Sache ja: Mein Hundi hat die ganze Situation natürlich mitgekriegt und sich dabei (bis auf das erste kleine Knurren) vollkommen ruhig verhalten. Denn Frauchen hat ja die Zähne gefletscht und den Angreifer erfolgreich vertrieben! So gehört sich das ja auch. Ha!

  • Huhu :smile:


    Ähnliche Situationen kenne ich auch zur Genüge :/ Solche Menschen gibt es leider häufiger. Aber es sind ja immer die Hunde oder die Halter Schuld, auch wenn man nur ganz ruhig am Rand stand. Kann auch total verstehen, dass dir das keine Ruhe lässt. Aber du hast dich richtig verhalten und dein Hund hat das richtig klasse gemacht :gut: Meine Hündin hätte gleich schön mitgebellt, wenn ich mich mit jemanden "streite".


    Zum Glück ist deinem Hund nichts dabei passiert.

  • Ja, war Glück im Unglück. Er ist hinterher noch mit anderen Hunden durch den Park geflitzt und hatte den Vorfall komplett vergessen.


    Ich hake das Ganze mal als Lektion für mich und meinen Hund ab.
    Er hat gesehen, dass Frauchen sich ganz gut durchsetzen und er sich nicht einmischen muss. Und ich hab gelernt, dass ich mir ein dickeres Fell zulegen muss ... :/


    Übrigens hat sich auch noch ein Uniformierter in die Diskussion eingemischt. Kein Polizist, sondern einer vom Ordnungsamt oder sowas. Keine Ahnung. Der hat mich auch erstmal angeraunzt, dass der Hund an die Leine gehört, obwohl er die Situation genau gesehen hat und auch mitgekriegt hat, dass man Hund sich gerade vorbildlich benommen hatte und der Fahhradfahrer Schuld hatte. Hab nochmal nachgeguckt: Auf dem Gelände sind Hunde von der Anleinpflicht befreit, wenn eine Gehorsamsprüfung abgelegt wurde. Genau genommen, hätte der Mann sich also nur erkundigen können, ob der Hund geprüft ist. Aber nee, der musste auch erstmal auf mich eindreschen. Vielen Dank auch!


    Ach, Menno! Wann beruhige ich mich denn endlich?

  • Ach je, das war ja echt eine unglaubliche Situation! Gut, dass dein Hund das so gut wegsteckt hat =) ! Ich weiß von einem Vorfall, da wurde ein Junghund in seinem Hauswald von einem Radfahrer angefahren. Dabei waren alle (mehrere Hunde und die zwei Halter) an den Wegesrand gegangen und wollten den Radfahrer (junger Mann) passieren lassen. Der machte, ohne jede Not, einen Schlenker auf den sitzenden Hund zu, der sprang auf, über den Weg auf die andere Seite und dieses A....loch schwenkte hinterher und hinterlies mit seinem Reifen eine Spur auf dem Hunderücken :verzweifelt: . Dieser Hund erschrickt jetzt vor allem, was von hinten ankommt und wird wohl einige extra Trainerstunden brauchen...

  • Also wenn ich sowas lese könnte ich direkt ausrasten :headbash: selbst wenn man keine Hunde mag, muss man ihnen nicht vorsätzlich schaden oder?! Dann kann man sich doch einfach aus dem Weg gehen. Hatte letztens auch so eine unerfreuliche Situation wo ich angeschnauzt wurde, weil ich meinen Hund (auch 7 Monate alt) ohne Leine hatte und mir dann Leute mit Walking Stöcken entgegen gekommen sind. Aber bei mir im Ort darf man Hunde am Feld frei laufen lassen und mein Hund hatte auch nichts gemacht. Schlimm sowas... Aber ich glaube über sowas sollte man einfach lernen drüber zu stehen auch wenn es nicht leicht ist :/ Ich hoffe deinem Hund geht es gut! Reg dich am besten nicht mehr über solche Menschen auf, dass ist es leider nicht wert :( : LG

  • Ja, meinem Hund geht es sowohl körperlich als auch seelisch prima. Sind im Laufe des Tages noch an einigen Fahrrädern vorbeigekommen (bzw. die an uns) und er war ganz entspannt.


    Ich kann von Glück reden, dass ich so einen unterschrockenen Kerl habe, der so einen Schock locker wegsteckt. Manch anderer hätte jetzt ne Fahrradphobie, die man ihm mühevoll wegtherapieren müsste.

  • Unmöglich - aber gut, dass du dem ganzen schon was Positives abgewinnen kannst, ihr habt die Situation gemeistert, dein Hund ist nicht verängstigt.
    Warum manche Leute so einen Hass auf alles haben müssen, was nicht in ihr Weltbild passt... mit Hund ist es mir noch nicht passiert, aber dafür werde ich beschimpft, wenn ich auf dem Pferd sitze. Auch hier im DF schonmal :hust: böse Schimpftiraden auf die unmöglichen, arroganten Reiter, die doch besser nur in der Halle reiten sollen.... Leben und Leben lassen ist nicht jedermanns Sache, das wichtigste ist, dass man selbst nicht genauso wird!

  • Ich finds echt schlimm, dass manche Menschen ständig über irgendwas meckern müssen. Wir haben hier auch so ne nette Leute in der Gegend. Die mögen keine Hunde und lassen uns das deutlich spüren.


    Man muss sich ja nicht mögen, aber tolerieren sollte man sich schon.


    Schade, dass einige das leider nicht so sehen.

  • Solche Sachen passieren leider. Manche Menschen sind echt daneben.


    Aber ich bemühe mich immer, trotzdem nicht alle über einen Kamm zu scheren. Auch wenn es manchmal schwer fällt. Nicht alle HH sind rücksichtslos, aber auch Radfahrer sind nicht das personifizierte, hundehassende "Böse".


    Ich fahre selbst viel Rad und als Radfahrer ist man schon häufig auch echt gebeutelt. Alle springen ohne zu gucken auf den Radweg. Autofahrer, die aus Einfahrten fahren, brettern auch vor bis zur Straße, statt am Radweg anzuhalten. Irgendwie läuft man ständig Gefahr, umgefahren zu werden oder zu stürzen, weil man irgendwem oder irgendwas ausweichen muss.


    Ich würde mich nicht entschuldigen beim Besitzer, wenn mir ein Hund ins Rad läuft und ich dabei höchstwahrscheinlich stürze. Würde sowas mit Devlin passieren, würde ich als Hundehalter mich beim Radfahrer entschuldigen und fragen, ob mit ihm und seinem Rad alles ok ist. Und ich als Radfahrer würde so eine Entschuldigung dann auch erwarten. Auch wenn es mir für den Hund leid täte und ich hoffen würde, dass er sich nicht verletzt hat. Meine Knochen sind mir auch lieb.

  • Das kenn ich auch, Devlin. Als Radfahrer hat mans auch nicht immer leicht. Ich glaube, da bleibt irgendwie niemand von verschont, ob Hundehalter, Fußgänger, Reiter etc. Es gibt halt leider auch einige rücksichtslose Menschen.


    Sonntag hatte es eine Radfahrerin sehr eilig. Wir liefen mit unseren beiden Hunden auf einem 1 Meter schmalen Feldweg, auf dem Räder eigentlich nicht erlaubt sind. Wir sagen nie was, aber Rücksicht erwarten wir. Diese Radfahrerin kam Sonntag so angeschossen, klingelt und klingelt und klingelt. Mein Mann dann: "Kleinen Moment bitte oder wollen sie unsere Hunde überfahren?" Da antwortet sie: "Am Liebsten ja." :dead:

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