Hund bellt oft im eigenen Revier...

  • Hallo Hundeliebhaber!
    Wir haben seit gut einem Monat einen Hund. Er ist ca. 3 Jahre alt und wir haben dem vom Tierheim. Als wir sie holten war sie die ersten zwei Tage sehr ruhig und wir fragten uns ob oder wann sie denn wirklich bellt. Sie schlich die ersten Tage sehr neugierig im Garten und der Haus rum. Der Hund wohnt im Haus bei meiner Mutter; ich selber wohne im Gleichen Haus nur eben eine andere Wohneinheit. Raus gehen war die ersten Tage mit ihr schwer (gehen an Leine) aber jetzt funktioniert es – zumindest geht sie :).
    Hauptproblem ist, dass sie, wenn sie im Garten ist Passanten anbellt. Auch wenn Besuch kommt bellt sie. Meine Freundin war nun gut eine Woche bei mir zu besuch und wir gingen oft zur Mutter. Sie konnte sich nie das Bellen verkneifen. Erst als sich meine Freundin beugte/klein machte konnte sie zumindest gestreichelt werden – das alles aber auch immer mit skeptischem blick.
    Ich denke der Revierverteidigung in Kombination mit einer Art Angstbellen ist, denn sie hat ständig den „Rückwärtsgang“ wenn sie bellt und sich der Fremde annähert… Beim Gassi Gehen ist mittlerweile kein Gebelle mehr, aber sobald jemand kommt wartet sie erst ab ob er an uns vorbei geht oder wohin er geht – aber eben kein Gebelle.
    Wir haben auch schon probiert dass Meine Freundin, den Hund an die Leine nimmt und mit ihr geht – was auch funktioniert – solange meine Mutter oder ich im Sichtfeld sind. Bleiben wir stehen, geht sie noch ein Stück und dann bleibt sie stehen und rührt sich nicht mehr…
    Könnt ihr uns weiterhelfen?

  • es ist leider so - hunde aus dem TS oder dem TH bringen eine vorgeschichte mit .
    irgendwas " stimmt " meistens nicht.
    eine heilung nach plan gibt es da nicht. es kann monate dauern . oder jahre.
    meine TS hündin ist fast 6 jahre bei uns und beginnt erst jetzt zu begreifen daß sie nichts
    außerhalb des grundstücks durch den zaun anzugreifen hat.

  • Zitat


    Hauptproblem ist, dass sie, wenn sie im Garten ist Passanten anbellt. Auch wenn Besuch kommt bellt sie. Meine Freundin war nun gut eine Woche bei mir zu besuch und wir gingen oft zur Mutter. Sie konnte sich nie das Bellen verkneifen.

    Habt ihr dem Hund denn schon verständlich (!) klar gemacht, dass das Bellen nicht erwünscht ist? Oder nur drauf gehofft, dass es von selbst weniger wird? Vielleicht war es ja vorher sogar erwünscht?

    Genauso die andere Situation, die du beschreibst? Wie reagiert ihr da? Mein Hund mag das auch nicht, wenn sich ein Teil des "Rudels" entfernt, aber man kann ihm ja beibringen, dass er da hinzunehmen hat.

  • Camillo09, magst du mal erläutern, wie du das mit dem "Rudel verlieren" weggebracht hast? Unser Hund hat da leider auch eher eine Tendenz dazu, dass er da schwierig wird und anfängt zu bellen.

  • Danke für die Rasche Antwort!

    also Grundsätzlich bin ich gegen körperliches erziehen.
    Wenn er Passanden oder eben besuch angebellt hat, haben wir ihn zunächst ignoriert - brachte nix. Dann haben wir versucht ihn zu beruhigen indem ich recht streng "Aus" sagte. Das hilft nur kurzweilig. Mit Leckerlies ablenken funkte auch nicht...
    Wenn wir in der Wohnung meiner mutter waren und meine Freundin aufgestanden ist haben wir sie versucht zu ignorieren - brachte gar nichts. Dann haben wir sie, sobald sie gebellt hat, in einen anderen Raum geschafft und einfach die Tür zu gemacht. Dann wurde sie ruhig, wir haben sie kurz bleiben lassen und dann eben wieder zu uns geholt, hat aber wenig gebracht.

