Student/Berufstätiger mit Hund

  • Hallo Liebe Leute,

    ich habe mich zwar in dem anderen Threat schon kurz vorgestellt, würde aber hier zunächst gerne meine aktuelle Situation vorstellen.

    Ich bin 23 und studiere zur Zeit in Nürnberg. Werde aber vermutlich nächstes Jahr für meinen Master zurück in die Heimat ziehen. Würde dort noch 2 Jahre studieren und danach halt arbeiten. :roll:
    Ich habe nun schon seit vielen Jahren den starken Wunsch einen eigenen Hund zu halten.
    Jedoch scheitern meine Gedankenspiele immer an der Zeit, die ich tagsüber (unter der Woche) für den Hund hätte....komme spätestens aber nach 3 Wochen wieder auf diesen Wunsch zurück :D

    Während des Studiums sollte dies kein größeres Problem darstellen, da man sich als Student seine Zeit doch recht gut selbst einteilen kann. Sollte ich dann doch mal mehr als 3 Stunden aus dem Haus sein, könnte der Hund problemslos zu meiner großen Schwester oder Mutter gebracht werden ( oder sie kommen zu ihm),alternativ halt ein Dogsitter.
    Deutlich problematischer sehe ich die Zeit nach dem Studium, da ich davon ausgehe, dass ich dann tagsüber nicht nach Hause kann und der Hund deutlich zu lange alleine wäre.
    Die Möglichkeit mit meiner Schwester würde auch entfallen, da ich nicht täglich zu ihr fahren könnte.
    Deshalb sehe ich die einzige Möglichkeit darin, dass mittags ein Hundesitter vorbeikommt und mit dem Hund 1-2 Stunden Zeit verbringt / spazieren geht oder ihn gar ab nachmittags bis Abends zu sich nimmt.

    Hat hier jemand Erfahung mit dieser Möglichkeit des Hundesitters? Ist es überhaupt möglich, da der Hund trotz Sitter über den Tag verteilt recht lange alleine wäre :/

    Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen und vielleicht auch eine Hunderasse nennen, die das eher mitmacht.
    Möchte mich ungern mit der Idee anfreunden, dass ich diesen Wunsch bis zur Rente verschieben muss. :lol:
    Wobei ich es natürlich lassen würde, wenn Ihr jetzt sagt, dass dies absolut nicht möglich ist.

    Viele Grüße
    Niclas

  • Wenn für die nächsten 2 Jahre während Deines Studiums die Betreuung geregelt ist, würde ich mir einen Hund holen.

    Keiner kann in die Zukunft sehen und alles auf Jahre im voraus planen. Wer weiß, vielleicht hast Du in 2 Jahre ja eine Freundin, die sich die Betreuung mit Dir teilt, oder oder.

    Auf einen Hund verzichten würde ich nicht, nur weil in X Jahren vielleicht das und das so sein könnte. Vielleicht besteht ja auch die Chance, dass Du eine Arbeit findest, wo Du den Hund mitnehmen darfst? Ich weiß ja nicht, was Du studierst, aber dass der Hund mit zur Arbeit darf wird immer häufiger.

  • Moin Niclas,

    an deiner Stelle würde ich mir den Wunsch von einem eigenen Hund erfüllen, wenn:

    - Du weißt, das deine Schwester und Mutter wirklich deinen Hund regelmäßig betreuen können/würden und/oder du jemanden hast, der ihn auch z.B. für 1-2 Wochen nehmen würde, wenn du z.B. ins Krankenhaus(Unfall, OP, etc.) musst.

    - Du dir im Klaren darüber bist, das es als Mieter mit einem Hund deutlich schwerer ist eine Wohnung zur Miete zu bekommen.

    - Du finanziell in der Lage bist, im Ernstfall auch mal mehrere Hundert bis Tausend Euro für Tierärzte aufbringen zu können und dir bewusst ist, was an monatlichen Kosten ca. auf dich als Hundehalter zukommen wird.

    - Du dich ernsthaft und ehrlich mit allen Vor- und Nachteilen der Hundehaltung beschäftigt und sie dir bewusst gemacht hast.

