Lernt der Hund durch Futtersteuerung?

  • Hallo alle miteinander :)


    Ich beschäftige mich viel mit dem Thema Hundeausbildung und dem Sozialem Umfeld des Hundes.
    In unserer Hundeschule wird in letzter Zeit viel mit Futtersteuerung gearbeitet. Z.B. Rückwertsrichten indem ich den Hund mit einer in Schaufel geformten Hände auf der Höhe seiner Brust nach hinten locke. Was haltet ihr davon? Was sind eure Erfahrungen? Meiner Meinung nach lernt der Hund nichts - bzw nicht so schnell bei reiner Futtersteuerung, da - zumindest bei sehr verfressende Hunde- nur noch das Essen zählt und der Hund sich ja immer nur auf eine Sache konzentrieren kann. Liege ich da so falsch? Bin gerne bereit des Besseren belehrt zu werden ;)


    LG :smile:

  • Viele Wege führen nach Rom und es kommt wohl immer auf den Hund an. Mit Hazel kann ich vieles über Freeshaping erarbeiten. Unser alter Terrier war da deutlich träger im Denken und hat besser über Futter mitgearbeitet. Man muss sich an den Vierbeiner anpassen. Ein Trainer, der nur einen Weg kennt, hat eh seinen Job verfehlt.
    Wenn du mit der Art des Trainings in deiner Hundeschule nicht einverstanden bist, dann such dir ne andere.

  • Hi, danke für die Antwort. Das sollte keine Kritik in dem Sinne für meine Hundeschule sein. Sie besteht im eigentlichen aus mehreren Trainern. Aber ich selbst interessiere mich sehr dafür und möchte später auch Menschen mit ihren Hunden helfen. Dein Antwort hat mich auf jeden Fall in meiner Meinung bestätigt :)
    Habe gerade auch mal das Shapen gegoogelt, hatte in dem Sinne noch nichts davon gehört. Aber so ähnlich mache ich das auch mit meinem. Auf das gewünschte Verhalten warten und belohnen.


    LG

  • Kommt drauf an wie es weitergeht. Natürlich kann der Hund es damit lernen. Oder auch nicht. Hängt davon ab, wann der Hund belohnt wird, wann und wie die Hilfen abgebaut werden usw...

  • den Begriff Futtersteuern hab ich so nioch nie gehört aber ist ja auch egal. Es kann manchmal sinnvoll sein mit Futter zu arbeiten. Allerdings muss man immer aufpassen dass man nicht ins Locken kommt denn da wird es schwierig das Futter wieder abzubauen. Ich habe hier einen Hund den ich zum komplett geclickert habe und einen der fast alles über Futtertreiben gelernt hat. Im Endeffekt ist das Resultat das Gleiche. Mir persönlich liegt die Clickerei mehr, musste mich aber für Farinelli aufs Futtertreiben einlassen, da ihn das Clicken zu sehr aufgedreht hatte und denken nicht mehr möglich gewesen ist.

  • Dass es so schwierig sein soll, mit Locken zum Ergebnis zu kommen, habe ich bis jetzt noch gar nicht bemerkt. Wir haben z.B. einen simplen Handtouch so aufgebaut, dass in der Handfläche zuerst ein Keks lockte, dann mit Marker die Nase an der Hand bestätigt und als nächster Schritt kam dann der Keks schon erst nach dem Touch und dem Marker. Klingt simpel und hat funktioniert. Andererseits wird uns aber auch immer wieder eingetrichtert, dass der Hund nicht mehr klar denken kann, wenn er das Futter sieht. :???: Also benutzt man das Locken lieber als zweite Wahl, wenn es in in einer bestimmten Übung bei einem bestimmten Hund mehr Vor- als Nachteile hat?

  • Danke für eure Antworten, das klickt alles sehr interessant :) Also wegen Futtersteuerung: Bei uns nennen die es so - es werden am Besten in Streifen geschnittene Leckerlis (Wurst) in die Hand gelegt und mit dem Daumen nachgeschoben. So dass der Hund permanent frisst und gleichzeitig in das gewünschte Verhalten gebracht wird (z.B. das nahe Vorsitzen). Ich war bisher immer der Meinung, dass es gerade für Hunde, die sehr hibbelig sind oder nach dem Futter schon schnappen keine gute Alternative ist. An sich nehme ich ja auch Futter als Belohnung, aber nicht so "extrem*". * in meinen Augen

  • Mal zur begrifflichen Unterscheidung zum Futtereinsatz: beim Locken ist der Hundeführeraktiv, bei richtigem Eisatz, zum Beispiel Futtertreiben ist es der Hund, er bekommt das Futter nur wenn er aktiv arbeitet und sein Köpfchen benutzt, natürlich lenkt und leitet man den Hund damit in die gewünschten Positionen aber dass eben sehr konkret und bestimmt und auch nur wenn der Hund quasi die Hand schon fast auffrisst. Locken ist ja eher so guck mal was ich feines habe lauf, mal dem Lecker hinterher und dann bekommst du das. Der Unterschied ist so theoretsich gesehen minimal aber in der Praxis wenn man es selbst erlebt wirklich gewaltig. So eine Futterhand wird später ja auch wieder abgebaut, viele die über Locken arbeiten schaffen dass nie oder eben nur mit mangelhaften Ergebnissen.

  • Danke Lockenwolf für die Erklärung ;)
    Allerdings wäre ja ein Problem beim Abbauen, dass die Leute, die zum Trainieren kommen nicht so lange bleiben, bis es abgebaut ist. Sondern denken, dass es mit Leckerlis auch klappt ^^ Zumindest gibt es solche Fälle bei uns.


    Was ich noch fragen wollte: Würdet ihr auch diese Futtersteuerung für einen sehr hyperaktiven Hund empfehlen oder lieber eine andere Methode? Wenn ich zuschaue habe ich eher das Gefühl, dass der Hund noch mehr aufgeputscht wird.


    lg

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