    Beim Gassi gehen haben wir versucht sie eben mit Leckeries zu ködern, damit sie sich von mir entfernt - sie hat sich nicht abbringen lassen - ist keinen Schritt gegangen.

    Hab auch iwo gelesen dass das Bellen durch mangelndes Selbstbewusstsein verursacht werden kann. Schon im TH war sie sehr ängstlich und ist eher ausgewichen - aber nie agressiv gewesen.
    Auch beim Spielen ist es nicht so dass du mit ihr spielerisch um den futtersack kämpfst - sie lässt sich gar ned darauf ein. Wenn man den Sack wirft läuft se mal los und mal ned.

    Wie gesagt haben wir den und ja erst sein gut nem Monat also erwarte ich keine Wunder. Nur find ich es komisch dass sie eben wirklich meine Freundin die ganze Zeit angebellt hat obwohl sie jetzt ne Woche permanent da war...

  • Zitat


    also Grundsätzlich bin ich gegen körperliches erziehen. ...

    Davon redet ja auch niemand. ;)

    Streng "aus" hat überhaupt keinen Sinn, wenn der Hund nicht weiß, was "aus" überhaupt heißt. Bestenfalls hat sie es einfach ignoriert, schlimmstenfalls hat er gelernt, dass du mitmachst und sein Verhalten richtig ist. :headbash:
    Ignorieren ist in der Situation sehr selten zielführend, weil der Hund ja sein Ziel erreicht, die Passanten verschwinden. Also wieder Belohnung -> macht er öfter.
    Beim Wegsperren muss das Timing extrem gut sein (eigentlich ist man immer zu spät, weil's einfach zu lang dauert), sonst bringt das gar nichts und der Hund lernt einfach nichts.

    Habt ihr auch mal versucht, den Moment VOR dem Bellen abzupassen und zu belohnen? Damit sie lernt - schauen, aber nicht bellen ist gut? Nicht mit Leckerlie ablenken, sondern damit belohnen. Vom Ablenken lernen sie ja nichts, sie muss sich mit der Situation auseinandersetzen.

    Ansonsten kann man auch mit einem guten, sauberen Abbruchkommando arbeiten, das muss nur eben erst aufgebaut werden außerhalb der Situation.

    Das draußen habe ich mit einem sauberen "Weiter" gelöst. Weiter heißt weiter, es ist toll, mitzukommen und stehen bleiben ist nicht, nie. Egal ob was spannendes zu schnüffeln, weggehen von jemanden oder irgendwas anderes ist. Bellen wird abgebrochen (s.o., sauberes Abbruchkommando, das der Hund versteht). "Ködern" bringt nur dann was, wenn dein Leckerlie hochwertiger ist als die Person, das wird selten funktionieren.

    Was das Spielen angeht: auch das müsst ihr ihr wahrscheinlich beibringen. Ich konnte bei meinem auch den Ball, Futterbeutel... werfen und er hat mich angeschaut: "und nu? da ist was, was mach ich damit? Du hast es weggeworfen, dann kannst du es auch wieder holen".

  • Hi Camillo09,
    ich denke du hast vollkommen Recht!
    Vermutlich weiß sie nicht was "aus" heißt. Nur wie beibringen?
    Wie baut man ein Abbruchkomando auf?
    Die letzten Tage als wir im Garten waren und meine Freundin rumgegangen ist und ich merkte dass sie das mitbekommt und in achtung geht habe ich eben vor dem bellen versucht sie zu beruhigen, bin zu ihr runter, gestreichelt etc... war aber immer noch sehr skeptisch - das bellen war dann nicht ganz so massiv, aber dennoch a bissi...

    Ich vermute der Hund hat n paar Huskeygene :D .
    Manchmal is se echt sturr - grad beim gassi gehen wenn se nimma will, spreizt se sich richtig ein... und so ruckartig mag ich dann auch nicht ziehen dass se nen satz nach vorne macht...

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