    - Du dir eine Art "Notfallplan" ausgearbeitet hast, in dem z.B. Dinge gedanklich durchgespielt wurden, was du machst, wenn dein Hund doch anders ist als du es dir vorgestellt hast. Gibt es gute Hundetrainer/Hundeschulen in der Nähe? Gibt es an deinem zukünftigen Wohnort gute Hundesitter, falls du nach dem Studium wirklich nicht zwischendurch nach Hause kannst oder den Hund nicht mit zur Arbeit nehmen darfst? Solche Fragen würde ich z.B. gedanklich durchspielen und mich entsprechend vorab erkundigen. ;)

    Wie es nachher kommen wird und was noch alles passiert, kann wie Devlin richtig angemerkt hat, niemand vorhersagen. Aber um später nicht plötzlich vor einem "schwarzen Loch" zu stehen, sollte man sich entsprechende Pläne zu Gemüte führen und zumindest eine grobe Vorstellung davon haben, was man machen kann, falls Fall X eintritt. Je nachdem ob du schon weißt wohin du genau nächstes Jahr ziehst, würde ich vor der Anschaffung eines Hundes gucken, ob die Hundehaltung vom Vermieter erlaubt ist und mir dies schon schriftlich bestätigen lassen.

    Wird es dein erster eigener Hund? Hast du schon eine Rasse, die du bevorzugst? Welpe, Junghund oder ein Senior?
    Von Privat, aus dem Tierheim oder vom Züchter? :D

    Gruß Basti

  • Hallo,

    also Erfahrung mit einem Hundesitter habe ich bisher sehr gute.

    Wir brauchen das Gott sei Dank nicht täglich, aber wir geben unseren Hund zweimal die Woche in eine Betreuung. Da kann sie mit anderen Hunden toben, hat aber auch genügend Rückzugsmöglichkeiten, wenn Sie mal schlafen oder ihre Ruhe haben will. Teilweise ist auch 'Rudelkuscheln' angesagt, davon seh ich regelmäßig Bilder :-)

    Ich bringe sie vor der Arbeit hin ubd hole sie abends ab. Sie freut sich riesig hinzukommen aber genauso stark, wenn sie wieder nach Hause soll. Das kann nach meiner Erfahrung super klappen.

    Allerdings wäre mir persönlich täglich zu häufig. Da hätte ich doch etwas Angst nicht mehr die Bezugsperson zu sein.

    LG

    Beaglemix

    PS: Die Rasse ist wirklich Beaglemix, das könnte die Sache einfacher machen, da von Natur aus allem gegenüber aufgeschlossen und freundlich...

  • Ich studiere momentan ja auch noch. Wir haben uns Hazel bewusst während meines Studiums geholt, damit ich genug Zeit hatte für die Welpenaufzucht. Mein Freund arbeitet schon Vollzeit. Wir wissen noch nicht genau, wie unsere Arbeitszeiten aussehen werden, wenn ich fertig bin. Allerdings sind wir uns einig, dass wir für jede Situation eine Lösung finden. Zur Not würden und könnten wir dann auch einen Gassigänger bezahlen, der mittags kommt.
    Dir muss nur bewusst sein, dass sich durch einen Hund dein gesamter Tagesplan ändert, z.B. hab ich mir einen Job gesucht, bei dem ich abends arbeite, damit mein Freund dann zu Hause ist für Hazel. Über Tag muss ich ja schon in die Uni.

  • Was studierst du denn?

    Bei Jura oder Medizin ist klar, die späteren Arbeitszeiten machen die Hundehaltung schwer (ist klar, dass es das nicht ist, wegen Master und so, nur als Beispiel).

    Es gibt Berufe, bei denen die Arbeitszeiten zu überblicken sind, andere, bei denen man immer Überstunden schiebt, es kommt drauf an.

  • [quote="byllemitblacky"]Was studierst du denn?
    Bei Jura oder Medizin ist klar, die späteren Arbeitszeiten machen die Hundehaltung schwer (ist klar, dass es das nicht ist, wegen Master und so, nur als Beispiel).
    [quote]

    *Räusper* also, ich habe ja schon vor, auch nach dem Ref dann im Arbeitsleben noch genügend Zeit für Henry zu haben! :-)
    Ich glaube, letztlich ist es weniger der Job als die Lebensweise, die darüber entscheidet, ob man einem Hund gerecht wird. Wenn man es geil findet im Büro zu leben und 80Std/Woche für den Konzern zu malochen, dann ist es mit Hund natürlich schlecht - aber dann wird man auch keinen Bock auf eine Belastung "Hund" haben.

    Zum Thema:
    Ich find die Studienzeit ideal für einen Welpen.
    Henry hab ich mir 3 Wochen nach meinen Examensklausuren in diesem Sommer im Alter von 9 1/2 Wochen geholt. Ich arbeite nebenbei noch Teilzeit bei einer WPG (und da sind auch als Student Überstunden vorprogrammiert) und mein Freund arbeitet Vollzeit aber im Schichtsystem. Hört sich erstmal nicht so optimal an, aber ich habe als Rückhalt immer meine Mutter, die mit mir auch beim Welpenbesuch und beim Abholen dabei war und von Anfang an in die Welpenerziehung eingebunden wurde.
    Henry war grad zwei Wochen bei uns, da musste ich 2 Wochen Vollzeit als Urlausbvertretung arbeiten - das war ätzend, allerdings nur für mich, nicht für den Hund. Denn der wurde die erste Woche von meiner Mutter bereut und in der zweiten Wochen hatte sich mein Freund eh Urlaub genommen, das passte also alles.
    Generell kann niemand in die Zukunft sehen, aber ich merke, dass wir mit dem Modell Teilzeit + Vollzeit + Mutter im Rücken diesen Sommer sehr gut gefahren sind und auch für die Zukunft mache ich mir da keine Sorgen. Daher würde ich an deiner Stelle wirklich sicher gehen, dass du die Familie im Boot hast, auch was die Rasse betrifft. Wenn Du Ersthundehalter sein solltest, musst du dir sehr viele Gedanken über Erziehung und Sozialisierung machen. Unseren letzten Welpen habe ich mit 12 Jahren im Einfamilienhaus "erzogen" bzw. nicht erzogen :roll: , da war es dann egal wenn er mal gebellt hat ect., bei Wohneigentum kann einem ja eh viel egal sein. Auch war ich damals nicht in der Hundeschule und über Sozialisierung hab ich mir keine Gedanken gemacht, auch weil mein letzter Hund nie fremd betreut werden musste.
    Bei Henry war mir klar, dass ich da konsequent sein muss, da er mit uns in einer Etagenwohnung lebt und wir bestimmt auch nochmal umziehen werden (Wohnungssuche mit Hund ist ja eh so ein Thema). Mir ist wichtig, dass er sich in der Wohnung relativ ruhig verhält (toben ist okay, kläffen nicht), dass er sehr umgänglich mit fremden Menschen und vor allem fremden Hunden ist, da ich heute nicht weiß, ob ich nicht vllt doch irgendwann im Berufsleben mal auf einen Hundesitter, der dann mehrere Hunde gleichzeitig betreut, angewiesen sein werde.
    Henry muss allein bleiben können ohne die Bude auseinander zu nehmen, auch sowas muss erlernt werden.
    Wir haben in den letzten Monaten sehr viel Zeit (und auch Geld) in diese ganzen Bemühungen gesteckt und mittlerweile bleibt er entspannt 3-4 Std allein oder so wie diese Woche, nehme ich ihn halt mit zur Uni, allerdings bleibt er bei meinen 60-90 min langen Terminen im Auto in der Box und zwischendrin wird spazieren gegangen.
    Du hast ja sogar 2 Jahre Zeit, deinen Hund an das Leben mit dir zu gewöhnen, dass er halt mal alleine bleiben muss ect. und was nach den 2 Jahren kommt, weiß doch eh niemand. Aber dein Hund wird dann aus dem gröbsten, vor allem der Pubertät raus sein und Lösungen für Betreuung lassen sich immer finden - finanzielle möglichkeiten immer vorausgesetzt, denn ich glaube, 5 Tage die Woche Betreuung würde ganz schön ins Geld gehen, dessen sollte man sich auch bewusst sein. Vor allem wenn du vllt ein Geisteswissenschaftliches Studium absolvierst, wo ja die Gehälter zu Beginn nicht gerade üppig sein sollen.

    Zur Rasse: ich würde dir raten, auch keinen Fall einen zu großen Hund zu nehmen. Gerade weil du mit ziemlicher Sicherzeit in den nächsten zwei Jahren eine Wohnungssuche als Berufsanfänger vor dir hast, mit einem kleinen Hund hast du da weniger Probleme.
    Hast Du bei der Rasse denn sonst gar keine Präferenzen? Ich meine, man weiß ja eigentlich zumindest, was man nicht will? :-)

  • Wow!!Erstmal vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten!!

    Zitat

    Was studierst du denn?


    Ich studiere Bwl. Also es kann und wird definitiv mal zu Überstunden kommen.

    Zitat


    Wird es dein erster eigener Hund? Hast du schon eine Rasse, die du bevorzugst? Welpe, Junghund oder ein Senior?
    Von Privat, aus dem Tierheim oder vom Züchter?


    Es wäre mein erster eigenen Hund. Als Kind hatten wir aber einen Hund in der Familie. Aber die Erziehung wäre neu für mich.

    Wie auch Jessica gesagt hat, habe ich an keinen all zu großen gedacht. Also Optisch und vom Verhalten finde ich Möpse einfach genial :D Dazu passend finde ich auch die englische Bulldogge sehr fazinierend. Als absoluten kontrast dazu finde ich einen Cavalier King Charles Spaniel einfach unglaublich süß. Und seit Kindertagen bin ich ein riesen Beagle-Fan. Jedoch würde ich dem Hund auch sehr gerne ein paar Tricks beibringen, ich weiß nicht, ob Mops und Bulldogge da das richtige sind. Weil ich doch des öfteren gelesen habe, dass so etwas mit diesen Hunden sehr schwer sei.
    Wichtig wäre auch noch, dass die Hunderasse nicht als zu sehr zum kleffen neigt und auch kinderlieb ist.

    Ich hätte schon gerne einen Welpen, da ich ihn dann so "erziehen könnte, wie ich es möchte" und ich einfach sehen möchte , wie der Kleine aufwächst.
    Würde ihn auch zu Beginn der Semesterferien(Dann hätte ich vorraussichtlich gut 2 Monate komplett frei) zu mir nehmen, vorallem damit er anfangs nicht alleine bleiben muss und auch, damit ich mit ihm in die Welpenschule gehen kann. Das habe ich fest geplant.
    Woher ich den Hund nehmen würde weiß ich noch nicht, am liebsten von einem eingetragenen Züchter. Würde mich aber zu gegebener Zeit auch in Tierheimen, nach Welpen / Junghunden meiner Rasse umsehen.

    |)

    Zitat

    Ich bringe sie vor der Arbeit hin ubd hole sie abends ab.


    Diese Möglichkeit wäre für mich vermutlich auch mit Job zu teuer und aufwändig. Habe mal geschaut, diese Tagesstätten kosten ab 300€ pro Monat ( die auf die laufenden Kosten oben drauf kämen). Hinzukommt, dass man evtl morgens und abends nochmal (quer) durch die Stadt fahren müsste. Deshalb habe ich eher an einen Hundesitter gedacht, der halt tagsüber mal vorbeischaut. Am liebsten ein Nachbarskind, dass sich so sein Taschengeld aufstocken möchte.( wäre wohl die günstigste Lösung :D )

    Ich hoffe, ich habe jetzt die meisten eurer Fragen beantwortet und nichts wichtiges übersehen.
    Als Ergänzung noch: Ich könnte den Hund frühestens, im August 2015 zu mir holen, da dann meine Lebenssitutation endgültig geklärt wäre. Also habe ich noch massig Zeit um mir das ganze gut zu überlegen.

    Viele Grüße
    Niclas

  • Die Lösung mit einem Nachbarskind klingt doch gut. Ich denke, da findet sich vermutlich sehr flott ein/e tierliebende/r Jugendliche/r, der zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: Geld verdienen und einen tollen Hund ausführen.

    Bei BWL finde ich es auch nicht total unwahrscheinlich, dass Du vielleicht sogar einen Job findest, wo Du den Hund später mit in die Arbeit nehmen kannst.

  • An scih klingt deine Situation doch gar nicht schlecht! Ich finde auch deine ausgewählten Rassen mal ausgesprochen klasse! Das sind alles Rassen die als Begleithunde zwar auch körperliche und gesitige Auslastung brauchen, aber nicht in übermäßigem Maße (wie die aktuell so beliebten Hütehunde, oder Huskys etc.)!

    Ein kleiner Gedankenasntoß allerdings noch: Für dich klingen jetzt schon 300 € für einen Tagessitter nach sehr viel Geld (ist es ja auch)... Wenn du dir tatsächlich einen Rassehund als Welpen holen möchtest, wirst du jedoch gerade bei einem Mops bspw. bei Preisen von bis zu 2000 € ausgehen müssen! Gerade die Gesundheit bei all diesen Rassen sollte die größte Rolle spielen und dafür muss man sich halt auch bewusst sein, dass man hier keine gesunden und richtig aufgezogenen Welpen für 600 € oder weniger bekommt!
    Für die Anschaffung inkl. allem Zubehör legt man halt schon bei einem Rassehund gerne 2000-2500 € hin und zusätzlich sollte man entweder direkt eine Krankenversicherung abschließen, oder sich ein weiteres Polster zulegen für evtl. Tierarztkosten!

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